@fb1996:
Bei Deinen ersten beiden Screenshots kommt doch der durchschnittliche Anwender nie auf die Idee, dass dort Daten gesammelt werden. Und wer liest bitteschön die ellenlangen Datenschutzerklärungen? Google hat für seine Dienste ebenfalls ellenlange Erklärungen zum Datenschutz, die nichts sagen und am Ende dem kundigen Leser eigentlich nur eines mitteilen, nämlich dass die wichtigen Dinge tunlichst nicht angesprochen worden sind, weil es eben definitiv keinen wirkungsvollen Datenschutz gibt bei Google. Und wenn man das bei Lenovo - wie mit Screenshot 3 dokumentiert - nachträglich ändern kann, ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Außerdem haben wir ja hier von verschiedenen Usern gehört, dass offenbar zusätzlich einiges im Argen liegt (SigurdWarp, Nerothos, iYassin, cyberjonny).
@ibmthink:
Wenn wir hier von Verkaufszahlen reden und Märkten, muss man - weil Lenovo weltweit agiert - auch über den Tellerrand hinausblicken. Es ist auffallend, dass die ThinkPads eigentlich nur noch in Österreich, der Schweiz und Deutschland relativ gut angenommen werden. Na ja, die Deutschen hatten schon immer den Hang, sich alles gefallen zu lassen und gleichzeitig bis zur letzten Patrone zu feuern, selbst wenn der "Führer" schon in der Versenkung verschwunden war. Schon innerhalb Europas gibt es deutliche Unterschiede: Hier in UK z.B. gibt es im Consumer-Segment eigentlich nur Lenovo, HP mit den kleineren Baureihen unterhalb der ProBooks, Asus und Acer, und zwar in dieser Reihenfolge. Apple lasse ich mal außen vor, ist hier aber auch nicht so stark wie in Deutschland vertreten. In Frankreich liegt Lenovo mit den Consumer-Baureihen auch gut im Rennen. In Ostasien ist das in den entwickelten Märkten (Korea, Singapur) ähnlich. In China gelten ThinkPads teilweise als Status-Symbole, die sich kaum einer leisten kann - dafür kaufen die Leute eben die billigen Dinger von Lenovo. Es kann dort auch durchaus passieren, dass Chinesen sehr verärgert reagieren, wenn man sich über die schwarzen Plastik-Kisten mit dem ThinkPad-Logo lustig macht. Hatte da selbst solch ein erfrischendes Erlebnis - Chinesen sind auch markentechnisch sehr patriotisch eingestellt und wollen nicht das Gesicht verlieren. Kommt man dann mit einem US-Produkt, das schon äußerlich deutlich solider ist und auch noch spürbar schneller als der chinesische Plastik-Bomber trotz älterer Technik, sollte man lieber dieses Thema meiden.
Was HP anbetrifft, so ist das eigentliche Problem darin zu sehen, dass HP immer noch wie früher IBM auch ein Gemischtwarenladen ist. Es werden ja nach wie vor auch noch hervorragende elektrotechnische und elektronische Messgeräte hergestellt, ausgezeichnete Taschenrechner, Zubehör wie USB-Sticks (teils mit MIL-Zertifizierung) u.s.w. HP hat immer noch - wie auch die neuen EliteBooks und ZBooks wieder klar belegen - nicht diese übertriebene Controlling-Mentalität (drastischer könnte man das auch Profitgier nennen) in den einzelnen Premium-Segmenten angenommen. Dort stehen immer noch Ingenieursleistungen im Vordergrund. Das macht mir den Konzern sympathisch, auch wenn das 17"-ZBook 5000 Euro kostet. Ich weiß eben, dass ich mich dann nicht mit abgebrochenen USB-Stegen, wackligen Akkus, sich stellenweise durchbiegenden Tastaturen, ausgeleierten Scharnieren u.s.w. herumschlagen muss.
Das sind jedoch alles Petitessen, die viel wichtigere Frage muss doch lauten, warum Lenovo wie viele andere das überhaupt macht? Es hängt wohl viel damit zusammen, dass man kein Konzept - in diesem Falle für die Software - hat und deshalb nach dem Prinzip "Trial and Error" mal nachsieht, was so die Kunden sagen. Quasi also Marktforschung auf die brutale Art. Das mag alles schön und gut sein, nur sollte man dann die Karten wirklich offen auf den Tisch legen und nicht mit solchen Tricksereien und undurchsichtigen Datenerhebungen (die Daten sind bei allen Herstellern angeblich "anonymisiert") die Kunden in die Irre führen. Und da sollte man sich als Anwender schon eine gewisse Portion Misstrauen bewahren, denn diese Firmen setzen alle auf den Abnutzungseffekt.
Gruß
enrico65