Gummierung erneuern - selbst gemacht

Mornsgrans

Help-Desk
Teammitglied
Themenstarter
Registriert
20 Apr. 2007
Beiträge
73.724
Edit: Auch im Wiki zu finden: http://thinkpad-wiki.org/Gummierung_erneuern



Immer wieder tauchen Klagen auf, dass ein Thinkpad eine unansehnliche Gummierung besitzt.
Am schlimmsten ist es bei dicken Schrammen, Kratzer und vor Allem klebrigen Oberflächen bei sich langsam auflösender Gummierung.

Nach längerer Suche bin ich bei diesem Gummispray (matt) hängengeblieben.

Als Testobjekt diente mir ein defektes T20, dess Gummierung sich langsam auflöst und sehr klebrig ist.
Gummi-Bild01.jpg
Arbeitsmittel:
- Gummispray
- Grundierung (gibt es beim gleichen Hersteller)
- Schleifpapier mit 240er und 800er Körnung
- Cerankochfeld-Schaber mit neuer (!!!) Klinge
- fusselfreier Lappen
- Isopropanol
- Werkzeug
- ein Paar dünne Gummi- oder Latex-Handschuhe
- alte Zeitung, für ca. 2-3 qm
- der Arbeitsraum sollte wenig Staub in der Luft aufweisen und gut (!!) belüftet sein


Arbeitsgänge:
1. Display ausbauen und komplett zerlegen

2. Die Gummierung mit dem flach gehaltenem Ceran-Schaber abschaben. Das Ohr muss mithören - sobald ein kratzendes Geräusch hürbar wird, sofort innehalten und die Klinge flacher ansetzen bzw. bei Wiederholtem Kratzen wenden. Besondere Vorsicht ist an Ecken und Kanten angebracht, damit nichts vom Deckelmaterial abgetragen wird.
Unter der alten Gummierung werden teilweise unsaubere Verarbeitung oder auch unsichtbare Schäden aufgedeckt. Bei den T2* ist beispielsweise der Bereich in den Scharnierecken genau an den Stellen, an denen von innen die Gewindeeinsätze zur Befestigung des Scharniers und Displaybezel sitzen, stark vernarbt bzw leicht rissig. Diese Stellen werden wohl mit einem Filler bzw. zusätzlicher Grundierung vorbehandelt werden müssen.
Gummi-Bild02.jpgGummi-Bild03.jpg

Übrig bleibt ein Haufen Gummifetzen.
Gummi-Bild04.jpg

3. IBM- /Lenovo-Sticker entfernen
Achtung, wird der Sticker mit dem Ceranschaber entfernt, darf danach die Oberfläche des Deckels nicht mehr mit dieser Klinge bearbeitet werden - es gibt durch Vergratung der Schnede Riefen und Kratzer!!
Gummi-Bild05.jpgGummi-Bild06.jpg

Edit:
3a. Unebenheiten (Kratzer, vernarbte Partien der Oberfläche) erst mit dem 240er, danach mit dem 800er mit Schleifpapier vorsichtig bearbeiten, bis diese möglichst ausgeglichen sind
/Edit

4. Handschuhe anziehen, Lappen ein wenig mit Isopropanol tränken und Deckel gründlich abwischen , bis der Lappen nicht mehr nachschwärzt. Neben losen Gummirückständen wird so gleichzeitig die Oberfläche entfettet.

-- Fortsetzung im nächsten Beitrag --
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich bin ja jetzt nicht soooo der Fan der ganz alten TPs und wie in einem anderen Thread zu lesen war, mache ich mir eh grad Gedanken zu meinem Fuhrpark (...übrigens noch ohne ein Ergebnis) sagen wir mal anzupassen. Aber wenn ich so die Bilder vom 701C sehe, läuft mir doch schon ein bisschen das Wasser im Mund zusammen und ich stelle mir die Frage, was denn schon dabei wäre, mir nicht doch nochmal was älteres an den Hals zu hängen und es "in den Auslieferungszustand" (Mornsgrans Gumierung, t42's Tastatur-Renovierung) zurück zu versetzen. Freilich nur dazu, dass es dann später rumsteht :)

Wie gesagt: Die Bilder der neuen Gummierung sehen echt vielversprechend aus und 1000mal besser als die klebrige, vernabte Gummierung alter Modelle!

