Fukushima ist überall - Mahnwachen heute ab 18.00 Uhr

Punker

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26 Apr. 2009
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unter dem motto *fukushima ist überall* finden heute ab 18.00 uhr krautrockerdzeit an über 100 zentralen punkten (darunter auch alle akw standorte) in der gesamten republik mahnwachen statt.
wer seine besorgnis kundtun möchte - sollte einfach teilnehmen.
mann kann nicht viel machen als einzelner - aber zu was die masse fähig ist - wir alle kennen unsere geschichte.

http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/fukushima.html

was sich da grad in japans akw's abspielt sollte und muss der letzte fingerzeig sein!!!!

shine on
 
Das ist seit Schwarz-Gelb in allen Atomsicherheits-Behörden so: Unabhängige Mitarbeiter werden durch Lobbyisten ersetzt.
 
Klar, wenn man sich nicht informiert dann ist noch niemand gestorben. Informiert man sich allerdings ansatzweise, gibt es (Achtung, Zahl aus dem Gedächnis) 16 Strahlungstote. Fail. :facepalm:

Quelle?
 
Evilandi666' schrieb:
Es gibt kaum Alternativen zu den AKWs, zumindest keine die gleich günstig sind.

Komisch das Tagesschau und Spiegel z.B. berichten das 7 AKWs ohne jegliche Versorgungsluecke vom Netz koennten, und auch ohne Laufzeitverlaengerung genug zeit waere um alternativen aufzubauen.

Und guenstig - hallo? Wer zahlt denn fuer Entsorgung? Endlagerung, bzw die verzweifelte Suche nach einem Endlager? Das Aufraeumen der Asse? Wieso sind hier die AKW-Betreiber in Deutschland, im Gegensatz zu anderen Laendern, nur sehr begrenzt haftbar wenn mal was schiefgeht? Wenn die Energiekonzerne ALLE Kosten die im Zusammenhang mit den AKWs selber tragen muessten, so wie es sich gehoert, saehe die Sache ganz anders aus.
 
Das zahlt dann wohl der Steuerzahler.

Käme es zu einem Super-Gau in Deutschland, wären die Kosten im Bereich von 1 Billionen Euro (Schätzung Müncher Rück). Das heißt, die Kraftwerksbetreiber müssten diese Summe versichern. Diese müssen aber nur bis 500 Millionen versichern. Windkraftanlagen müssen mit der vollen Summe versichert werden. Müssten die Betreiber der AKW`s alles versichern, wäre der Strom sehr viel teurer.
 
IronEagle' schrieb:
Evilandi666' schrieb:
Es gibt kaum Alternativen zu den AKWs, zumindest keine die gleich günstig sind.

Komisch das Tagesschau und Spiegel z.B. berichten das 7 AKWs ohne jegliche Versorgungsluecke vom Netz koennten, und auch ohne Laufzeitverlaengerung genug zeit waere um alternativen aufzubauen.

Und guenstig - hallo? Wer zahlt denn fuer Entsorgung? Endlagerung, bzw die verzweifelte Suche nach einem Endlager? Das Aufraeumen der Asse? Wieso sind hier die AKW-Betreiber in Deutschland, im Gegensatz zu anderen Laendern, nur sehr begrenzt haftbar wenn mal was schiefgeht? Wenn die Energiekonzerne ALLE Kosten die im Zusammenhang mit den AKWs selber tragen muessten, so wie es sich gehoert, saehe die Sache ganz anders aus.

Prinzipiell sehe ich das genau wie du und Wünsche mir das auch genau wie du, die Realität sieht aber anders aus bei den Energiefirmen :crying:

Keine Ahnung wo der Tagesschau/Spiegel das her hat, kann mir das aber kaum vorstellen dass das geht bei 17 AKWs einfach mal 7 abzuschalten, weil es gibt ja auch Lastspitzen, Ausland, Ausfälle usw.
 
siehe: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,750752,00.html - und wenn es nicht ginge, wieso steht jetzt im Raum das kurzfristig einige alte AKWs wegfallen sollen?

und es ist ja nicht so das die Energiebosse die Regierung waeren. Wenn die Regierung WOLLTE, dann KOENNTE sie. Und eben weil sie nicht wollen brauchen wir die oeffentliche Diskussion ueber das Thema, und wir brauchen sie jetzt. Merkel will ja jetzt schon mit der Luftblase des "aussetzens" das Thema ueber die Landtagswahlen schieben. Vermutlich meinte sie auch eher aussitzen.
 
