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Ein Review zum Thinkpad T60 (2007-ZT6)
1. Technische Daten
Thinkpad T60 (2007-ZT6)
Intel Core 2 Duo T7200 (Memron), 2x 2Ghz
I945GM/PM centrinokompatibler Chipsatz
1024 MB (1 Steckplatz von 2 belegt) DDR 2 667Mhz RAM
1400x1050 (SXGA+); 14,1 Zoll (35,8 cm), non IPS/ Flexview
Hitachi 120 GB S-ATA Festplatte
ATI Mobility RADEON X1400, 128 MB GDDR SDRAM, 512 MB Hypermemory
DVD +/- RW - DL, RAM
10/100/1000 Gigabit - LAN, Intel Mini PCI PRO/Wireless 3945ABG Lan, 56K Int. Modem, Bluetooth 2.0
Intel High Definition Audio
IBM UltraNav (Kombination aus Touchpad und TrackPoint)
3x USB 2.0-Ports, VGA - Port, Kopfhörer, Mikrofon, RJ-11, RJ-45, 1 x PCMCIA Typ I oder II und ExpressCard/54 oder 34, UltraBay Slim Wechselschacht
9 Zellen LiIon Akku, 82.000 mW/h, externes Netzteil
Microsoft Windows XP Professional, ThinkVantage Technologien, IBM Embedded Security Subsystem 2.0 & IBM Fingerprint integriert
311 x 255 x 26,6 mm, 2,4 kg
3 Jahre Herstellergarantie, ?Bring - in?, (Akku 1 Jahr)
1595.-? zzgl. 10.-? Versandkosten, Studentenangebot aus dem Programm Thinkpad für Forschung & Lehre
2. Entscheidungsgründe für das Gerät
Ich habe die letzten Jahre mit einem Thinkpad T23 gearbeitet und hatte kurze Zwischenbesuche von überaus mäßigen und fehlerhaften Notebooks der Firma Fujitsu Siemens. Deren Hauptprobleme waren eine äußerst anfällige Verarbeitung sowie eine furchtbare Konzeption bezüglich der Laufruhe und des Lüfterverhaltens. Daher bin ich in diesen Bereich ziemlich sensibilisiert. Überdies hat der Service einfach nicht Hand in Hand gearbeitet, sodass man zwischen First- und Second Level Support sowie der Vertragsreparaturwerkstatt hin und her gereicht wurde. Auch der Transportdienstleister GLS hat sich hier nicht gerade mit Rum bekleckert. Dies hat mich dazu gebracht, in der T-Serie von IBM zu bleiben bzw. wieder in ihr unterwegs zu sein, eventuell zur R-Klasse überzugehen. Da ich in den nächsten drei Jahren sehr viel unterwegs sein werde und auch meinen Wohnort stets wechseln werde, kam für mich nur ein mobiles Gerät in Frage, welches gleichzeitig als vollständiger Rechner daherkommt. Daher konnte es für mich nur ein T - Gerät werden, da mir X zu klein ist und die R-Serie zu groß und schwer. Durch die Arbeit mit dem T23 habe ich das 4:3, 14 Zoll Display als idealen Kompromiss kennengelernt. Es sollte dabei eine SXGA Auflösung sein, da das Display so einfach größer wirkt und mehr Platz bietet. Ich denke, dass das bei normalen Augen auch kein Problem darstellen dürfte. An die sonstigen Werte habe ich nicht all zu hohe Erwartungen gesteckt, jedoch schloss das SXGA Display ein T ? Gerät in der unteren Preisklasse und mit integrierter Grafik aus. Überdies konnte ich über meinen Studentenstatus eine minimale Preiserleichterung bei den einschlägigen Händlern erreichen. Wegen bekannter Probleme (Fiepen, Lüfter, Verarbeitung) hatte ich zunächst Bedenken bezüglich eines T60, jedoch sehe ich kaum Alternativen auf ein Neugerät. Einzig ein T43p wäre noch in Betracht gekommen. Ein schon erhältliches T61 schloss sich aufgrund der Akkulaufzeit und der bisher nur erhältlichen 14 Zoll Breitbildschirme für mich aus. Als Betriebssystem wählte ich Windows XP als ausgereiftes Betriebssystem, mit welchem ich zum einen sehr gut auskenne und welches zum anderen hardwareseitig nicht so anspruchsvoll wie ein Windows Vista anmutet. Ich denke, dass man in 1, 2 oder 3 Jahren recht günstig an eine OEM Version eines Windows Vista Systems kommt, sollte man denn wechseln wollen.
3. Abwicklung über das Studentenangebot bei nofost.de
Die Abwicklung bei nofost.de gestaltete sich problemfrei. Ein normales online Bestellsystem ist vorhanden, alle erdenklichen, rechtlichen Grundsätze werden im Bestellvorgang beachtet. Der Vertrag wird durch die Auftragsbestätigung geschlossen, sodass auch eine wirksame Belehrung über das Widerrufsrecht vorliegt. Die Lieferung erfolgte bei angegebenen 7 bis 14 Tagen innerhalb von 9 Tagen, und das trotz zuvor durchgeführtem Prozedere für eine Teilfinanzierung sowie der Bestätigung des Studentenstatus, welche sehr simpel per digitalem Bild und E-Mail ergehen kann. Plant man als Student eine Finanzierung, so benötigt man, ein fehlendes, unbefristetes Arbeitsverhältnis vorausgesetzt, einen Dritten im Vertragsverhältnis (Kreditvertrag) mit der Santander Bank zur Absicherung des Kredits. Wenn man nun als Student das Notebook bestellt, muss man im folgenden Online Formular für den Kreditvertrag die Dritte Person eintragen, die die entsprechende Bonität hat. Eine weitere Person kann man nicht eintragen. So muss man natürlich auch die Kontoverbindung des Dritten eintragen. Daher kommt man zu einem recht unbilligen Vertragsverhältnis. Zwar liegt hier mit dem Kaufvertrag und dem Kreditvertrag ein verbundener Vertrag vor, jedoch hat man so die Situation, dass der Student Partner des Kaufvertrags und der Dritte Partner des Kreditvertrages ist. Nun muss man für die wohl übliche Absprache, dass der Student die Raten zahlen soll, erneut mit der Santander Bank in Kontakt treten. Eigentlich sollte die normale Vertragskonstellation doch lauten, dass der Student der Hauptkreditnehmer, der Dritte jedoch nur als Bürge in den Kreditvertrag eintritt. Soweit zum Exkurs, dessen Inhalt mich ein wenig verärgert hat. Die Preisersparnis ist nicht all zu hoch einzuschätzen, was aber unter dem Hintergrund der sowieso sehr geringen Margen im Notebookbereich verständlich ist. Ich denke, dass bei einem Gesamtpreis von 1600? ca. 150? eingespart wurden. Das Gerät kam mit einer dreijährigen Herstellergarantie, die leider ein Einschicken erforderlich macht. Diese kann man für 99? online zu einer Garantie mit vor Ort Service aufwerten. Alles in allem hat sich nofost.de hervorragend präsentiert, jedoch lag auch kein Problem vor und bekanntlich zeigt sich das wahre Gesicht eines Händlers erst, wenn ein solche vorliegt.
