Testbericht online ThinkBook 16 G4+ 21CYA000GE

iYassin

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Hi zusammen,

es geht weiter mit den Testberichten, zu mir kommt ein ThinkBook 16 G4+:

Intel Core i7-12700H 14 Core, 16 GB RAM, 1 TB PCIe-NVMe SSD, 16" WQXGA (2560x1600), IR Webcam, NVIDIA RTX 2050 4GB, WLAN, Bluetooth, 71Wh Akku, ohne Betriebssystem, 2 Jahre Bring- In Herstellergarantie, 1 Jahr auf Akku

Das Gerät kann bei ok1.de für 1279€ bestellt werden: https://ok1.de/ThinkBook/ThinkBook-16-G4-21CYA000GE::2918.html

Vermutlich trifft das Testgerät Anfang Mai bei mir ein. Habt Ihr schon Fragen? Ich bin besonders gespannt auf die neuen 12th Gen-CPUs!

Viele Grüße,

iYassin
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Liefertermin für das Testgerät hat sich leider etwas verschoben, aktuell steht der 09.06.2022 im System.
 
Planänderung: Es wird nun ein ThinkBook 16! Somit können wir auch einen Blick auf die RTX 2050 werfen.
Das Gerät ist dafür aber bereits im Zulauf, also schießt los mit den Fragen!
 
Okay, so, ein erstes Update! Das ThinkBook ist bereits am Donnerstag angekommen und ich habe ein paar erste Sachen ausprobieren können.

Erst einmal so zum allgemeinen Design: Das ThinkBook 16 G4+ ist schick! Das Design entspricht ziemlich dem, was ich letztes Jahr mit dem ThinkBook Plus Gen 2 testen konnte. Das Gehäuse ist aus Aluminium und wirkt wertig und stabil, der Displaydeckel ist relativ verwindungssteif. Etwas schade ist, dass die Displayscharniere ziemlich deutlich nachwippen. Außerdem ist die Vorderkante des Palmrests etwas "scharf", wenn man etwas kurzärmliges trägt, ist das nicht gerade angenehm.

Von der Tastatur bin ich nicht begeistert, vom Touchpad enttäuscht. Die Tastatur hat einen satten Anschlag, allerdings nur einen sehr geringen Hub, zudem wirkt es so, als ob die Tasten etwas mehr Zwischenabstand hätten als üblich - ich messe nochmal nach, aber klar ist, ich vertippe mich ständig. Das ist sicherlich Gewöhnungssache, aber zu einer ThinkPad-Tastatur besteht einfach ein deutlicher Unterschied.
Das Touchpad (von Elan) ist schön groß und die Handballenerkennung funktioniert recht zuverlässig, wenn auch nicht so gut wie bei Synaptics. Das war es aber leider schon - es hat einen sehr weichen Anschlag und beim bloßen Antippen (ohne zu klicken) klappert es. Zudem sind Rechtsklicks bisweilen nicht 100% zuverlässig. Das kann Lenovo besser und ist in dieser Preisklasse wirklich schade.

Das Display überzeugt mich bisher. Die Auflösung bietet einen guten Kompromiss aus überzeugender Schärfe (und genug Auswahl bei der Skalierung), aber nicht so viel Akkuverbrauch wie bei 4K. Die Farbwiedergabe gefällt mir (Vermessung steht noch aus) und das Display wird sehr hell, ausreichend, um im Sommer draußen zu arbeiten.

Leistungsfähig ist das ThinkBook 16 G4+ ohne Frage. Ein Cinebench R20-Score von ca. 5500 Punkten im Multicore dringt in Bereiche der Ryzen Threadripper 1000-Serie vor, auch der Multicore-Score von ca. 700 Punkten ist beeindruckend - das eher niedrigere Multicore-Verhältnis von 8 ist vermutlich der Alder Lake-Architektur mit Performance- und Efficiency-Cores zuzuschreiben und sagt bei diesen Prozessoren also eher wenig aus. Die Nvidia GeForce RTX 2050 hat in einem ersten Spiele-Test auch eine gute Leistung abgeliefert - nach wenigen Minuten fiel die Framerate jedoch auf unter 5 fps und das ändert sich nun auch nach einem Neustart nicht mehr. Hier handelt es sich vermutlich um ein Treiberproblem, dem ich natürlich auf den Grund gehen werde.

