Linux und SSD

Schnitzel2k8

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Hi,

hab mir grad eine Mtron 3500 mit 32 GB für mein T61 bestellt. Da ich nur noch Kubuntu nutze (XP nur in ner VM), stellt sich für mich jetzt die Frage, was ich unter Linux zu beachten hab. Hab im Forum schon ne Menge gelesen, aber das meiste bezieht sich ja auf Windows. Es fängt für mich schon beim Dateisystem an: Ext2/3 oder doch eine Dateisystem ohne Journaling (weniger Schreibzugriffe). Nun hoffe ich, daß es hier Leute mit Erfahrung mit Linux und SSD haben und berichten können. Auch Links zu guten Quellen wärten toll.

Danke.
 
Ich bezweifel, dass es da bisher wirkliche Erfahrungen zu gibt. Die meisten, die schreiben, haben veraltetes -/Halbwissen (ich bin da nicht ausgenommen!), da hat sich im letzten Jahr auf dem Gebiet viel getan.
Die Hersteller schweigen darüber, wie genau sie totgeschriebene Blöcke verhindern und probieren eher, die klassischen Festplatten zu simulieren, sodass das OS nicht groß angepasst werden muss. Und dann gibt es nochmal einen großen Unterschied zwischen SLC- und MLC-SSDs, bei letzteren auch noch die neueren und die älteren mit unterschiedlichen Controllern und auch, wie die Hersteller die Platten selber einschätzen - bei vielen MLCs gibt es extra den Hinweis, da solle kein OS drauf...

Um totgeschriebene SSDs zu erleben, muss man schon einiges tun, hat das überhaupt schon jemand geschafft?
Habe auf meinem X300 einfach ein ext3 und das tut gut. Übrigens: Ext2 hat selber kein Journal.
 
Danke für deine Antwort. Ich erlebe es momentan genau so, wie du es beschrieben hast. Es ist verdammt schwer an Tips ranzukommen, welche nicht von einer anderen Quelle als totaler Blödsinn abgetan werden. Vielleicht mach ich mir das Leben auch einfach zu schwer. Wahrscheinlich kann ich die Platte einfach einbauen, OS drauf und glücklich sein. Diskussionen über AHCI oder Compatible für den Sata-Modus oder FAT oder NTFS bei den Windows-Kollegen haben mich halt doch etwas ins grübeln gebracht. Auf jeden Fall werd ich hier mal berichten, sobald ich soweit bin :)
 
Hi

Ich hab bei mir Ubuntu auf einer Transcend MLC SSD,
habe als Dateisystem EXT4 am laufen und den deadline Schedules aktiviert.
Habe also die beiden Zeilen in der rc.local eingetragen:

echo deadline > /sys/block/sda/queue/scheduler
echo 1 > /sys/block/sda/queue/iosched/fifo_batch

Das Bewirkt das Leseoperationen mit höherer Priorität abgearbeitet werden
als Schreiboperation und es so nicht zu dem Stottern kommt wie es Windows User
von 1. Gen MLC SSDs öffter beschreiben.

Bei mir rennt Ubuntu damit wie am Schnürchen, vor allem die Startzeit ist ein Traum :)

Was ich jetzt noch nicht gemacht habe ist, das allignment, das hab ich aber noch vor,
werden die Blöcke des Dateisystems auf die Blöcke der SSD ausgerichtet,
so das beim lesen/schreiben eines Blockes auch nur der gelesen/geschrieben
werden muss und nicht noch ein Benachbarter.
Leider macht das Linux noch nicht automatisch, da ist Windows Vista / 7 etwas weiter...

Falls noch Fragen sind, immer gerne

grüße
Tobias
 
Danke euch beiden. So langsam komm ich in das Thema rein. Denke mittlerweile auch EXT4 zu nehmen. Alignment hab ich mich mittlerweile auch etwas eingelesen und werd auf jeden Fall versuchen das zu berücksichtigen. Hab im OCZ-Forum ne ganz gute Anleitung gefunden:

http://www.ocztechnologyforum.com/f...f6c6b17ba1b65ba1e4b6ed6ae&p=373226#post373226

Jetzt muß ich nur noch rausfinden, welche Werte sinnvoll sind.
 
