OpenBSD auf einem ThinkPad T60: Wie und warum? Hier entlang!

allegutennamenwarenweg

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Neu: Diese Anleitung ist jetzt auch im Wiki zu finden!
Es werden nur noch dort aktuelle Änderungen vorgenommen.

Support werde ich natürlich weiterhin hier leisten.

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Guten Morgen!

Wenn man mich schon so nett bittet, versuche ich doch mal mein Scherflein zu diesem Forum beizutragen. (Ich habe diesen Beitrag jetzt einfach mal spontan für euch verfasst, daher hat es etwas gedauert - es kann also sein, dass mir irgendwo Fehler unterlaufen sind. Etwaige Ergänzungen oder Korrekturen bitte einfach hier rein, ich habe diese Fassung bewusst noch nicht ins Wiki übertragen.)
 
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Prolog:

Die Herausforderung: Ihr habt ein altes ThinkPad (in meinem Fall ein T60 mit Core-Duo-CPU), das mit möglichst einfachen, möglichst kostenlosen Mitteln möglichst langfristig flügge gemacht werden soll; ist ja doch zu schade zum Wegwerfen, und so ein Windows (oder Mac OS X) wird auch nicht ewig mit dem 32-Bit-Prozessor zusammenarbeiten.

Das Ziel: Aus dem alten T60 einen leichten, schnellen Alltagslaptop machen, der auch die nächsten paar Jahre an Betriebssystemupdates voraussichtlich noch übersteht, ohne dass neue Hardware fällig wird.

Die nahe liegende Lösung wäre eine Linux-Distribution, ungeachtet des Umstands, dass der Linuxkernel immer "fetter" wird. Nun habe ich mit Linux auf Laptops insbesondere hinsichtlich des Ruhezustands und der WLAN-Unterstützung sehr gemischte Erfahrungen gemacht. Warum nicht mal was anderes?

Warum BSD?

Ein tritt BSD. BSD - Berkeley Software Distribution - ist eine Klasse von Betriebssystemen, die ursprünglich auf dem Code von AT&T Unix, dessen Entwicklung bis in die späten 1960-er Jahre zurückreicht, basierten, im Laufe der Jahre aber immer umfangreicher überarbeitet wurden, so dass Anfang der 1990-er Jahre - etwa zur Zeit der Veröffentlichung von FREAX, dem Vorgänger von Linux - in 386BSD, der ersten freien BSD-Version für x86-Rechner, die 1993 zur Basis von NetBSD und FreeBSD wurde, kein lizenzbehafteter Code mehr im System enthalten war.

In BSD fanden Innovationen wie der Texteditor vi und die TCP/IP-Protokollfamilie ihren Ursprung, verschiedene Versionen von BSD dienten später als Teilelager und Inspiration für NeXTStep (und damit Mac OS X), iOS, Windows und weitere Systeme.

Obwohl Linux nach dem Vorbild von BSD gestaltet wurde, sind die Unterschiede doch bis heute recht groß geblieben.

Linus Torvalds sagte einmal:

Hätte 386BSD bereits existiert, als ich mit Linux angefangen habe, wäre Linux wahrscheinlich nie passiert.

Das spricht für sich.

Aber welches BSD nun?

An aktuellen freien BSD-Abkömmlingen (FreeBSD, DragonFly BSD, EdgeBSD, NetBSD, OpenBSD sowie diverse FreeBSD-Distributionen wie GhostBSD, PC-BSD und MidnightBSD) mangelt es wahrlich nicht. Unsere Auswahl wird im vorliegenden Fall allerdings - zum Glück - von zwei Faktoren eingeschränkt:

  1. Das Ziel ist ein leichtes, schnelles Gerät; die vorkonfigurierten Desktopsysteme haben, so weit ich das bis jetzt sehen konnte, immer irgendwelchen Bloat an Bord, der dieses Ziel unnötig ins Schwanken geraten lässt.
  2. Unser Testsystem beherrscht "nur" 32 Bit. Die FreeBSD-Familie nimmt allmählich Abschied von dieser veralteten Plattform; zwar unterstützt zumindest FreeBSD selbst noch - bis auf Weiteres - i386, aber zukunftssicher ist das nicht. (Übrigens: Der WLAN-Adapter im T60 lässt FreeBSD gelegentlich ins Straucheln geraten. Wenn jemand von euch weiß, warum, gern hier unten drunter!)