Evilandi666' schrieb:
Prinzipiell sehe ich das genau wie du und Wünsche mir das auch genau wie du, die Realität sieht aber anders aus bei den Energiefirmen :crying:

Keine Ahnung wo der Tagesschau/Spiegel das her hat, kann mir das aber kaum vorstellen dass das geht bei 17 AKWs einfach mal 7 abzuschalten, weil es gibt ja auch Lastspitzen, Ausland, Ausfälle usw.


Nun die viel propagierte totale Abhängigkeit von den KKWs ist mittlerweile ein modernes Märchen der eons RWEs ENBWs und haste nicht gesehen ;-)
Vorteil...wenn die alten Kraftwerke weiterlaufen ist das richtig viel Kohle für die Energiekonzerne.....aber drauf angewiesen sind wir überhaupt nicht. Sämtliche KKW jetzt abzuschalten wäre
ein Problem....keine Energiekatastrophe,aber ein Problem mögliche Spitzenlasten wären in Verbindung mit den Unwägbarkeiten bei Wind und Sonne, sowie einem gewissen Sicherheitspuffer an anderen Kraftwerken nicht gesichert. Aber faktisch ist der Bericht zutreffend, alte KKWs abschalten...das ginge wirklich sofort.
Aber mit dem Schreckgespenst der toten Steckdose und hoher Energiepreise wird der Wähler immer wieder "bestrahlt" damit er an die totale Abhängigkeit glaubt ;-)
Ich bin kein Kernkraftgegner, ich finde sogar Kraftwerke der Gen. 4 wären eine ideale Lösung um sowohl der Sicherheit beim Betrieb als auch bei der Entsorgung und der Entsorgungsmenge zu begegnen, aber ich bin ein Gegner von Korruption und staatlich gestützten Energiekartellen.....nichts anderes findet in diesem Land statt...wir haben enorme Energiepreise, und den Konzernen wird zusätzlich Zucker in Arsch geblasen...um es nicht einseitig zu machen, hinten rum wurden div. Konzernen aus der Ecke der erneuerbaren auch Milliarden in Arsch geblasen....sowohl die einen Entscheidungen als auch die ganz anderen hatten und haben ihren Ursprung im jeweiligen Lobbyismus...
 
Das Problem ist aber, im Endeffekt fokusiert man sich aber zwangsläufig auf Kohle usw. was dann wieder für Probleme sorgt. Wobei ja selbst Atomstrom "fossil" ist, weil Uran auch nicht vom Himmel fällt (auch wenn manche das glauben), allerdings sind die Vorräte da weit größer bzw. der Verbrauch geringer im Vgl. zu Kohle/Öl/Gas.
(Wobei auch hier die Frage ist, wie begrenzt Kohle/Öl usw WIRKLICH sind.)

AKWs kann man übrigens mal nicht so kurz eben abschalten. Nen Atom-Reaktor Hoch-/Runterfahren ist keine "kurze" Sache von 5 Minuten.

Es würde dann vermutlich eh nur dazu führen, dass die Energiekonzerne den Strom im Ausland einkaufen ... dann stehen dort halt die AKWs und wir haben beim kaputtgehen jener eben dann genauso das Problem, nur nicht mehr die Kontrolle.

Ökostrom kommt nicht .. und wenn dann wird es richtig teuer für den Verbraucher ... wobei das wird es ja sowieso ... Solche Diskussionen sind eig. optimal um erst mal den Strompreis zu erhöhen.
 
Warum regen sich eigentlich soviele über das "Atomzeug" auf?! Klar wenn hier eine Naturkatastrophe wäre würde es mit den AKW´s vll auch nicht so gut aus sehen. ABER was ist mit der ganzen anderen Industrie?! Chemie zb... Die Firmen wären genauso betroffen und dadurch kann zwar keine Atomwolke etc pp entstehen aber andere Schäden verursachen die auch nicht wirklich toll sind. Warum ist hier keiner dagegen?!
Also muss man das ja auch alles schließen, überprüfen...
Das mit dem Strom ist eh der größe Witz in Deutschland. Da gibt es Bestimmungen, dass sie soviel zb Ökostrom nutzen müssen. Weil besser, billiger Politik halt und hierzulande haben sie die Probleme das Netz am laufen zu halten. Irgendwann wird es soweit sein, dass mal alles zusammenbricht.. Da freu ich mich jetzt schon drauf. Dann ist das geschrei auch wieder rießig. (Hab mich da mal mit meinem Onkel darüber unterhalten der dafür zusändig ist, dass das Stromnetz in einem gewissenbereich Deutschlands nicht zusammen bricht)
Wie leider so oft gehts hier beim Strom nur Politik, echt traurig....
PS: Was soll es mir bringen wenn sie zb bei mir in der nähe das AKW in Philippsburg (D) abschalten und auf der anderenseite das AKW in Straßburg (FR) fleißig weiter läuft. Ob das eine oder das andere oder vll sogar beide in die Luft gehn ist so ziemlich egal :D. Von der Entfernung her sind sie grob gesehen ähnlich...
 
