Ich habe auch schon genügend Karten in der Hand gehabt, die von Benutzern, Kunden, Herstellern und Testberichten als "unhörbar" beschrieben waren. In meinem Rechner waren sie dann aber meist das mit Abstand lauteste Teil. Vielleicht leiser als viele andere Karten und vielleicht auch nicht hörbar im Vergleich zu den in solchen Rechnern sonst meist verbauten Komponenten - aber von "unhörbar" weit entfernt.Das ist die Krux mit den Werkskühlern. Die Karte kann noch so leise gemessen sein, selbst bei wenig Drehzahl hört man ein Lagerschleifen und das Ding ist für ultrasilent nicht zu gebrauchen.
Seitdem habe ich nur noch passiv gekühlte Grafikkarten. Eine Radeon 9700 Pro habe ich damals mal selbst umgerüstet mit einem Zalman Kühler, spätere Karten habe ich alle schon fertig passiv gekauft. So auch die AMD HD7750, die ich hier bisher im Rechner hatte oder die HD7850, die jetzt drin ist. Zwischendurch hatte ich auch schon mal eine PowerColor Radeon R9 270 passiv gekühlt drin. Das Problem ist, dass Passivkühlung eigentlich auch keine Passivkühlung ist. Die 7750 ging da noch, die 7850 ist aber schon knapp, die R9 270 war unmöglich, sofern man nicht für einen starken Luftstrom durchs Gehäuse sorgt. Dann hat man das ganze nur verlagert. Statt auf der Grafikkarte sitzen die Lüfter dann in den Gehäusewänden. Da gibt es zwar bessere und leisere, dafür dringt die Geräuschquelle aber auch eher nach außen und außerdem müssen die noch viel mehr Luftstrom erzeugen, als es ein Lüfter direkt auf der Grafikkarte muss. Das war auch der Grund, warum ich die R9 270 zurückgeschickt habe. Aber von daher kann ich nur sagen: Wenn man nicht extrem viel Leistung beim Gamen braucht (und meine HD7850 schafft auch schon viele halbwegs aktuellen Spiele in >FullHD und hohen bis höchsten Details), dann ist eine Passiv-Grafikkarte das einzige Mittel um eine leise bzw. unhörbare Karte zu bekommen. Nur eben mit dem Problem, dass die überzüchteten Passiv-Karten wie die R9 270 nicht ohne große (!) externe Kühlung funktionieren.
Das habe ich auch schon ein paar mal überlegt. Leistungsfähige Grafikkarte rein und dann mit Custom-Kühler für Ruhe sorgen. Aber man stößt auf zwei grundlegende Probleme. Erstens: Garantieverlust. Wenn mal irgendwas ist, hat man dann verloren. Und zweitens: Platz. Unmodifizierte Lösungen sind selten breiter als 2 Slots. Custom-Lösungen habe ich dagegen noch nie unter 3 Slots gesehen, meist werden sogar 4 Slots beansprucht. In diesem Fall hier, wo ein Mini-ITX-Gaming-PC aufgebaut werden soll, hat man ziemlich sicher keine 4 Slots Plat, sondern maximal 2. Bei mir war ebenso meist das Problem, dass noch ein SAS-Controller folgte, der gerne einen x8-Slot möchte. Der ist - wenn vorhanden - meist als weiterer x16 Slot auf Mainboards vorhanden und bietet meist 2 Slots Platz zum ersten x16-Slot für die Grafikkarte. Selbst wenn ein weiterer Slot in der Größe vorhanden ist, gibts dann oft Probleme, denn die Lane-Switches kommen teilweise dann nicht mit dem leeren Slot dazwischen klar oder beschalten den dann mit 4-8 Lanes, die nicht benutzt werden und sowohl Grafikkarte als auch Controller fehlen.Daher meine Vorgehensweise: Einen Kühler a la Arctic Acceleros S1 Rev.2/Accelero S1 Plus verbauen und den gewünschten Lüfter (120mm Bequiet, 120mm Scythe Slipstream ~500rpm) selbst montieren.
Das reicht um reichlich 100W unhörbar zu kühlen.
Oder einen Arctic nehmen der schon nen Lüfter hat, selbst ein L2 Plus oder Mono Plus ist mit den doch recht guten Arctic Lüftern flüsterleise.
Kurz: das klappt nur, wenn man den Platz hat und den Garantieverlust in Kauf nimmt.