P50 ThinkPad P50 Kurzreview (Bilder + Videos)

Akira

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Einleitung

Als ich vor zwei Jahren das T540p reviewed habe kam große Ernüchterung auf. Das Gerät hatte zwar ein paar gute Eigenschaften wie das 3k Display zu bieten, doch die minderwertige Qualität und das Fehlen wichtiger ThinkPad Eigenschaften war mehr als nur enttäuschend. Das Workstation Modell W540, das dem T540p sehr ähnlich ist, wurde ebenso kritisiert, insbesondere was die Leistung angeht. Gerade so ein Gerät sollte nicht throtteln und maximale Leistungsreserven zur Verfügung stellen

Lenovo, welches in letzter Zeit scheinbar immer mehr auf Feedback eingeht, erhofft sich mit den neuen Workstation Modellen P50 und P70 alles wieder gut zu machen. Diese ersetzen ab sofort die alte W-Serie. Nicht nur das Namensschema erinnert an die guten alten Zeiten, sogar eine Festplatten LED und dedizierte Touchpadtasten (ich wiederhole, dedizierte Touchpadtasten!) haben ihren Weg zu den P-Modellen gefunden. Welche Überraschungen die Geräte sonst noch verbergen und ob es sich hierbei endlich wieder um echte ThinkPad Workstations handelt, wird in folgendem Kurzreview näher analysiert werden.

Es sei allerdings gesagt dass ich mich auf das P50 konzentrieren werde und das P70 nur nebenbei erwähnen werde. Letztendlich sind sich beide auch so ähnlich dass die meisten Punkte des P50 auch auf das P70 übertragen werden können. Desweiteren handelt es sich hierbei nicht um ein vollwertiges Review sondern um einen kurzen Erfahrungsbericht, da ich nur einen halben Tag mit den Geräten verbringen konnte. Die Bilder sind ebenfalls nur mittelmäßig geworden. Besonders nachdem die Sonne unterging waren fast keine vernünftigen Ergebnisse mehr erreichbar. Dieser Beitrag wurde exklusiv für das Deutsche ThinkPad Forum verfasst und von ok1.de und ok2.de gesponsort. Es wird keine Übersetzung von mir geben.

Gehäuse

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Weg ist das langweilige grau. Endlich sind die ThinkPads wieder schwarz, so wie es sich gehört. Diese Farbe steht dem P50 und P70 sehr gut. Beide orientieren sich nicht nur bei der Farbe, sondern auch bei der Oberfläche an den klassischen Modellen. So haben sie einen angenehm gummierten Deckel, raue Plastikoberflächen im inneren und eine glatte, aber dennoch sehr rutschfeste, Beschichtung auf der Base.

Als ich das P50 an der Ecke anhob konnte ich meinen Sinnen nicht trauen. Eine so verwindungssteife Base habe ich noch nicht erlebt. Selbst das T60, welches absolut bretthart war, muss sich geschlagen geben. Durch das P50 bekommt das Wort bretthart sogar eine neue Bedeutung. Egal ob man es mit beiden Händen verwinden will oder einfach nur an der Ecke packt und herumschwingt: da bewegt sich nichts. Nicht mal einen µm. Sowas sage ich nicht leichtfertig, aber das P50 kann es locker mit Geräten wie dem 600 aufnehmen.

Das gleiche gilt für das Palmrest. Bretthart ist hier gar kein Ausdruck mehr, da es einfach nur härter als ein Brett ist. Sogar die Stelle über dem Smartcardreader, die in der Vergangenheit ja so oft Probleme bereitet hat, gibt kein bisschen nach und ist genau so steif wie der Rest der Handballenauflage.

Mit 2,67Kg samt 6c Akku ist das P50 zwar relativ schwer, doch da es mit 26mm dicke einigermaßen dünn und somit vollgepackt ist, wirkt es umso massiver und stabiler. Als relativ mobil würde ich es dennoch bezeichnen. Es gibt die Option auf einen 4c Akku der das Gewicht auf 2,55Kg reduziert und obwohl die Ränder nicht die dünnsten sind, so sind sie meines Erachtens nach angemessen (besonders da ein Numblock dabei ist) und die halbwegs kompakten Abmaße machen einen Transport nicht unangenehm. Im Gegenteil, bis auf das Gewicht lässt sich das P50 eigentlich kaum von einem gewöhnlichen 15” Notebook unterscheiden.

