Plan: Schufa will Nutzer von Sozialen Netzwerken durchleuchten

Ich war vor ein paar Jahren vor einem Umzug mal ausgesucht für nen Mikrozensus. Der Befrager meinte dann beim zur Verfügung stehenden Gehalt, als er das Kreuzerl in eine der Gehaltsbereiche machen musste: "Ähm, haben Sie da nicht Brutto mit Netto verwechselt?" :thumbsup:
Nö, hatte ich natürlich nicht. "Naja, da passen sie ja nicht ganz in den Mix des Viertels". Jo mei, so kanns gehn. Aber trotzdem keine Probleme bzgl. Zahlungsarten & Co gehabt.
 
Was glaubst du was man aus Facebook alles ableiten kann, 90% der User stellen da ja ihr halbes Leben rein, frei, für jeden sichtbar.
Ich glaube durchaus, dass man vom Freundeskreis auf die Bonität schließen kann, immerhin kann man es von den Nachbarn ja scheinbar auch, ...
man tut es. Man kann es aber nicht. Wir wohnen hier in MUC in einer Strasse mit lauter Wohnungen einer gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft, und fast alle Wohnungen gehen an sozial Bedürftige günstig raus (MUC halt :)).
Unsere Wohnung gehört der gleichen Gesellschaft, gehört aber neben einer(!) anderen in der ganzen Strasse zu den frei finanzierten (und hat knapp 200 qm). Schlecht wenn meine Bonität über die Adresse ermittelt wird :)
Ob 90% der FB-User ihr halbes Leben da öffentlich reinstellen wage ich zu bezweifeln, das was da drinsteht ist zumindest zu 75% absoluter Müll. Und davon gibt es soviel, dass es selbst mit massiver Computerunterstützung schwer sein wird auch nur wenige, halbwegs verlässliche Informationen zu bekommen. Und: meine Tochter und ihr ganzer "Freundeskreis" hat teilweise über 500 "Freunde" auf FB. 95% davon haben die noch nie gesehen :D
 
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zumal niemand weiss was wahr und was erstunken und erlogen ist
 
Aber das, wer welche "engen Freunde" hat, die wiederum wen als "enge Freunde" hat, im Netz bestellte Artikel (Amazon) und wer mit wem wie oft telefoniert, wer wo was mit welcher Kreditkarte bezahlt etc, all das ergibt mit Sicherheit ziemlich zutreffende Profile. Also so verworren sind die Infos sicherlich nicht, man braucht eben die relevanten Parameter, um Wichtiges von Unwichtigen zu unterscheiden...was die Uni Potsdam ja gerade für die Schufa systematisieren sollte.
 
ob "enge Freunde" nun tatsächlich "enge Freunde" sind, steht auch noch auf einem ganz anderen Blatt.
Es mag sein, dass mein Freundeskreis nicht repräsentativ ist, aber ich kenne niemanden, der auf FB veröffentlicht was mit welcher KK wo gekauft wird. Wenn das jemand wirklich tut, dann sollte er/sie zumindest im Deppenscoring Pluspunkte kriegen. Die wären redlich verdient.
Ich halte Rabatt- oder Paybackkarten zum scoren von Verbrauchern für deutlich interessanter als soziale Netzwerke.

und: es geht nicht alleine darum Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, viel mehr auch gelogenes von der Wahrheit zu unterscheiden :)
 
Du scheinst nicht mitgekriegt zu haben, dass sich das Abgrasfeld der Potsdamer Uni nicht auf Facebook beschränkte, sondern eine ganze Reihe sozialer Netzwerke einbezog, von denen FB also nur eines war. Das Institut wollte Erkenntnisse aus der Gesamtheit dieser Netzwerke sammeln und systematisieren (= nutzbar machen).
 
doch, das habe ich mitgekriegt. Allerdings dürfte der Personenkreis bei FB mit weitem Abstand der grösste sein. Bei Xing und Konsorten bekommt man zwar vielleicht mehr Infos über Job und Anstellung, allerdings sehr wenig über das Konsumverhalten.
Und auch im Abgleich der Facebook und Xing Daten kann man zwar etwas mehr an der Plausibilität schrauben, aber eben auch nur teilweise.
Und das scoring ist ja bei der Bonitätsprüfung nur ein Baustein. Geht es um eine Kreditvergabe, wird ja idR auch ein Gehaltsnachweis verlangt.

Viel interessanter finde ich die Frage ob die Schufa nur Zugriff auf öffentliche FB-Daten gehabt hätte, oder auch auf die, die meinem Freundeskreis vorbehalten sind
 
Interessanterweise ist nirgends eine komplette Beschreibung zu finden, was der genaue Inhalt der Studie sein sollte.
Überall gibts es nur kurze vereinfachte Schlagzeilen in unterschiedlicher Ausprägung, je nachdem welche "Sensation" herausgestellt werden sollte.
In einer Radiomeldung gestern hieß es, daß Unternehmensauftritte untersucht werden sollten, Privatpersonen wurden nicht erwähnt...
 
"Konkret ins Auge gefasst hat man einem Projektideen-Memorandum nach unter anderem Facebook und andere Soziale Netzwerke, Google Street View, Anbieter wie immoscout24 oder Amazon und bei Unternehmen eingestellte Arbeitnehmerdaten. Um Pseudonyme zuordnen zu können, denkt man daran, Honeypot-Profile bei Facebook, Xing und Twitter einzurichten, mit denen dann verdeckt Daten gesammelt werden. Besonders interessiert man sich für "Personen öffentlichen Interesses, Verbraucherschützer und Journalisten", für die eine automatisierte Identifikation angedacht ist."

aus: http://www.heise.de/tp/blogs/10/152141

"Herangezogen werden könnten die Kontakte von Facebook-Mitgliedern, um Zusammenhänge mit der Kreditwürdigkeit der Verbraucher zu finden. Texte könnten analysiert werden, um "ein aktuelles Meinungsbild zu einer Person zu ermitteln". Untersucht werden könnte auch, wie die Schufa über eigene Facebook-Profile oder Twitter-Accounts verdeckt an "Adressen und insbesondere Adressänderungen" anderer Nutzer gelangen kann."

aus: http://www.heise.de/newsticker/meld...en-in-sozialen-Netzwerken-nutzen-1612450.html

Ursprünglich kamen die Infos vom NDR: http://www.ndr.de/ratgeber/netzwelt/schufa115.html
 
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