Ich habe schon alle Netze durch. Eplus, o2, D1/T-Mobile, D2/Vodafone. Und verschiedenste Handys. Und verschiedene Reseller (Congstar, EWE-Tel, 1&1).
- Eplus hatten wir nur einen Monat. Auf dem Land bei meinen Eltern hatte man einfach gar keinen Emfpang. Überhaupt nicht. Das machte wenig Sinn, weiter zu testen
- o2 ist in den Großstädten super, dort sogar gar nicht mal so selten sogar besser als D1/D2, insbesondere was die Geschwindigkeit bei Datenübertragungen angeht. Sprachempfang unterscheidet sich in Großstädten bei allen Providern dagegen eigentlich überhaupt nicht.
- D1 und D2 geben sich nicht viel. Beide Netze sind super - in ihren Möglichkeiten. Persönlich habe ich sowohl bei Zugfahrten auf den Strecken (müsste jetzt einen Ring ergeben) Bremerhaven-Bremervörde-Buxtehude-Hamburg-Uelzen-Hannover-Bremen-Bremerhaven den besten Empfang mit D2. Bin u.a. aus dem Grund auch gerade wieder von D1/Congstar zu D2/1&1 gewechselt. Der Unterschied ist nicht riesig, aber merkbar. Auf der Strecke Hannover-Bremen gibt es dabei quasi keine Unterschiede, beide Netze haben eine ganze Menge Löcher und je weiter man in die Mitte zwischen den beiden Städten kommt (Eystrup) desto schlechter wird es und vor allen Dingen fällt die Geschwindigkeit von HSDPA über UMTS und EDGE bis auf GPRS ab. Je näher man dann wieder nach Bremen bzw. Hannover kommt, desto besser wird es wieder. Die Strecke Hannover-Uelzen-Hamburg ist da deutlich angenehmer. Mit D2 lässt sich hier fast durchtelefonieren. Maximal 2 Abbrüche hat man, die aber so kurz sind, dass man eigentlich sofort nach Abbruch wieder lostelefonieren kann. Bei D1 sieht das auf der Strecke schlechter aus. Da sind mehr Löcher und größere Löcher. Bremerhaven-Bremervörde-Buxtehude ist natürlich ein Extrembeispiel. Mit D1 sieht es hier ganz mau aus. Von eplus und o2 reden wir gar nicht erst. Mit D2 hat man aber auch mehr Stellen ohne Empfang als mit, Internet lässt man auch lieber gleich bleiben, das sorgt nur für Frust. Ist aber natürlich auch eine Strecke "mitten im nichts" und daher nicht unbedingt repräsentativ.
- besten Empfang habe ich mit alten Nokia Knochen (3510i, am besten waren aber die 6280/6288). Alle neueren Geräte (Nokia-Smartphone (N97 mini), Motorola Smartphones (Droid 3, Droid 4 ["Milestone 3/4"]), iPhone (3GS)) hatten etwas schlechteren Empfang. Das iPhone habe ich nur sehr kurz getestet, alle anderen Geräte ausführlicher. Das iPhone war dabei leider noch mit am schlechtesten, aber das mag auch nicht repräsentativ sein, das hatte ich nur bei einer einzigen Zugfahrt dabei.
- insgesamt ist der Empfang mit der Zeit (über die Jahre) schlechter geworden. Ein Bekannter hat mir das mal super anhand eines Beispiels erklärt. UMTS-Funkzellen sind genau wie Gespräche auf einer Party. Wenn alle still sind und einer (die UMTS Zelle) redet, braucht er nur mit ganz normaler Laustärke zu reden und alle verstehen ihn, wenn immer nur einer antwortet (die Handys), sieht es genau so aus. Jetzt bilden sich kleine Grüppchen (UMTS-Zellen + Handys), die alle jeweils eigene Gespräche führen. Aufgrund der allgemeinen Lautstärke, die dann im Raum entsteht, müssen alle deutlich lauter reden. Trotz der höheren Lautstärke, mit der jeder jetzt brüllt, können nur die Leute noch alles verstehen, die nah beieinander sitzen. Und je mehr solcher Grüppchen sich bilden bzw. je mehr Leute reden, desto lauter muss jeder brüllen und desto weniger weit weg dürfen die Leute sein, um ihn noch zu verstehen. Genau so ist es eben mit den UMTS-Zellen. Je mehr Teilnehmer (Handys) eingebucht sind und Daten übertragen - was aufgrund der riesigen Menge an verkauften Smartphones ja immer mehr wird - desto kleiner wird die Reichweite der Funkzellen. Dadurch wird das Handynetz in Deutschland mit jedem Smartphone schlechter, was man nur durch neue Übertragungstechniken und noch mehr (kleiner) Funkzellen ausgleichen kann. Das hat aber auch zur Folge, dass quasi jeder über sein Netz schimpft, das alte Netz war immer besser. Das liegt immer daran, dass da auch immer eine Portion Zeit zwischenliegt.
Dann aber noch ein Hinweis zu Vodafone: Sie mögen ein super Netz haben, was bei Sprachübertragung sogar führend ist (in meinen Augen und auch bei so einigen Tests, die regelmäßig gemacht werden). Aber die Firma an sich sollte man unbedingt meiden. Ich habe noch nie solche Probleme mit Unternehmen gehabt wie Vodafone. Der Support ist ein Witz und hat den Namen nicht verdient. Die Verkäufer hauen einen übers Ohr. Auch die c't hat in der letzten oder vorletzten Ausgabe wieder im Bereich "Vorsicht! Kunde" einen Fall vom Vodafone-Support geschildert, der einem die Haare zu Berge stehen lässt. Daher mein Tipp: Greif auf keinen Fall zu Vodafone selbst, sondern nutze einen Reseller des Netzes (Fyve, 1&1, ...)
Also nochmal in Kurzform zusammengefasst: In meinen Versuchen war stets D2 am besten, was die Netzabdeckung bzw. den Sprachempfang angeht. D1 ist aber kaum schlechter. Unterschiede machen auch die Handys - leider testet das kaum noch einer, interessant sind nur noch CPU, RAM und Softwareversion, nicht mehr Empfangsstärke und Sprachqualität... Wenn du zu Vodafone greifst, dann aber nur zu einem Reseller.