4. Erste Eindrücke
Die Verpackung ist nicht zu beanstanden. Um den Originalkarton war ein zusätzlicher, gut gefütterter Umkarton. Das Gerät ist logischer Weise ähnlich groß wie mein T23, lediglich ein wenig weniger hoch, sodass ich mich sofort über die Maße freute. Der Akku steht auf 75% der Hinterseite um 2 cm heraus, bietet aber dafür um die Hälfte mehr Kapazität. Ein Kompromiss, den ich aufgrund meines Erfordernisses der Mobilität gerne eingehen wollte. Bezüglich der Haptik, der Verwindungssteifheit, der beweglichen Teile usw. fühlte ich mich mit meinen T23 Erfahrungen direkt zu Hause. Lediglich der Bereich der Abdeckung links oberhalb der Tastatur lässt sich ein wenig durchbiegen. Die Tastatur wirkt sehr angenehm, als würde man auf einem Brett schreiben, dazu später mehr. Vorne befinden sich keine Anschlüsse, lediglich die Boxen bzw. auch der Infrarotanschluss. Auf der rechten Seite befinden sich das optische Laufwerk, 2 USB Anschlüsse sowie der Anschluss für das ?Kensington Lock System?. Auf der linken Seite findet man den PC Kartenschacht, einen weiteren USB Anschluss, die Sound- und Netzwerkanschlüsse, sowie einen VGA Anschluss. Hier scheint auch die Luft herausgeleitet zu werden. Hinten befinden sich lediglich der Stromanschluss sowie die Luftzufuhr für das Kühlsystem. Insgesamt wirkt das Thinkpad sehr dezent. Also kann man sagen, dass der erste Eindruck durchaus positiv verlief.
5. Verarbeitung
Einiges an Verarbeitung habe ich schon in der ?Ersten Eindrücken? erläutert. Auch nach dem Testen hat sich dies bestätigt. Das Gerät ist unglaublich verwindungssteif. Das Display ist beim Aufklappen schön steif, was für mich für Qualität spricht. Man kann sogar das zusätzlich durch den großen Akku erschwerte Unterteil mit dem Deckel anheben. Wenn ich das wackelnde Display des DELL Laptops meines Gegenübers hier im IC Bordrestaurant sehe, muss ich leicht schmunzeln. Es gibt weiterhin kein Knarzen oder Knacken. Der Deckel schließt plan und sicher. Das Bilderrahmensystem wurde zum Glück beibehalten, es verhindert, dass Staub eintritt. Die Oberfläche wirkt wie hochwertiges Plastik und ist leicht angeraut. Der Deckel hat die T - Serien typische, gummiartige Oberfläche. Die Gummifüße auf der Unterseite wirken fest und stabil, sie sollten sich nicht all zu schnell abnutzen. Man muss schon ein wenig Kraft aufwenden, um das Gerät auf dem Tisch zu verschieben. Geschätzter Weise wurde versucht, die dünnen Gehäuseleisten im Bereich von Anschlüssen und Einschüben gering zu halten, die ja ansonsten immer eine Schwachstelle waren, was natürlich auch an der an sich eher geringen Anschlussausstattung liegen kann. Die Verarbeitung wirkt zunächst positiv, ich könnte mir vorstellen, ein ähnliches Vertrauen in das Gerät zu entwickeln, wie zu meinem T23.
6. Tastatur, Eingabegeräte
Die Tastatur scheint ein wenig schlechter zu sein, wie die meines T23, aber heutzutage wohl im absoluten Topbereich. Es ist wirklich so, als würde man auf einem Brett schreiben, was ich sehr angenehm finde. Sie ist dafür ein wenig lauter, was sich aber noch im erträglichen Rahmen abspielt. Leider wirkt die Tastatur so, als würde sie bei häufiger Nutzung schnell diese speckigen Flecken bekommen. Aber gerade die Tastatur ist ebenso ein Verschleißteil, wie erwartungsgemäß z.B. der Akku und lässt sich simpel und kostengünstig ersetzen. Ein Abrieb an den Handballenauflageflächen habe ich bei Thinkpads noch nie gesehen und gehe davon aus, dass dies hier auch nicht der Fall sein wird. Die Kombination aus Trackpoint und Touchpad gefällt mir sehr gut, ich war bisher ausschließlich den Trackpoint gewohnt. Zunächst hatte ich das Touchad abgeschaltet, habe es aber mittlerweile wieder hinzugeschaltet, da es z.B. auf der Couch oder im Bett auch sehr angenehm ist, mit ihm zu navigieren. Die Touchpadfläche ist klein, was ich bei entsprechender Einstellung als sehr positiv empfinde, die Oberfläche ist rau und aus einem ähnlichen Material wie das Restgehäuse. Das ist angenehm und wirkt hoffentlich einer speckigen Abnutzung entgegen. Man kann übrigens mittels Fn + F8 zwischen diesen Steuerelementen hin- und herschalten. Die Funktion der Steuergeräte ist vollumfänglich gegeben, will heißen, alles funktioniert tadellos. Zusätzlich gibt es Knöpfe zum Einschalten, drei weitere zur Audiokontrolle, den blauen Thinkpadknopf sowie einen Schalter für WLAN.