Der größte Kritikpunkt am ThinkBook 16 G4+ ist und bleibt aber der RAM - 16GB DDR4-4800, die fest verlötet und nicht erweiterbar sind. Und daraus ergibt sich auch die Frage, für wen dieses Gerät geeignet ist. Für Office-Aufgaben im Büro? Klar schafft es die im Schlaf, aber der i7-12700H ist dafür völliger Overkill, da reicht ein Core i5-U auch völlig aus. Für Spiele? Naja, hierfür wird man wohl eher zu einem anderen Gerät greifen, zu etwas dickerem mit verbesserter Kühlung. Für Fotografen, zum Videoschnitt etc? Zumindest für letzteres sind nicht erweiterbare 16GB einfach zu wenig. Simulationen? Auch hier fehlt es wohl am RAM, zudem ist eine GeFore-Grafik verbaut, keine Quadro. Vielleicht für die Softwareentwicklung, wobei es hier natürlich mehr oder weniger RAM-hungrige Anwendungen gibt. Über die Frage werde ich wohl noch ein bisschen nachdenken müssen, bis ich den fertigen Testbericht veröffentliche.

Habt Ihr soweit Fragen zum Gerät, die ich im Test beantworten soll?
 
Wie lange die Performance / Takt gehalten werden kann bei 100% Auslastung. Weiß nicht, ob das bereits ein Teil der Testreihe wäre.
 
Auf jeden Fall! Es gibt immer einstündige Last-Tests (Multicore-Benchmark, Singlecore-Benchmark, Volllast CPU, Volllast CPU+GPU), während derer ich dann Takt, Temperatur etc. protokolliere (und im Testbericht plotte).
 
So wie ich das verstehe verkauft ok1.de nur an Schüler und Studenten bzw. finde ich sonst auch nur Shops für Studenten.

Ist das Gerät überhaupt offiziell im Handel für normale Firmenkunden verfügbar?

Leider scheint es mittlerweile so gut wie keine bezahlbaren Alternativen mehr zu geben wenn man ein halbwegs vernünftiges Businessnotebook haben will, das kein 15W Krüppel ist.
 
Hallo,

das ist ein Campus Sondermodell, das reguläre ThinkBook 16 wird es auch in Kürze für die Normalos geben werden.
 
Was lange währt, wird endlich gut, hoffe ich: Der Testbericht ist veröffentlicht!

Ihr könnt meinen Test zum ThinkBook 16 G4+ hier lesen: https://nbreview.de/thinkbook-16-g4-iap-core-i7-testbericht/

Wie Ihr lesen könnt, bin ich kein großer Fan des Geräts gewesen - was aber weniger am Modell, sondern vor allem an der Testkonfiguration liegt, da diese für mich einfach keinen Sinn ergibt. Eine U- oder P-CPU wäre für den überwiegenden Teil der Nutzer, denen die verlöteten 16 GB RAM ausreichen, sicherlich besser geeignet, würde die Akkulaufzeit verlängern und die Temperaturen etwas niedriger halten - und natürlich auch den Preis senken, wobei das Gerät preislich denke ich schon attraktiv ist. Mit einer H-CPU wiederum machen die konfigurierten 16 GB in den meisten Fällen keinen Sinn, und auch die Obergrenze von 32 GB (aktuell nicht verfügbar) wirkt etwas niedrig.

Lässt man das einmal außen vor, dann ist das ThinkBook 16 G4+ eigentlich ein solides Gerät - nur das Touchpad und etwas auch die Tastatur muss man noch als Kompromisspunkte nennen. Sonst ist das Gerät gut verarbeitet, das Display ist gut (könnte etwas heller sein), es ist nicht zu schwer und bietet wirklich viele Anschlüsse. Hoffen wir, dass Lenovo da noch weitere Konfigurationen veröffentlicht!

Ist das Gerät überhaupt offiziell im Handel für normale Firmenkunden verfügbar?
Leider aktuell noch gar nicht. Vielleicht hat @Philipp Beitz aktuelle Informationen, wann das Gerät im normalen Markt verfügbar wird?
 
