Internetbetrug oder Pech gehabt?

Don Qui Schotte

New member
Themenstarter
Registriert
2 Jan. 2008
Beiträge
712
Hey Leute!

Meinem Dad ist was dummes passiert. Er war auf der Suche nach einem schönen Wallpaper, weil jenes, das ich ihm eingestellt hatte, verschwunden ist. Ich war einen Monat nicht zu Hause, also hat er ein wenig gegoogelt. Er ist leider nicht der internet-erfahrenste User und hat sich demnach bei der Seite wallpaperload.de angemeldet. Heute, gut einen Monat nach Anmeldungsdatum, ist eine Mail mit einer Inkasso-Rechnung über 96,- Euro eingegangen.

Er hat dort weder etwas heruntergeladen, noch fand er die Auswahl sonderlich gut. Also handelt es sich um das bekannte Prinzip, über das bei Frontal 21 und Konsorten so oft berichtet wird: Mit schönen Versprechungen locken, dann für minderwertige Leistungen hinterrücks (viel) Geld einfordern.

Das Problem ist, dass die Anmeldebestätigung direkt im Spam-Folder gelandet ist. Hätte ich heute nicht seine Mails für ihn abgerufen, wäre ihm wohl auch die Rechnung entgangen.

Jetzt meine Frage an euch: Was können wir in diesem Fall tun? Falls jemand ähnliche Erfahrungen hat, bitte ich ihn, hier etwas zu posten. Wäre echt super!

Wir sind rechtsschutzversichert, aber ich glaube, dass er keine großen Chancen haben wird, da er ja das Häkchen bei "AGBs gelesen und akzeptiert" gesetzt hat. Nur war es eben ganz unten versteckt und in der Bestätigungsmail alles in Großbuchstaben und ausgeschrieben.

Ist echt bescheuert, dass es sowas geben darf :-(
 
probiers einfach mal mit der RSV - Deckungszusage wirst Du bekommen, von daher kostet Dich der Versuch ja nichts (außer einer evtl. SB). In der Regel reagieren die nach einem Anwaltsschreiben nicht mehr.
 
Hi, ging mir woanders genau so. Man merkt es nicht mal dass irgendwo versteckte Klausel stehen. Selbst wenn man wie ich ein quasi offizielles Plug-in für Adobe Reader lädt.
Aber gut, ist passiert, mein Rat:
- Antworte am Besten gar nicht auf die Mail oder das Schreiben.
- Sonst gibts du dadurch nur weiter, dass du ganz offensichtlich deine "Schuld" eingesteht und die Adresse korrekt ist.
- Es wird dann ein paar Wochen so weitergehen du must nur Nerven behalten,
- denn ein einklagbarer Titel auf den du reagieren müsstest wird dir zu 99,9% nicht zugestellt
- Der Betrag von 96,- Euro ist übrigens bewußt so gewählt, dass er i.d.R. unter die Selbstbeteiligung der Rechtschutzversicherung liegt und so vom Gang zum Anwalt abhalten soll.
- Es wird dir auch schwerfallen eine postalische Anschrift in Deutschland zu finden, es gibt nur ein Postfach
- und die weiteren Handelden die jetzt dann auftreten, liegen irgenwo in Asien oder irgendwelchen Inselgruppen
Könnte jetzt noch vieles weiter aufführen, aber google mal nach dem Begriff deines "Anbieters" in Verbraucherratgebern und dergleichen, dort wirst du tausende Gleichbetroffene finden.

Ich persönlich habe einen anwaltlichen Rat eingeholt, ein kurzes Anschreiben schicken lassen und die Forderungen wurden eingestelle.

Halte durch, dir wird NICHTS passieren, auf gar keinen Fall zahlen :!:
Viel Erfolg
Andreas
 
Ruhe bewahren, Füße stillhalten und alle Mails heroisch ignorieren - erst wenn ein Schreiben vom Amtsrichter kommt (was mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht der Fall sein wird) müßte der Rechtsschutz in Anspruch genommen werden - schlimm ist nur, dass man dieser dreisten Abzocke offensichtlich nicht Herr wird - WIRD SCHON WERDEN
 
Hi Folks...

Ich könnte mir einen Thread vorstellen,
in dem wir die Adressen und Zielgruppen solcher "fragwürdigen" Seiten einmal sammeln... 8)
Frei nach dem Motto:

Vorsicht Falle! - Nepper, Schlepper, Bauernfänger

Es kann ja wirklich jeden passieren, auf der Suche nach Icons, Wallpapers, Kochrezepte, Gedichte usw.
Wer hat da schon den Überblick?