7. Vorinstallation, Windows XP
Ja, die Vorinstallation ist ein Garaus. Hier empfiehlt es sich eigentlich direkt den Thinkpadknopf zu drücken und erneut mit der erfreulichen Option zu installieren, sich die zu installierenden Programme aussuchen zu dürfen, was ich nach einem Tag auch gemacht habe. So konnte ich die laufenden Prozesse alleine schon von 84 auf 64 drücken. Danach muss man noch einige Multimediaprogramme deinstallieren, die lediglich eine Demoversion darstellen und nach kurzer Zeit ablaufen. Sie sind nach meiner Meinung überflüssig. Ein vernünftiges Brennprogramm fehlt. Ansonsten ist alles getan, damit sich auch ein unkundiger Anwender wohl fühlt. Theoretisch hat man, wenn man noch ein Open Office System installiert, einen vollständigen Arbeitsrechner.
8. Das Display
Das Display ist die große Schwachstelle des Gerätes, die auch besonders weh tut, da man nunmal die ganze Zeit darauf sieht. Die große Auflösung von 1400*1050 (SXGA), die ich bisher nicht kannte, ist ein Segen, ich kann mir nichts anderes mehr vorstellen. Ansonsten erfüllt das Display in den Punkten Helligkeit, Kontrast sowie Homogenität moderne Ansprüche einfach nicht. Anstatt die Anzahl der verbauten IPS Panels zu reduzieren, täte IBM/ Lenovo gut daran, ein jedes Thinkpad mit einem solchen auszustatten. Ansonsten zieht die Konkurrenz einfach zu weit davon. Selbst die Billiggeräte von Acer und Co. haben ein weitaus besseres Display. Die Schlierenbildung bei Bewegung ist überdies grenzwertig und äußert sich schon beim Scrollen von pdf Dokumenten mit Grafiken. Einzig positiv ist, dass es ein entspiegeltes Display ist und (noch) nicht der (unsinnigen) Marktvorgabe folgt, unbedingt Breitbild zu sein. Überdies scheint es recht stabil eingebaut zu sein und wirft keine TFT Abdrücke, wenn man mit einem Finger drückt. Anscheinend ist hier die Verarbeitung okay, die eigentliche Displayqualität aber zu beanstanden. Sehr wichtig ist, dass man schon anfangs im BIOS einstellt, dass man auch im Akkubetrieb die volle Helligkeit ausschöpfen kann. Das Arbeiten unter Sonneneinfluss ist je nach Intensität schon ein Kropf. Insgesamt ist das Display nicht wesentlich besser als jenes meines T23, nur halt ein paar Jahre jünger. Ich persönlich werde damit leben können, aber diejenigen, die ernsthafte Grafikbearbeitung betreiben wollen oder Spiele lieben, sollten unbedingt ein Flexview suchen. Falls sich IBM/ Lenovo in den nächsten Jahren nicht um dieses Manko kümmert, könnte das der Grund sein, den Hersteller zu wechseln.
9. Die Grafikkarte
Ich persönlich halte die Grafikkarte in solch einem Gerät für überdimensioniert. Eine integrierte Intel Lösung hätte hier ausgereicht. Jedoch habe ich die Kombination aus SXGA und IGP nirgends gesehen. Anscheinend lassen sich in der breiten Masse Stichworte wie ?großer Grafikspeicher?, ?eigene Grafikkarte?, Radeon ?eintausendvierhundert? etc. einfach besser verkaufen. Sie führt jedoch zu einer höheren Erhitzung und kürzerer Akkulaufzeit und kann, wenn man damit Spielen will, die Ansprüche nun auch nicht wirklich erfüllen. Na ja, jedenfalls habe ich nun anscheinend eine Grafikkarte, mit der ich zumindest ein bisschen spielen kann. Ein Benchmark 3dmark 2006 erreichte bei mir 987 Punkte bei einer leider nicht zu ändernden Standardeinstellung bezüglich der Auflösung bei 1280*1024 Bildpunkten. Der 3dmark 2003 brachte 5.227 Punkte, bzw. unter Energiespareinstellung lediglich 1.900 Punkte, was wiederum sehr für die Energiesparseinstellungenspricht. Der 3dmark 2001 brachte schließlich 16.357 Punkte.
10. Die Performance
Hier kann man kurz und knapp bleiben. Die Perfomance ist saumäßig gut und wohl nur durch Nebenwirkungen vom Betriebssystem beeinträchtigt. Die aktuelle Hardware ist anscheinend schon viel zu schnell für Windows XP, daher musste Microsoft jetzt auch so langsam mal mit einem so aufwendigen Betriebssystem kontern, damit überhaupt noch neue Computer gekauft werden müssen. In den Benchmarks scheint der Prozessor gegenüber der Grafikkarte noch einiges zum Positiven zu richten. Jedenfalls zeigte mir 3dmark im online Vergleich, dass ich seitens des Prozessors auf Platz 1 der vergleichbaren Geräte liege, ich kann das aber nicht bewerten. Das System fährt innerhalb von 9 Sekunden in den Ruhezustand und erwacht innerhalb von 20 Sekunden wieder aus dem selbigen. Das Gerät erhitzt sich erfreulich wenig im Gebrauch, es ist kein Problem, es auf den Oberschenkeln abzusetzen oder auf einer Matratze. Auch der Bereich um die Tastatur bleibt kühl, sodass es leider nicht als Handwärmer für kalte Wintertage geeignet ist.