Aktuell noch keine Infos zur Marktverfügbarkeit.
Laut PSRef sind die "normalen" Topseller Modelle aber mit Intel CPUs der U / P Serie gebaut / verfügbar.
Als Firmenkunde würde ich mir eher das P16 / P16s anschauen.
 
Ich habe mittlerweile eine Quelle gefunden und das Notebook nun bereits 4 Wochen im Einsatz also kann auch schon etwas Feedback geben.

Zuerst einmal zu den Vorteilen:
.) Der 12700H ist extrem schnell. Die ST Performance ist dank 12. Generation Top und die maximale Performance kann auch bei üblichen Lasten von 3-4 Threads parallel ohne Probleme gehalten werden mit Reserve für 2 weitere, was der Hauptgrund für den Kauf war. 20 Threads zu haben ist gelegentlich auch mal ganz nett wenn man gerade eine Anwendung hat, die diese auch nutzt z.B. WinRAR
Ich kann hier die Meinung von iYassin nicht teilen. Der 12700H ist genau die richtige CPU für dieses Gerät.
Ein 1260P ist laut Intel Preisliste weder nennenswert billiger noch würde er das Gerät leichter oder leiser machen. Lenovo würde wohl einfach nur 10 Euro beim Kühler sparen. Es würde aber mit 28W Konfiguration massiv an Performance verlieren. Einzig die GPU hätte man sich sparen können.
.) Die CPU bekommt im Performance Modus bis zu 55W TDP zugeteilt (ohne den Ultra Performance Modus) und kann die Wärme auch problemlos abführen. Diese werden gefühlt genauso locker weggesteckt wie die 35W des 15 G2 ITL, obwohl das 16 G4+ die gleiche Bauform hat und sogar etwas dünner und leichter ist. Da war ich ehrlich gesagt echt positiv überrascht.
.) Preismäßig war das Gerät mit knapp 1100 Euro Netto ein echt guter Deal.
.) So blöd es klingt aber das Notebook ist das einzige Modell mit 12700H das nicht entweder ein Vermögen kostet oder ein Gaminggerät ist.
.) Das Gerät wird über USB-C geladen, was mir wichtig ist, da das Zubehör dann herstellerübergreifend verwendbar ist
.) Trotzdem ist ein 2. USB-C Anschluss verfügbar mit USB 4.0. Das ist wichtig wenn man z.B. unterwegs schnell mal einen USB Hub/Lan Adaper anschließen will ohne Netzteil Port.
.) Die SSD ist mit 1TB auch ausreichend dimensioniert. Die meisten anderen Geräte in der Preisklasse haben nur 500GB was mir zu wenig ist.
Für den Rest der Daten habe ich mir eine externe 4TB 2.5" HDD besorgt.

