Z61 m - Riss im Gehäuseboden beim Akku und Deckelbeschichtung - zweiter Teil
So, ich habe mich mit dem Verkäufer meines Thinkpads Z61 wegen der Mängel ins Benehmen gesetzt. Das Online-Geschäft hat augenscheinlich wenig Lust sich der Sache anzunehmen, weil.... Die Garantie von Lenovo nur ein Jahr läuft und ich keine Verlängerung gekauft habe und die gesetzliche Gewährleistung zwar noch besteht, der Sachbearbeiter aber zurecht bemerkt, dass nach 6 Monaten die Beweislast bei mir liegt, wenn ich Gewährleistungsansprüche beim Verkäufer anmelde. Nun ja, angesichts der Mängel wäre mir der Nachweis leichtgefallen, notfalls auch vor Gericht, insbesondere auch im Hinblick auf die Postings in diesem Forum, wonach auch andere Anwender die gleichen Mängel haben. Ich habe aber keine Lust, meine Zeit mit einem Streit zu vergeuden und habe mir die beiden Mängel nochmal genau angesehen:
1.) Die Beschichtung des Metalldeckels, wohl eine Schutzlackierung ist total fleckig, weil sie sich in Gummi verwandelt hat (sie läßt sich mit dem Finger abrubbeln und fühlt sich an wie Gummi, darunter ist das Metall des Deckels aber wunderschön glänzend. Lösung: Ich habe die sich auflösenden Beschichtungsreste einfach mit Brennspiritus abgewaschen und den Rest mit etwas Edelstahlpolitur ("Stahlfix classic) zweimal abgewischt. Die Beschichtung ist weg, der Deckel aber jetzt wieder wie neu. So wie es aussieht soll die Beschichtung nur Fettfingerabdrücke auf dem Metall verhindern. Aber lieber Fettfinger auf dem Deckel als eine schleimige Gummischicht, die sich mehr und mehr zersetzt und häßlich ist
. Bei mir hat das gut funktioniert, ich übernehme aber keine Haftung bei Nachahmung.
Aber es ist eindeutig ein Beschichtungsfehler von Lenovo. Das Problem: Wenn die Zusammensetzung der Beschichtung nicht geändert worden ist und ich den Deckel tauschen lasse, habe ich in knapp einem dreiviertel Jahr das gleiche Theater, also laß´ich es wie es jetzt ist (also poliert). In einem Rechtsstreit hat man aber gute Aussichten nachzuweisen, dass die Lackierung mangelhaft ist - einfach mit dem Finger einmal rüberrubbeln, das reicht als Beweis bzw. Augenschein.
2.) Der Riss im Boden rührt daher, dass der Kunststoff der Federnase, die den Akku hält verstärkt ist, um dem Federdruck des eingerasteten Akkus entgegenzuwirken (was aber nicht ganz gelingt, es wirkt immer noch eine erhebliche Druckkraft nach außen. Auch erscheint es um den Schieber herum mit etwas Festem unterlegt zu sein. Direkt daneben, neben dem Port der Dockingstation (nehme ich an) ist das Material mit einem Mal dünner bzw. nicht unterfüttert. Genau dazwischen ist der Riss, beim mir vom Dockingport bis zur ovalen Öffnung neben dem Akkuauswurfschieber. Es ist schlicht ein Designfehler, quasi eine Sollbruchstelle. Die beiden Stellen sind unterschiedlich flexibel und dazwischen ermüdet durch den permanenten Druck des Akkus in seiner Halterung nach außen das Kunststoffmaterial, bis es irgendwann reißt. Hinzukommt, dass die Stelle genau neben dem warmen Akku ist, also auch erhebliche Temperaturunterschiede auftreten. Dass es keine mechanische Krafteinwirkung von außen ist, erkennt man daran, dass sich die Kunststoffteile am Riss nach außen aufwölben - weil halt der Druck von innen von der Federkraft vom Akku kommt, der stramm in seiner Halterung sitzt (was er ja auch soll).
Ein Austausch des Bodens wird das nur auf Dauer beheben, wenn das Deckeldesign an dieser Stelle geändert worden ist, ansonsten kann man auf den nächsten Riss warten. Ich habe für mich auch hier beschlossen, den Riss Riss sein zu lassen, zumal er nach links und rechts wohl nicht mehr viel weiterwandern kann. Evt. werde ich den Riss mit Zweikomponentenkleber verfüllen. Denn man sieht den Boden nicht und solange der Akku hält, was solls. Wer noch Garantie hat oder den Gewährleistungsstreit nicht scheut, bekommt hier sicher einen neuen Boden, denn es ist offensichtlich, dass der Riss ein klarer Sachmangel ist, der von Anfang an vorhanden war (Herstellungsfehler). :thumbdown:
Und eine letzte Anmerkung: Ich verwende das Gerät nicht in felsigem Gelände sondern im Wohnzimmer zum Arbeiten. Trotzdem hat sich der Riss gebildet. Wie dargestellt ist es dabei unerheblich, dass der Rahmen des Notebooks verwindungsfrei ist. Der Riss muss eigentlich fast zwingend entstehen, wie dargestellt.
Wer hier behauptet, ein Laptop, der auf einem Schreibtisch steht und nicht bewegt wird, kann keinen Riss im Boden bekommen und auch eine Beschichtung des Deckels könne sich nicht zersetzen, weil ja nichts mit dem Gerät passiere, übersieht, dass sehr wohl etwas mit dem Gerät passiert. UV-Strahlung wirkt auf die Deckelbeschichtung. Der Luftsauerstoff, bzw. alle Gase in der Luft wirken auf die Beschichtung. Die Beschichtung selbst enthalten dabei Weichmacher und andere Verbindungen, die in Kontakt untereinander oder mit der Luft chemisch reagieren können. Das kann ja auch alles sein, aber nicht nach einem 3/4 Jahr bei einem Gerät, dass trocken in einem Raum pfleglich behandelt wird. Dann ist die Lackierung einfach mangelhaft.
Auf das Gehäuse, den Gehäuseboden wirken wie dargestellt Spannungskräfte. Das Gehäuse enthält Weichmacher, die sich verflüchtigen und die Qualität des Kunststoffes beeinflussen. Das Gerät wird warm, was diesen Prozess beschleunigt. Alles im grünen Bereich, wenn der Kunstoff so nach 10 Jahren porös wird, weil die Lebensdauer des Produktes dann längst erreicht ist. Aber nach einem 3/4 Jahr darf das nicht passieren, dann stimmt was in der Konstruktion / im Material nicht.
Man sollte solche Mängel von einem Markenartikel so nicht erwarten, aber "nobody is pelfect" wie es bei den Chinesen heißt.
Bei meinem Lenovo ist nach der Auslieferung nach 3,5 Stunden die Festplatte "verreckt", einfach so. Ich hatte gerade meine Software installiert..... Dafür mache ich den Hersteller nicht verantwortlich, das ist einfach Herstellungsstreuung, aber das hier ist ein grundlegendes Problem.