Heilpraktiker, Naturheilkunde & Co.

phil83

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18 Juli 2006
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Hat jemand hier Erfahrungen mit diesem Thema oder kann Positives/Negatives berichten oder Informationen dazu beitragen?

Ich habe nämlich dabei das Gefühl, dass das nur "Medizin für Reiche" ist. Warum ist das alles so extrem teuer und aufwendig, wenn es aus der Natur kommt oder schon von den alten Griechen, Römern oder sonstwem angewandt wurde?
Insbesondere geht es mir dabei um Sachen wie z.B.
- Therapie mit modifizierten Körperflüssigkeiten
- Fußreflexzonentherapie
- Elektromagnetische Blutuntersuchungen
- Pendeln
- Wasseradern und Erdstrahlen
- Spenglersan-Kolloid
- usw.

Kennt sich da jemand gut aus?
 
hallo,
Zitat:
Die Zukunft der Menschheit wird eng damit verbunden sein "altes Wissen( TCm, Schamanismus, Buddhismus, Naturheilkunde 100000e Jahre alt)" sowie die "modernen Naturwissenschaften(Schulmedizin,Biologie,Chemie... 300Jahre alt) zu verbinden.
Zitat Ende.
Dies ist zunächstmal eine bloße Behauptung, die zu belegen aufgrund ihrer vielen Interpretationsmöglichkeiten einerseits einfach ist, andererseits auch ebenso einfach zu widerlegen wäre.
Daher ist sie rein apellatorischer Natur: Wer will kann zustimmen, auch wenn sich jeder was anderes dabei denkt.
Schlimmer sind die nachfolgenden Behauptungen, die suggerieren sollen, der Placeboeffekt sei der allein wirksame. Dies ist eben nachvollziehbar falsch: Wenn in einer Doppelblindstudie ein evtl. wirksamer Stoff gegen einen unwirksamen getestet wird und es in beiden Gruppen einen statistisch belegbaren Placeboeffekt gibt, der zudem annähernd gleich ist, dann wird der getestete Stoff nur dann als wirksam eingestuft, wenn es eine statistisch signifikante Mehrwirkung über diesen Placeboeffekt hinaus gibt.
Dies sagt zunächst über die größe beider Effrekte nichts aus und spricht auch nicht dagegen, den "Placeboeffekt" (könnte man auch als Zuwendung an den Kranken definieren) zu nutzen.
Schlimm finde ich es jedoch, wenn Naturheilkunde, ganzheitliche Medizin, Placeboeffekt in einem Atemzug genannt werden , um damit jeder Scharlatanerie eine heilige Weihe zu verleihen, obwohl es sich um grundverschiedene Dinge handelt. Das gerade Schwerstkranke nach jedem Strohhalm greifen und nur schwer rationale Entscheidungen treffen können, kann ja wohl nicht als Beweis dafür dienen, das diese "Therapien" helfen. Es gibt in diesem nicht-wissenschaftlichen Bereich viel Geld zu verdienen mit der Hoffnung der Menschen und ich empfinde das als zutiefst betrügerisch und amoralisch.
Um nicht mißverstanden zu werden: Scharlatanerie ist nicht die Frage von Heilpraktiker oder Arzt. Aber bei dem Arzt gibt es zumindest eine nachvollziehbare Ausbildung und eine zumindest vorhandene Haftung für sein Tun.
Im übrigen sind gegrilltete (veraschte) Tierleichen und Gehirnbestandteile normalerweise nicht nur unwirksam sondern auch 100000 mal verdünnt eklig und würden so deklariert zurecht wahre Proteststürme auslösen, würden Kranke damit behandelt.
Der Gesundheitsminister Südafrikas steht derart unter dem Druck seiner "Medizinmänner", die als Heilung gegen Aids das "Schlafen" mit einer Jungfrau empfehlen, das er die Existenz von Aids in seinem Land als Problem leugnet, obwohl in den Slums bis zu 40% der Bevölkerung infiziert sind. Das zumindest gehört auch zur Wahrheit der "traditionellen Medizin".
Mode für Dumme und Verzweifelte, polemisch ausgedrückt, um es auf den Punkt zu bringen.

mfG
Rudolf
 
Original von phil83
Hat jemand hier Erfahrungen mit diesem Thema oder kann Positives/Negatives berichten oder Informationen dazu beitragen?
Ich habe nämlich dabei das Gefühl, dass das nur "Medizin für Reiche" ist.
Wie überall kommt es immer darauf an, an wen du gerätst.
Meine ehemalige Heilpraktikerin (bin weggezogen) hatte meinen desaströsen Rücken wieder hinbekommen. Der Orthopäde war daran gescheitert, hatte nur noch Schmerzmittel anzubieten. Die ersten Sitzungen kosteten 35 EUR / Stunde, später 25. Ich glaube, ich habe selten Geld für sinnvollere Dinge ausgegeben.
 