Zu den Nachteilen (bitte nicht überbewerten, die Liste ist länger):
.) Es wie oben schon erwähnt als Firmenkunde schwierig zu bekommen aber dies dürfte wohl Sinn der Sache sein.
.) Es scheint noch keine Lenovo 100W USB-C Ladegeräte am Markt zu geben. Ich habe mir nun ein 65W Ladegerät geholt. Das würde zwar vollkommen ausreichen, hat aber das Problem, dass mir das Notebook beim Booten eine Akkuwarnung ausgibt wenn das Ladegerät an der (nicht Lenovo) Dockingstation hängt. Also bleibt nur 100W an die Dockingstation hängen und 65W für unterwegs (umgekehrt wäre es sinnvoller).
.) Der nicht erweiterbare RAM ist wie schon erwähnt ein großes Problem. Ich frage mich warum man so etwas tut. Mir reichen zwar derzeit 16GB locker aus aber in Zukunft dürfte es knapp werden. Das wird noch dadurch verschärft, dass die ganzen Lenovo Dienste und Treiber ziemliche CPU und RAM Fresser sind. Das lässt sich mit etwas Arbeit zwar verbessern wenn man sucht welche Dienste man deaktivieren kann und welche nicht aber trotzdem sind 5GB nach dem Booten weg nur für Windows und Hintergrundanwendungen. Das geht besser.
.) Es ist nicht möglich den Boosttakt im Batteriebetrieb zu limitieren. In den Energieoptionen den maximalen Prozessortakt z.B. auf 80% zu begrenzen hat keinen Effekt. Beim 15 G2 ITL hat das noch funktioniert. Eventuell ein Problem mit der 2. Generation. Dies führt dazu, dass die P Core bei leichter Hintergrundlast immer auf 4.5GHz hochboosten. So sehr ich dieses Verhalten im Netzbetrieb liebe: Mit Akku wäre etwas weniger sinnvoller.
Begrenzt wird das Boostverhalten nur durch das TDP Limit, das zwar bei MT Last gut funktioniert, bei ST Lasten aber mäßig sinnvoll ist.
Man kann das Problem etwas entschärfen indem man den Energiesparmodus aktiviert (über PC Einstellungen, nicht Systemsteuerung). Dann werden normalerweise die E Cores verwendet.
.) Die Intel iGPU Treiber sind buggy was den Monitor Support angeht. Ich hatte 2 Fernseher, die über HDMI nur mit 1080i liefen (30Hz + Zeilensprung) obwohl die Fernseher 1080p (60Hz) unterstützen. Über USB-C und Dockingstation funktioniert es. Ein dritter 4K Fernseher lief problemlos (mit Ausnahme von 4K120 das nicht unterstützt wird). Auch ein 1080p Beamer lief ohne Probleme.
Weiters sollte man bedenken, dass sich der Desktop gerne mal etwas verstellt wenn man ständig zwischen 2560x1600 (16:10) und 1080p (16:9) wechselt. Für mich kein Problem, für nicht so EDV versierte Kollegen werde ich aber nur 1080p Notebooks besorgen.
.) S3 funktioniert nicht. Standardmäßig ist nur S0 (Modern Standby) aktiviert, was dazu führt, dass der Akku über die Nacht leer ist.
Wenn ich den S0 über die Registry deaktiviere startet des Gerät gar nicht mehr aus dem Energiesparmodus. Also bedeutet wohl immer Ruhezustand. Schade das ging auch schon mal besser. Früher sind die Geräte in 1 Sekunde aus dem S3 aufgewacht, nun 5-10 Sekunden Ruhezustand).
.) Auch wenn die Verarbeitung des Geräts sehr hochwertig aussieht aber ich kann nicht anders als die Torx Schrauben zu kritisieren. Ich habe mir gar nicht die mühe gemacht hineinzusehen. Generell ist die Upgradeability mieserabel, das trifft aber leider auf so gut wie alle heute verkauften Geräte zu. Im Vergleich zu den alten Dell Latitudes, die wir noch haben ist das echt ein Desaster: eingeklebter Akku, schwierig zu öffnendes Gehäuse, schlecht zugängliche SSDs (bei den Latitudes konnte man die sogar von außen auswerfen), verlöteter RAM usw. Da waren vor 10-15 Jahren noch die 300 Euro Billigdinger besser.
.) Der LAN Port ist eine Katastrophe. Nicht nur dass man schon mal ewig herumfummeln muss bis das LAN Kabel drin ist: Es geht nachher auch nicht mehr raus.
Ich kann nur allen einen Tipp geben: Besorgt euch einen USB-C auf USB-A + LAN Adapter. Die Dinger gibt es ab 20 Euro und verwendet den.

Wo ich nicht viel dazu sagen kann:
.) Gaming Performance, da ich das Gerät ausschließlich zum Arbeiten verwende
.) Tastatur/Touchpad: Die meiste Zeit arbeite ich zugeklappt mit externem Monitor + Maus/Tastatur. Am Anfang kam ich mit dem Touchpad überhaupt nicht zu Recht aber ich muss zugeben, dass sich das stark gebessert hat. Ich habe unterwegs aber sowieso eine Maus. Was die Tastatur angeht geht es mir ähnlich.

Ich muss sagen, dass ich mich trotz der Nachteile jederzeit wieder für das Gerät entscheiden würde, da es für meinen Anwendungsfall (fast) das ideale Gerät ist.
Ich würde es Stand jetzt jedoch nicht jedem empfehlen. Als Universalgerät setze ich weiterhin das 15 G2 ITL ein, da das einfach ein P/L Kracher ist.
 