Beste Berliner Grüße
 
[quote='Dreamcatcher',index.php?page=Thread&postID=558740#post558740]Ich könnte mir einen Thread vorstellen,
in dem wir die Adressen und Zielgruppen solcher "fragwürdigen" Seiten einmal sammeln... 8)
Frei nach dem Motto:

Vorsicht Falle! - Nepper, Schlepper, Bauernfänger
[/quote]
Eine Blacklist fuer die Nameserver. Da waere Ursels Kipofilter mal sinnvoll eingesetzt.
Es kann ja wirklich jeden passieren, auf der Suche nach Icons, Wallpapers, Kochrezepte, Gedichte usw.
Wer hat da schon den Überblick?
Das Thema geht staendig durch die Presse, und wer ueberall wegen "alles gratis haben wollen" gedankenlos seine Daten reinpfeffert muss auch mal was auf die Finger kriegen. Offensichtlich lernt manch einer das nur durch Schmerzen.
 
[quote='EuleR60',index.php?page=Thread&postID=558745#post558745]Das Thema geht staendig durch die Presse, und wer ueberall wegen "alles gratis haben wollen" gedankenlos seine Daten reinpfeffert muss auch mal was auf die Finger kriegen. Offensichtlich lernt manch einer das nur durch Schmerzen.[/quote]


Ist auch wieder wahr!
Das nächste mal ist man etwas vorsichtiger...
Learning by doing! ;)


Grussfrequenzen
 
falls dein Dad sich nicht mit seiner korrekten Anschrift beim Mailhoster angemeldet hat, kann er den Wisch vergessen.

Gruss
 
Ja, vorsichtiger ist er jetzt auf jeden Fall. Ist klar, dass es nicht das schlauste war, die vollständige Adresse anzugeben. Aber so ist das halt bei einer Generation, die 50 Jahre ihres Lebens kein Internet kannte ...

Also nicht darauf eingehen werden wir sicherlich. Nur ist die Frage: Was kann passieren, wenn wir beim Amtsgericht Widerspruch gegen ein etwaiges Schreiben einlegen und die uns mit einer Klage kommen? Bzw. wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es so weit kommt? Ich wette die schicken am Tag 1000 solcher Mails raus und hoffe darauf, dass wir "in der Masse" untergehen ;)

Liebe Grüße!
 
Nene, also nicht gleich ganz resignieren. Es ist nur mit Anwalt rechtlich immer sicherer, als sich hier auf Aussagen zu verlassen.

Google mal die Betreiberin der Seite sowie ihren Geschäftsführer. Da kommt einiges bei herum. Die sind schon dadurch aufgefallen, dass die die Daten schon während der Eingabe, also noch vor der Bestätigung, speichern und die Mahnungen abschicken. Seriös ist da gar nichts. Dumm bleibt es trotzdem von Deinem Vater. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass der im Mahn- oder im Gerichtsverfahren gegen jemanden vorgehen wird. Immerhin müßte er da in Vorlage gehen. Der wettet eben auf die Wirkung dieser drohenden Mails ...

Ich würde aber die Flinte noch nicht ins Korn werfen.
 
Stichwort "Abofalle".

Normalerweise zeichnen sich Abofallen dadurch aus, dass nur im Kleingedruckten oder in den AGB die Kosten erkennbar sind. Beim Eingeben bzw. Abschicken der persönlichen Daten sind die Kosten nicht bzw. nicht deutlich zu sehen. Das Verfahren ist kein Betrug. Doch wenn nicht deutlich auf die Kosten hingewiesen wird, dann fehlt die Willenserklärung einen solchen Vertrag einzugehen. Damit kommt kein Vertrag zustande und es gibt keinen Anspruch auf Zahlung.

Wer bezahlt bestätigt damit den Vertragsabschluß und muss so lange weiterzahlen bis er den Vertrag ordentlich gekündigt hat!

[quote='Don Qui Schotte',index.php?page=Thread&postID=558750#post558750]Also nicht darauf eingehen werden wir sicherlich. Nur ist die Frage: Was kann passieren, wenn wir beim Amtsgericht Widerspruch gegen ein etwaiges Schreiben einlegen und die uns mit einer Klage kommen?[/quote]Die Präzedenzfälle sind ziemlich eindeutig: Wahrscheinlich erkennt der Richter die Abofalle als solche und leht die Klage ab.

