Stellenanzeige: Remote-Admin für Windows 3.11

mtu

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Klingt wie ein Witz, stimmt's? Ist aber keiner: https://www.gulp.de/gulp2/g/projekte/agentur/C00929028 (hat nix mit mir zu tun, nur ein Fundstück)

Klingt wie eine goldene Chance für Nostalgiker, aber in der Praxis gibt es bestimmt tausend Gründe, warum das keinen Spaß macht 😄

Allein schon: „Project Description: Treiber aktualisieren“ … 🪦
 
Was macht dich so sicher, dass es nicht doch ein Witz ist?
 
Würde mich nicht mehr wundern, da ich im letzten Jahr über folgende Beiträge gestolpert bin:

→ insbesondere:

Würde mich persönlich nicht wundern, dass in einigen Maschinen / Zügen noch alte Boardcomputer auf 486er basieren. Laut Wikipedia (→ https://en.wikipedia.org/wiki/I486#Obsolescence) wurde die Prozessoren bis Sepetember 2007 hergestellt. Entsprechend wird wohl noch ein Bedarf an Software-Wartung bestehen, insbesondere wenn man neue Teile einbaut, die über einen Treiber eingebunden werden müssen.
 
Zum einen halte ich es für unwahrscheinlich, dass a) der Zeitarbeits-Vermittler mit so einem Scherz seine Arbeitsleistung vergeudet, oder b) jemand den Zeitarbeits-Vermittler für diesen Scherz bezahlt hat – auch wenn beides natürlich denkbar wäre. (Und lustig.)

Zum anderen ergibt die Beschreibung einfach ein stimmiges Gesamtbild, siehe die Links von @L512USER und die Erwähnung von: https://de.wikipedia.org/wiki/Sibas
 
Ungewöhnlich erscheint mir das nicht. Gab schließlich auch mal eine Phase, als man plötzlich händeringend (<- ich liebe dieses Wort) Fortran COBOL-Programmierer suchte. Ich glaube, das war zu Y2K-Zeiten. Bin nicht mehr ganz sicher.
Wirds sicher immer wieder geben. Der Krempel läuft und läuft und läuft, die Leute, die's eingerichtet haben gehen woanders hin oder in Rente. Und plötzlich geht was schief und die vorhandene Mannschaft weiß nimmer weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir hatten bis vor ein paar Jahren noch Druckmaschinen, da hat unter dem einigermaßen modernen Frontend Win 3.1 oder Windows 2000 gewerkelt… bin mir nicht sicher, was da heute im Hintergrund läuft. Müsste ich eigentlich mal schauen.
 
Vor ein paar Jahren, müßte so kurz vor Corona gewesen sein, tauchte bei ebay ein gebrauchter PC mit W3.11 auf inkl. Screenshots einer noch installierten Steuerungssoftware für die Lautsprecheranlage des deutschen Bundestages auf. Kein Witz.
 
Beschaffungsstelle im Parlament so:
gettyimages-51990367_1535380021-1040x690.jpg
 
Ich arbeite für einen Bahnzulieferer - Service und Lebensdauer vieler Komponenten kann problemlos 30 Jahre überschreiten, zumindest dafür wird geplant. Oftmals sind Hardware Controller involviert deren Entwicklungsumgebungen nur auf Anno dazumal Software laufen - unter anderem das schon erwähnte SIBAS (ist auch heute noch produktiv im Einsatz).
Daher überrascht mich das ehrlich gesagt gar nicht.

Wir haben noch Pressen im Einsatz deren Software älter ist als 1985. Letztens mussten wir eine CNC verschrotten weil deren Betriebssystem 1986 eingestellt wurde und die Sicherungskopie von 2001 nicht mehr lesbar war.. Da ist Windows 3.11 schon echt komfortabel (läuft bei uns auf einer Stanzmaschine).
 
Unser kleines Stellwerk der Deutschen Bahn im Ort wurde 1994 als erstes Digitales Stellwerk der weiteren Region installiert. Dieses funktionierte auf Anhieb reibungslos. Vor wenigen Jahren meinte ein super schlauer Admin der Neuzeit "ich mach mal Update". Ergebnis: Das Stellwerk war über eine Woche lang offline, und kein Zug konnte fahren. o_O
 
Ich muß ja sagen, ich finde diese Geschichten endgeil. Wenn die Systeme Jahrelang laufen, kann man doch mit Fug und Recht behaupten, daß sich das bewährt hat. (y) Das mußt man mit 'ner Windows 11 Installation erstmal so hinkriegen. In dreissig Jahren reden wir dann noch mal.
 
Windows 11 IoT Enterprise traue ich ein wenig zu. Einer Standardinstallation, die in erster Linie aus Gedöns besteht, nicht. Der Vorteil der alten Systeme war auch schlichtweg, daß diese nicht an einem Internet hingen und auch nicht ständig durch Updates verändert wurden.
 
meiner Ansicht nach ist Offline-Betrieb der einzig wirklich sichere Betrieb. Hatte letztens erst die Diskussion. Wenn man das Sicherheitsverständnis aus der IT auf Nicht-IT-Systeme überträgt, wird erst deutlich, wie absurd das Sicherheitsverständnis ist. Nehmen wir an wir haben einen Zaun, der ein Gebiet schützt und in diesem Zaun werden mehrmals im Monat neue Löcher gefunden, die geschweißt werden müssen. Wer würde sich nach jeder Schweißaktion aufs Neue einreden, dass der Zaun wieder sicher ist ? Niemand. Aber genau so funktioniert das Sicherheitsverständnis in der IT. Eigentlich müssten solche Systeme als grundsätzlich unsicher gelten und dürften in sicherheits- und verfügbarkeits-relevanten Bereichen nicht eingesetzt werden.
In der Hinsicht haben die alten Systeme den Neuen sogar was Voraus.
 
sondern daran, dass heutige Hardware nicht mehr so langlebig ist
Das wird die Zeit zeigen. Wir hatten zu Pentium 4-Zeiten auch die "capacitor plague", die innerhalb kürzester Zeit viel Hardware zerstört hat. Unter Retrobastlern ist es sehr beliebt, bei solcher Hardware einfach Elkos zu tauschen und das Zeug läuft dann plötzlich wieder einwandfrei und stabil. Hier gab es nur einen single point of failure, ohne den das Geraffel noch ewig weitergelaufen wäre.

Wenn wir aus diesen Fehlern gelernt haben und sowas nicht nochmal passiert, sehen wir in 30 Jahren vielleicht noch einige Windows 10/11-Systeme. Da Microsoft ja mittlerweile CPU-Blocker einbaut, werden ältere Kisten sich auch nicht mehr automatisch aktualisieren können.
 
Ich habe Systeme, deren Software braucht DOS. Lediglich um Netzwerkverbindung zu bekommen ist da ein Windows 3.11 installiert. Die laufen seit 1991. Und werden weiter produktiv genutzt. Hardwareersatzteile und Originalsoftware habe ich gehortet als das keiner mehr wollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • ok1.de
  • ok2.de
  • thinkstore24.de
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