Das Problem ist nicht, dass es Änderungen gibt. So funktioniert Evolution und das ist grundsätzlich auch gut. Das Problem ist, wie die Änderungen eingeführt werden und durch Microsoft ermittelt wird, dass ein Feature eingeführt bzw. geändert werden soll. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass bei Windows 8 vor der Markteinführung die Kacheln an einer größeren Menge an normalen Benutzern ausgetestet und für gut befunden wurden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Zwangsgruppierung bei Windows 10 an normalen Benutzern ausprobiert wurde.
Wen würdest du denn als "normalen" Benutzer anerkennen? Warum Microsoft damals auf die Kacheln gehen wollte, wurde doch klar kommuniziert. Man hatte einen Bedeutungsverlust klassischer PCs gegenüber Smartphones und Tablets angenommen, den in die Zukunft linear weiter projiziert und das System unter der Prämisse entwickelt. Um dann festzustellen, dass erstens die klassischen PCs und ihre Nutzer auch im Privatbereich wohl doch nicht ganz so schnell verschwinden wollten. Und dass zweitens der Zug für ein drittes mobiles Betriebssystem wohl doch bereits abgefahren war. Das mit den Kacheln war eine strategische Entscheidung, für die befragt ein Unternehmen keine Einzelpersonen, sondern versucht den Markt im Ganzen zu analysieren. Was halt auch mal schiefgehen kann. Aber bei der konkreten Umsetzung solcher Entscheidungen werden selbstverständlich Testnutzer involviert.
Nein, das wird einfach nach gutdünken auf die Leute geworfen und geschaut wie viele sich beschweren.
Ganz sicher nicht. Wessen Gutdünken sollte das denn sein? Es arbeitet ein großes Team bei Microsoft an Windows, mit verteilten Verantwortlichkeiten. Und jeder einzelne Entwickler dort wird im Sinn haben, für seinen Teilbereich ein möglichst gutes Teilprodukt abzuliefern. Trotzdem kann es immer passieren, dass im Gesamtprojekt Dinge auch mal nicht so gut zusammenpassen. Dafür braucht es dann ein ordentliches Fehlermanagement und die Bereitschaft, Entscheidungen auch mal zu revidieren.
Ich kann ansonsten mit dem Lamento, dass "alles immer schlechter" würde gerade bei Software nicht viel anfangen. Es lassen sich heute an einem Computer viele und anspruchsvolle Aufgaben sehr einfach erledigen, um Welten einfacher als noch vor ein paar Jahren. Man merkt das nur nicht so richtig, weil es bequem ist und man sich an Bequemlichkeit schnell gewöhnt. Wohingegen auf (empfundene) Verschlechterungen, also einen Verlust an Komfort schnell gereizt reagiert wird.
Einfach war die Anpassung zurück weg von der Zwangsgruppierung übrigens nicht. Da musste sich schon eine sehr große Menge an Benutzern beschweren, so dass Microsoft das Problem nicht ignorieren konnte.
Doch, die war in dem Sinn schon einfach, als dass da niemand selber was entwickeln musste, sondern man lediglich Feedback hinterlassen und sein Anliegen begründen musste. Und es braucht natürlich etwas mehr als vereinzeltes Unbehagen, um Dinge zu ändern, die ja vielleicht für andere Nutzer gar kein Problem darstellen oder womöglich sogar als vorteilhaft empfunden werden.
Meiner Meinung nach nicht richtig. Auch einer der Gründe warum ich schon länger weg von Windows bin.