11. Der Sound
Der Sound reicht für alle Systemklänge und für minimale Musikwiedergabe. Dies bezieht sich auf die Qualität der Lautsprecher, die Soundkarte dürfte schon Standard sein. Also ist hier wieder ein Kritikpunkt zu melden, insbesondere die Lautstärke lässt zu wünschen übrig. Eigentlich reicht ein AN/AUS Schalter völlig aus, da eine Regulierung nach unten eher sinnwidrig ist.
12. Laufruhe, Lüfterverhalten
Die Laufruhe ist da so eine Sache. Nach nun einer Woche kann ich noch wirklich keine definitiven Aussagen machen. Jedenfalls nutzte ich das Gerät in einer Bibliothek unter absolut stillen Bedingungen stundenlang im Office und Internetbetrieb, ohne dass der Lüfter stören würde. Ich glaube auch nicht, dass er sich mal angeschaltet hat. Lediglich die Festplatte surrt permanent in einem fast unhörbaren Bereich und hat deutliche Zugriffsgeräusche. An anderen Tagen kam es aber auch schon zu dem Phänomen, dass sich der Lüfter trotz geringer Prozessorlast im Fünfminutentakt ein- und ausschaltete, was aber auf Stufe 1 echt mehr als erträglich ist. Insgesamt ist die Laufruhe und das Lüfterverhalten aber nicht mehr mit einem T23 zu vergleichen, absolute Stille gibt es nicht. Nach anfänglichen Tests mit TPFancontrol habe ich dieses wieder deinstalliert, es sensibilisiert das Gehör und erweckt den Eindruck für die Laufruhe kontraproduktiv zu sein. Laut NHC erreiche ich CPU Werte um die 45° bis 50° im Office Betrieb bei dynamischer CPU Zuschaltung. Ich möchte sagen, dass ich im Schluss sehr zufrieden bin mit der Laufruhe und dem Lüfterverhalten. Für die Leistung des Gerätes geht sie okay, ich habe mit anderen Notebooks (auch der meiner Bekannten) ungleich schlechtere Erfahrungen gemacht. Zum Thema Fiepen komme ich weiter unten. Der Lüfter läuft in den niedrigen Stufen angenehm und leise und verrichtet seinen Dienst zuverlässig. Wer die Lüftersteuerung selber in die Hand nehmen will, sollte eben doch zu TPFancontrol greifen. Ich werde dies erst wieder tun, wenn ich einen Anlass dafür bekomme. Fazit: Ja, das Gerät ist ausreichend leise, um es als Arbeitstier im Bereich Internet und Office auch in sehr stillen Umgebungen einzusetzen. Dabei muss man festhalten, dass diese Bewertung immer eine sehr subjektive Angelegenheit ist.
13. Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit ist hervorragend. Der 9-Zellen Akku kommt auf 81990 mW/h bei einem Wear Level von 2%. Der Verbrauch lässt sich unter 14 Watt bei WLAN und Bluetooth allerdings mit reduzierter Displayhelligkeit reduzieren und übertrifft die 6 Stunden damit minimal. Der 6-Zeller dürfte demnach auf ca. 4 Stunden kommen. Ein Ultra Bay Akku soll ca. 2 Stunden extra spendieren. Aber alleine mit dem 9-Zeller Akku reicht unter Nutzung der Ruhezustandfunktion locker aus, um einen gesamten Tag mit dem Gerät zu arbeiten. Nebenstehend habe ich ein Bild aufgeführt, welches die Möglichkeiten darstellt. Die Akkulaufzeit von 6 Stunden und 50 Minuten ist nicht ganz ernst zu nehmen, im Endeffekt würden ca. 6 Stunden dabei herauskommen.
14. Bekannte Probleme
Ja, mein T60 fiept und hat es auch von Anfang an getan. Man merkt dies in einem absolut stillen Raum, wenn der Lüfter im Akkubetrieb läuft. Das Fiepen ist in einer derart hohen Frequenz, sodass ich mich wirklich konzentrieren muss, um es zu hören. Der Grund ist ja soweit auch bekannt, es liegt an einer Stromspartechnik der modernen CPUs. Bisher ist es auch noch keinem Hersteller gelungen, dieses Problem in den Griff zu bekommen.
15. Fazit
Das Gerät erfüllt die Erwartungen und ich hoffe, seine geplante Betriebszeit von 3 Jahren mit ihm gut zurecht zu kommen. Die großen Mankos sind wohl das Display und die Soundausgabe. Schade finde ich, dass IBM/ Lenovo im Vergleich zu dem älteren T23 nicht eine Schippe drauf gelegt hat. Natürlich sind die Komponenten besser, jedoch spielen sich die Innovationen in einem eher sinnlosen Bereich ab. Ein Großteil der ThinkVantage Software ist für den regelmäßigen Bereich nicht sinnvoll. Ich hätte mir ein wenig mehr Innovation gewünscht. Ich kann leider nicht genau sagen, was ich damit meine, immerhin bin ich nicht bei IBM angestellt und entwickele für teures Geld Ideen, aber für mich wirkt der Rechner ein wenig so, als würde versucht, den Ruhm der Thinkpads möglichst lange auszureizen und noch möglichst lange damit Profit zu machen. Die Konkurrenz aber holt zumindest auf, was bei einem führenden Hersteller, der sich nicht mehr bewegt, auch nicht so schwierig ist. Also sollte IBM/ Lenovo etwas am Display ändern und mal wieder den einen oder anderen Kracher auf dem Markt landen, ansonsten weiß ich jetzt schon nicht mehr, ob mein nächstes Thinkpad noch ein solches ist. Zumal in drei Jahren der Garantieservice ebenfalls bei komplett bei Lenovo liegen dürfte. Sollte Lenovo versuchen, Thinkpads weiterhin im Mainstream Markt der Consumer Notebooks zu etablieren, ohne seine Produktpalette ausreichend zu differenzieren, könnte ein Stück Computerhistorie den Bach heruntergehen.