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Erst das P70 ist ein richtiger Klopper. Es ist mit 31,5mm etwas dicker und mit 3,4Kg auch deutlich schwerer. Dafür bekommt man aber die absolut gleiche ungeheure stabilität und verwindungssteifheit wie beim P50.

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Die Materialien fühlen sich bei beiden Geräten recht wertig an. Das Plastik ist deutlich dicker und etwas rauer als beim T540p und W540. Wie schnell es sich jedoch abnutzt muss sich noch zeigen. Auch die Base macht rein qualitativ, auch nicht zuletzt wegen der verwindungssteifheit, einen äußerst wertigen Eindruck. Die einzige Stelle die sich hier ein bisschen eindrücken lässt ist der Bereich vorne rechts neben dem Akku. Hier befinden sich die leeren Schächte für eine 2,5” HDD und eine weitere M.2 SSD. Eine Option auf RAID 0 konnte ich im BIOS allerdings nicht finden.

Obwohl die Scharniere recht leichtgängig sind, halten sie das Display mit wenig Nachwippen fest. Sie fühlen sich durch ihre geschmeidigkeit auch halbwegs hochwertig an. Auch beim P70 leisten die Scharniere trotz des wuchtigen Deckels eine gute Arbeit.

Die Deckel an beiden Geräten sind leider nicht annähernd so verwindungssteif wie die Base. Obwohl sie flexibel sind würde ich sie als deutlich stabiler als beim W540 bezeichnen; übt man nämlich von hinten Druck auf den Deckel aus dann biegt er sich nur minimal ein. Da Heutzutage so gut wie alle Displays frameless sind kann man auch keine solche steifheit mehr erwarten. Die alten Displays mit ihren Frames haben einiges zur Deckelstabilität beigetragen. Eindeutig hochwertige Geräte wie das X301 mit seinem frameless Display lassen sich deshalb ebenfalls leichter verwinden als z.B. ein T60. Zumal ja die frameless Displays meist auch nicht mit dem Deckel verschraubt sind. Ich denke trotzdem dass man an dieser Stelle das P50 und P70 noch weiter verbessern könnte, z.B. durch ein Clamshell design, aber insgesamt ist die Deckelstabilität dennoch gut.

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Verbessert hat sich auch die berühmte Schwachstelle am unteren Displayrahmen des W540. Dort konnte man die Stelle leicht eindrücken. Beim P50 und P70 hingegen ist die Stelle deutlich stärker und kann nicht so leicht verbogen werden.

Insgesamt liegen beide Gerät wirklich angenehm in den Händen. Das Gewicht, obwohl es bei beiden Modellen recht hoch ist (aber angemessen für die Leistung), ist Dank des vorne angebrachten Akkus sehr gut verteilt und lässt das Gerät viel balancierter erscheinen. Auch ein einhändiges öffnen des Deckels ist möglich. Da der größte Akku über 90Wh fasst gibt es sogar nur Vorteile im Vergleich zu einem hinten angebrachten Akku, wie später bei den Ports zu erfahren ist.

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Das P50 lässt sich auch deutlich leichter warten als das W540. Die Tastatur ist endlich wieder konventionell mit 3 Schrauben von unten verschraubt und kann schnell entnommen werden. Dann hat man Zugang zum RAM und dem WLAN sowie WWAN Modul. Das P50 und P70 sind beide WWAN ready. Man muss nur die Karte nachrüsten und kann loslegen. Die Wartungsklappe unten lässt sich ebenfalls leicht entfernen und ermöglicht den Zugang zu zwei weiteren RAM Modulen und den bereits angesprochenen Festplattenschächten. Um allerdings weitere Platten zu verbauen sind beim P50 Adapter nötig die es noch nicht zu kaufen gibt. Das P70 benötigt keinen Adapter. Einen HDD Caddy gibt es scheinbar auch nicht mehr.

Insgesamt ist das Design des P50 und P70 wieder industrieller, aber dennoch etwas schlicht gehalten. Die Gummilippe um den Displaybezel unterbricht das monotone Erscheinungsbild des Designs, genau wie das leicht funkelnde und glatte, graue Touchpad. Die Trackpointtasten, dedizierten Touchpad Tasten und schwarze Gehäusefarbe verleihen dem P50 einen professionellen Look. Die schrägen Seitenkanten und leicht vorhandene Wölbung am vorderen Ende, sowie die minimal glänzende Base, lassen das P50 weniger langweilig wirken und fügen einen stylischen Flaire hinzu.