Evilandi666' schrieb:
AKWs kann man übrigens mal nicht so kurz eben abschalten. Nen Atom-Reaktor Hoch-/Runterfahren ist keine "kurze" Sache von 5 Minuten.


Im Hardcoremodus schon, allerdings...richtig regulär nicht. und somit überhaupt nicht für Lastspitzen geeignet ;-) das dauert nämlich schon etwas länger, allerdings keine 12 oder 20 Jahre ;)
Pumpspeicherwerke wären schon mal ein schritt in die richtige Richtung, dann würden sich auch die erneuerbaren Energien viel besser nutzen lassen. Aber irgendwie bestand die Strategie der letzten Jahre eher in zweifelhaften Subventionen, statt strategischen Investitionen. Und Gas ist noch reichlich vorhanden....verdammt viel...aber stop da müssen wir vorsichtig sein .....da war ja noch das CO² Schreckgespenst....und auf den Emissionshandel wollen wir ja nicht verzichten...bietet er ja so viele Möglichkeiten Geld aus dem Nichts zu generieren ;)

Ich denke es gibt viele Wege die man beschreiten oder nicht beschreiten kann, der Punkt ist nur der alles was entscheiden oder gemacht wird ist Fake. Nichts wird richtig gemacht. Wenn man ja zur Kernkraft sagt, dann muß man auch ja zum Bau von moderneren effizienteren und sichereren Kraftwerken sagen, und nicht Kraftwerke mit zugedrücktem Auge durchwinken die die aktuellen Auflagen gar nicht mehr erfüllen.... Wenn mein Auto die heutigen TÜV-anforderungen nicht mehr erfüllt, kann ich auch nicht sagen...naja ist ne Brückentechnologie bis ich mir ein neues gekauft habe. Wir haben es leider nicht mehr mit wirklichen strategischen Entscheidungen für eine langfristige Zukunft zu tun, sondern wirklich nur noch mit kleinen Geschenken für die Wirtschaft.
 
Ich sags ja nur ungern.

Aber auch wenn wir unseren Ausstieg beschließen.. Frankreich nutzt die Atomkraft zu 80% und wird nen Teufel tun, sich von einer Grinsekatze im Hosenanzug eine Ausrichtung vordiktieren zu lassen.
Ich habe selbst 2001 in Ungarn einem Bürgermeister die Hand geschüttelt der uns voller Stolz von den Bauplänen in seiner Stadt erzählt hat. Millionenschwere Steuereinnahmen durch einen riesengroßen AKW-Komplex. Der Strom sollte nach Österreich exportiert werden.

Wir können das Problem als einziges Land maximal verschieben..

Nur um mal eine Rechnung in den Raum zu werfen: Um den derzeitigen Strombedarf ( etwa 600 Terawattstunden pro Jahr ) zu decken müssten wir die 25% die aus der Atomenergie gewonnen wurde mit über 17000 Windrädern neuester Bauart kompensieren. Und dann unter der Vorraussetzung, dass die Windräder mit 1 MW Nennleistung voll ausgelastet sind.
 
J_R' schrieb:
Öhm, das die SPD den Atomausstieg beschlossen hatte, ist dir aber schon bekannt? Und das die CDUCSUFDP dies wieder rückgängig gemacht hat auch? Ist dir auch bekannt, dass unter Gabriel Sicherheitsverschärfungen für Atomkraftwerke in Kraft getreten sind, die unter Röttgen sofort wiedr abgeschafft wurden?

Naja, das ist in diesem Fall irrelevant. Denn es ging mir nicht um die grundsätzliche Thematik "Atomenergie", sondern um das Instrumentalisieren der Katastrophe in Japan.