1. Technische Daten
Thinkpad T60 (2007-ZT6)
Intel Core 2 Duo T7200 (Memron), 2x 2Ghz
I945GM/PM centrinokompatibler Chipsatz
1024 MB (1 Steckplatz von 2 belegt) DDR 2 667Mhz RAM
1400x1050 (SXGA+); 14,1 Zoll (35,8 cm), non IPS/ Flexview
Hitachi 120 GB S-ATA Festplatte
ATI Mobility RADEON X1400, 128 MB GDDR SDRAM, 512 MB Hypermemory
DVD +/- RW - DL, RAM
10/100/1000 Gigabit - LAN, Intel Mini PCI PRO/Wireless 3945ABG Lan, 56K Int. Modem, Bluetooth 2.0
Intel High Definition Audio
IBM UltraNav (Kombination aus Touchpad und TrackPoint)
3x USB 2.0-Ports, VGA - Port, Kopfhörer, Mikrofon, RJ-11, RJ-45, 1 x PCMCIA Typ I oder II und ExpressCard/54 oder 34, UltraBay Slim Wechselschacht
9 Zellen LiIon Akku, 82.000 mW/h, externes Netzteil
Microsoft Windows XP Professional, ThinkVantage Technologien, IBM Embedded Security Subsystem 2.0 & IBM Fingerprint integriert
311 x 255 x 26,6 mm, 2,4 kg
3 Jahre Herstellergarantie, ?Bring - in?, (Akku 1 Jahr)
1595.-? zzgl. 10.-? Versandkosten, Studentenangebot aus dem Programm Thinkpad für Forschung & Lehre
2. Entscheidungsgründe für das Gerät
Ich habe die letzten Jahre mit einem Thinkpad T23 gearbeitet und hatte kurze Zwischenbesuche von überaus mäßigen und fehlerhaften Notebooks der Firma Fujitsu Siemens. Deren Hauptprobleme waren eine äußerst anfällige Verarbeitung sowie eine furchtbare Konzeption bezüglich der Laufruhe und des Lüfterverhaltens. Daher bin ich in diesen Bereich ziemlich sensibilisiert. Überdies hat der Service einfach nicht Hand in Hand gearbeitet, sodass man zwischen First- und Second Level Support sowie der Vertragsreparaturwerkstatt hin und her gereicht wurde. Auch der Transportdienstleister GLS hat sich hier nicht gerade mit Rum bekleckert. Dies hat mich dazu gebracht, in der T-Serie von IBM zu bleiben bzw. wieder in ihr unterwegs zu sein, eventuell zur R-Klasse überzugehen. Da ich in den nächsten drei Jahren sehr viel unterwegs sein werde und auch meinen Wohnort stets wechseln werde, kam für mich nur ein mobiles Gerät in Frage, welches gleichzeitig als vollständiger Rechner daherkommt. Daher konnte es für mich nur ein T - Gerät werden, da mir X zu klein ist und die R-Serie zu groß und schwer. Durch die Arbeit mit dem T23 habe ich das 4:3, 14 Zoll Display als idealen Kompromiss kennengelernt. Es sollte dabei eine SXGA Auflösung sein, da das Display so einfach größer wirkt und mehr Platz bietet. Ich denke, dass das bei normalen Augen auch kein Problem darstellen dürfte. An die sonstigen Werte habe ich nicht all zu hohe Erwartungen gesteckt, jedoch schloss das SXGA Display ein T ? Gerät in der unteren Preisklasse und mit integrierter Grafik aus. Überdies konnte ich über meinen Studentenstatus eine minimale Preiserleichterung bei den einschlägigen Händlern erreichen. Wegen bekannter Probleme (Fiepen, Lüfter, Verarbeitung) hatte ich zunächst Bedenken bezüglich eines T60, jedoch sehe ich kaum Alternativen auf ein Neugerät. Einzig ein T43p wäre noch in Betracht gekommen. Ein schon erhältliches T61 schloss sich aufgrund der Akkulaufzeit und der bisher nur erhältlichen 14 Zoll Breitbildschirme für mich aus. Als Betriebssystem wählte ich Windows XP als ausgereiftes Betriebssystem, mit welchem ich zum einen sehr gut auskenne und welches zum anderen hardwareseitig nicht so anspruchsvoll wie ein Windows Vista anmutet. Ich denke, dass man in 1, 2 oder 3 Jahren recht günstig an eine OEM Version eines Windows Vista Systems kommt, sollte man denn wechseln wollen.
3. Abwicklung über das Studentenangebot bei nofost.de
Die Abwicklung bei nofost.de gestaltete sich problemfrei. Ein normales online Bestellsystem ist vorhanden, alle erdenklichen, rechtlichen Grundsätze werden im Bestellvorgang beachtet. Der Vertrag wird durch die Auftragsbestätigung geschlossen, sodass auch eine wirksame Belehrung über das Widerrufsrecht vorliegt. Die Lieferung erfolgte bei angegebenen 7 bis 14 Tagen innerhalb von 9 Tagen, und das trotz zuvor durchgeführtem Prozedere für eine Teilfinanzierung sowie der Bestätigung des Studentenstatus, welche sehr simpel per digitalem Bild und E-Mail ergehen kann. Plant man als Student eine Finanzierung, so benötigt man, ein fehlendes, unbefristetes Arbeitsverhältnis vorausgesetzt, einen Dritten im Vertragsverhältnis (Kreditvertrag) mit der Santander Bank zur Absicherung des Kredits. Wenn man nun als Student das Notebook bestellt, muss man im folgenden Online Formular für den Kreditvertrag die Dritte Person eintragen, die die entsprechende Bonität hat. Eine weitere Person kann man nicht eintragen. So muss man natürlich auch die Kontoverbindung des Dritten eintragen. Daher kommt man zu einem recht unbilligen Vertragsverhältnis. Zwar liegt hier mit dem Kaufvertrag und dem Kreditvertrag ein verbundener Vertrag vor, jedoch hat man so die Situation, dass der Student Partner des Kaufvertrags und der Dritte Partner des Kreditvertrages ist. Nun muss man für die wohl übliche Absprache, dass der Student die Raten zahlen soll, erneut mit der Santander Bank in Kontakt treten. Eigentlich sollte die normale Vertragskonstellation doch lauten, dass der Student der Hauptkreditnehmer, der Dritte jedoch nur als Bürge in den Kreditvertrag eintritt. Soweit zum Exkurs, dessen Inhalt mich ein wenig verärgert hat. Die Preisersparnis ist nicht all zu hoch einzuschätzen, was aber unter dem Hintergrund der sowieso sehr geringen Margen im Notebookbereich verständlich ist. Ich denke, dass bei einem Gesamtpreis von 1600? ca. 150? eingespart wurden. Das Gerät kam mit einer dreijährigen Herstellergarantie, die leider ein Einschicken erforderlich macht. Diese kann man für 99? online zu einer Garantie mit vor Ort Service aufwerten. Alles in allem hat sich nofost.de hervorragend präsentiert, jedoch lag auch kein Problem vor und bekanntlich zeigt sich das wahre Gesicht eines Händlers erst, wenn ein solche vorliegt.
