TP als defekt verkauft - SVP angeben?

iYassin

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Hallo zusammen,

vorab: es geht hier nicht ums Umgehen des BIOS-PWs :) ich habe ein Thinkpad als defekt von einem privaten eBay-Verkäufer gekauft. Inseriert war es als "Gerät startet nur mit Netzteil" und "Verkauf als defekt, nicht alle Funktionen getestet", zudem sieht man auf den Fotos das Bootmenü. Beim Auspacken dann die Überraschung - Error 0271 wegen Datum/Zeit, dann ist ein Supervisor-Passwort gesetzt, zudem sind USB-Geräte vom Bootmenü ausgeschlossen.

Das finde ich ja schon ärgerlich, denn selbst wenn der VK nicht im BIOS gewesen wäre, hätte er zumindest den Error 0271 erwähnen können - allerdings kam das TP mit einem Postit, auf dem die technischen Daten des TPs stehen und zudem vermerkt ist, dass Secure Boot eingeschaltet und USB CD/FDD excluded sind. Das lässt sich nun ja nur im BIOS feststellen - und auf den Artikelfotos ist das Postit auch nicht zu sehen.

Wie würdet Ihr hier handeln, ist das von der Deklaration als "defekt" abgedeckt? Oder würdet Ihr da vom Kauf zurücktreten wollen?

Danke für Eure Einschätzung!

Viele Grüße,

iYassin
 
Hatte ich neulich das das PW erfolgreich verschwiegen wurde. Gerät sollte vollumfänglich funktionieren. Ich war ein wenig sauer und hab dann von ihm die Hälfte vom Mainboard eingefordert, die gab es ja im Ausverkauf.
Ich würde ihn mal direkt Anschreiben und das zwar freundlich aber mit Nachdruck. Ist zwar als defekt, aber den Fehler hätte er nennen müssen, da er offensichtlich bekannt war.
Ist ärgelich, aber solche Verkäufer werden leider nicht weniger.
 
Das Foto ist Bestandteil des Angebots. Sofen kein Vermerk "Beispielfoto" dabei steht, würde ich davon ausgehen, dass man verlangen kann, den auf dem Foto gezeigte Zustand erreichen zu können. Ist das nicht möglich, fehlt eine zugesicherte Eigenschaft. Aber wie so oft, ich bin kein Jurist, es stellt daher nur meine Meinung dar.
 
Bin ich voll bei @Mornsgrans defekt=läuft nicht. Dem Verkäufer ist kein Vorwurf zu machen. Wenn musst du ihn vorher so lange belabern bis er das Gerät eben für dich bootet und dir Screenshots macht.

Sollte tatsächlich auf einem der Bilder ein offenes Boot-Menü zu sehen sein aus dem es klar erkennbar möglich ist von USB-Geräten zu booten und das ist bei dem von dir erhaltenen Gerät nicht so würd ich einfach offen mit dem Verkäufer drüber reden wie man das jetzt am besten zufriedenstellend für beide Seiten löst.

Tatsächlich gibt es sogar eine technische Erklärung warum Screenshot des Verkäufers und das vorgefundene Gerät bei dir dann unterschiedlich beim BootMenu sind:

Einstellungen für Bootreihenfolge, USB‑Boot, Secure Boot sind bei vielen Geräten im CMOS, das Supervisor-Passwort aber im EEPROM. Eine leere CMOS-Batterie setzt eben das CMOS auf vordefinierte Default-Security Einstellungen zurück. Es kann also durchaus sein das es lange Zeit, vielleicht sogar bis zum fertigen dieses Fotos möglich war mit gesetzten Supervisor-Passwort von USB zu booten.

Bei ebay-Käufen frag ich immer die drei Sachen: Rauchergerät?, sind Passwörter im Bios gesetzt?+Flüssigkeitsschäden bekannt? Wenn der Verkäufer das nicht beantworten mag biete ich im Regelfall die Hälfte wenn ich es unbedingt will auch mehr aber ab da ist es halt Glückssspiel für mich :D.

