An diese Suche würde ich mich gerne dran hängen.
Meine Erfahrungen basieren auf dem T480s (mit Nvidia) mit Ubuntu 22.04 LTS. Warum ausgerechnet dieses? Laut Lenovo ist/war das t480s "Ubuntu certified" ( allerdings steht
hier die Version 16.04 und ist mittlerweile auch von Canonicals Liste mittlerweile verschwunden).
Meine Erwartung: Dinge funktionieren out of the box und Hersteller und/oder Distri haben sich extra Mühe gegeben, den vollen Hardwaresupport herzustellen.
Realität: Sehr vieles geht out of the box, aber mit Ausnahmen. Der Fingerprint Reader funktioniert nicht (die Funktion ist da, aber das Enrollment lässt sich nicht abschließen). Das LTE-Modem funktioniert nicht (Modem wird erkannt aber SIM nicht).
Eingabegeräte-Unterstützung ist OOTB geht so, das Touchpad ist viel zu langsam, der Trackpoint zu schnell. Mitteltaste fügt Text ein, was ich gar nicht gebrauchen kann. In den Systemeinstellungen gibt es keine einfach ersichtliche Möglichkeit, die Mausbeschleunigung zu deaktivieren.
Nach etwas Recherche und Ausprobieren mit Xinput habe ich halbwegs passende Parameter gefunden und fixiere diese über Skript.
(in der Zwischenzeit: bald nutzen alle Wayland und das xinput-Wissen ist wertlos)
Nun geht das Touchpad richtig schön fluffig, wobei hier keine 3-Finger-Gesten genutzt werden, was schade ist. Aber es navigiert sich super mit dem Touchpad, Moment wofür habe ich nochmal ein Thinkpad?
Ach ja, der Trackpoint, aber dieser ist nach wie vor etwas hakelig. Warum gibt es eine Verzögerung beim Scrollen mit der mittleren Trackpoint-Taste? Und zwar bei allen Distributionen, die ich getestet habe, aber nicht unter Windows?
Die Akkulaufzeit ist nicht besser als unter Windows. Ich nutze hier Undervolt und TLP, unter Windows Throttlestop.
Der Lüfter ist dafür seltener an, und lässt sich besser steuern.
Generell nervt das System weniger mit Updates. Sie sind da, aber immer flott, und immer optional. Kein Vergleich zu Redmond-OS.
Aber warum habe ich 3 Software Updater? Den Updater, was scheinbar einfach eine GUI für apt-get Update darstellt. Das Ubuntu Software Center (für Snaps? Glaube ich). Irgendwann habe ich mal ein Flatpak installiert, jetzt habe ich auchnoch das Gnome Software Center, na super.
Das Problem überflüssiger Stores kennt man unter Windows natürlich gut, allerdings versuchen diese idR nicht gegenseitig, die gleichen Pakete zu updaten, inkl. entsprechender Fehlermeldungen.
Generell ist es einfach nicht rund, weshalb ich nicht gerne damit arbeite. Die Hoffnung, freier arbeiten zu können und dabei noch ein schnelleres System zu bekommen, hat sich nicht erfüllt. Dafür gebe ich sehr häufig mein Passwort ein.
Es ist nicht schneller, es bootet auch nicht schneller. Der Bildschirm wird dabei 4-5x neu intialisiert, immer wieder dunkel, aus, dunkel, aus.
Beim Scrollen habe ich habe immer wieder Brüche in der Darstellung (Screen Tearing), ich bin mir 99% sicher das liegt an der Nvidia-Karte.
Ein Wechsel zwischen Nouveau und nonfree hat hier keine Veränderung gebracht.
Evtl. habe ich aber doch nur die falsche Hardware oder Distri gewählt.
Ich habe ne Menge ausprobiert, Fedora, Mint, Kubuntu neon, usw. Mint war von der OOTB-experience mit am besten, gleichauf oder besser als Ubuntu.
Ich hatte etwas Hoffnung für die neueren Releases. Allerdings lief die neue Mint "Wilma" dann wieder schlechter als der Vorgänger, und die neue Fedora 41 beta bootet nicht, bzw. nur im Fallback mode mit 640x480.
Evtl. wird Fedora 41 der nächste Schritt, wenn das Final Release da ist und die GPU beim Start richtig erkannt wird.
EDIT:
liest sich gerade so als wäre da noch etwas abwarten ratsam
Aber für eine noch kleinere Nischendistro mit noch weniger Hardware-support und noch mehr Gebastel habe ich keine Geduld.
Vielleicht hatte ja noch jemand mehr Glück mit einer anderen Distro?