Okay, so, ein erstes Update! Das ThinkBook ist bereits am Donnerstag angekommen und ich habe ein paar erste Sachen ausprobieren können.
Erst einmal so zum allgemeinen Design: Das ThinkBook 16 G4+ ist schick! Das Design entspricht ziemlich dem, was ich letztes Jahr mit dem ThinkBook Plus Gen 2 testen konnte. Das Gehäuse ist aus Aluminium und wirkt wertig und stabil, der Displaydeckel ist relativ verwindungssteif. Etwas schade ist, dass die Displayscharniere ziemlich deutlich nachwippen. Außerdem ist die Vorderkante des Palmrests etwas "scharf", wenn man etwas kurzärmliges trägt, ist das nicht gerade angenehm.
Von der Tastatur bin ich nicht begeistert, vom Touchpad enttäuscht. Die Tastatur hat einen satten Anschlag, allerdings nur einen sehr geringen Hub, zudem wirkt es so, als ob die Tasten etwas mehr Zwischenabstand hätten als üblich - ich messe nochmal nach, aber klar ist, ich vertippe mich ständig. Das ist sicherlich Gewöhnungssache, aber zu einer ThinkPad-Tastatur besteht einfach ein deutlicher Unterschied.
Das Touchpad (von Elan) ist schön groß und die Handballenerkennung funktioniert recht zuverlässig, wenn auch nicht so gut wie bei Synaptics. Das war es aber leider schon - es hat einen sehr weichen Anschlag und beim bloßen Antippen (ohne zu klicken) klappert es. Zudem sind Rechtsklicks bisweilen nicht 100% zuverlässig. Das kann Lenovo besser und ist in dieser Preisklasse wirklich schade.
Das Display überzeugt mich bisher. Die Auflösung bietet einen guten Kompromiss aus überzeugender Schärfe (und genug Auswahl bei der Skalierung), aber nicht so viel Akkuverbrauch wie bei 4K. Die Farbwiedergabe gefällt mir (Vermessung steht noch aus) und das Display wird sehr hell, ausreichend, um im Sommer draußen zu arbeiten.
Leistungsfähig ist das ThinkBook 16 G4+ ohne Frage. Ein Cinebench R20-Score von ca. 5500 Punkten im Multicore dringt in Bereiche der Ryzen Threadripper 1000-Serie vor, auch der Multicore-Score von ca. 700 Punkten ist beeindruckend - das eher niedrigere Multicore-Verhältnis von 8 ist vermutlich der Alder Lake-Architektur mit Performance- und Efficiency-Cores zuzuschreiben und sagt bei diesen Prozessoren also eher wenig aus. Die Nvidia GeForce RTX 2050 hat in einem ersten Spiele-Test auch eine gute Leistung abgeliefert - nach wenigen Minuten fiel die Framerate jedoch auf unter 5 fps und das ändert sich nun auch nach einem Neustart nicht mehr. Hier handelt es sich vermutlich um ein Treiberproblem, dem ich natürlich auf den Grund gehen werde.
Der größte Kritikpunkt am ThinkBook 16 G4+ ist und bleibt aber der RAM - 16GB DDR4-4800, die fest verlötet und nicht erweiterbar sind. Und daraus ergibt sich auch die Frage, für wen dieses Gerät geeignet ist. Für Office-Aufgaben im Büro? Klar schafft es die im Schlaf, aber der i7-12700H ist dafür völliger Overkill, da reicht ein Core i5-U auch völlig aus. Für Spiele? Naja, hierfür wird man wohl eher zu einem anderen Gerät greifen, zu etwas dickerem mit verbesserter Kühlung. Für Fotografen, zum Videoschnitt etc? Zumindest für letzteres sind nicht erweiterbare 16GB einfach zu wenig. Simulationen? Auch hier fehlt es wohl am RAM, zudem ist eine GeFore-Grafik verbaut, keine Quadro. Vielleicht für die Softwareentwicklung, wobei es hier natürlich mehr oder weniger RAM-hungrige Anwendungen gibt. Über die Frage werde ich wohl noch ein bisschen nachdenken müssen, bis ich den fertigen Testbericht veröffentliche.
Habt Ihr soweit Fragen zum Gerät, die ich im Test beantworten soll?