Original von shapishico
rc-car-kecks das klingt alles sehr Gut !!! Glückwunsch# du als Neurodermitispatient weisst sicherlich auch was du sonst noch so darfst oder nicht! Aber ich gebe hier mal für alle anderen eine Checklist an:

Wenig Fleisch,Milchprodukte,Zucker,Farb;Konservierungs,Geschmacksstoffe etc.
Wenig am besten garkein Alkohol, Rauchen definitiv nicht...
Auch sexuell nicht über das "Maß" leben
STRESS vermeiden (oft werden psychosomatische Leiden als Ursache gesehen)

Paracelsus sagte: "Die Menge macht das Gift"

hrhr wenn das so einfach wär... die letzten Monate hatte ich das Problem überhaubt etwas zu essen...

Ihr glaubt garnicht wie schwierig es ist Satt zu werden wenn man kein Getreide außer Buchweizen, Amaranth oder Quinoa essen darf. Das alles schmeckt auch so wie es sich anhört und es ist wirklich unmöglich damit ein Brot zu backen.

Milch darf ich auch nicht, normaler weise hat man dann meistens noch das Glück das man wenigstens Soja darf aber bei mir Pustekuchen.......

Wenn sich jemand für soeine Antikörperblutuntersuchung namens IgG4 kompaktscreen interessiert kann mir gerne schreiben... gibt sicher noch mehr die so einen Scheiß an den Hacken haben.
 
Original von phil83
Für mich ist eben das größte Problem: Ich glaube nicht wirklich an das ganze Zeug und weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich bin ein rationaler Mensch und brauche für alles Beweise, Belege oder irgendwelche anderen wissenschaftliche Untersuchungen. Und das gibt es bei den allermeisten Naturheilpraktiken halt nicht. Aber auf der anderen Seite: Wenn alles andere nicht hilft und die Schulmedizin nicht weiter weiß, warum sollte ich es nicht mal ausprobieren. Nur die hohen Kosten machen mir halt zu schaffen...

@phil83
ich selbst habe auch nicht an diese sachen wie bachblütentherapie und bioresonanztherapie geglaubt. trozdem war ich überrascht, als mein ältester sohn mit 4 jahren (also über suggestion ging da nichts), der damals stark an bronchialasthma litt, bei einer heilpraktikerin über das festhalten von kupferröhrchen die stoffe festgestellt wurden, gegen die er allergisch reagiert. und dies alles ohne informationen über die versuche der ärzte an und mit ihm (und mehr als versuche waren das auch nicht, denn außer cortison konnten die ärzte ihm nichts geben. er hatte erst neurodermitis, die durch verschreiben von cremes mit cortison auf die lunge geschlagen sind und bronchialasthma verursachten haben.)

durch diese therapie und einer halbjährigen diät, wo auf bestimmte nahrungsmittel verzichtet wurde, hat er gut reagiert und war über mehrere jahre bis zur pupertät fast ohne anfälle.

leider hat die therapie, die wir dann erneut machen mussten, keinerlei ergebnisse mehr gezeigt, so dass wir dann zu einem lungenfachmann in münster gehen mussten, der mit einer genau auf meinen sohn abgestimmten cortisontherapie bis heute (er ist jetzt 24 jahre) hervorragende ergebnisse erzielt haben. er ist seit dem ohne asthmaanfall und die neurodermitis zeigt sich lediglich bei stress mit sehr leichten symtomen an den handgelenken, den kniekehlen und am rücken über dem gesäß.

als fazit sage ich, das zu dem zeitpunkt, als wir zur heilpraktikerin gegangen sind und dort viel geld gelassen haben, weil zu der zeit keine krankenkasse so was bezahlen wollte, es die richtige entscheidung war, weil mein sohn 10 jahre fast ohne anfall war.

später war es auch seine entscheidung, zu dem arzt in münster zu gehen, nachdem er in der lungenschulung (bek) von anderen leidensgenossen diesen arzt genannt bekam. und er ist zufrieden, was die hauptsache ist!

und in dieser lungenschulung sah er und wir dann, dass wir mit seiner gesundheitlichen lage noch sehr gut zufrieden sein konnten, denn es gab leute die wesentlich schlechter dran waren als wir.