Ports

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Links: ExpressCard 34, SD card reader, Smartcardreader

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Hinten: USB 3.0 powered, USB 3.0, Ethernet, USB 3.1 type c mit Thunderbolt 3, HDMI, AC Stecker

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Rechts: 3.5mm, USB 3.0, USB 3.0, Thunderbolt 3 mit USB 3.1, Kensington Lock

Da beide Geräte den Akku vorne haben ist die Positionierung der Ports nahezu perfekt. Die meisten Anschlüsse, besonders Netzteil, Ethernet und Displayanschlüsse sind hinten anzutreffen, wo sie nicht stören können. Um schnell Peripherie einzustecken sind auch an der Seite USB Ports zu finden. Das P50 hat ingesamt 4 konventionelle USB Ports, was sehr ordentlich ist. Erneut wurde das schlechte Design des W540 deutlich verbessert, wo kaum Anschlüsse hinten zu finden waren.

Der vollwertige HDMI Port im P50 und P70 weiß ebenfalls sehr zu gefallen. Die meisten Geräte besitzen einen HDMI Eingang, womit man sich also ohne nervigen Adaptern schnell mit modernen Bildschirmen und Projektoren verbinden kann. Der zukunftssichere USB C Anschluss dient dann u.a. als DisplayPort.

Ein ExpressCard 34 Slot ist in beiden Geräten vorhanden, wodurch diverse Schnittstellen nachgerüstet werden können.

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Was beim W540 weggelassen wurde und nun auf glorreiche Weise eine Wiederkehr feiert ist die Status LED für die Festplatte. Selten kann etwas so kleines so viel Freude bereiten. Und doch, diese kleine LED versetzt das Gerät unverzüglich in höhere Ebenen. Dank dieser einen LED steigt das P50 und P70 in die Liga der echten Workstations auf. Ich kann das Gerät aufgrund dieser kleinen LED 100 mal ernster nehmen. Es bleibt nur zu hoffen dass Lenovo bald wieder weitere LED's wie die WLAN Anzeige implementiert.

Ein DVD Laufwerk ist allerdings nur beim P70 vorhanden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Zusammen,

ich weiß nicht ob das Thema hierher gehört, aber ich habe in meine X250 Docking, den P50 draufgesteckt und es funktioniert.
Vorher habe ich nur gelesen, dass für den P50 nur die neue (noch nicht erhältlich) alseinzige Docking Station passt:
https://www.cyberport.de/?DEEP=1D02-6E3&APID=117&gclid=CNid_fSb0soCFYidGwodpGQBBQ


Was mein Ihr, riskiere ich da was oder kann die alte Dock tatsächlich ohne Risiko weitergenutzt werden.
 
Das P50 kann im Gegensatz zum P70 auch mit den CS13-Docks verwendet werden, es sollte aber eigentlich noch ein Adapter (FRU 00UR844) verwendet werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm, könnte sein...wäre aber in dem Fall keine Veränderung zur Verbesserung des Sitzes an der Kontaktschnittstelle.
Wenn ich mir das ganze bei mir betrachte, sieht der Winkel Laptop und Docking etwas seltsam aus.
Das X250 sitzt weiter hinten und hat einen kleineren Gesamtrahmen und das P50 sitzt weiter vorne was wiederum etwas zu steil auf der Docking sitzt. Dadurch entsteht zwischen Laptop und Docking eine art dreieckinge Aussparung die den Eindruck vermittelt, dass das Laptop gerade so in den Hacken der Dock hängt.







Ich vermute (!), dass es sich dabei nur um ein Plastikstück handelt, das die Aussparung für nach unten abstehende Akkus abdeckt und eine "Nase" ergänzt.
Wenn man sich den Unterschied zwischen Pro Dock und Workstation Dock ansieht, wird eventuell klarer, was ich meine:
Anhang anzeigen 115906
Bildquellen: http://www.ok1.de/images/product_images/popup_images/ThinkPad-Workstation-Dock-:__:994_1.jpg http://www.lenovo.com/shop/americas/content/img_lib/accessories/ThinkPad Pro Dock - 04.jpg
 
Das wird auch nie funktionieren, da der HDMI Port mit der NVIDIA und nicht mit der Intel verdrahtet ist :)

Die Intel ist nur für das Thinkpad-Display zuständig. Sobald du externe Anzeigegeräte anschließt, schaltet sich immer die NVIDIA hinzu.