4. Erste Eindrücke
Die Verpackung ist nicht zu beanstanden. Um den Originalkarton war ein zusätzlicher, gut gefütterter Umkarton. Das Gerät ist logischer Weise ähnlich groß wie mein T23, lediglich ein wenig weniger hoch, sodass ich mich sofort über die Maße freute. Der Akku steht auf 75% der Hinterseite um 2 cm heraus, bietet aber dafür um die Hälfte mehr Kapazität. Ein Kompromiss, den ich aufgrund meines Erfordernisses der Mobilität gerne eingehen wollte. Bezüglich der Haptik, der Verwindungssteifheit, der beweglichen Teile usw. fühlte ich mich mit meinen T23 Erfahrungen direkt zu Hause. Lediglich der Bereich der Abdeckung links oberhalb der Tastatur lässt sich ein wenig durchbiegen. Die Tastatur wirkt sehr angenehm, als würde man auf einem Brett schreiben, dazu später mehr. Vorne befinden sich keine Anschlüsse, lediglich die Boxen bzw. auch der Infrarotanschluss. Auf der rechten Seite befinden sich das optische Laufwerk, 2 USB Anschlüsse sowie der Anschluss für das ?Kensington Lock System?. Auf der linken Seite findet man den PC Kartenschacht, einen weiteren USB Anschluss, die Sound- und Netzwerkanschlüsse, sowie einen VGA Anschluss. Hier scheint auch die Luft herausgeleitet zu werden. Hinten befinden sich lediglich der Stromanschluss sowie die Luftzufuhr für das Kühlsystem. Insgesamt wirkt das Thinkpad sehr dezent. Also kann man sagen, dass der erste Eindruck durchaus positiv verlief.
5. Verarbeitung
Einiges an Verarbeitung habe ich schon in der ?Ersten Eindrücken? erläutert. Auch nach dem Testen hat sich dies bestätigt. Das Gerät ist unglaublich verwindungssteif. Das Display ist beim Aufklappen schön steif, was für mich für Qualität spricht. Man kann sogar das zusätzlich durch den großen Akku erschwerte Unterteil mit dem Deckel anheben. Wenn ich das wackelnde Display des DELL Laptops meines Gegenübers hier im IC Bordrestaurant sehe, muss ich leicht schmunzeln. Es gibt weiterhin kein Knarzen oder Knacken. Der Deckel schließt plan und sicher. Das Bilderrahmensystem wurde zum Glück beibehalten, es verhindert, dass Staub eintritt. Die Oberfläche wirkt wie hochwertiges Plastik und ist leicht angeraut. Der Deckel hat die T - Serien typische, gummiartige Oberfläche. Die Gummifüße auf der Unterseite wirken fest und stabil, sie sollten sich nicht all zu schnell abnutzen. Man muss schon ein wenig Kraft aufwenden, um das Gerät auf dem Tisch zu verschieben. Geschätzter Weise wurde versucht, die dünnen Gehäuseleisten im Bereich von Anschlüssen und Einschüben gering zu halten, die ja ansonsten immer eine Schwachstelle waren, was natürlich auch an der an sich eher geringen Anschlussausstattung liegen kann. Die Verarbeitung wirkt zunächst positiv, ich könnte mir vorstellen, ein ähnliches Vertrauen in das Gerät zu entwickeln, wie zu meinem T23.
6. Tastatur, Eingabegeräte
Die Tastatur scheint ein wenig schlechter zu sein, wie die meines T23, aber heutzutage wohl im absoluten Topbereich. Es ist wirklich so, als würde man auf einem Brett schreiben, was ich sehr angenehm finde. Sie ist dafür ein wenig lauter, was sich aber noch im erträglichen Rahmen abspielt. Leider wirkt die Tastatur so, als würde sie bei häufiger Nutzung schnell diese speckigen Flecken bekommen. Aber gerade die Tastatur ist ebenso ein Verschleißteil, wie erwartungsgemäß z.B. der Akku und lässt sich simpel und kostengünstig ersetzen. Ein Abrieb an den Handballenauflageflächen habe ich bei Thinkpads noch nie gesehen und gehe davon aus, dass dies hier auch nicht der Fall sein wird. Die Kombination aus Trackpoint und Touchpad gefällt mir sehr gut, ich war bisher ausschließlich den Trackpoint gewohnt. Zunächst hatte ich das Touchad abgeschaltet, habe es aber mittlerweile wieder hinzugeschaltet, da es z.B. auf der Couch oder im Bett auch sehr angenehm ist, mit ihm zu navigieren. Die Touchpadfläche ist klein, was ich bei entsprechender Einstellung als sehr positiv empfinde, die Oberfläche ist rau und aus einem ähnlichen Material wie das Restgehäuse. Das ist angenehm und wirkt hoffentlich einer speckigen Abnutzung entgegen. Man kann übrigens mittels Fn + F8 zwischen diesen Steuerelementen hin- und herschalten. Die Funktion der Steuergeräte ist vollumfänglich gegeben, will heißen, alles funktioniert tadellos. Zusätzlich gibt es Knöpfe zum Einschalten, drei weitere zur Audiokontrolle, den blauen Thinkpadknopf sowie einen Schalter für WLAN.
