Zur Analogfotografie zurück bin ich nicht, dafür bietet die Digitaltechnik doch (für mich) zu viele Vorteile. Aber:
@cuco: ich habe noch lange analog fotografiert, bis die Digicams wirklich akzeptabel waren.
So habe ich es auch gemacht.
Bei den Smartphones sind die Bilder seit dem Samsung S4 so gut, dass die sonst mitgeschleppten Canon A620, Canon A720IS und eine Fuji F31 (alles Top-Kompakte damals) nur noch den Zoom als Vorteil hatten, aber nicht mehr die Bildqualität.
Bei meinen derzeitigen Smartphones (Motorola Droid 4, Motorola Photon Q) kann ich das leider nicht behaupten, deren Bild-, Video- und Tonqualität hat gegenüber meinen Vorgänger-Smartphones (Motorola Droid 3, Nokia N97 mini) deutlich abgenommen und taugt leider nicht mal wirklich für Schnappschüsse. Das sieht aber bei manch anderem Smartphone ganz anders aus, da fehlt mir dann wirklich nur der Zoom einer Kompakten.
DSLR-Fotos sind ootb nicht toll und brauchen praktisch immer eine Nachbehandlung am PC, das ist mir zu zeitaufwändig.
Eines der nervigsten Dinge an meinen DSLR-Bildern. Mir gefallen sie super - aber erst nach der Nachbearbeitung, die durchaus Zeit frisst.
Die Lösung schlechthin für richtig gute Bilder sind heutzutage eine Sony RX100 o.ä., eine DSLR hat auch hier wieder meist nur noch die Brennweite als Vorteil.
Als Fan der Low-Light- und Available-Light-Fotografie muss ich sagen: nein, die DSLR hat (als Vollformat-Kamera) definitiv auch noch Vorteile bei wenig Licht. Höchstens eine Alpha 7 könnte mich vielleicht überzeugen
Aber was nützen die technisch besten Fotos, wenn sie keiner guckt?
Das ist es ja, was ich meine. Die Leute machen Fotos en masse, gucken sie aber nie wieder an und teilen nur den "Schrott" (Essen & Selfies). Dazu dann noch Videos von Konzerten/Festivals, so dass man die Stimmung selbst nicht miterleben kann, weil man ja filmt - und die Videos sind dann unbrauchbar, weil vom Ton her übersteuert (zu fette PA) und vom Bild her verwackelt (weil doch ein bisschen mitgetanzt), so dass man auch diese vergessen kann. Das "Bewusstsein" für Fotos/Videos ist einfach verloren gegangen. Früher hat man sich sehr genau überlegt, was man fotografiert oder filmt, weil das kostete echt Geld. Dann kam der Vorteil, dass man mit der Digitaltechnik auch mal was ausprobieren konnte, weil es eben nicht mehr direkt was kostet. Inzwischen kennen die Leute aber nur noch die Digitaltechnik mit nahezu unbegrenztem Speicher und Akkunachfüllen via Powerbank, so dass sie sich überhaupt keine Gedanken mehr darum machen, ob sie das Foto wirklich haben wollen oder das Video wirklich möchten. Es wird einfach drauf los geknipst und nie wieder bekommt man das ganze zu sehen (oder will es nicht sehen aufgrund der photografischen Qualität, weil eben keiner mehr drüber nachdenkt), was das ganze sooo sinnlos macht...
Deswegen knipse ich nach anfänglichem Überschwang stückzahlmäßig wieder ziemlich analog, sprich: ich mache weitestgehend nur Aufnahmen, die es wert sind. So sind nach einem zweiwöchigen Urlaub meist nur 250-300 Fotos da, wovon immer noch gut ein Drittel bis Hälfte gelöscht wird. Der Rest landet sofort auf sämtlichen Backups, in der Cloud und auf´s große Tablet zum Zeigen bei Oma und Opa.
Den Überschwang habe ich gleich gelassen (abgesehen von Technik-Experimenten), aber sonst mache ich es exakt so. Vom letzten zweiwöchigen Urlaub sind glaube ich auch nur ~60 Aufnahmen übrig geblieben, geknipst wurden vielleicht auch so ca. 300-350, wobei da einiges an Material für Panoramafotos (gesticht) dabei waren, ohne die wären es mind. 100 Bilder weniger.
Nichtsdestotrotz entwickeln (nicht drucken) wir alle 2-3 Jahre die schönsten Fotos und haben ganz klassisch viele schöne Alben, in denen die Kinder immer wieder drin rumblättern...
Auch das mache ich genau so. Einiges kommt in Fotobücher und wird verschenkt, das meiste der (wenigen) übrig gebliebenen kommt ganz klassisch zum Ausbelichter und kommt in Fotoalben oder bei weniger wichtigen Events in die Fotokiste, in der man gelegentlich mal "wühlt".
Bei schlechtem Licht trennt sich immer die Spreu vom Weizen, das ist in der Digitaltechnik wirklich so. Hier können DSLR und Kompakte mit großen Sensoren richtig punkten.
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Aber ehrlich: die meisten Erinnerungs- und Urlaubsfotos werden draußen bei schönem Wetter gemacht...
Bei mir kommt erstaunlich viel bei Fotos im Urlaub oder bei Erinnerungsfotos (runde Familiengeburtstage, Trauung/Polterabend, ...) auch bei wenig Licht raus - da bin ich dann jedes Mal über den Vollformatsensor glücklich