Kauf selber auch gern solche Geräte oft hat man Glück manchmal halt nicht. Naja und es ist immer das gleiche Problem. Diese ganzen älteren T-Serien Thinkpads sind gefühlt ausschließlich Ex-Firmengeräte. Es fehlen beinahe immer die SSD-Caddys oder NVME-Schraube weil das immer die Vorgabe vom Datenschutz an die IT ist (Speicher raus) und das Zeuch (HDD) eigentlich nur extra geshreddert wird. Die Bios-PW Sache ist leider auch mehr Regel als Ausnahme. Es interessiert schlichtweg keinen ist keine Vorgabe das rauszunehmen.

Wenn man alles menschenmögliche tun will um ein gestohlenes Gerät auszuschließen dann ist sicher nicht diese uralte Liste hier im Forum die Wahl des richtigen Mittels. Sondern dann ab zur örtlich zuständigen Polizeidienststelle und bitte unter Schilderung des Sachverhaltes "gesperrtes Gerät erhalten" um Abfrage der SerienNummer in der numerischen Sachfahndung.

Konkrete Anhaltspunkte hierfür wären hierfür für mich im Vorfeld aber bestehende Verdachtsmomente wie marktüblich hoher Wert des Gegenstands und im Vergleich dazu unüblich niedriger Verkaufspreis oder andere Verdachtsmomente wozu sicher nicht ein gesetztes Bios-Passwort bei einem klassischen Business-Gerät bei einem vielleicht erfahrenen oder langjährigen Ebay-Verkäufer gehört.

@iYassin was für ein Modell hast du denn gekauft? Allein die Angabe USB CD / FDD Excluded spricht für > 10 Jahre alt da darf so ne kleine CR3032 halt auch mal alle sein worauf dein Error 0271 hinweist. Ich tausche ab 2.7V. Neu solltest du 3.1-3.3V Leerlaufspannung haben. Einfach kurz mit Multimeter durchmessen. Gerade wenn länger kein interner Akku eingesetzt war muss die Knopfzelle die RTC-/CMOS Versorgung allein leisten wenn das Gerät sonst komplett stromlos ist also auch kein Netzteil angesteckt ist und wird nochmals deutlich schneller leer. Somit brauchst halt ne neue Knopfzelle :).
 
Zuletzt bearbeitet:
Frag den Verkäufer doch erst mal, ob er das Supervisor-Paßwort hat...
Das kann ich denk ich ausschließen...

"Defekt"="läuft nicht" also stimmt die Angabe.
Klar, an sich sehe ich das auch so - z.B. kann alles mögliche defekt sein. Aber ...

Ist zwar als defekt, aber den Fehler hätte er nennen müssen, da er offensichtlich bekannt war.
Ist ärgelich, aber solche Verkäufer werden leider nicht weniger.
... eben, wenn ich etwas weiß, gebe ich das doch an? Auch wenn es als defekt deklariert ist. Aber in dem Fall war es ja offensichtlich bekannt, da es auf dem Postit geschrieben stand, und das finde ich daneben. Wenn ich ein Thinkpad mit Wasserschaden verkaufe, dann schreibe ich ja auch "Wasserschaden" in die Anzeige und nicht nur "defekt, geht nicht an".

Aber das ist nun mal auch einfach die Fairness hier im Forum - da bin ich wohl schon etwas verwöhnt. Wobei es ja auch zahlreiche eBay-Verkäufer gibt, die "als defekt" verkaufen und dann in der Anzeige ein BIOS-Passwort erwähnen.

Das Foto ist Bestandteil des Angebots. Sofen kein Vermerk "Beispielfoto" dabei steht, würde ich davon ausgehen, dass man verlangen kann, den auf dem Foto gezeigte Zustand erreichen zu können. Ist das nicht möglich, fehlt eine zugesicherte Eigenschaft. Aber wie so oft, ich bin kein Jurist, es stellt daher nur meine Meinung dar.
Bis zum Bootmenü kommt man, also genau wie auf dem Foto sieht es schon aus.
 