Mir geht es um die Art und Weise der Opposition, vor allem um das Geschwafel des Dickerchens.

Und das zeigt mir, dass die SPD mittlerweile absolut krampfhaft und ohne Skrupel vorgeht, um Bauern zu fangen.
Sigmar ist der Bauernfänger par excellence.

Gruß
 
Pommbaer' schrieb:
Nur um mal eine Rechnung in den Raum zu werfen: Um den derzeitigen Strombedarf ( etwa 600 Terawattstunden pro Jahr ) zu decken müssten wir die 25% die aus der Atomenergie gewonnen wurde mit über 17000 Windrädern neuester Bauart kompensieren. Und dann unter der Vorraussetzung, dass die Windräder mit 1 MW Nennleistung voll ausgelastet sind.


Ich glaub mit der vielen heißen Luft aus Berlin, würde man mit einem Aufwindkraftwerk auskommen ;-)
 
tbd' schrieb:
Evilandi666' schrieb:
AKWs kann man übrigens mal nicht so kurz eben abschalten. Nen Atom-Reaktor Hoch-/Runterfahren ist keine "kurze" Sache von 5 Minuten.


[...]
Ich denke es gibt viele Wege die man beschreiten oder nicht beschreiten kann, der Punkt ist nur der alles was entscheiden oder gemacht wird ist Fake. Nichts wird richtig gemacht. Wenn man ja zur Kernkraft sagt, dann muß man auch ja zum Bau von moderneren effizienteren und sichereren Kraftwerken sagen, und nicht Kraftwerke mit zugedrücktem Auge durchwinken die die aktuellen Auflagen gar nicht mehr erfüllen.... Wenn mein Auto die heutigen TÜV-anforderungen nicht mehr erfüllt, kann ich auch nicht sagen...naja ist ne Brückentechnologie bis ich mir ein neues gekauft habe. Wir haben es leider nicht mehr mit wirklichen strategischen Entscheidungen für eine langfristige Zukunft zu tun, sondern wirklich nur noch mit kleinen Geschenken für die Wirtschaft.

Das ist es doch. Den Konzernen geht es um die Gewinne und den Aktienkurs, die Politiker machen Stimmungspolitik wo nötig um es sich mit den Konzernen nicht gar zu arg zu verscherzen. Mehr wird da nicht betrieben. Menschen/Natur juckt da eigentlich keinen, leider. Und der Witz ist ja, teurer wirds sowieso. :D
 
Hallo,

die Nachrichten über die Reaktorkatastrophe im japanischen
Fukushima machen fassungslos und wuetend.

Bundeskanzlerin Merkel kuendigte unmittelbar danach an, die
Sicherheit aller deutschen Atomreaktoren zu überpruefen.
Jetzt muessen wir dafür sorgen, dass es nicht beim
unverbindlichen Pruefen bleibt.

Ich habe gerade einen Appell an die Kanzlerin unterzeichnet,
Atomkraftwerke in Deutschland endlich abzuschalten. Sobald
100.000 Menschen den Appell unterzeichnet haben, soll er in
als Anzeige in bundesweiten Tageszeitungen veroeffentlicht
werden.

Unterzeichne auch Du:
http://www.campact.de/atom2/sn11/signer
 
Ich will auch mal:

Heute in Hannover waren (von mir geschätzt) ca 1000 Menschen auf der Mahnwache.
Find ich gut, vor allem viele junge Leute!

Und der Ausstieg vom Ausstieg hat vor allem für die E-Konzerne den Vorteil,
das die ganzen unliebsamen kleinen Stromanbieter (welche die Preise "kaputt" machen) nicht inverstieren können.

Es sind bestimmt etliche Kredite von Banken nicht verlängert bzw davon davon abhängig gemacht worden,
ob die AKW weiter laufen werden (Mitte/Ende 2010).

Die VIER brauchen doch nur auch steuerlichen Gründen Kredite....

my 50 Cent....