Grüße
Frank
 
das mit der festigkeit ist womöglich die entscheidende frage, ja.
ich kann nur von den mm-dicken matten sagen, die waren schon recht solide.
aber allzu hart, wie z.b. acryl, dürfte eine aufgetragene schicht wahrscheinlich auch
gar nicht sein, um eine gewisse elastizität des gehäuses zu erhalten.

das mit dem troll kam erstmal etwas seltsam rüber, ist aber gebongt :)
 
Das Problem bleibt die Wärmeableitung. Die Platten stellen eine nicht unerhebliche Isolierung dar. Wärmestau wäre das Stichwort.
 
Mal ne ganz andere Frage in diesem Zusammenhang, vielleicht hat das ja schonmal jemand probiert: Würde nicht auch eine einfache, evtl. mehrlagige matt-schwarze Lackierung gehen? Klar, vorher die alte Gummierung runter, grobe Schnitzer evtl verspachteln und dann lackieren. Ich habe jetzt gerade keine passende Referenzfläche in mattschwarz da, aber wenn ich so über die Displaydeckel meiner TPs drüberstreiche, könnte ich mir auch vorstellen, dass sich eine matte Lackierung ähnlich anfühlt. Ist halt dann keine Gummierung mehr.

Grüße
 
Schon probiert. Sieht nicht so doll aus und ist halt keine Gummierung. Fühlt sich so an wie die neue Tastatur. Außerdem ist die Lackiervorbereitung echt übel.
 
Es ging mir ja darum, die Gummierung zu erneuern und nicht zu ersetzen - dafür reichen auch Abziehbilder ;)
 
Auch wenn ihr mich jetzt als Leichenschänder steinigen werdet :), wie sind denn die Langzeiterfolge dieser extremen Maßnahme zu verbuchen?
Hält die Gummierung mittleren Belastungen stand?

Als temporäre Maßnahme kann ich Glattleder Wachspflege empfehlen. Wie man sie bei jeden Schuhkauf fast schon aufgeschwatzt bekommt.
Das behebt zwar nicht das generelle Problem, aber beseitigt zumindest für eine Weile effektiv die klebrige Eigenschaft des Gummis.
 
Mein 701C sieht immer noch gut aus. Aus wohl verständlichen Gründen wird es nicht täglich genutzt, sondern steht in meinem Schrank. Darauf liegt das Zubehör, das beim Umräumen oder herausholen auch schon mal über den Deckel rutscht. Die Gummierung hält es im Gegensatz zur alten klebrigen recht gut aus.

An der HDD-Abdeckung hatte ich als abschreckendes Beispiel damals die alte Gummierung drangelassen, die klebt und schmiert fleißig vor sich hin.

Einen Umzug hat es letzten Monat auch klaglos hinter sich gebracht:
Zusammen mit einem halben Dutzend 760ern hochkant in eine Curverbox gestellt und ab ins Auto damit - ohne Polster zwischen den Notebooks natürlich.
 
Nachdem mein X300 ebenso wie das X301 an einigen Stellen eine kleine Ausbesserung der Gummierung benötigt, habe ich auf der PlastiDip-Webseite folgenden Hinweis entdeckt, der vielleicht einige interessiert:
WIR HABEN UMFIRMIERT! Die PlastiDip Deutschland GmbH heißt jetzt mibenco gmbh
Auf der neuen Webseite erfährt man dann, dass sie vom Großhändler zum Produzenten werden, künftig soll es also Flüssiggummi aus Eigenproduktion geben. Interessant ist insbesondere folgende Passage:
Die neue Qualität zeigt sich schon beim bloßen Anfassen des verarbeiteten Gummis durch einen fühlbar stärkeren Grip.