Windows ist eben ein Produkt, das es zu einem bestimmten Zeitpunkt immer nur in einer Version gibt (im Großen und Ganzen gesehen). Diese Einheitlichkeit hat ihre Vorteile aber auch ein paar Nachteile. Bei Linux fängt es mit den Distributionen an, zwischen denen man sich entscheiden darf - aber eben auch muss, dann dem Desktop usw. Die eingefleischten Linuxer sehen das als Freiheit und Vorteil, was aber für Nicht-Linuxer zuerst einmal eine große Barriere ist. Denn um sich selbst fundiert für eine Distribution oder einen Desktop entscheiden zu können, müsste man ja erst einmal verstehen, worin die Unterschiede bestehen und wie sie sich bemerkbar machen. Bevor man das System überhaupt gesehen hat. Ja, es gibt dan immer die Tipps, sich an die Hand nehmen zu lassen, mal verschiedene Live-Distributionen zu testen usw. Aber die bedeuten allesamt, dass man Zeit und Energie investieren muss, bevor man überhaupt anfangen kann, mit seinem PC etwas zu machen.
Die Office-Anwendungen sind mit einer der Gründe, warum Microsoft heute überhaupt noch so einen großen Marktanteil hat. Sehr viele Leute möchten weg von Windows, können aber nicht. Warum? Weil man von überall mit Office-Dateien bombardiert wird und auch Outlook ein Quasi-Standard im Unternehmensumfeld ist. Excel-Datei mit Makros? Geht nur in Office vernünftig. Dein Betriebssystem kann kein Office? Tja, Pech.
Oh, ich bin mir sicher, dass Microsoft sein Office so wie auf MacOS auch auf Linux portieren würde, wenn sie es dort ihrem Geschäftsmodell entsprechend vermarkten könnten. Aber das will die Linux-Welt natürlich nicht, weil es dem Grundverständnis von Linux widerspricht. Was selbstverständlich respektabel und zu respektieren ist. Aber weil es eine Entscheidung ist, die in der Linux-Welt getroffen wurde, sollte man nicht Andere außerhalb für etwaige Konsequenzen verantwortlich machen.
Was ich nicht verstehen kann, warum viele (nicht alle) Linuxer in Bezug auf Microsoft und Windows so ein offensichtliches Freund-Feind-Denken erstens kultivieren und es zweitens dann auch noch auf die Allgemeinheit projizieren. Dazu passt auch das Statement früher in diesem Thread, es sollten gerne möglichst viele Leute unzufrieden mit Windows und Microsoft sein, dann würden die schon zu Linux kommen. Und das ist halt vielerlei Hinsicht einfach nur falsch gedacht. Für die ganz große Mehrheit der Nutzer reflektiert ein Betriebssystem keine Weltanschauung und sind Macken in einem System kein Grund, das ganze System zu verdammen.
Es ist erschreckend, wie viele Prozesse bei uns in der Firma bis heute auf Excel-Dateien mit Makros basieren. Und wie schlecht viele der Makros sind.
Warum ist eine Nutzung von Makros pauschal "erschreckend"? Ja, es gibt unnötige Makros, schlechte Makros und solche die beides sind. Aber das liegt in der Verantwortung der Leute, die sie erstellen. LibreOffice hat ja auch eine Makrosprache. Wären Makros dann automatisch nicht mehr "erschreckend" und besser, wenn sie in Calc laufen statt in Excel?
Was ist denn an einem sieben Jahre alten Gerät "uralt"? Hardware hält heute so lange wie nie zuvor. Auch zehn und mehr Jahre alte Hardware reicht heute immer noch grundsätzlich um normale Officetätigkeiten zu tätigen.
Es ging in dieser Antwort konkret um die von
@Dilbert angesprochenen Geräte in der Kategorie T41, T60. Also welche, die 15 Jahre und älter sind. Davon dürfte sich der Großteil schon länger im Elektroschrott befinden, ganz unabhängig von Windows 11. Während man auf 7 bis 10 Jahre alten Geräte ja in der Sache problemlos Windows 11 installiert bekommt, nur eben auf jegliche Haftung verzichten muss - genau das ist ja das Thema, mit dem der Thread begonnen hatte.
Woanders beschwert man sich über den vielen Elektroschrott und hier produziert man künstlich welchen.
Wie schon gesagt, weder die Statistik der Verkaufszahlen gibt den Effekt her, noch werden gerade die Gebrauchtmärkte mit Geräten geflutet, die die Kriterien für Windows 11 nur gerade so eben nicht erfüllen.