Damit bleiben als zumindest theoretische Optionen übrig:

  • EdgeBSD: Junger NetBSD-Fork mit dem ambitionierten Ziel, die Codebasis rundzuerneuern. Leider passiert momentan nicht viel, es bleibt abzuwarten, ob das Projekt langfristig überleben kann.
  • NetBSD: Das älteste der drei "großen" BSDs, läuft beinahe überall und inzwischen auch auf Toastern.
  • OpenBSD: 1995 entstandener NetBSD-Fork mit Fokus auf Sicherheit und Korrektheit des Codes, OpenSSH und weitere bekannte Werkzeuge entstanden im Rahmen dieses Projekts; aktuell ist OpenBSD mit dem hauseigenen OpenSSL-Fork LibreSSL in den Medien. Unter ThinkPad-Nutzern bekannt für seine herausragende APM-/ACPI-Unterstützung.

Ich habe NetBSD nicht selbst getestet, die Unterschiede zu OpenBSD sind wohl durchaus spürbar. Ein wesentlicher Unterschied gerade für ältere Systeme: Während NetBSD auf pkgsrc, eine Art "Ports-System", und damit auf Selbstkompilieren setzt, bevorzugt OpenBSD Binärpakete. Das kommt uns sehr entgegen.

Nehmen wir also OpenBSD.

Die verschiedenen OpenBSD-Versionen:

Von OpenBSD gibt es - wie unter *BSD üblich - mehrere "Zweige":

  • -STABLE: Die "stabile" Version, alle sechs Monate erscheint der jeweilige Nachfolger, Unterstützung für jeweils ein Jahr; geeignet für Server, Firewalls und alles, wo ihr sonst Debian Stable nutzen würdet. Nachteil: Auch die Pakete erhalten nach Veröffentlichung nur noch Sicherheitsfixes, Firefox und dergleichen wird also recht schnell veralten.
  • -CURRENT: Quasi das "Rolling Release" der Nachfolgeversion; dank ausgiebiger Qualitätskontrollen ebenfalls stabil, trotz seiner Natur nur sehr selten tiefgreifende Änderungen, die viel Nacharbeit erforderten. (Mehr dazu siehe weiter unten.)

Weil wir hier einen Laptop für den täglichen Einsatz und keine Firewall, die wir danach in einen Schrank sperren und den Schlüssel wegwerfen, einrichten wollen, nehmen wir die -CURRENT-Version.

So weit der Prolog.
 
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Schritt 1: Herunterladen

OpenBSD ist ein schlankes System, das Herunterladen ist also schnell erledigt: Ein vollständiges ISO der Installations-CD ist nur wenig mehr als 200 MiB groß.

Das Image namens installXX.iso - wobei "XX" die aktuelle Versionsnummer, für 5.5-CURRENT also "55", angibt - ist auf diversen FTP-Servern zu finden, etwa auf dem hier. (Hinweis: Es handelt sich um den Ordner für 32-Bit-Images; Nutzer von 64-Bit-ThinkPads werden zum Beispiel hier fündig.) Möchtet ihr lieber einen USB-Stick nutzen, so ist das Image installXX.fs das richtige.

Während ihr das ISO herunterladet, erspare ich euch eine weitere unangenehme Überraschung: Zwar hat OpenBSD in aktuellen Versionen eine ziemlich hervorragende Hardwareunterstützung (sogar der freie radeon-Treiber wird inzwischen automatisch installiert), aber ausgerechnet die wpi-Firmware für den WLAN-Adapter steht unter einer nicht ausreichend freien Lizenz. OpenBSD ist da ähnlich konservativ wie Debian und Fedora, wenn man nicht nachhilft. ;-) Ihr solltet euch also rechtzeitig auch diese Firmware besorgen; für OpenBSD 5.5 gibt es sie hier, spätere Versionen sollten nicht schwer zu finden sein. (Gegenwärtig existiert noch kein Verzeichnis für die voraussichtlich kommende Version 5.6.)
 
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Schritt 2: Die Installation

Ich betrachte das Wort "idiotensicher" immer mit etwas Argwohn, aber verglichen mit zum Beispiel Fedora ist es hier sehr, sehr nahe liegend: CD rein, ein paar Fragen beantworten, fertig. Unter diesen Fragen befindet sich auch die Frage, ob ihr "X" - also den Desktop - beim Systemstart laden wollt. Bestätigt das!