Ich wollte mir grade das P50 bestellen. Jetzt lese ich das und habe die Bestellung erstmal zurückgezogen.

Ist es nicht wenigstens über den USB-C/Thunderbolt (zumindest in Linux) möglich, die Intel-Graphik auszugeben? Weiß da jemand bescheid?
 
USB kann keine Videosignale übertragen. Wenn die Displayport-Leitungen des Thunderbolt-Anschlusses verwendet werden, spielt wieder die Nvidia-Grafik mit.
 
Ich wollte mir grade das P50 bestellen. Jetzt lese ich das und habe die Bestellung erstmal zurückgezogen.

Ist es nicht wenigstens über den USB-C/Thunderbolt (zumindest in Linux) möglich, die Intel-Graphik auszugeben? Weiß da jemand bescheid?

Gibt es ausser der Akkulaufzeit (und die scheint mir im stationären Betriebt ja eher nebensächlich) noch Vor- oder Nachteile der Displaybeschaltung?

Falls es jemanden interessiert: Ich habe bei meinem P50 den RAM um 16GB einem Modul von Crucial erweitert (CT16G4SFD8213).
Es verwendet die gleichen Speicherchips wie das originale Modul (16ATF2G64HZ-2G1A1 von Micron) und funktioniert einwandfrei.
Das Originalmodul sitzt unter der Tastatur, das neue ganz unten, ich musste also nicht die Tastatur entfernen.
 
Gibt es ausser der Akkulaufzeit (und die scheint mir im stationären Betriebt ja eher nebensächlich) noch Vor- oder Nachteile der Displaybeschaltung?

Ja, leider mehrere:
1. Nvidia Optimus wird unter Linux zwar mittlerweile ganz gut unterstützt, aber noch nicht so optimal wie unter windows. Wenn ich also was über hdmi/dp2/thunderbolt ausgeben möchte, bin ich somit darauf angewiesen, dass optimus immer einwandfrei funktioniert.
2. Die Nvidia-Karte im P50 war für mich (wenn überhaupt) eher zum Rechnen (Cuda) gedacht und nicht zur Graphik-Ausgabe - ich hätte aber auch darauf verzichten können.

Leider gibt es derzeit kein Thinkpad mit optionaler Nvidia/reiner Intel-Graphik und PCIe3.0 x4, die haben alle maximal PCIe3.0 x2 (z.B. T560, T460p, T50s). Und ich kauf mir keine Samsung Pro 950 und schließ die dann nur zur Hälfte an.
Vielleicht das X1 Carbon (2016), aber das hat noch nicht mal nen Card-Reader oder gar einen LAN-Port :(

Einfach schade.

Wenn jemand einen Tipp hat, bin ich dankbar.
 
Vielleicht ja das T460s?


Da ist das Datenblatt noch nicht online, vielleicht wird das was.

Wenn jemand positive Erfahrung mit dem P50 und Linux mit externem Display gemacht hat, bin ich für eine Mitteilung dankbar. Noch habe ich die Maschine nicht aufgegeben, warte jetzt aber erstmal noch ein bisschen ab.

Danke schonmal für die Rückmeldungen hier oben.
 
Hat jemand von euch dieses Knacken beim Auf- und Zuklappen?
Ich kenne das Knacken vom X230. Damals wurde bei mir das Panel getauscht. Danach trat dieses Geräusch auf.

Beim X230 lag es daran, dass das Tastaturbezel oberhalb des Akkus mit Haltenasen eingeschoben wurde. Eine Nase war aufgrund eines Kabels nicht ganz drin. Somit hob sich das Bezel an der Stelle ein wenig hoch. Wenn man nun den Bildschirm zu(!)klappte knackte dessen Bezelkante an dieser Erhebung.

Ich hoffe das ist einigermaßen verständlich beschrieben. Ein Techniker wird das Problem wohl fixen können.
 
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