Wieso sollte es mit einem PC weniger problematisch sein, als mit einem Laptop? Meine ersten Arch Installationen liefen nur auf Laptops und das problemlos.
Der PC wurde erst einige Zeit später auf Linux/Windows Dualboot umgesattelt
Problematisch wird es ja häufig dann, wenn man exotischere Hardware verbaut hat. Das kann bei einem PC genauso der Fall sein.
Die Betonung sollte eigentlich auf
einem liegen und nicht auf PC.
Mir geht es darum, dass ein einzelnes "Bastelsystem" nicht weiter schlimm ist. Bei mehreren Rechnern kann ein kleiner manueller Eingriff pro Rechner aber schnell viel Zeit in Anspruch nehmen.
Prinzipiell stimmt das. Allerdings bleiben die Pakete, die du via pacman herunterlädst, im Cache-Speicher.
Sollte also ein Paketupdate einmal Probleme bereiten, spielst du einfach wieder die vorherige Version auf und gut ist. Außer, du hast den Cache geleert. Aber das machst du ja auch höchstens nur dann, wenn alles sauber läuft.
Ja, das ist mir soweit alles bekannt. Möchte ich aber einen Rechner neuinstallieren und, aus welchem Grund auch immer, brauche ich eine alte Version eines Programms, dann habe ich ein Problem.
Also bis Hardware vom Kernel nicht mehr unterstützt wird, dauert es schon ziemlich lange und die Hardware muss sehr alt sein. Aber selbst wenn ein Kernel-Update ansteht, welches den Hardwaresupport für ein Gerät droppt, welches man noch gerne benutzen möchte, installiert man sich eben einen LTS-Kernel.
Der erhält nur die wichtigen Sicherheitsupdates, aber die Kernelversion bleibt erhalten.
Eigentlich stellt Linux den Support für alte Hardware in der Theorie nie ein, aber die Praxis ist leider eine andere ... So ein LTS-Kernel bringt mir nicht besonders viel, denn irgendwann (Einstellung der Sicherheitsupdates) wird die rollende Distribution genau die von mir benötigte Version aus dem Repository entfernen und ich schaue bei einer Neuinstallation danach in die Röhre.
Beispiel:
Ich hab einen alten Acer-Laptop von 2005, welchen ich sehr gerne verwende, da die Eingabegeräte und der Bildschirm fantastisch sind. Darauf läuft aktuell Debian Buster (also Testing). Allerdings läuft dieses Debian Buster immer noch mit Linux 3.2, also dem Kernel von Debian Wheezy. Das liegt daran, dass mit allen neueren Kerneln der ganze Rechner so langsam ist, dass das System nicht einmal mehr bis zum Anmeldebildschirm kommt bzw. eine Debian Installation über 7 Stunden braucht (anstelle von weniger als 30 Minuten). (Ein ähnliches Verhalten zeigt sich mit Windows 7 aufwärts.)
Möchte ich nun neuinstallieren, dann ist das bei Debian kein Problem, denn ich kann einfach eine Wheezy-ISO nehmen und ein minimales System installieren, danach pinne ich den Kernel auf Wheezy und füge das Repository einer neueren Debian-Version hinzu. Danach kann ich ein Upgrade auf eine neuere Version durchführen und ich hab trotzdem noch den alten Wheezy-Kernel (welcher immerhin bis April 2018 auch Updates bekommt!). Alle Treiber usw. sind übrigens auf dem Stand von Buster, es ist wirklich nur das linux-image, welches ich zurückhalten muss.
Mit einem klassischen Rolling Release wäre so etwas nicht möglich, da einerseits alte ISOs oftmals nicht verfügbar sind und andererseits die meisten Installer Netzwerk-Installer sind und damit immer die aktuellsten Pakete herunterladen.
Ich weiß, dass das sicherlich nur eine Nische ist, aber der Laptop wäre ohne Debian mittlerweile längst im Müll und das fände ich schade, denn die Benutzung bereitet mir viel Freude und ich bin froh, dass man mir das Gerät geschenkt hat und es nicht achtlos weggeworfen hat. Ich hab dafür eine gute Verwendung und lange Produktlebenszyklen sind auch für die Umwelt besser (bei einem Laptop zählt das Argument Stromverbrauch schließlich nicht).
Eine derartige Flexibilität ist bei mir auch einer der Hauptgründe für den Einsatz von Linux und irgendwie fehlt mir das leider bei einem Rolling Release.
Ich will wirklich niemandem ein Rolling Release ausreden, aber eine gewisse Berechtigung haben andere Releasemodelle eben auch und es ist gut, dass wir in der Linux-Welt immer noch die Wahlfreiheit haben. Ich würde mir nur wünschen, dass endlich mal eine Distribution beides gut miteinander verbindet (siehe vorherigen Post von mir).