7. Vorinstallation, Windows XP
Ja, die Vorinstallation ist ein Garaus. Hier empfiehlt es sich eigentlich direkt den Thinkpadknopf zu drücken und erneut mit der erfreulichen Option zu installieren, sich die zu installierenden Programme aussuchen zu dürfen, was ich nach einem Tag auch gemacht habe. So konnte ich die laufenden Prozesse alleine schon von 84 auf 64 drücken. Danach muss man noch einige Multimediaprogramme deinstallieren, die lediglich eine Demoversion darstellen und nach kurzer Zeit ablaufen. Sie sind nach meiner Meinung überflüssig. Ein vernünftiges Brennprogramm fehlt. Ansonsten ist alles getan, damit sich auch ein unkundiger Anwender wohl fühlt. Theoretisch hat man, wenn man noch ein Open Office System installiert, einen vollständigen Arbeitsrechner.
8. Das Display
Das Display ist die große Schwachstelle des Gerätes, die auch besonders weh tut, da man nunmal die ganze Zeit darauf sieht. Die große Auflösung von 1400*1050 (SXGA), die ich bisher nicht kannte, ist ein Segen, ich kann mir nichts anderes mehr vorstellen. Ansonsten erfüllt das Display in den Punkten Helligkeit, Kontrast sowie Homogenität moderne Ansprüche einfach nicht. Anstatt die Anzahl der verbauten IPS Panels zu reduzieren, täte IBM/ Lenovo gut daran, ein jedes Thinkpad mit einem solchen auszustatten. Ansonsten zieht die Konkurrenz einfach zu weit davon. Selbst die Billiggeräte von Acer und Co. haben ein weitaus besseres Display. Die Schlierenbildung bei Bewegung ist überdies grenzwertig und äußert sich schon beim Scrollen von pdf Dokumenten mit Grafiken. Einzig positiv ist, dass es ein entspiegeltes Display ist und (noch) nicht der (unsinnigen) Marktvorgabe folgt, unbedingt Breitbild zu sein. Überdies scheint es recht stabil eingebaut zu sein und wirft keine TFT Abdrücke, wenn man mit einem Finger drückt. Anscheinend ist hier die Verarbeitung okay, die eigentliche Displayqualität aber zu beanstanden. Sehr wichtig ist, dass man schon anfangs im BIOS einstellt, dass man auch im Akkubetrieb die volle Helligkeit ausschöpfen kann. Das Arbeiten unter Sonneneinfluss ist je nach Intensität schon ein Kropf. Insgesamt ist das Display nicht wesentlich besser als jenes meines T23, nur halt ein paar Jahre jünger. Ich persönlich werde damit leben können, aber diejenigen, die ernsthafte Grafikbearbeitung betreiben wollen oder Spiele lieben, sollten unbedingt ein Flexview suchen. Falls sich IBM/ Lenovo in den nächsten Jahren nicht um dieses Manko kümmert, könnte das der Grund sein, den Hersteller zu wechseln.
9. Die Grafikkarte
Ich persönlich halte die Grafikkarte in solch einem Gerät für überdimensioniert. Eine integrierte Intel Lösung hätte hier ausgereicht. Jedoch habe ich die Kombination aus SXGA und IGP nirgends gesehen. Anscheinend lassen sich in der breiten Masse Stichworte wie ?großer Grafikspeicher?, ?eigene Grafikkarte?, Radeon ?eintausendvierhundert? etc. einfach besser verkaufen. Sie führt jedoch zu einer höheren Erhitzung und kürzerer Akkulaufzeit und kann, wenn man damit Spielen will, die Ansprüche nun auch nicht wirklich erfüllen. Na ja, jedenfalls habe ich nun anscheinend eine Grafikkarte, mit der ich zumindest ein bisschen spielen kann. Ein Benchmark 3dmark 2006 erreichte bei mir 987 Punkte bei einer leider nicht zu ändernden Standardeinstellung bezüglich der Auflösung bei 1280*1024 Bildpunkten. Der 3dmark 2003 brachte 5.227 Punkte, bzw. unter Energiespareinstellung lediglich 1.900 Punkte, was wiederum sehr für die Energiesparseinstellungenspricht. Der 3dmark 2001 brachte schließlich 16.357 Punkte.
10. Die Performance
Hier kann man kurz und knapp bleiben. Die Perfomance ist saumäßig gut und wohl nur durch Nebenwirkungen vom Betriebssystem beeinträchtigt. Die aktuelle Hardware ist anscheinend schon viel zu schnell für Windows XP, daher musste Microsoft jetzt auch so langsam mal mit einem so aufwendigen Betriebssystem kontern, damit überhaupt noch neue Computer gekauft werden müssen. In den Benchmarks scheint der Prozessor gegenüber der Grafikkarte noch einiges zum Positiven zu richten. Jedenfalls zeigte mir 3dmark im online Vergleich, dass ich seitens des Prozessors auf Platz 1 der vergleichbaren Geräte liege, ich kann das aber nicht bewerten. Das System fährt innerhalb von 9 Sekunden in den Ruhezustand und erwacht innerhalb von 20 Sekunden wieder aus dem selbigen. Das Gerät erhitzt sich erfreulich wenig im Gebrauch, es ist kein Problem, es auf den Oberschenkeln abzusetzen oder auf einer Matratze. Auch der Bereich um die Tastatur bleibt kühl, sodass es leider nicht als Handwärmer für kalte Wintertage geeignet ist.