P-Serie vs H-Serie macht keinen riesigen Unterschied, es handelt sich um die gleichen CPUs. Die H-Serie ist einfach nur eine aufgebohrte P-Serie.

Der eigentliche Nachfolger der bisherigen H-Serie sind die HX-CPUs.
 
Es geht nicht so sehr um die CPU an sich sondern mit welcher TDP diese betrieben wird. Das ist ein viel größerer Hebels als ob da nun 6 oder 8 P Cores drin sind.

So wie der 12700H im 16 G4+ betrieben wird hat selbst der 11800H nicht den Funken einer Chance.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

@iYassin Ich fürchte bei deinem System ist irgendetwas faul.
Ich habe heute einmal die R20 Ergebnisse schnell nachgebencht:
.) Performance Modus (BIOS bzw. Vantage Symbolleiste)
.) Die Boostoption im BIOS war NICHT aktiv
.) 1. Durchlauf: Etwas über 5600 Punkte
.) 2. Durchlauf (im PL2): 5100 Punkte
Das ganze war aber mit normaler Alltagslast im Hintergrund. Das war ein spontaner Test zwischendurch.

Was mir aufgefallen ist:
.) Laut HWInfo liegt mein PL1 bei 55W und nicht wie bei dir bei 40W. Gesamtverbrauch war aber soviel ich mich erinnern kann auch um die 70W. Die 15W weniger TDP könnten die niedrigere Punktzahl schon erklären.
.) Meine GPU ist selbst im Netzbetrieb bei Cinebench AUS und zeigt mir in HWInfo einen Verbrauch von 0W an.
Diese springt erst bei 3D Last an (z.B. den OpenGL Test in CB R15).
Ich habe die aktuellen Studio Treiber installiert. Vielleicht sind auch nur die Game ready Treiber buggy.
.) Thermisch war die CPU im ersten Run im PL2 knapp am thermischen Limit, waren aber auch ca. 30 Grad Umgebungstemperatur. Mit den 55W war es dann aber um die Grad, also dürfte das auch als Dauerlast nicht wirklich ein Problem sein. Ich hatte keine externe Kühlung nur einen Ventilator der für leichten indirekten Luftzug über den Tisch gesorgt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für dein Feedback!

Einfach mal aus Interesse - wofür nutzt du das Thinkbook 16 G4+, dass du diese CPU möchtest, aber dir wiederum 16GB RAM reichen?

Ich wollte nicht sagen, dass Lenovo den i7-12700H nicht richtig implementiert hat oder so, die Kühlung ist sogar beeindruckend gut und die Leistung wirklich sehr hoch. Das habe ich im Testbericht auch nochmal verdeutlicht. Was mich an dem Gerät nicht überzeugt, ist das Konzept. Denn die meisten Leute, die so eine riesige CPU wollen - ich z.B. für Bildbearbeitung und Videoschnitt, oder Kolleg:innen von mir für Data Science-Anwendungen - brauchen viel RAM, da reichen 16GB nicht und leider ist der RAM hier ja verlötet. Und jemandem, der/die ein 16"-Laptop für Office, Internet, Netflix und gelegentliche Bearbeitung der Urlaubsfotos am heimischen Schreibtisch sucht, würde ich das Gerät nicht mit dem i7-12700H empfehlen, das ist einfach nicht nötig, und mit einem Core i5-U wäre das gleiche Gerät billiger und verbräuchte weniger Strom.
Preis/CPU-Leistung ist hier extrem gut. Preis/Value finde ich eben nicht - denn die verlöteten 16GB RAM sind ein großer Fehler von Lenovo.