Also ein gesetztes SVP ist für mich auch als defekt zu bezeichnen, jedoch sollte das mit angegeben sein wenn dem Gerät sonst nichts fehlt.
Wenn das Teil schon an sich schon sichtbar defekt ist, dann halte ich es für unerheblich ob dann noch ein SVP drin ist, weil dann vemutlich gar nichts getestet bzw. eingeschaltet wurde. Wenn man ein neueres Gerät hat, es gut aussieht und der eigentlich defekt nur das SVP ist, dann muss das angegeben sein. Ich denke auch die Art wie es eingestellt ist, ist wichtig. Wenig Beschreibung kleiner Preis = wenig aufwand, SVP ggf. zu erwarten. Viel mühe, dann erwarte ich auch das SVP genannt wird.

Am Ende des Tages ist es eben auch eine Frage des Preises.
 
Man sollte halt nie mit übersteigerten Erwartungen nach einer forensischen Analyse in einen solchen Handel gehen.
Seht Euch doch mal im realen Leben um: 90% aller Meldungen heißen "Geht nicht" oder "Ist kaputt".
 
Das Foto ist Bestandteil des Angebots. Sofen kein Vermerk "Beispielfoto" dabei steht, würde ich davon ausgehen, dass man verlangen kann, den auf dem Foto gezeigte Zustand erreichen zu können. Ist das nicht möglich, fehlt eine zugesicherte Eigenschaft. Aber wie so oft, ich bin kein Jurist, es stellt daher nur meine Meinung dar.
So sehe ich das auch. Wenn das gezeigte Bild nicht reproduzierbar ist, ist es eine Irreführung. Betrug?
 
"Defekt"="läuft nicht" also stimmt die Angabe.
Nö.

Defekt = Problem technischer Natur, also z.B. Sicherung durch, Display gebrochen, Wasserschaden, etc.
Die fehlende Zugriffmöglichkeit beim BIOS ist ein administratives Problem - Die Sicherheitseinstellungen funktionieren, daher KEIN Defekt und logischerweise nicht von der Beschreibung des Verkäufers abgedeckt.
 
Nö.

Defekt = Problem technischer Natur, also z.B. Sicherung durch, Display gebrochen, Wasserschaden, etc.
Die fehlende Zugriffmöglichkeit beim BIOS ist ein administratives Problem - Die Sicherheitseinstellungen funktionieren, daher KEIN Defekt und logischerweise nicht von der Beschreibung des Verkäufers abgedeckt.
Wären das in diesem Falle nicht nur semantische Spielereien zur Maximierung des Verkaufserlöses, sofern vorsätzlich? Man hat nicht gelogen...man hat nur nicht die Wahrheit gesagt.
 
Bei den o.g. Meldungen ist es oft fahrlässig, im konkreten Fall aber wohl eher vorsätzlich.
Ich wäre vorsichtig mit solchen Äußerungen. Im Zweifel ist es erstmal Unwissenheit über diese feinen Unterschiede. Nicht jeder private Verkäufer ist aufmerksamer Leser eines Forums wie dieses hier. :)
Natürlich ist so eine Sache ziemlich ärgerlich für den Verkäufer, aber eben genau weil der Verkäufer vielleicht nicht so ein Experte ist, sollte man als erstes Kontakt aufnehmen und versuchen, ob man eine gütliche Lösung finden kann. Spätestens dann zeigt sich auch, ob möglicherweise nicht doch ein Vorsatz vorliegt.
Die eleganteste Lösung dürfte sein, bei solchen gebraucht/defekt Geräten vor dem Kauf lieber Nachzufragen. Risiko dabei: Ein vermeintliches Schnäppchen könnte weg sein, bevor man eine Antwort bekommt. Das ist aber immer noch besser, als im Zweifelsfall echtes Geld für echten Schrott bezahlt zu haben.

Grüße Thomas
 
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