11. Der Sound
Der Sound reicht für alle Systemklänge und für minimale Musikwiedergabe. Dies bezieht sich auf die Qualität der Lautsprecher, die Soundkarte dürfte schon Standard sein. Also ist hier wieder ein Kritikpunkt zu melden, insbesondere die Lautstärke lässt zu wünschen übrig. Eigentlich reicht ein AN/AUS Schalter völlig aus, da eine Regulierung nach unten eher sinnwidrig ist.
12. Laufruhe, Lüfterverhalten
Die Laufruhe ist da so eine Sache. Nach nun einer Woche kann ich noch wirklich keine definitiven Aussagen machen. Jedenfalls nutzte ich das Gerät in einer Bibliothek unter absolut stillen Bedingungen stundenlang im Office und Internetbetrieb, ohne dass der Lüfter stören würde. Ich glaube auch nicht, dass er sich mal angeschaltet hat. Lediglich die Festplatte surrt permanent in einem fast unhörbaren Bereich und hat deutliche Zugriffsgeräusche. An anderen Tagen kam es aber auch schon zu dem Phänomen, dass sich der Lüfter trotz geringer Prozessorlast im Fünfminutentakt ein- und ausschaltete, was aber auf Stufe 1 echt mehr als erträglich ist. Insgesamt ist die Laufruhe und das Lüfterverhalten aber nicht mehr mit einem T23 zu vergleichen, absolute Stille gibt es nicht. Nach anfänglichen Tests mit TPFancontrol habe ich dieses wieder deinstalliert, es sensibilisiert das Gehör und erweckt den Eindruck für die Laufruhe kontraproduktiv zu sein. Laut NHC erreiche ich CPU Werte um die 45° bis 50° im Office Betrieb bei dynamischer CPU Zuschaltung. Ich möchte sagen, dass ich im Schluss sehr zufrieden bin mit der Laufruhe und dem Lüfterverhalten. Für die Leistung des Gerätes geht sie okay, ich habe mit anderen Notebooks (auch der meiner Bekannten) ungleich schlechtere Erfahrungen gemacht. Zum Thema Fiepen komme ich weiter unten. Der Lüfter läuft in den niedrigen Stufen angenehm und leise und verrichtet seinen Dienst zuverlässig. Wer die Lüftersteuerung selber in die Hand nehmen will, sollte eben doch zu TPFancontrol greifen. Ich werde dies erst wieder tun, wenn ich einen Anlass dafür bekomme. Fazit: Ja, das Gerät ist ausreichend leise, um es als Arbeitstier im Bereich Internet und Office auch in sehr stillen Umgebungen einzusetzen. Dabei muss man festhalten, dass diese Bewertung immer eine sehr subjektive Angelegenheit ist.
13. Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit ist hervorragend. Der 9-Zellen Akku kommt auf 81990 mW/h bei einem Wear Level von 2%. Der Verbrauch lässt sich unter 14 Watt bei WLAN und Bluetooth allerdings mit reduzierter Displayhelligkeit reduzieren und übertrifft die 6 Stunden damit minimal. Der 6-Zeller dürfte demnach auf ca. 4 Stunden kommen. Ein Ultra Bay Akku soll ca. 2 Stunden extra spendieren. Aber alleine mit dem 9-Zeller Akku reicht unter Nutzung der Ruhezustandfunktion locker aus, um einen gesamten Tag mit dem Gerät zu arbeiten. Nebenstehend habe ich ein Bild aufgeführt, welches die Möglichkeiten darstellt. Die Akkulaufzeit von 6 Stunden und 50 Minuten ist nicht ganz ernst zu nehmen, im Endeffekt würden ca. 6 Stunden dabei herauskommen.
14. Bekannte Probleme
Ja, mein T60 fiept und hat es auch von Anfang an getan. Man merkt dies in einem absolut stillen Raum, wenn der Lüfter im Akkubetrieb läuft. Das Fiepen ist in einer derart hohen Frequenz, sodass ich mich wirklich konzentrieren muss, um es zu hören. Der Grund ist ja soweit auch bekannt, es liegt an einer Stromspartechnik der modernen CPUs. Bisher ist es auch noch keinem Hersteller gelungen, dieses Problem in den Griff zu bekommen.
15. Fazit
Das Gerät erfüllt die Erwartungen und ich hoffe, seine geplante Betriebszeit von 3 Jahren mit ihm gut zurecht zu kommen. Die großen Mankos sind wohl das Display und die Soundausgabe. Schade finde ich, dass IBM/ Lenovo im Vergleich zu dem älteren T23 nicht eine Schippe drauf gelegt hat. Natürlich sind die Komponenten besser, jedoch spielen sich die Innovationen in einem eher sinnlosen Bereich ab. Ein Großteil der ThinkVantage Software ist für den regelmäßigen Bereich nicht sinnvoll. Ich hätte mir ein wenig mehr Innovation gewünscht. Ich kann leider nicht genau sagen, was ich damit meine, immerhin bin ich nicht bei IBM angestellt und entwickele für teures Geld Ideen, aber für mich wirkt der Rechner ein wenig so, als würde versucht, den Ruhm der Thinkpads möglichst lange auszureizen und noch möglichst lange damit Profit zu machen. Die Konkurrenz aber holt zumindest auf, was bei einem führenden Hersteller, der sich nicht mehr bewegt, auch nicht so schwierig ist. Also sollte IBM/ Lenovo etwas am Display ändern und mal wieder den einen oder anderen Kracher auf dem Markt landen, ansonsten weiß ich jetzt schon nicht mehr, ob mein nächstes Thinkpad noch ein solches ist. Zumal in drei Jahren der Garantieservice ebenfalls bei komplett bei Lenovo liegen dürfte. Sollte Lenovo versuchen, Thinkpads weiterhin im Mainstream Markt der Consumer Notebooks zu etablieren, ohne seine Produktpalette ausreichend zu differenzieren, könnte ein Stück Computerhistorie den Bach heruntergehen.