Raucher-thinkpad reinigen

[schdrag]

Hab ein Thinkpad X40 von einem Bekannten bekommen, der starker Raucher ist. Das Laptop war jahrelang aufgeklappt in einem Nikotin geschwängerten, schlecht belüfteten Raum benutzt worden.
Die nicht funktionierende "S" Taste konnte ich mit einem Zahnzwischenraumbürstchen (Tastatur dabei umgedreht) wieder gängig machen. Evtl. ein Tabakkrümel...
Die Schichten auf dem Bildschirm versuchte ich mit warmem Spüli-Wasser, ergänzt um einen kräftigem Schuss Spiritus zu entfernen: keine Chance. Es klingt ziemlich unappetitlich: Speichel konnte die Schicht lösen.
Nun geht es um die Tastatur:

Rauchertastatur reinigen – ThinkPad-Wiki

thinkwiki.de

Den Ausbau wollte ich wenn möglich vermeiden

Hier https://thinkpad-forum.de/threads/pflege-displaydeckel-ältere-thinkpads.235847/ wird u.a. Orangenöl empfohlen:
Allerdings

Öl auf Kunststoff ist generell keine so tolle Idee.

Dr. Becher Glasreiniger ist super dafür....

ist evtl. eine Überlegung wert.

Isopropanol und ein alter Lappen

ist sicher nicht schlecht, um klebrige Gummierungen zu entfernen. Befürchte aber, dass die Beschriftung der Tasten darunter leidet.

u.A. auf Aliexpress wird ein sogannter cleaning slime
z.B.

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angeboten (eigentlich für's Autoinnere, da wo man mit dem Lappen oder Pinsel nicht so gut 'ran kommt). Da habe ich Bedenken, dass gleich die Tasten auch mit 'raus gezogen werden...
Da Speichel Enzyme enthält, dachte ich auch an in Wasser aufgelösen Spülmaschinenreiniger oder Waschmittel, das viele Enzyme enthält (das gute Persil), Enzyme: schlecht für die Umwelt und für die Haut, aber effizient gegen Flecken...

 

[Mornsgrans]

mit warmem Spüli-Wasser, ergänzt um einen kräftigem Schuss Spiritus

verschlimmert das ganze, da das im Spiritus enthaltene Gällmittel einen weißen Schleier hinterlässt.

Mein Raucherdisplay bekommt nur ein feuchtes Mikrofasertuch zu sehen, wobei man das wegen der abrasiven Wirkung nicht zu oft machen sollte.
Standard:
Kunststoffoberfläche: Microfasertuch
Elektronik: Isopropanol
Vor dem Zusammenbau für ein paar Tage in einer Box mit Kaffeepulver lagern.

Es gibt einige Threads zu diesem Thema aus der Zeit vor über 10 Jahren, in denen das mehrfasch als erfolgreich praktiziert beschrieben wurde.

 

[tp390x]

in grauer Vorzeit durfte der kleine doofe Azubi durch gefühlt jahrzehntelangem Nikotinkonsum malträtierte Gebrauchtfernseher mit Ammoniak (? - irgendwas stinkendes mit 'A' jedenfalls) freischmieren - heutzutage wäre das ein Fall für dem Arbeitsmedizinischen Dienst, die Gewerbeaufsicht und weitere Aufsichtsbehörden...

 

[mtu]

in grauer Vorzeit durfte der kleine doofe Azubi durch gefühlt jahrzehntelangem Nikotinkonsum malträtierte Gebrauchtfernseher mit Ammoniak (? - irgendwas stinkendes mit 'A' jedenfalls) freischmieren - heutzutage wäre das ein Fall für dem Arbeitsmedizinischen Dienst, die Gewerbeaufsicht und weitere Aufsichtsbehörden...

Könnte schon Ammoniak gewesen sein (in Form von „Salmiakgeist“-Lösung), aber als etwas Stinkendes mit A kommt auch noch Aceton (Nagellackentferner) in Frage

 

[elchmartin]

Ich glaube bei Aceton wäre direkt die gesamte Oberfläche mitgekommen....
Ammoniak verdünnt könnte gehen, entfettet halt sehr stark.