Zwei Anmerkungen im Speziellen:

  1. WLAN geht an dieser Stelle wahrscheinlich noch nicht, während der Installation braucht ihr aber auch noch kein Internet. Das könnt ihr also überspringen.
  2. Bei der Paketauswahl überfordert? Wählt einfach alles aus. bsd.mp ist der "spezielle" Multiprozessor-Kernel, läuft auf dem T60 aber anstandslos.

Nach einem Neustart könnt ihr euch als root anmelden und den WLAN-Treiber installieren. Im Folgenden gehe ich davon aus, dass ihr ihn auf eine - die eingelegte ;-) - CD gebrannt habt, für USB-Sticks müsst ihr aber nicht viel ändern:

Code:
mkdir -p /mnt/cdrom
mount /dev/cd0a /mnt/cdrom
cd /mnt/cdrom ; cp wpi-*.tgz /root/ ; umount /mnt/cdrom
cd /root
pkg_add wpi-firmware-3.2p1.tgz ; rm wpi-*.tgz
ifconfig wpi0 up

Der WLAN-Adapter sollte nun ohne Fehlermeldung "hochfahren". (Eine automatische Verbindung beim Hochfahren ist natürlich machbar, mehr dazu unten.)

Da ihr gerade sowieso auf der Shell arbeitet, solltet ihr eurem hoffentlich bei der Installation - wie empfohlen - angelegten Nicht-"root"-Benutzerkonto zumindest Zugriff auf su und/oder sudo gewähren:

Code:
usermod -G wheel <euerBenutzer>

Das schiebt den Benutzer in die Gruppe "wheel" (das hat historische Gründe), er "darf" anschließend per su kurzzeitig root-Rechte akquirieren.

Code:
vi /etc/sudoers

In der Datei /etc/sudoers solltet ihr eine der beiden Zeilen, die mit "%wheel" beginnen, entkommentieren. Lest die Kommentare über den Zeilen, wenn ihr nicht wisst, welche Zeile ihr "braucht".

So weit der umständliche Teil. Ihr könnt euch jetzt als Benutzer anmelden.
 
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Schritt 3: Klingeling, der Paketbote ist da!

Ich gebe ja zu, der fvwm-Standarddesktop von OpenBSD ist etwas für Puristen:

Capture-12.png


Aber natürlich wollt ihr auch auf einem "alten" Laptop was für's Auge. Zum "minimalistischen" Konzept unseres Vorhabens passt ein eleganter, aber leichtgewichtiger Fenstermanager wie Openbox oder ein Desktop wie LXDE. Ich bevorzuge awesome wm, die Vorgehensweise ist aber überall recht ähnlich; ich mach' euch das mal an einem Beispiel klar.

Zuerst brauchen wir natürlich eine Paketverwaltung, um Zeug (etwa einen anderen Texteditor oder zum Beispiel den Fenstermanager unserer Wahl) zu installieren. OpenBSD kennt anders als viele Linux- und FreeBSD-Distributionen kein "Standard-Repository", es lässt dem Benutzer hier die größtmögliche Flexibilität. (Grundsätzlich gilt: Ein OpenBSD-"Repository" liegt immer auch da, wo es OpenBSD-ISOs gibt.)

Da ich annehme, dass fast jeder von euch irgendwo in Europa heimisch ist, ist ein europäischer Spiegelserver eine gute Idee. Eine Liste an möglichen Spiegelservern gibt's hier.

Habt ihr euch für einen Server entschieden, so solltet ihr ihn in der Datei ~/.profile eintragen:

Code:
export PKG_PATH=ftp:/ftp.eu.openbsd.org/pub/OpenBSD/snapshots/packages/i386/

Die vollständige Ordnerangabe ist hier relevant: "snapshots/" bedeutet, dass es sich um den -CURRENT-Zweig handelt, "i386/" gibt die Plattform an. Wenn ihr stattdessen OpenBSD -STABLE mit einem x64-Prozessor nutzt, so lautet der Eintrag zum Beispiel:

Code:
export PKG_PATH=ftp:/ftp.eu.openbsd.org/pub/OpenBSD/5.5/packages/amd64/

Ich empfehle, auf Experimente zu verzichten. Es gilt grundsätzlich: OpenBSD-STABLE-Pakete werden nicht problemlos unter OpenBSD -CURRENT funktionieren, andersherum sieht es ähnlich aus.

