- Registriert
- 28 Aug. 2005
- Beiträge
- 496
Naja - wo wird in D denn gerade nicht direkt gestreikt oder sind die Folgen von Klaus Weselskys Starrrsinn nicht zu spüren ... :facepalm:
Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Hingegen stellt es eine Zementierung der Monopolstellung der großen Gewerkschaften dar und entzieht Minderheitengewerkschaften de facto die Existenzgrundlage. Wer wird oder bleibt schon Mitglied in einer Gewerkschaft, deren Tarifverträge nicht gelten und die kein Streikrecht hat?Zunächst mal: Das Tarifeinheitsgesetz beschneidet nicht das Recht, Gewerkschaften zu bilden.
Das Bundesarbeitsgericht ist interessanterweise bereits 2010 von der bis dahin angewandten Rechtsprechung, die dem Grundsatz der Tarifeinheit folgte, abgekehrt - ausdrücklich mit Verweis auf Art. 9 Abs. 3 GG. Dass ein Tarifvertrag der Arbeitnehmer der Minderheitengewerkschaft immer ausgestochen wird, stelle einen Verstoß gegen die Koalitionsfreiheit dieser Arbeitnehmer dar.Wenn in einem Betrieb eine Gewerkschaft alle anderen gegenüber den Arbeitgebern vertritt, darf diese streiken (weil es zur Förderung der Arbeitsbedingungen ist), die anderen nicht.
Dann kannst Du mir sicher auch erklären, weshalb sowohl der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags als auch einige Juristen zum Schluss kommen, dass das geplante Tarifeinheitsgesetz gegen das Grundgesetz verstößt.Damit wird ihnen aber kein Grundrecht streitig gemacht
So einfach sollte man sich das zwar nicht immer machen, in diesem Fall ist es aber durchaus zutreffend: wer das geplante Gesetz zur Tarifeinheit befürwortet, der befürwortet auch implizit die aus diesem Gesetz resultierende Beschneidung der Grundrechte. Wäre es nicht etwas widersprüchlich, wenn man zeitgleich dieses Gesetz befürworten würde, allerdings zugleich die aus diesem Gesetz resultierende Beschneidung der Grundrechte ablehnt? :whistling:Wer nicht für mich ist, ist gegen mich!
Wer, wenn er auf Sachebene am Ende zu sein scheint, gleich persönlich werden muss, sollte sich vielleicht überlegen, in welche Richtung er diesen Ratschlag abgibt...Werd erwachsen.
Das habe ich doch beispielhaft oben aufgezeigt: Wenn die GDL meint, die Interessen der Arbeitnehmern besser zu vertreten als die andere Gewerkschaft, dann kann sie die Arbeitnehmer ja zum Wechsel motivieren.Hingegen stellt es eine Zementierung der Monopolstellung der großen Gewerkschaften dar und entzieht Minderheitengewerkschaften de facto die Existenzgrundlage. Wer wird oder bleibt schon Mitglied in einer Gewerkschaft, deren Tarifverträge nicht gelten und die kein Streikrecht hat?
Kann ich nicht. Weil ich zugebe, kein Fachmann auf dem Gebiet zu sein.Dann kannst Du mir sicher auch erklären, weshalb sowohl der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags als auch einige Juristen zum Schluss kommen, dass das geplante Tarifeinheitsgesetz gegen das Grundgesetz verstößt.
Das ist nur widersprüchlich, wenn man die Interpretation voraussetzt, daß dieses Gesetz ein Grundrecht beschneidet.So einfach sollte man sich das zwar nicht immer machen, in diesem Fall ist es aber durchaus zutreffend: wer das geplante Gesetz zur Tarifeinheit befürwortet, der befürwortet auch implizit die aus diesem Gesetz resultierende Beschneidung der Grundrechte. Wäre es nicht etwas widersprüchlich, wenn man zeitgleich dieses Gesetz befürworten würde, allerdings zugleich die aus diesem Gesetz resultierende Beschneidung der Grundrechte ablehnt? :whistling:
Ich bin "auf der Sachebene am Ende", weil ich mich an übertrieben simplifizierten Aussagen störe?Wer, wenn er auf Sachebene am Ende zu sein scheint, gleich persönlich werden muss, sollte sich vielleicht überlegen, in welche Richtung er diesen Ratschlag abgibt...
Wie soll die Bahn das denn deiner Meinung nach umsetzen?Die Bahn ignoriert, daß die GDL auch andere Teile ihrer Mitglieder, die keine Lokführer sind, Tarifverhandlungen führen will.