Interessanter Artikel. Imho ergibt nur das 512k-Aligment Sinn
Code:
sudo fdisk -H 32 -S 32 /dev/sda
Du könntest als erste Partition /boot ~200MB ext2 auf /dev/sda1 legen, dort tut sich eh im Betrieb exakt null. Dann sind alle folgenden Partitionen schön aligned und Du mußt nicht basteln. Falls Du eine Partionierung mit LVM bevorzugst wird es allerdings komplizierter ...

EDITH sagt: LVM benutzt per Default eine PE Size von 4MB. Sollte also passen, falls nicht irgendwo am Anfang des Physical Volume ein Kontrollblock von anderer Größe verwendet wird.
 
Übrigens kannste auch ext4 ohne journal benutzen, wenn du Angst wegen toten Blöcken hast.
 
Die MTron ist ne SLC und damit schon wesentlich "stabiler" als der ganze MLC-"Mist"

Benutz sie wie eine normale Festplatte - funktioniert wunderbar und schnell (habe die selbe Kombination) und nochmal eine 16GB im X31. Ich bin im Kompatibilitätsmodus und kann keine Performanceeinbrüche feststellen.
 
Ich verstehe nicht, warum den Benutzern von SSDs ständig vor "defekten Blocks" Angst gemacht wird. Hat tatsächlich jemand hier im Forum schon mal einen gehabt? Mir scheint, das sind alles nur nachgeplapperte Ammenmärchen ohne konkreten Hintergrund :rolleyes: .
 
Hallo!

Wenn ihr Erfahrungen austauschen wollt, dann solltet ihr unbedingt die Kernel-Version und die Distribution dazu schreiben. In den letzten Kernel-Versionen wurde die Unterstützung für SSDs um einiges verbessert. Scheduler von unterschiedlichen Kernel-Versionen lassen sich nur schwer vergleichen, und SSDs sind auch ziemlich unterschiedlich ^^

Tipps:
  • Probiert auch mal die aktuelle Kernel-Version aus. http://www.kernel.org/
  • Dateisystem lassen sich anpassen (Z.B.: ext4 kann auch ohne Journal betrieben werden)
  • Aktivieren: noatime / relatime
  • IO-Scheduler (Wenn ihr einen alten Kernel benutzt, dann solltet ihr nicht den CFQ Scheduler für SSDs benutzen. Besser: NOOP.)
    Code:
    cat /sys/block/sda/queue/scheduler
  • Packt /tmp in den RAM. Dort sollte zwar nicht viel los sein, aber dadurch spart man sich auch paar Zugriffe.

Ich habe zwar keine SSD, aber ich habe vor paar Monaten mal ein Debian-System auf einem USB-Stick betrieben. Das war z.B. mit dem CFQ Scheduler ziemlich träge.

mfg pluvo :)
 
[quote='qwali',index.php?page=Thread&postID=626304#post626304] Ich bin im Kompatibilitätsmodus und kann keine Performanceeinbrüche feststellen.[/quote]

Hat es einen besonderen Grund, daß du den Kompatibilitätsmodus gewählt hast?


[quote='linrunner',index.php?page=Thread&postID=626314#post626314]Ich verstehe nicht, warum den Benutzern von SSDs ständig vor "defekten Blocks" Angst gemacht wird. Hat tatsächlich jemand hier im Forum schon mal einen gehabt? Mir scheint, das sind alles nur nachgeplapperte Ammenmärchen ohne konkreten Hintergrund :rolleyes: .[/quote]

Es kann gut sein, daß das nur Panikmache ist. Andererseits, wieviele Leute kennst du, die eine SSD schon sagen wir mal 2 bis 3 Jahre verwendet haben?
 