gruß in't huus

gatasa
 
hallo,
du beschreibst ein typisches Atopiker-Schicksal. Typisch, weil es eben immer sehr untercshiedlich ist, in den Erscheinungen Neurodermitis, Asthma, Heuschnupfen, Allergie, in der zeitlichen Abfolge und in den langfristigen Folgen. Das bei 4 jährigen keine Suggestion/Autosuggestion psychologische Behandlung hilft, möchte ich mal in Frage stellen (sogar bei Tieren hilft Zuwendung, sicheres Auftreten, Halt, Zuversicht).
Genau diesen Teil "alternativer" "Aussenseitermethoden" finde ich auch nicht problematisch. Selbst "Schulmedizin" im eigentlichen Sinne beschäftigt sich damit.
Man sollte nicht immer gravierende Mißstände in der Gesundheitsversorgung dieses LKandes mit wissenschaftliche begründeter Medizin gleichsetzen. Das hat nichts miteinander zutun, auch wenbn Gesundheitspolitiker und Krankenkassen das aus naheliegenden Gründen immer miteinander vermischen.
Es gibt nur sehr wenige Wissenschaftler, die die praktizierte Gesundheitsversorgung hier gut heißen, nmeistens heißen sie Epidemiologen oder Gesundheitsökonomen und werden von einschlägig interessierten Sparschw. ausgehalten...
Tatsache ist aber leider auch, das man heute z.B. einen Asthma-Kranken, der früher normalerweise keine 40 wurde heute eine normale Lebenserwartung mit "Schulmedizin" quasi garantieren kann. Wenn sich aufgrund des schwankenden Krankheitsbildes und mangelnder Behandlung (durch Krankenkassen- oder Aölternativmediziner ist letztlich egal) z. B 10 Jahre zwischendurch nicht optimal behandelt wurde und der Patient dadurch nur noch eine Treppe schafft, dann bleibt dieser Zustand bei anschließend optimaler Behandlung dann evtl.40-50 Jahre so. Die Lebensqualität hat dadurch natürlich unnötig! gelitten.
Darum warne ich vor den dummen Sprüchen modischer Alternativmediziner, die ihre "Erfolge" mit nichts belegen können als mit Behauptungen, die sich "gut anhören". Von den Opfern solcher Scharlatane kenne ich leider berufsbedingt genug. Und da dieses Verhalten scheints traditionales Handeln ist, fallen grad diese Leute immer wieder auf solche Heilsversprechen herein.
Insofern kann man die Statistik von Staphistico oben auch anders interpretieren: Würden diese Leute sich nicht so viel mit sogenannter Alternativmedizin beschäftigen, wären sie vermutlich gar nicht so schwer krank. (statistisch gesehen) .
Hinzu kommen die Krankheitsfälle, die generell schlecht behandelbar sind. Diese Leute werden immer nach dem "Rettungsring" suchen. Wenn man ihnen Zuwendung schenkt, werden sie dies wohltuend empfinde, Paradoxerweise führt gerade diese Zuwendung dann z.B. bei manchen Schmerzkranken zu immer schlimmeren Krankheitszeichen, man könnte fast sagen, sie betteln damit um Zuwendung.
Wen sowas interessiert kann mal n bissl nach Prof. Flohr googlen.
Suggestionsmethoden sind nicht unwirksam. Es ist auch nicht notwendig, daran zu glauben (dieses wäre ja bewußt!). Gerade bei solchen Methoden ist aber die Überprüfbarkeit häufig sehr schwierig und die Mißbrauchsgefahr sehr groß. Ist ein Schaden aber erstmal entstanden/vergrößert ist dieses eben sehr schlimm, da man nur ein Leben hat. Es wäre zumindest zu fordern, das solche Methoden sich z.B. in Verbänden einem unabhängigen Benchmarking unterziehen. So könnte man Scharlatane von echten Heilern vermutlich am besten trennen.
mfG
Rudolf
(p.S.:es ist auch was dran an dem Satz: Eine Medizin, für die ich nichts bezahlen muß, ist auch nichts wert!
stimmt natürlich nicht, gibt aber ein typisches Verhalten von Patienten korrekt wieder.)
 
kleiner auszug aus dem zusammenleben mit meiner lebensgefährtin:

immer wieder arbeitsbedingt rückenprobleme. ab und an taubes bein, kribbeln in den füssen, genickschmerzen, kreuzschmerzen. dazu kamen unterleibsprobleme.
das ging soweit, dass sie zum teil kaum schlafen konnte uswusw.
das nur kurz zu den symptomen.