Ich werde mir wohl nach Verfügbarkeit - alle Produkte werden ab 2015 verfügbar sein - eine 175g-Dose "mibenco Flüssiggummi PUR" in schwarz matt zulegen und das mal ausprobieren.

Interessant wird es auch im Hinblick auf eine Gummierung von Tastenkappen:
Einen deutlichen Fortschritt bringt mibenco auch in der transparenten Variante mit. Das bisher milchig trübe Aussehen herkömmlicher Produkte weicht einer glasklaren Transparenz und bietet damit eine hochwertige Optik.
 
Habe heute den Deckel meines gemoddeten X61 mit mibenco-Flüssiggummi beprüht.
Bin mit dem Ergebnis zufrieden, lässt sich gut verarbeiten.

Und: Es riecht nicht so stark, wie ich nach den Beschreibungen hier vermutet hatte;
Der schwarze Mattlack vom Bauhaus, mit dem ich es vorher versucht hatte stinkt viel stärker.
Vielleicht liegt das ja auch an der neuen Rezeptur?!

Zum Grip und so kann ich erst morgen berichten, wenns ausgehärtet ist,
dann folgt auch ein Foto.


Jakobus
 
Da bin ich echt gespannt.

Noch ein Tipp:
Zumidest bei der alten Rezeptur war es noch so, dass die Gummierung erst nach 2 Tagen durchgehärtet war.

Was mich jetzt interessiert ist, ob Deine Gummierung immer noch deutlich empfindlicher ist, als die originale.
 
Also hier erst mal ein Foto. Ich finde es etwas "glänzig", sieht eher aus wie der Plasikdeckel vom R500.
Besser als vorher ist es auf jeden Fall und auch besser als mit schwarzem Mattlack.

Vorsichtshalber fasse ich die Oberfläche heute noch nicht an; morgen dann mehr...

IMG_1261.jpg
 
Nö, 20 - 30 cm mit insgesamt 3 Aufträgen.

Inzwischen ist die Oberfläche belastbar und sieht aber selbst nach dem
Abwischen immer noch so aus, wie der Deckel von nem R500:

IMG_1262.jpg
 
Hast du mal ein separates Teil lackiert woran du die Kratzfestigkeit testen könntest?
 
Nö, aber wirklich kratzfest ist das bestimmt nicht, is eher so wie ne zweite Haut.
Ich warte mal noch ne Woche ab, wie sich das dann anfühlt.
Im Moment traue ich der Oberfläche noch nicht so viel zu.
"Belastbar" hieß dann eher: Ich traue mich jetzt es mal abzuwischen und zu benutzen...
 
Also so richtig überzeugend ist das Zeugs für mich nicht. Sieht zwar schicker aus als vorher,
aber es ist nach einer Woche immer noch leicht "klebrig", was wohl die "neue Griffigkeit" sein soll.
Da man es ja "wie eine Folie abziehen könnte" empfiehlt sich auch kein Belastungstest der
Oberfläche, das merkt man aber schon wenn man es in die Hand nimmt.

Das X61 bleibt jetzt so (sieht auch gut aus), aber beim nächsten mal würde ich lieber
schwarzen Mattlack nehmen (inkl. der Sauarbeit mit spachteln und schleifen).

Ich schaue mal, ob ich noch irgend einen ThinkPad-Deckel habe, den ich zwecks Belastungstest
damit einsprühen kann; dann würde ich mich hier noch mal melden und berichten.

Jakobus
 
Du hattest die Gummierung auf die alte aufgesprüht? - Dann könnte hier die Ursache für die Klebrigkeit liegen.
 
  • ok1.de
  • ok2.de
  • thinkstore24.de
  • Preiswerte-IT - Gebrauchte Lenovo Notebooks kaufen

Werbung

Zurück
Oben