Ihr könnt euch nun ab- und wieder anmelden oder einfach die "export"-Zeile in den offenen xterm kopieren - die Paketverwaltung ist nun, funktionierendes WLAN vorausgesetzt, freigeschaltet.

Ach, richtig, das WLAN!
 
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Schritt 4: Automatisch ins WLAN

Wer von Ubuntu oder ähnlichen Linuxdistributionen kommt, ist möglicherweise etwas enttäuscht: Den "networkmanager" gibt's unter OpenBSD nicht. In euer heimisches (und ein beliebiges anderes euch zur Verfügung stehendes) WLAN kommt ihr per Befehl. Das könntet ihr manuell machen (den dort beschriebenen Befehl solltet ihr trotzdem kennen, er könnte nützlich sein, wenn ihr zum Beispiel mal mit eurem Laptop in fremden Netzen unterwegs seid), aber automatisch ist's doch viel schöner.

OpenBSD liest bei der Initialisierung eurer WLAN-Adapter - üblicherweise beim Hochfahren - eure hostname-Dateien aus. Das ist ziemlich praktisch. Heißt euer Adapter etwa "wpi0" (das könnt ihr per ifconfig prüfen), so genügt es, unter /etc/ eine Datei namens hostname.wpi0 folgenden Inhalts anzulegen:
Code:
nwid <euerNetzwerk>
wpakey <euerSchlüssel>
dhcp

Jetzt neu starten und freuen. :-)

(Ihr könnt übrigens auch das "wireless"-Script verwenden, wenn ihr mehrere kabellose Netze verwalten und verwenden wollt.)
 
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Schritt 5: Alles so schön bunt hier!

Die Paketverwaltung sollte nun funktionieren. Da OpenBSD bereits alles Nötige - Displaymanager, X-Server und dergleichen - mitbringt, hält sich der Installationsaufwand für zum Beispiel awesome wm auch deutlich in Grenzen:

Code:
pkg_add awesome

Und wenn ihr den Desktop direkt nach dem Anmelden sehen und nicht jedes Mal erst im fvwm rumfrickeln wollt, tragt ihn doch direkt in eurer ~/.xsession ein - die Zeile lautet schlicht:

Code:
awesome

(Für Openbox lautet der Eintrag stattdessen openbox-session, die Aufrufe von KDE, LXDE und so weiter solltet ihr selbst nachschlagen, das würde hier den Rahmen sprengen.)

Der fertige Desktop sieht dann ungefähr so aus:

OpenBSD-5.5-mit-awesome.png

(Wie ein vollwertiger KDE-Desktop mit Firefox, Emacs und dergleichen aussieht, entnehmt bitte der Bildersuche eurer Wahl - eine mit der hier gezeigten vergleichbare Systemlast könnte dann aber schwierig zu erzielen sein.)
 
Schritt 6: Das System aktuell halten

Ihr habt OpenBSD jetzt nach euren Wünschen konfiguriert? Schön, aber das war es natürlich noch nicht. Es wird Updates geben, für -CURRENT sogar recht häufig.

Installierte Pakete auf dem neuesten Stand zu halten ist kein großes Problem und lässt sich theoretisch auch einfach mit 'nem Cronjob erledigen:

Code:
pkg_add -u

Interessanter wird's, wenn ihr einen "Snapshot" auf eine neuere Version aktualisieren wollt, etwa 5.5-CURRENT auf 5.6-CURRENT oder die Version von letzter Woche auf die Version von dieser Woche.

Die "nicht stabile" Version von OpenBSD ist, wie erwähnt, gelegentlichen Änderungen unterworfen. Unlängst wurde etwa Apache 1.3 (Teil des Systems selbst) durch nginx ersetzt, diese und weitere Änderungen bedürfen natürlich händischer Nacharbeit. OpenBSD-CURRENT-Nutzer sollten zumindest vor jedem Update auf einen neuen "Snapshot" einmal nachsehen, was sich geändert hat, und die empfohlenen Aktionen durchführen. Das hält das System sauber. (Fortgeschrittene Nutzer könnten das mit curl/wget und ein bisschen Scripting wahrscheinlich einfach automatisieren. Ich mache das manuell, damit ich weiß, was sich eigentlich geändert hat, und mich nicht irgendwann wundere.)

