Ich hoffe, der Threadersteller verzeiht mir, wenn ich den Thread einfach mal "kapere", aber da ich bei der Fragestellung in eine sehr ähnliche Richtung gehe, ist es für ihn eventuell auch von Vorteil:
Als zufriedener Besitzer einer Synology DS411Slim habe ich das Problem, dass mir langsam der Platz ausgeht: Neben Bildern, Dokumenten, Musik und Videos sind in letzter Zeit (dank gog.com und diversen Humble Bundles) auch einiges an Spielen auf das NAS gewandert. Nur stosse ich inzwischen an die physischen Grenzen des Systems, da sich Platten im Bereich > 1,5 TB nur schlecht verbauen lassen (einmal mechanisch, und auch den Platz für die Luftzirkulation betreffen), und auch nicht gerade billig sind.
Da ich die einfache Konfiguration meiner DS sehr schätze, würde ich natürlich gerne dabei bleiben, wenn man sich allerdings die Preise für etwas "ausbaufähigere" System anschaut, geht das einfach über meinen finanziellen Rahmen hinaus - für eine "nackte" DS181x(x) muss man ja mind 700€ auf den Tisch legen.
Die wichtigsten Kriterien bei der Anschaffung meiner DS411Slim damals waren Kompaktheit, Lautstärke und Stromverbrauch. Während die ersten Beiden inzwischen nicht mehr so wichtig sind, so würde ich doch gerne das Hauptaugenmerk auf den Energierbauch setzen:
Hardware
- möglichst niedriger Energieverbrauch
- Boardgröße ist nicht so wichtig (es steht ein Fractal Design Mini zur Verfügung)
- Rechenleistung spielt keine so große Rolle (die DS411Slim hat ja auch nur eine recht schwachbrüstige CPU), eine gesockelte CPU wäre aber schön, da das System dann im Bedarfsfall mitwachsen könnte
- Hardwareunterstützung für Verschlüsselung wäre eventuell interessant
- welche Festplatten (WD Red ?)
- welches Netzteil (ich möchte das theoretische Limit von acht Platten irgendwann ausreizen)
- "ECC Fähigkeit" ist für mich kein muss, sehe in meinem Anwendungsfall auch keinen Bedarf dafür
Über die Variante HP NLxx oder ein DELL-Pendant habe ich auch schon nachgedacht, es aber dann wieder verworfen: Wenn ich eh schon "frickle", dann kann ich mir auch die volle Flexibilität erhalten.
Software
- Windows Server halte ich für überflüssig und zu teuer für meine Zwecke
- xpenology klingt natürlich super, ist aber meinem ersten Eindruck nach ein "Bastelprojekt". "Bastelprojekt" in dem Sinne, dass da nur wenige Personen wirklich dran sitzen. Wenn es da mal zu einem Personalengpass kommt, weil die Wenigen keine Motivation/Möglichkeit mehr haben, sitzt man mit einem "toten" System da. Zusätzlich kommt hinzu, dass es auf mich etwas nach "von Synologys Gnaden" wirkt, sollte Synology doch mal dagegen vorgehen, wird sicher keiner eine juristische Auseinandersetzung mit Synology wollen.
- FreeNAS sieht ganz gut aus, zumal man ja (inzwischen?) mit den "Plugins", ein ähnliches Konzept wie bei den "NAS aus der Tüte"-Systemen zu verfolgen scheint.
- Debian ist natürlich auch eine Lösung, allerdings macht sie der Zeitmangel recht unattraktiv
@MattDorian
Falls der Raspberry Pi als zu "schwachbrüstig" empfunden wird, kann man ja zur Not auch auf potentere Hardware setzen, der rPi bietet sich halt als recht günstige Lösung an. Im Endeffekt läuft da aber auch nur ein XBMC (jetzt Kodi) drauf, dass man prinzipiell auf so ziemlich allem laufen lassen kann:
Derzeit läuft als HTPC ein lüfterloses Shuttle System (Intel Atom/nVidia ION Kombi) mit OpenElec. Zusätzlich habe ich noch einen HDMI - CEC Adapter dazu gekauft, so dass ich das Gerät mit der Fernbedienung des Fernsehers steuern kann. Das läuft für meine Verhältnisse praktisch ideal (das Schöne ist auch das der WAF - Faktor bei dieser Lösung extrem hoch ist), es gibt nur ein paar wenige, kleine Nachteile: Man kann das Gerät nicht aus der Ferne einschalten und bei einer großen Filmbibliothek wäre manchmal eine Tastatur schön, um nicht durch die ganze Liste durchwandern zu müssen.
Da es ein x86 System ist, kann man damit natürlich noch mehr machen, derzeit plane ich auf XBMCbuntu umzusteigen, und einige Spiele (HumbleBundle) drauf zu installieren, und in XBMC einzubinden. Die Spielstände sollen natürlich über den Server synchronisiert werden (eventuell Syncthing), damit ich auch mal an einem anderen Gerät weiterspielen kann, wenn der Fernseher gerade besetzt ist.
Eventuell steige ich aber auch auf das (günstig vorbestellte) Amazon FireTV um (Amazon Krempel deaktivieren bzw. runterwerfen, XBMC drauf), abhängig davon, ob ich auf einen ähnlichen Stand wie mit dem Shuttle System komme.
Derzeit "spiele" ich auch beruflich mit einem ODROID-U3 herum, den man sich auch schon relativ günstig kaufen kann. Bis jetzt hat das Kistchen brav alles abgespielt (xbmc), was ich ihm "füttern" konnte (3D Material ausgenommen, da ich mit 3D nichts anfangen kann), den gibt es auch mit einem angepassten Xubuntu.
Das ist halt das Praktische, wenn eben nicht alles in einem Gerät steckt, man ist flexibel, und kann zur Not auch mal was Neues ausprobieren, ohne Gefahr zu laufen, dass das Backupsystem erstmal die Hufe hoch hebt.