[quote='Schnitzel2k8',index.php?page=Thread&postID=626322#post626322]Es kann gut sein, daß das nur Panikmache ist. Andererseits, wieviele Leute kennst du, die eine SSD schon sagen wir mal 2 bis 3 Jahre verwendet haben?[/quote]Keinen. Bei den ständigen Unkenrufen müßten die Teile aber eigentlich sterben wie die Fliegen ;) . Ich selbst habe nur seit ca. 28 Monaten eine popelige CF-Disk in meinem Linux-Router laufen. Dort wird fleißig nach /var geschrieben. Bisher ohne Probleme. Schauen wir mal ob sich noch ein tatsächlich Betroffener hier einfindet und meine Hypothese wiederlegt ... :D
 
[quote='Schnitzel2k8',index.php?page=Thread&postID=626322#post626322][quote='qwali',index.php?page=Thread&postID=626304#post626304] Ich bin im Kompatibilitätsmodus und kann keine Performanceeinbrüche feststellen.[/quote]

Hat es einen besonderen Grund, daß du den Kompatibilitätsmodus gewählt hast?


[quote='linrunner',index.php?page=Thread&postID=626314#post626314]Ich verstehe nicht, warum den Benutzern von SSDs ständig vor "defekten Blocks" Angst gemacht wird. Hat tatsächlich jemand hier im Forum schon mal einen gehabt? Mir scheint, das sind alles nur nachgeplapperte Ammenmärchen ohne konkreten Hintergrund :rolleyes: .[/quote]

Es kann gut sein, daß das nur Panikmache ist. Andererseits, wieviele Leute kennst du, die eine SSD schon sagen wir mal 2 bis 3 Jahre verwendet haben?[/quote]

Ja, ich nutze den Rechner über UltraBay-Einschübe zum Backup anderer Rechner. Compatible funktioniert immer - AHCI nicht. Und da es Geschwindigkeitsmässig keinen Unterschied macht bin ich faul ^^
 
So, SSD hab ich Gestern bekommen :D

Samstag bestellt, Dienstag geliefert, echt nicht schlecht. Alignment hab ich jetzt so gewählt, wie in dem OCZ-Forum erläutert. Dateisystem ist Ext4 mit noatime. Hatte sie ursprünglich im AHCI-Modus. Bemerkte aber immer wieder kurze hänger. Im Compatible-Modus hab ich keine mehr festgestellt. Hatte aber noch nicht viel Zeit zum testen. Nur soviel: Gefühlt ists einfach fantastisch. Heut Abend werd ich mehr testen und berichten. Kennt denn jemand ein gutes Festplattenbenchmark-tool für Linux? Hab zwar Atto in der VM und unter Wine getestet, aber das gab lustige Ergebnisse. Die poste ich heut Abend auch mal.
 
Schau mal bei der phoronix test suite oder wie das Ding heisst nach. Da gibts alles :D
 
Jetzt endlich ein paar weitere Worte zu meiner SSD. Einbau war einfach und sie lief von Anfang an so wie gewünscht. Ein kleines Problem hab ich noch bzgl. Einbau, weswegen ich hier
Festplatte im Rahmen festmachen?
einen Thread dazu eröffnet hab.

Wie oben schon beschrieben bin ich der Anleitung vom OCZ-Forum gefolgt, womit meine Platte momentan so angelegt ist:

Code:
sudo fdisk -l /dev/sda

Platte /dev/sda: 32.0 GByte, 32002539520 Byte
32 Köpfe, 32 Sektoren/Spuren, 61040 Zylinder
Einheiten = Zylinder von 1024 × 512 = 524288 Bytes
Disk identifier: 0x000a890a

   Gerät  boot.     Anfang        Ende     Blöcke   Id  System
/dev/sda1   *           2       61040    31251968   83  Linux

und

Code:
sudo fdisk -lu /dev/sda

Platte /dev/sda: 32.0 GByte, 32002539520 Byte
32 Köpfe, 32 Sektoren/Spuren, 61040 Zylinder, zusammen 62504960 Sektoren
Einheiten = Sektoren von 1 × 512 = 512 Bytes
Disk identifier: 0x000a890a

   Gerät  boot.     Anfang        Ende     Blöcke   Id  System
/dev/sda1   *        1024    62504959    31251968   83  Linux

Ein paar Infos zu der Platte von hdparm:

Code:
sudo hdparm -I /dev/sda1

/dev/sda1:

ATA device, with non-removable media
        Model Number:       MTRON MSD-SATA3525
        Firmware Revision:  0.19R1H2
Standards:
        Used: ATA/ATAPI-7 T13 1532D revision 4a
        Supported: 7 6 5 4
Configuration:
        Logical         max     current
        cylinders       16383   0
        heads           16      0
        sectors/track   63      0
        --
        LBA    user addressable sectors:   62504960
        device size with M = 1024*1024:       30520 MBytes
        device size with M = 1000*1000:       32002 MBytes (32 GB)
Capabilities:
        LBA, IORDY(cannot be disabled)
        Standby timer values: spec'd by Vendor, no device specific minimum
        R/W multiple sector transfer: Max = 1   Current = 1
        DMA: mdma0 mdma1 mdma2 udma0 udma1 udma2 udma3 udma4 *udma5 udma6
             Cycle time: min=120ns recommended=120ns
        PIO: pio0 pio1 pio2 pio3 pio4
             Cycle time: no flow control=120ns  IORDY flow control=120ns
Commands/features:
        Enabled Supported:
           *    SMART feature set
           *    Power Management feature set
           *    Write cache
                Look-ahead
           *    Host Protected Area feature set
           *    DOWNLOAD_MICROCODE
                SET_MAX security extension
           *    Mandatory FLUSH_CACHE
HW reset results:
        CBLID- above Vih
        Device num = 1
Checksum: correct

Gefühlt ist die Geschwindigkeit wie schon gesagt einfach Spitze. Vielleicht sollte ich mal die Bootzeit stoppen. Benchmarks waren schwer zu finden für Linux, weswegen ich es erst mit Atto und Wine bzw. Atto in ner VM mit XP versucht hab

Wine:
Anhang anzeigen 17223

XP in VM:
Anhang anzeigen 17222

Während sich bei kleinen Dateigrößen noch ein normales Bild abzeichnet, wirds irgendwann etwas unglaubwürdig (obwohl 700 MB/s lesen schon toll wäre). Also irgendwas läuft bei den Tests nicht richtig. Durch den Tip von Buddabrot hab ich die phoronix-test-suite mal installiert und als Benchmarkprogramm Iozone gewählt, da ich darauf auch schon gestoßen war. Die Schreibgeschwindigkeit war hier auch so, wie man es erwarten würde Die Schreibgeschwindigkeit war 120 MB, also wurde nicht die Schreibgeschwindigkeit, sondern die Geschwindigkeit des SATA-Busses (dank Cache?) gemessen. Die Lesegeschwindigkeit war 900 (!) MB/s. Also irgendwas hab ich wohl noch falsch eingestellt. Wäre für Tips dankbar. Wenn jemand noch ne Idee für nen anderen Test hat, nur her damit.
 

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Hier das Ergebnis von Bootchart:

Anhang anzeigen 17252

Weiß leider nicht was die 7.67 Sekunden, welche genannt werden, bedeuten. Ansonsten hab ich noch als Bootparameter elevator=noop gesetzt, weil es in diversen Quellen bzgl. SSD empfohlen wurde. Nennenswerte Unterschiede konnte ich keine feststellen.
 

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[quote='Schnitzel2k8',index.php?page=Thread&postID=628593#post628593]Hier das Ergebnis von Bootchart:

Anhang anzeigen 17252

Weiß leider nicht was die 7.67 Sekunden, welche genannt werden, bedeuten. Ansonsten hab ich noch als Bootparameter elevator=noop gesetzt, weil es in diversen Quellen bzgl. SSD empfohlen wurde. Nennenswerte Unterschiede konnte ich keine feststellen.[/quote]
Ist das deine Bootzeit?^^

Ja, der noop wird empfohlen, weil er im Prinzip nichts macht :-)
Der gibt die I/O requests einfach weiter und den Rest macht die SSD Hardware. Ist das Sinnvollste, weil mechanische Bewegung entfällt und damit auch egal ist, was wann wo abläuft -> weniger Overhead.
 
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