sie rannte fast 2 jahre zig mal zu irgendwelchen fachmedizinern, durfte 3x in die röhre (1 besuch soll ja knapp 1000€ kosten...). auch war eine bauchspieglung dabei (endoskopisch) uswuswusw. also summasumarum ein hübsches sümmchen, was die experten (ich tippe das wort irgendwie unter lachanfällen...) sich in den allerwertesten schieben konnten. wie beide schon nervlich auch angeschlagen.

dann kam die wende:
ein bekannter sagte zu ihr: geh mal zu dem ostheopathen xyz.
der kostete.. und zwar 2 sitzungen a 1h 100€.
endergebnis: der mann hatte nach ca 10 sitzungen ihre rückenbeschwerden von gelindert bis weg alles geschafft.
nun der knaller: er wusste durch abtasten und handauflegen von ihren unterleibsproblemen, OHNE dass sie was sagte!
kuriosereweise durfte sie ein paar tage danach nochmal wegen den uleibsproblemen wieder in die röhre. endergebniss: die 1000€-sitzung brachte das selbe ergebnis wie eine 50€ sitzung bei ihm!

so und nun der aufreger dazu: unser tolles gesundheitswesen zahlt die x besuche a 1000€ in der röhre, aber keinen cent für den besuch beim osteopathen, welcher die selbe zeit "nur" 50€ kostet.

mein fazit: bevor ich zu 10 ärzten wegen nem leiden gehen muss und danach 10 krankheiten habe, gehe ich zu einem naturheiler!

ps: div familienmitglieder und bekannte hatten u.a. probleme mit hyperaktiven kindern und so. ärzte haben da was: pharmazeutika der marke hammer!
die heilpraktiker stellen eine allergie zb auf milchprodukte fest (welche nicht zu sehen ist äusserlich), lassen entsprechend die ernährung umstellen und es hat geklappt... JEDER war mit naturheilverfahren mehr wie zufrieden!
der obige fall beschreibt nur meine erfahrung in meinem nächsten umfeld. ich könnte noch ein paar stories beitragen...
 
hallo,
dein Erfahrungsbericht ist insbes. was den ersten Teil, unsinniger Untersuchungen und mangelhafter Diagnostik und Therapie angeht leider vermutlich gar nicht selten. Er deckt sich mit allzu häufigen Beobachtungen meinerseits. Bereits die Vorlage eines gesetzl vorgeschriebenen Röntgenpasses wirkt auf viele Mediziner sehr verunsichernd, wird ihre unnötige Diagnostik dadurch doch allzuleicht nachvollziehbar.
Das ist aber ein Fehler im Abrechnungssystem der Krankenkassen! Die bezahlen für die unsinnigsten apparativen Methoden, nicht für rationale Diagnostik durch Nachdenken. Kommt ein Schwerkranker zum dritten Mal im Quartal zum Arzt, nbekommt der dafür 2 Euro! Welch Schwachsinn! Ich kann dir (unter 4 Augen) Verträge zeigen, wo "Leistungserbringer" im Gesundheitswesen darauf verpflichtet werden, Krankenkassen nicht öffentlich zu kritisieren, bei Gefahr der erinstweiligen wirtschaftlichen Erschießung. In unserem Ort wurden zwei Mediziner in der Öffentlichkeit als Mörder dargestellt (und fleißig aus Ermittlunsakten veröffentlicht) kurze Zeit nachdem sie sich gegen die Schließung einer Klinik aus ökonomischen Gründen ausgesprochen hatten. Es gibt sehr viel am System zu kritisieren!

Das ist aber nicht "Schulmedizin", sondern "wirtschaftlicher Sachzwang", Bürokratisierung....
Schulmedizin sind z.B. Forschungen von Prof Flohr zur Schmertherapie mit psychotherapeutischen Methoden. Da werden "schmerzverzerrte Kriechende" zu Gehenden, freudig Arbeitenden. Die Wissenschaft ist nicht das, was Bürokraten und Industrie als Therapie daraus machen!
Auf der anderen Seite hast du großes Glück gehabt. Nicht das dieses Glück ein Einzelfall ist! Leider gibt es aber sehr viele, die z.B. nach mehrmaligem vorrübergehend erfolgreichem "Einrenken", nach Eigenblutbehandlungen, Ozontherapie, Krebstherape mit Kräutertees und Kräuterschnaps als Krüppel, als Schwerstkranke oder viel zu frühe Tote auf der Strecke geblieben sind. Die Fälle kenn ich halt auch zur Genüge. Und es sollte kein für den Patienten undurchsichtiges Glücksspiel sein, an wen er gerät!
mfG
Rudolf
 
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