[quote='Don Qui Schotte',index.php?page=Thread&postID=558750#post558750]Bzw. wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es so weit kommt?[/quote]Minimal. Wer eine Abofalle stellt weiß ganz genau dass er vor Gericht nur verschwindend geringe Chancen hat. Deutschland hat eine ziemlich verbraucherfreundliche Rechtslage/Rechtsprechung. Obendrein wollen die Betreiber derartigen Webseiten keine zusätzlichen Präzedenzfälle schaffen und sehen alleine deshalb schon von Klagen ab.

Zwei oder drei Schreiben, vielleicht auch vier, mit immer höheren Forderungen (Mahnkosten). Irgendwann geben die auf.

Interessant: Manch einer verschickt die Rechnungen/Mahnungen sogar als Infobrief für EUR 0,35. Ob das von den Postbestimmungen her zulässig ist könnte man mal überprüfen. Darf man eine "Produnktinformation" ungelesen wegwerfen? Im Sinn von: "Infobriefe dürfen sowieso nur Werbung enthalten, das kann gar keine Rechnung/Mahnung sein, solche Werbung werfe ich immer ungelesen weg, mir wurde nie eine Rechnung/Mahnung zugestellt?"

Will eine Webseite die Postadresse ohne dass etwas zugeschickt werden solll, dann kann man falsche Daten eingeben. Zumindest das sollte jeder lernen der einmal einer Abofalle aufgesessen ist.

Alles ohne Garantie und Gewährleistung als allgemeine Information über Abofallen und nicht als Rechtsberatung für den konkreten Anlass.
 
Einfach ignorieren, die profitieren doch von denen, die Schiss kriegen und das Geld überweisen.
Also Mails am besten gleich als Junk markieren und vergessen, Post schredden und wegwerfen :D
Und dem Papa sagen, niemals irgendwo im Netz Namen und Adresse angeben, bzw. nur unter Aufsicht ;)
 
Hallo, soweit ich weiß gibt es zwei Arten von Inkasso, vorgerichtlich & gerichtliches, wenn es letzteres ist -aufkeinenfall ignorieren sondern fristgerecht reagieren (wiedersprechen o. zahlen).

Dann will noch gesagt sein, das eine Emailrechnung/Mahnung nur dann Gültigkeit hat wenn diese digital signiert ist und
eine Anmeldung für ein ABO erst dann wenn diese bestätigt wurde z.B. durch ne SMS oder Link in ner Mail.

Grüße
Denix
 
[quote='Dreamcatcher',index.php?page=Thread&postID=558740#post558740]Hi Folks...

Ich könnte mir einen Thread vorstellen,
in dem wir die Adressen und Zielgruppen solcher "fragwürdigen" Seiten einmal sammeln... 8)
Frei nach dem Motto:

Vorsicht Falle! - Nepper, Schlepper, Bauernfänger[/quote]
Aber die ändern ewig den Firmennamen und sind unter vielen Firmennamen gleichzeitig aktiv.

Interessant wäre ja jetzt wenigstens zu wissen wofür (für welche Leistung) er zahlen soll.

AGBs muss man ja heute auch bei kostenlosen Sachen anklicken, selbst im Forum.

Ich würde auch erstmal gar nichts machen (Nur Mitbetroffene im Internet beobachten wie die Fälle weiter gehen.) und auch nicht zahlen wenn es nicht ersichtlich war, dass es ein ABO war. Allerdings gibt es seit ein paar Tage ein Urteil, dass sowas legal sein soll. Aber der letzte Richterspruch ist da noch nicht gesprochen.

Erst wenn der Mahnbescheid oder die Klage im Briefkasten liegt sollte man sich Gedanken machen ob man selber Widerspruch einlegt oder Rechtshilfe beansprucht.

Gruß Flexibel
 
lieber threadersteller,

bitte lies dir diesen blog vom rechtsanwalt/notar durch. sehr wichtig und interessant:

http://www.ra-sawal.de/Wordpress/?p=384

und schreib dem unternehmen einfach:

"ich widerrufe, ich fechte an, ich notfalls trete ich vom vertrag zurück. Zahlen werde ich natürlich nicht"

ich hoffe, dir etwas mit dem link und text geholfen zu haben!
 
[quote='TPBonner',index.php?page=Thread&postID=558737#post558737]schlimm ist nur, dass man dieser dreisten Abzocke offensichtlich nicht Herr wird - WIRD SCHON WERDEN [/quote]

Ja, den Frankfurter Richtern vom OLG sei Dank für diese - wie üblich vor Gericht - lebensferne Einstellung.

G.
 
  • ok1.de
  • ok2.de
  • thinkstore24.de
  • Preiswerte-IT - Gebrauchte Lenovo Notebooks kaufen

Werbung

Zurück
Oben