Aktuelle "Snapshots" gibt es recht oft, ich aktualisiere mein System etwa ein- bis zweimal im Monat. Natürlich reicht's aber auch, wenn ihr nur alle paar Monate mal ein Update einspielt.

Das ist etwas komplizierter als die erstmalige Installation, geht aber wohl am Einfachsten so:

Ihr erstellt als root ein Verzeichnis auf eurem Laptop, in dem ihr das Update "aufbewahren" wollt, und baut dann zuerst eine (anonyme) Verbindung zu einem Spiegelserver eurer Wahl auf.

Code:
mkdir ~/upgradefiles ; cd ~/upgradefiles
ftp ftp.eu.openbsd.org

Dort wechselt ihr in das "snapshots"-Verzeichnis für eure Plattform, ladet die Hashdateien (zum Abgleich) und alle aktuellen Distributionsdateien herunter:

Code:
cd pub/OpenBSD/snapshots/i386
prompt
mget SHA*
mget bsd*
mget *.tgz

Das kann ein bisschen dauern. Habt ihr allerdings nicht alles installiert und etwa auf die "games" verzichtet, könnt ihr die entsprechenden .tgz-Dateien auch einfach weglassen.

Sind alle Downloads intakt? Das könnt ihr prüfen:

Code:
cksum -a sha256 *

Zunächst könnt ihr nun den Kernel austauschen. Der besteht bei OpenBSD aus einer einzigen Datei (bsd oder bsd.mp):

Code:
rm /obsd
ln /bsd /obsd && cp bsd.mp /bsd
cp bsd.rd /

Installiert nun alles außer den "etc"-Dateien in euer laufendes System (Versionsnummern gegebenenfalls anpassen):

Code:
tar -C / -xzphf xserv55.tgz
tar -C / -xzphf xfont55.tgz
tar -C / -xzphf xshare55.tgz
tar -C / -xzphf xbase55.tgz
tar -C / -xzphf game55.tgz
tar -C / -xzphf comp55.tgz
tar -C / -xzphf man55.tgz
tar -C / -xzphf base55.tgz

Euer OpenBSD läuft nun mit einem neuen Userland unter einem alten Kernel. Um auch /etc zu aktualisieren, muss erst mal der neue Kernel her; danach könnt ihr sysmerge ausführen. (sysmerge dient dem Zweck, eure Änderungen an Konfigurationsdateien in /etc in das neue System zu integrieren.)

Code:
reboot
# ...
cd ~/upgradefiles
sysmerge -s etc55.tgz -x xetc55.tgz

Das war's!

Fragen? Wünsche? Geld- oder Sachspenden? Gern hier rein!
 
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Hi,

für ausführliche Ausarbeitungen wie deine, bietet sich übrigens unser Wiki an. Damit erspart man sich auch den wunderbaren Forumeditor ... ;)

ps. deine spitzen Seitenhiebe auf ein anderes System sind übrigens unnötig und schaden eher deiner Argumentation. Miteinander statt Konfrontation!
 
Och, ich hab' den Text in meinem Markdown-Editor vorgeschrieben, Foreneditoren tu' ich mir prinzipiell nur ungern an. Aber man kann ja das WYSIWYG-Zeug abschalten.

(Das Wiki wird frühestens befüllt, sobald der Text hier druckreif ist. Soll ja helfen und nicht verstören. Natürlich kann ihn gern schon jemand übertragen, wenn er Lust hat - ich weiß nicht, ob sich hier Wikiadmins oder -erfahrene mit Freizeit tummeln. Momentan kann man sich dort ja nicht mal registrieren.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nö, kann mich dort ja nicht registrieren. :rolleyes:

Aber so ein Forum ist ja auch in Ordnung. Hab' gehört, hier fehlen BSD-Threads. :)
 
Danke fuer die Anleitung - ich werde *BSD bei Gelegenheit mal ausprobieren, als Dual-Boot neben einem Xubuntu. Grub2 wird wohl keine Probleme damit haben.
Wieviel Plattenplatz sollte man einplanen? Wuerdest Du bei einem 64Bit Prozessor zu FreeBSD raten?
 