Der Raucherdunst begünstigt meine ich das anhaften von Fett und diese Emulsion klebt dann gut

 

[blackone]

Habe keine Laptop-spezifischen Erfahrungen, aber normalerweise ist sowas leider ziemlich hoffnungslos. Das hat schon seinen Grund, dass "Nichtraucherhaushalt" eines der am häufigsten erwähnten Features beim Gebrauchtverkauf ist.

 

[sturmsuedwest]

Den Gestank wirst Du vermutlich zu Lebzeiten aus dem guten Stück nicht mehr rausbekommen.
ABER: Gegen Nikotinbelag wirkt Küchenreiniger/Fettlöser wahre Wunder. Von Lidl (W5) gibt's einen, der richtig gut funktioniert. Da laufen Dir die braunen Bäche nur so von den Oberflächen. Und der ist vermutlich auch nicht so aggro wie Reinigungsversuche mit lösemittelhaltigen Flüssigkeiten. Die Schwierigkeit dabei wird sein, den so anzuwenden, dass er nicht im Gerät "versickert", also wäre meine dringende Empfehlung hier auch: (Teil-)zerlegen und in Einzelteilen reinigen. Dauert meines Erachtens deutlich kürzer und ist wesentlich gründlicher als wenn Du da mit Wattestäbchen und Tüchern rumhantierst.

 

[ThinkBrett]

Ich reinige vergilbte Kunststoff-Fensterrahmen einmal jährlich mit Benzin. Funktioniert sehr gut und bringt einen "anderen" Geruch. Nach nem Tag ist der wieder verflogen.... Bei Gehäuseteilen auch gut vorstellbar, beim Display würde ich es an einem kaputten erst mal vorsichtig testen....Tastatur ebenso, wegen der Beschriftung.

 

[zwieblum]

Bad in Isoprop und schön spülen dabei. Oder einen der netten Duftbäume im PCMCIA-Schacht verstecken

 

[StefanW.]

Ich reinige vergilbte Kunststoff-Fensterrahmen einmal jährlich mit Benzin.

Ich würde dringlich von Benzin abraten.

 

[TheGrey]

Ich reinige vergilbte Kunststoff-Fensterrahmen einmal jährlich mit Benzin. Funktioniert sehr gut und bringt einen "anderen" Geruch. Nach nem Tag ist der wieder verflogen.... Bei Gehäuseteilen auch gut vorstellbar, beim Display würde ich es an einem kaputten erst mal vorsichtig testen....Tastatur ebenso, wegen der Beschriftung.

Waschbenzin oder das Zeug zum Autofahren?

 

[Ambrosius]

Mein Raucherdisplay bekommt nur ein feuchtes Mikrofasertuch zu sehen, wobei man das wegen der abrasiven Wirkung nicht zu oft machen sollte.

Da hilft destilliertes Wasser! Da sind nämlich alle in Wasser gelösten Mineralien welche abrasiv wirken herausgefiltert, zumindest ~98% davon

 

[Mornsgrans]

Das sind weniger die Stoffe im Wasser, als das Material des Microfasertuches.

 

[ahoellrigl]

Das sind überhaupt nicht die im Wasser gelösten Mineralien. Weil in einer Lösung per Definition die gelösten Substanzen in Form einzelner Moleküle bzw. Ionen mit Hydrathülle vorliegen. Somit also weit davon entfernt sind, irgendwelche mechanischen Effekte auf Oberflächen ausüben zu können.

Und es möge bitte niemand Ottokraftstoff mit all seinen Additiven usw. für Reinigungszwecke verwenden. Auch wenn die Zeiten verbleiten Kraftstoffs schon lange vorbei sind und auch die Benzolgehalte nicht mehr so hoch wie früher. Waschbenzin ist trotzdem besser und toxikologisch etwas weniger problematisch.

 

[Mornsgrans]

Man sollte gar nicht mit Lösungsmitteln an die Gummierung gehen.