Cinebench testen wir bei Nbreview.de über eine Stunde und geben die Durchschnittswerte an - habe ich nun nochmal hervorgehoben. Im Netzbetrieb lag mein erster Durchlauf sogar bei 5800 Punkten und der zweite bei 5293 Punkten. War auch bei etwas geringerer Umgebungstemperatur. Nach einer Stunde pendelt sich mein Testsystem bei ca. 4560 Punkten (Netzbetrieb) bzw. 4400 Punkten (Akkubetrieb) ein und ist dort auch sehr stabil - das wird bei dir ähnlich sein. Das ist nach 57 Durchläufen im Netzbetrieb und nach 40 Durchläufen auf Akku.
5800 sind nicht zu halten, das ist aber bei so gut wie jedem aktuellen Intel-Notebook so. Das ist ja das Prinzip von PL1 und PL2.
Tatsächlich hatte sich ein falscher Wert in meiner Berechnung eingeschlichen, das habe ich auch korrigiert - der Durchschnitt im Cinebench-Multicore auf Akku liegt etwa 100 Punkte höher als zunächst veröffentlicht.

Zeigt HWInfo dir die 55W für PL1 in den CPU-Infos an? Oder wurde tatsächlich diese Leistung protokolliert? Du musst zum Vergleich genau den gleichen Messwert wie ich auswählen, insbesondere mit Alder Lake gibt es unzählige Log-Werte für die Leistungsaufnahme der CPU.

Interessant, dass die GPU bei dir im Netzbetrieb ausbleibt - aber das könnte durchaus auch ein Unterschied zwischen Game Ready- und Studio-Treiber sein.

Mein Akku war über Nacht tatsächlich nie leer, ich nehme an, dass S3 funktioniert hat. Habe ich aber nicht explizit getestet (und das Gerät ist bereits zurück bei Andy, kann leider nicht mehr schauen).

Noch ein allgemeiner Hinweis: Neben dem ohnehin günstigeren Testgerät ist das hier getestete Modell bei ok1.de aktuell für 1.199€ im Angebot. Und wer wirklich nur die CPU braucht und selbst auf die RTX 2050 verzichten kann, der kann sich das ThinkBook 14 G4+ anschauen - das kostet aktuell nur 1.029€ und ist somit wirklich mit Abstand das günstigste Gerät mit i7-12700H.
 
1.) Bei mir wird das Gerät hauptsächlich zur Softwareentwicklung eingesetzt, größtenteils für SPS Programme mit TwinCat. Das Projekt hat um die 100K Codezeilen und selbst mit 12700H eine Kompilierungszeit von 25 Sekunden allerdings Großteils ST Last. Das hört sich nicht viel an jedoch sieht das meistens so aus, dass man das Ganze an der laufenden Anlage beim Kunden macht.
Die alte Version von TwinCat hat (mit ein paar Einschränkungen) nur geänderte Codeteile neu compiliert, wodurch das Ganze kein Problem war.
Mit der neuen Version wird jedes Mal alles neu compiliert, weshalb ein neues Notebook her musste mit maximaler ST Leistung.

Zusätzlich zur maximalen ST Leistung wollte ich noch ein Gerät, das noch min 2-3 weitere Threads verträgt bevor die Performance des Hauptthreads auf Grund des thermischen Limits einbricht wenn z.B. noch ein virtuelles Testsystem oder 1-2 Visual Studio 2022 Instanzen im Hintergrund laufen/geöffnet werden.

Das Problem der ganzen U Modelle ist, dass 15W einfach viel zu wenig ist und die Performance schon mit 1 Thread unter Last zusammen bricht.
Ein 1260P mit 28W wäre unter Umständen auch noch eine Option gewesen allerdings stark abhängig vom Kühlsystem des Notebooks und hier gibt es viel Schrott am Markt.

Was die 16GB angeht: Ja diese werden früher oder später zu einem Problem werden aber die nächsten 3-4 Jahre sollte ich noch durchkommen. 32GB gibt es in der Preisklasse sowieso nicht und bevor ich nachträglich aufrüste tausche ich die Notebooks einfach im Kreis. Dann bekommt meines ein Kollege mit weniger RAM Bedarf und ich hole mir ein neues mit 32GB.

