[...] irgendein Kaff außerhalb von Sydney. [...]
Bis auf die Reise nach Australien waren wir schon überall, manchmal sogar mehrfach. Aber knapp 27 Stunden Flugzeit sind schon sehr heftig.
Ja, der Flug nach Australien war anstrengend. Sehr anstrengend. Als der Pilot bei der Landung in Sydney sagte "Hope you enjoyed your flight" musste ich laut lachen. Klar habe ich es genossen, ~24 Stunden auf 'nem halben Quadratmeter "eingesperrt" zu sein.
Aber wenn ich fragen darf: Was für ein Kaff denn? Ich habe ja selbst ein halbes Jahr in einem Kaff in der Nähe von Sydney gelebt und einige andere Käffer dort gesehen. Würde mich interessieren, ob ich dort auch war
Nachdem sie etliche Kilometer von uns weg sind, konnten wir nur raten 112 zu rufen und ansonsten uns jederzeit anzurufen.
viel erschreckender finde ich, dass auch in noch lebensbedrohlicheren Situationen zuerst Bekannte angerufen werden (Steigerung: WhatsApp senden, Empfängergerät offline), statt direkt den Notruf!
Ja und das kommt erstaunlich häufig vor. Ein Freund von mir, der lange beim Rettungsdienst gearbeitet hat, meinte mal, so mancher Größstädter würde schon bei einem Schnupfen den Rettungswagen rufen, während so mancher Rentner auf dem Bauernhof auf dem Dorf sich mit der Kettensäge das Bein absägt und noch selbst zum Krankenhaus fährt. Klar, das war sehr polemisch, übertrieben, Klischee, ... Aber manchmal ist an so etwas ja auch (zum Teil) etwas dran. Und gerade letzte Woche erlebt, als ich beim Arzt am Empfangstresen stand, wie die Empfangsdame per Telefon am diskutieren war. Ihre Worte waren "Da kann ich von hier auch nichts machen, da müssen sie die 112 nehmen. [...] Ja, natürlich nehmen die Sie mit. Die müssen Sie mitnehmen. Da brauchen Sie keine Angst zu haben. [...] Ich kann den Arzt nochmal fragen, aber der wird auch nichts anderes sagen als dass Sie die 112 rufen sollen. Das kann ja lebensbedrohlich sein, was Sie da schildern. [...] Doch klar nimmt man Sie dann mit. [...] Nein, Sie müssen die 112 rufen. [...] *resigniert* Ich spreche mit dem Arzt." Dann hat Sie kurz leise dem Arzt geschildert, was Phase ist, der meinte nur 112 anrufen, dann hat Sie denjenigen/diejenige zurückgerufen und nochmal eindringlich eingeredet, dass 112 in diesem Fall die einzige Lösung ist und er/sie keine Angst zu haben braucht.
So und wenn man jetzt bedenkt, dass sich das ganze ja minutenlang hinzieht (derjenige/diejenige ruft an, klickt sich durch den Sprachcomputer durch, wartet, dass jemand rangeht, diskutiert minutenlang mit der Empfangsdame, dann wartet diese, bis der Arzt frei ist, dann redet sie mit ihm, dann ruft sie zurück und erklärt es nochmal, dann ruft er/sie hoffentlich endlich die 112 an. Das waren insgesamt bestimmt 15 Minuten. Eher mehr als weniger. Bei einer vielleicht sogar lebensbedrohlichen Situation ist das verdammt lange, nur weil jemand Angst hat bzw. erst überzeugt werden muss, dass 112 jetzt das richtige ist.
Als meine Mutter letztes Jahr morgens beim Spaziergang mit dem Hund gestürzt ist und nicht wieder aufstehen konnte, hat sie auch mich angerufen statt dem Rettungsdienst. War jetzt nicht lebensbedrohlich, aber sinnvoll war es auch nicht. Ich bin dann halt zu ihr, hab sie liegend vorgefunden (plus eine Passantin, die den Sturz beobachtet hat). Als ich dann da war, ist die Passantin gegangen. Und ich konnte wenig tun - also 112 angerufen, die kamen vorbei, haben sie mitgenommen, Verletzung identifiziert, OP folgte noch am gleichen Tag mittags. Aber sie hätte auch einfach gleich den Rettungsdienst rufen können. Warum der "Proxy" über mich?
Ok, wir wissen nicht, wie wir im Alter werden, 'besser' wird's wohl kaum!
Ach, im Alter fühlen wir uns alle wieder wie neugeboren*!
*: Also wir können nachts nicht mehr (durch)schlafen, haben keine Haare und keine Zähne mehr und machen wieder in die Windel.