Edit spricht für die Politik:

Merkel: Die Akw sind sicher,..... wir werden sie überprüfen :pinch:
Westerwelle: Wir wollen diesen Thema nicht parteipolitisch instrumentalisiren. :facepalm:
Seehofer zum Thema Flugzeugangriff auf AKW: Alles was möglich ist, muss ausgeschlossen werden :crying:
 
pfälzer' schrieb:
Warum regen sich eigentlich soviele über das "Atomzeug" auf?! Klar wenn hier eine Naturkatastrophe wäre würde es mit den AKW´s vll auch nicht so gut aus sehen. ABER was ist mit der ganzen anderen Industrie?! Chemie zb... Die Firmen wären genauso betroffen und dadurch kann zwar keine Atomwolke etc pp entstehen aber andere Schäden verursachen die auch nicht wirklich toll sind. Warum ist hier keiner dagegen?!
Also muss man das ja auch alles schließen, überprüfen...
Das mit dem Strom ist eh der größe Witz in Deutschland. Da gibt es Bestimmungen, dass sie soviel zb Ökostrom nutzen müssen. Weil besser, billiger Politik halt und hierzulande haben sie die Probleme das Netz am laufen zu halten. Irgendwann wird es soweit sein, dass mal alles zusammenbricht.. Da freu ich mich jetzt schon drauf. Dann ist das geschrei auch wieder rießig. (Hab mich da mal mit meinem Onkel darüber unterhalten der dafür zusändig ist, dass das Stromnetz in einem gewissenbereich Deutschlands nicht zusammen bricht)
Wie leider so oft gehts hier beim Strom nur Politik, echt traurig....
PS: Was soll es mir bringen wenn sie zb bei mir in der nähe das AKW in Philippsburg (D) abschalten und auf der anderenseite das AKW in Straßburg (FR) fleißig weiter läuft. Ob das eine oder das andere oder vll sogar beide in die Luft gehn ist so ziemlich egal :D. Von der Entfernung her sind sie grob gesehen ähnlich...
Ist echt selten das man so viel quatscht liest..
Wie kann man Chemieanlagen mit AKWs vergleichen? Klar kann immer etwas passieren ist ja auch schon einige male etwas passiert aber, mir stellt sich sofort dir Frage, wie willst du diese Chemieanlagen ersetzen?
AKWs kann man ersetzen wenn man es denn will! Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, es ist jedeoch ein Anfang eines Prozesses der sicherlich über mehrere Jahre geht. Und gerade Deutschland, als Industrieland kann dort durchaus ein Vorbild für andere Länder sein!
 
Zahlen, Restrisiko und die Zuverlässigkeit technischer Systeme ...

Hallo ins Forum:

Leider fallen Ereignisse, die hochemotional diskutiert werden, immer wieder in Zeiten, in denen eine sachliche Diskussion in den Hintergrund gerät - seien es nun Bundestagswahlen, seien es Landtagswahlen.

Ich daher versuchen, einige Punkte möglichst ohne Emotionen zu schildern. Zum Thema Stromerzeugung gibt es vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg 2010 folgende Zahlen für die Stromanteile 2009 (Zahlen gelten für BaWü - Danke für Hinweise an ibmthink - hatte den Zusatz vergessen):
- Kernkraft 52%
- Steinkohle 23%
- Erdgas 5%
- Energie aus erneuerbaren Energieträgern 15%
-- Steigerung von 2008 zu 2009 von 14% auf 15%
--- Photovoltaik +44%
--- Biomasse +9%
--- Windkraftanlage -11%
--- regenerative Wasserkraftanlagen -5%

Soweit die Zahlen zum Thema Strom.

Mich bewegt - oder wundert, bei der gesamten Diskussion immer das Thema "Sicherheit" bzw. "Risiko". Es gibt kein technisches System, das 100% sicher ist bzw. bei dem es kein Risiko gibt (bitte korrigiert mich, wenn Ihr ein derartiges System kennt). 100%ige Sicherheit würde bedeuten, dass das Ereignis "Risiko" im Sinne der Wahrscheinlichkeitstheorie das "unmögliche Ereignis" mit der Wahrscheinlichkeit 0 darstellen würde. Wer sich einmal mit Methoden befasst hat, die z.B. im Ingenieursbereich dazu verwendet werden, Systemrisiken zu minimieren (FMEA, FTA, DoE, ...), der wird feststellen, dass es ein "Risiko = 0" nicht gibt.

D.h. es gibt immer eine Abwägung, ob man bereit ist, ein Risiko zu tragen oder auf Dinge zu verzichten und durch den Verzicht das Risiko zum "unmöglichen Ereignis" zu machen.