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, aber das wirkt auf mich etwas naiv. In einigen Fällen gibt es in der entsprechenden Region keine anderen EVU, was dann dazu führen würde, dass die entsprechenden ArbeitnehmerInnen noch weitere Wege zurücklegen müssten und ihre Familien noch seltener sehen würden. In einigen Fällen sind die Bedingungen bei den privaten EVU zudem nochmals schlechter. Gäbe es überall in Deutschland echten Wettbewerb zwischen den EVU, wäre dieser Ratschlag eventuell sinnvoll, bei der aktuellen Situation halte ich das aber in vielen Fällen für unangebracht, da es die individuelle Situation nochmals verschlechtern würde.Wenn man sich nach über 7 Monaten regelmäßiger Streikerei und noch längerer Verhandlerei keine zufriedenstellende Lösung finden lässt,
empfehle ich doch als Gewerkschaft meinen Mitgliedern eindeutig den Arbeitgeber zu wechseln und zettle nicht weitere Streiks an
Irrtum, die GDL besitzt laut diesem Artikel auch "mehr als 9000 [..] Mitglieder in anderen Berufsgruppen" (gemeint sind andere Berufsgruppen als TriebfahrzeugführerInnen und ZugbegleiterInnen).Diese sind aber im Moment, wenn überhaupt, in der EVG organisiert.
Jetzt kann er aus einer Position der Stärke mit der Bahn verhandeln. Vor einer Woche hat sie ihm erstmals einen Vertrag für Lokführer und Zugbegleiter vorgelegt - ein erstes Zugeständnis. Als nächstes kämpft er für sein Recht, die mehr als 9000 weiteren Mitglieder in anderen Berufsgruppen zu vertreten. An diesem Freitag wird wieder verhandelt. Ein weiterer Streik: möglich.
Sicherlich, hab ich ja auch direkt drüber erwähntOhne Dir zu nahe treten zu wollen, aber das wirkt auf mich etwas naiv.
überspitzte eigene Meinung:
Wenn allerdings Mitarbeiter bzw. Gewerkschaft sich aus diesem Grund an die DB-AG ketten, wird sich auch nie etwas daran ändern!Gäbe es überall in Deutschland echten Wettbewerb zwischen den EVU, wäre dieser Ratschlag eventuell sinnvoll, bei der aktuellen Situation halte ich das aber in vielen Fällen für unangebracht, da es die individuelle Situation nochmals verschlechtern würde.
Trotzdem wird keine vernünftig wirtschaftende Firma Löhne oder Nebenkosten durch Zusatzleistungen erhöhen, wenn die Ausgaben den "(Arbeits-)Marktdurchschnitt" schon weit übersteigen .In Relation zu den anderen "schon am Besten geht", bedeutet aber noch lange nicht angemessen bezahlt zu werden!
also da wundert's mich nichtmehr, dass von Seiten der Bahn letztlich:[...]Die Bahn legte dabei unter anderem einen Vorschlag über die künftige Bezahlung der Lokrangierführer vor.[...]Nach Darstellung aus Bahnkreisen bezeichneten die GDL-Vertreter den Vorschlag der Bahn zwar als "intelligent und einigungsfähig".
Aber aus "politischen Gründen" könnten sie ihm nicht zustimmen.
Außerdem hatte die Bahn eine Schlichtung angeboten[...]
Irgendwo ist der Bogen überspannt, im ganzen Artikel (der ja nicht wirklich aus der Sicht der Bahn geschrieben ist) kann ich kein einziges Fünkchen Kompromissbereitschaft der GDL erkennen.Die Vertreter des Konzerns hätten Verhandlungen mit der Gewerkschaft am Samstag "kommentarlos" verlassen und lediglich in einem Papier mitgeteilt, "dass sie mit der GDL nur noch in einer Schlichtung kommuniziere".
Die GDL stellt das ganze etwas anders dar:wenn der Gegenüber schon mit Angeboten und Schlichtung daherkommt
(Quelle: http://www.gdl.de/Aktuell-2015/Pressemitteilung-1431847611)Die DB teilte der GDL schriftlich mit, dass sie keine weiteren Verhandlungen außerhalb eines von ihr selbst diktierten Schlichtungsverfahrens führen werde. Es wurden jedoch keinerlei Zwischenergebnisse zugelassen und Einigungsmöglichkeiten über den strittigen Lokrangierführer absichtlich verspielt.