2.) Danke für die Rückmeldung. 1 Stunde konnte ich leider nicht testen, nur 3-4 Durchläufe und nebenbei mit HWInfo etwas beobachtet.
Wenn es nach 1h einbricht dann dürfte das tatsächlich thermische Ursachen haben. Das würde auch erklären warum das PL2 bei dir auf 40W abgesenkt wurde. Bei Lenovo ist die PL2 etwas dynamisch.
Das würde auch erklären, warum die Werte um 100 Punkte schwanken je nach Umgebungstemperatur.
Ich werde schauen, ob ich die nächste Woche dazu komme, das Ganze bei mir nachzutesten. Ich denke aber, dass der Leistungsabfall bei deaktivierter GPU nicht so wild sein wird.

3.) Was den S3 angeht: Windows 11 setzt standardmäßig generell auf Modern Standby (S0). "Akku leer" war etwas übertrieben von mir aber es sind sicher 10-20% über Nacht.
Den S3 muss man über die Registry aktivieren indem man HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Power\CsEnabled auf 0 setzt

Danach wacht es aber nicht mehr aus dem Standby auf.

4.) Die 55W waren das PL2 also das Powerlimit nach z.B. 1 Minute Boost und waren zumindest während 2-3 Durchläufen konstant. Im Leerlauf bei komplett kühlem System habe ich aber auch schon mal 57.5W gesehen.
Der Verbrauch ist ein anderes Thema. Dieser ist natürlich je nach Last schwankend, überschreitet jedoch das PL2 nach mehr als ca. 1 Minute Dauerlast nicht mehr.

5.) Der Preis für das 14 G4+ ist echt gut. Habe sogar eines um knapp unter 800 Euro Netto gefunden (12700H/16GB/512GB).
Für meine Bedürfnisse sind die 14" aber leider zu klein. Ich kaufe alles erst ab 15" aufwärts.
 
Ah, interessant, danke für deine Rückmeldungen!

Es waren aber durchaus auch einige der in letzter Zeit getesteten 15W-Ultrabooks bei Singlecore-Last auch nach einer Stunde noch stabil, beispielsweise das X1 Yoga 6th Gen. Dafür sind die Kühlsysteme schon ausgelegt. Aber ich bin da bei dir, Ultrabooks sind keine Workstations, daher arbeite ich ja auch immer noch mit einem T470p. Jetzt ist aber wirklich mal ein Upgrade nötig :)
 
Hallo,

das ist ein Campus Sondermodell, das reguläre ThinkBook 16 wird es auch in Kürze für die Normalos geben werden.
Es ist soweit. Angekündigt sind folgende Topseller und damit jene Konfigs. Die G5 Modelle sollten aber auch bereits "bald" angekündigt werden (ja G5 Modelle meine ich :) )

ThinkBook 16 G4+ThinkBook 16 G4+
Intel Alder LakeIntel Alder Lake-P
WQXGA, i5-P, 16GB, 512GB, RTX 2050i7-H, 32GB, 1TB SSD, RTX 2050
21CY005UGE21CY005VGE
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin @iYassin,
vielen Dank für den Test und deine Mühen! Es gibt tatsächlich einen Anwendungsfall, für den dieser Laptop perfekt ist: Digitale Musikproduktion. Dort werden selten mehr als 16GB Ram benötigt, mal vielleicht von Leuten abgesehen, die orchestrale Sachen machen (Filmmusik etc.), und dafür sehr große Samplebasierte Instrumente verwenden, die dann doch auch ne Menge Ram brauchen. Andererseits ist Musikproduktion einer der CPU-Leistungshungrigsten Anwendungsfälle, insbesondere wenn viele nicht DAW-native VSTs verwendet werden, und im Speziellen viele der neueren Plug-Ins mit "intelligenten" Funktionen wie Realtime-Equalizer (z.B. soothe2). Das Bottleneck wäre in diesem Fall also am ehesten die mit 500GB eher kleine SSD, aber dafür gibt's ja externe Festplatten :) Wahrscheinlich könnte ich mir fürs gleiche Geld einen leistungsfähigeren Stand-PC bauen, aber da ich den Computer auch fürs Studium nutzen möchte fällt die Option weg. Dank der dezidierten Grafikkarte kann man ja auch das eine oder andere Game auf dem Laptop zocken, ich werde also definitiv zuschlagen wenn diese Version wieder verfügbar ist (oder 1600😭 Euros für die Vatriante mit 32GB/1TB ausgeben).
LG und Vielen Dank!
Talaka
 
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