Auf "unseren" Bereich bezogen (unser = IT, Software), müssen wir uns bewusst sein, dass wir Systemen vertrauen, von denen wir wissen(!), dass sie fehlerhaft sind. Und diese Systeme steuern nicht nur Kraftwerke, sondern prägen auch unseren ganz normalen Alltag (von den Steuergeräten in Fahrzeugen bis hin zu Systemen in Flugverkehr, im Finanzwesen oder in der Medizintechnik).
Zuverlässigkeit in technischen Systemen bedeutet Restrisiko, das, auch wenn es minimal ist, immer > 0 ist. Kein Ingenieur, kein Informatiker wird wissentlich (hoffe ich zumindest), ein System bauen oder entwickeln, dass fehlerbehaftet ist. Er wird versuchen, die Fehler zu vermeiden. Ich gehe davon aus, dass sich hier im Forum auch einige Kollegen befinden, die Systeme bauen oder entwickeln. Und - wir versuchen Fehler zu eliminieren, indem wir Systeme testen. Aber jeder Test ist nur in der Lage festzustellen, ob ein System für den konkreten Testfall ein iO oder niO liefert - mehr nicht. In der Informatik gibt es theoretische Ansätze, die darauf abzielen, Fehler nicht nur zu minimieren, sondern Fehlerfreiheit i.S. der mathematischen Logik zu beweisen (z.B. VDM - Literatur: Bjorner & Jones: Formal Specification & Software Development). Faszinierend, aber für die Praxis hinsichtlich des Aufwands nur bedingt tauglich. Selbst wenn ein System, bzw. der Programmcode eines Systems, formal fehlerfrei ist, dann muss dieses System immer noch compiliert werden, dann muss dieses System immer noch auf einem Zielsystem ablaufen. Würde aber erfordern, dass Compiler, dass Betriebssystem und alle weiteren Komponenten ebenfalls fehlerfrei (d.h. die Fehlerfreiheit wurde bewiesen - nicht getestet) sind. Die Komplexität dieser Tatsache wäre - theoretisch - zu bewältigen. Aber der Aufwand (= Kosten) würde den Rahmen des Tragbaren sprengen.

Also, wenn Ihr heute ins Auto, in die Bahn oder in ein Flugzeug steigt, dann vertraut Ihr darauf, dass das jeweilige System "sicher" ist.

In diesem Sinne, für Euch einen schönen Tag.

Grüße, Ingolf.

P.S.: Bzgl. der Sicherheit bzw. des Restrisikos empfehle ich Euch "Lauren Ruth Wiener, Digitales Verhängnis". Ist zwar schon ein wenig älter, zeigt aber auch, dass es Fehler gibt, von denen wir heute(!) vielleicht meinen, "das hätte man doch entdecken können". Und gerade diese Fähigkeit sollte den Menschen auszeichnen - Dummheit bedeutet nicht keine Fehler zu machen - Dummheit bedeutet aus Fehlern nichts zu lernen.
 
- Kernkraft 52%
- Steinkohle 23%
- Erdgas 5%
- Energie aus erneuerbaren Energieträgern 15%

das sind 95%, und der Rest? Es gibt die lustigsten Zahlenspiele dazu. Wikipedia verweist auf Angaben da kommt Kernkraft auf um 11%, 3sat hatte was mit 30%... es kommt wohl immer auf die Region an und was man genau betrachtet.

Das bei technischen Systemen immer ein Restrisiko bleibt ist klar, und auch das jedes Stueck Software was ueber Hello World hinaus geht fehlerhaft sein kann auch. Nur: niemand hat auch nur ansatzweise eine Idee wohin mit dem Muell, und die folgen wenn was schiefgeht sind unbeherrschbar und betreffen hunderttausende oder millionen von Menschen. Die beiden Punkte reichen fuer mich persoenlich schon aus um mir das Ende der Atomkraft zu wuenschen. (Disclaimer: ich bin kein Spinner der sofort den Hebel umlegen will. ich will nur zurueck zum beschlossenen Atomausstieg den die jetzige Regierung mit Mauschelei und Geheimvertraegen wieder gekippt hat).

Hier gab es vor einigen Monaten einen Zeitungsbericht das der Ort in dem ich lebe mehr Strom durch Photovoltaik erzeugt als er verbraucht. Wenn ich ueberlege was man alles erreichen koennte wenn man nicht die Atomkraft weiter subventionieren wuerde sondern auch das Geld in alternative Energien stecken wuerde...
 
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