Koexistenz via GRUB2 ist jedenfalls unter FreeBSD (ich rate davon ab, alle BSDs in einen Topf zu werfen) kein Problem, unter OpenBSD wohl auch nicht.

Zum Plattenplatz: Hängt davon ab, was du damit vorhast; und nicht zuletzt auch von deinem gewählten System. Und auch die Wahl des Systems hängt davon ab, was du machen möchtest.

FreeBSD geht einen völlig anderen Weg, es setzt auf (Konsolen-)Komfort statt Schlankheit (eignet sich also nur bedingt als Desktopsystem für vergleichsweise langsame Hardware) und ist, wenn erst mal das, was OpenBSD schon standardmäßig mitbringt, nämlich Desktop und Grafiktreiber und dergleichen, fertig heruntergeladen, installiert und konfiguriert ist (was eine Weile dauern kann), subjektiv "einfacher" zu bedienen und zu warten - das betrifft vor allem das Systemupdate selbst, das mit drei Befehlen auskommt, allerdings zwei Neustarts erfordert - und hat obendrein ein größeres Paket- und Portangebot als OpenBSD, allerdings ist die Hardwareunterstützung etwas anders, und auch FreeBSD ist immer noch sehr fixiert darauf, dass du deine Software selbst kompilierst, das apt-get ähnliche pkg hin oder her. (Ich selbst setze FreeBSD zurzeit nur auf Servern ein.) Probier' aus, ob es bei dir funktioniert und ob dir bei OpenBSD überhaupt irgendeine Software fehlt, die FreeBSD zur Verfügung stellt - der "stotternde" WLAN-Adapter unter FreeBSD hat mich jedenfalls erst auf OpenBSD gebracht. :)

Ungeachtet dessen gibt es ja auch AMD64-Versionen von OpenBSD, die genau so gut laufen sollten wie die i386-Versionen. (In puncto Performance dürfte DragonFly BSD - setzt ebenfalls auf FreeBSD-Ports - auf "modernen" Prozessoren bei Weitem die Nase vorn haben, allerdings braucht das HAMMER-Dateisystem angeblich ;) mindestens 50 GB Speicherplatz, damit du seine Vorteile sinnvoll nutzen kannst. Wenn du deine Rechenleistung auf einem wesentlich neueren ThinkPad wirklich voll ausreizen möchtest, greif' lieber zu FreeBSD oder DragonFly BSD. Multiprozessorunterstützung spielt unter OpenBSD momentan nur eine sehr geringe Rolle.)
 
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Nö, kann mich dort ja nicht registrieren. :rolleyes:
Du könntest das tun, was auf der Hauptseite des Wikis für diesen Fall angeboten wird: Einen der beiden Administratoren hier im Forum anschreiben (und ja, einer davon bin ich).
Aber das widerspricht vermutlich deiner freigeistlichen Einstellung :rolleyes:
 
Momentan kann man sich dort ja nicht mal registrieren.
Einfach eine PM an Mornsgrans oder Moronoxyd mit Verweis auf diesen Thread und der Bitte um einen Wiki Account schicken ;)
Das geht in der Regel recht schnell und Verhindert SPAM-Beiträge im Wiki. (Grund für die Registrierungssperre war ja schlichtweg mal wieder SPAM und unsichere Captchas)

Wer von Ubuntu oder ähnlichen Linuxdistributionen kommt, ist möglicherweise etwas enttäuscht
aber automatisch ist's doch viel schöner.
Versuche doch noch etwas die Kommentare, welche für ein erfolgreiches Einrichten nicht nötig sind(die obigen 2 dienen nur als Beispiele) einzukürzen, dann würde das Ganze gleich ein ganzes Stück professioneller wirken (ist ja für ein Nachschlagewerk ;))

Ansonsten: Tolle Arbeit und absolut des Wikis würdig :thumbup: (du musst natürlich damit einverstanden sein, dass auch andere Leute mit Wikiaccount über die Jahre hinweg deinen Beitrag erweitern/ korrigieren könnten)
 
Nun, ich kenne Kommentare wie "das ist alles so kompliziert hier", deswegen wollte ich das gleich im Voraus entkräften. :)
 
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