Der Haushalt eines modernen Bildungsbürgers

Gummiente

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Ist diesmal wirklich off topic aber...

Welches Bild fällt euch ein wenn ihr an ein Arbeitszimmer eines "Bildungsbürgers" denkt?

Früher war das ja ein Zimmer das bis zur Decke mit Büchern vollgestopft ist aber heutzutage wirkt das eher wie das Zimmer eines Messies der sich nicht in der neuen Zeit zurecht findet?

Ein kahler Raum mit minimalistischer Möblierung und ein 13" Apple ohne jede Kabel auf dem Tisch?
 
Wirklich seltsame Frage :unsure:
Also für mich gibt es wenn eher das Bildungsbürgertum und das kann sehr vielfältig sein. Nach wie vor charakterisiere ich das mit einem finanziell eher gesicherten Status, einer guten Ausbildung, was nicht unbedingt Hochschulabschluss sein muss, und einem überdurchschnittlichen Interesse an gesellschaftlichen Themen. Innerhalb dieses Rahmens wird man aber eine Vielzahl von Individuen mit unterschiedlichsten Ausrichtungen finden.

Grüße Thomas
 
Ein kahler Raum mit minimalistischer Möblierung und ein 13" Apple ohne jede Kabel auf dem Tisch?
Das erinnert mich an einen Blender, der vor x Jahren mal mein Vorgesetzter war 🤣.
Und wie viele von diesen erwähnten Büchern früher wirklich gelesen waren oder als Nachschlagewerke dienten, das sei mal dahingestellt.
Ich empfehle zum Ermitteln ob jemand "Bildungsbürger" ist das persönliche Gespräch. Wobei unter diesem Begriff bestimmt jeder etwas anderes versteht. Manche, die sich dazu zählen sind vielleicht auch nur Einbildungsbürger. Manch andere möchten vielleicht auch gar nicht dazu gehören. Ich z.B..
Was den 13" Apple betrifft: Wenn ich nichts sehe, kann ich auch nicht vernünftig arbeiten. 1-3 vernünftige Bildschirme braucht es da schon noch...
 
Bewertend sollte die Frage eigentlich nicht sein aber da das offenbar so ausgelegt wird versuche ich es mal, hoffentlich neutraler:

Wenn man beim Besuch im Haus herumgeführt wird und man stolpert in ein Zimmer voller Bücher, dann wurden die Bewohner ja bewusst oder unbewusst sofort in eine Schublade eingepackt. Da ich nicht mehr glaubte, dass man heutzutage noch Bücher sammelt habe ich mich halt gefragt was man heutzutage ins Regal/Zimmer stellen muss, um in die selbe Ecke gesteckt zu werden. Bzw. was die Bücher als Sammelobjekt abgelöst hat.
 
Die Bücher waren sicherlich früher alternativlos, weil man nur so zumindest einen Teil allen Wissens zeitnah zugänglich hatte.
Gleichzeitig hatten sie natürlich auch repräsentativen Wert und Zweck.
Heute würde man vielleicht stattdessen Objekte ohne praktischen Nutzwert präsentieren, wie größere Gemälde oder Skulpturen, evtl. von zeitgenössischen Künstlern.

Entschuldige bitte meinen Beitrag weiter oben, manche Dinge triggern mich einfach... :)
 
@boletusmaximus

Mein Versuch noch einmal nachzufassen war nicht auf dich gemünzt sondern auf @mectst der aus der Frage nach Büchern eine Grundsatzdiskussion über die Definition von "Bildungsbürger" den ich extra in Anführungsstrichen gesetzt hatte sah...

Aber Gemälde bzw. Kunst scheint ein guter Hinweis zu sein. Zumal ja auch CDs und LPs aus der Mode gekommen sind und riesiege Konsolenspielesammlung wohl kaum dafür taugt. Mal schauen ob ich bei Google damit weiterkomme statt nur immer wieder auf Privatbibliotheken zu stoßen.

Danke für den Hinweis. :)
 
Zumal ja auch CDs und LPs aus der Mode gekommen sind...
Wobei das auch denkbar wäre, wenn man einen entsprechenden Plattenspieler samt Verstärker und Boxen hat. Solche Anlagen haben ja bisweilen auch schon Kunstcharakter und ein entsprechendes Image.
 
Zuletzt bearbeitet:
Früher war das ja ein Zimmer das bis zur Decke mit Büchern vollgestopft ist
Na in meinem Kopf sind da die Bücher noch immer da
(es zählt das Feeling und wer viel liest, weiß zur Abwechslung auch Geruch und Feeling eines echten Buches zu schätzen).
Die fast schwarzen Eichenregale sind jedoch mittlerweile weißen Regalen eines schwedischen Möbelkonzerns gewichen.
Buchrücken dominieren nicht mehr in sämtlichen Ledernuancen, es finden sich dort die Farben Weiß, gelb, Rot und Blau.
Der tonnenschwere Echtholzschreibtisch mit Tuschefeder, Füllfederhalter und jeder menge Papier
ist einer leichten Glas-Alu-Konstruktion mit aufgesetzter 3-fach-Steckdose, Laptop,
evtl. 1-2 Bildschirmen und einem schlanken Tablet gewichen
(garniert von sauber sortierten weißen und schwarzen USB-Kabeln)
Und wer es auf die Spitze treiben will stellt einen der Bildschirme Hochkant 😜
 
Wer in mein Haus bzw. eben Arbeitszimmer "stolpert", wird ebenso mit Büchern, Figuren-Sammlungen (bin Disney-Fan durch und durch!) und Souvenir-Sammlungen der Reisen meiner Frau und mir konfrontiert - ob er will, oder nicht! Es ist total voll gestopft und chaotisch, das jährliche Putzen ist für mich ein Grauß, aber es ist genau unser Stil! Die Regale an den Wänden sind aus 1978, ein Erbe aus unserem Familienumfeld.

Wir sind beide zwar unterschiedlich gebildet (sie hat einen Master in Finanzen, ich nur eine technische Ausbildung), haben aber dennoch gewisse Güter wie familientaugliche, leistungsstarke, abbezahlte Fahrzeuge in der Garage stehen. Das irritiert unsere Besucher, auch im engeren Umfeld, desöfteren.

Ich kann durchaus bestätigen, dass man heutzutage eher "Clean Desk" erwaret ... am besten noch von IKEA : )

Man sollte sich einfach abgewöhnen, Menschen nach Gütern und Lebensstil zu beurteilen. Quite simple! : )
 
Finde die Frage gar nicht so uninteressant:)

Hatte mal in einem Blog gelesen, der das Thema Videomeetings im HomeOffice aufgriff, und das viele Leute im Hintergrund ein volles Bücherregal stehen haben, da dies swas suggerieren könnte

Im gleichen Blogartikel wurde dann auf eine Webseite verlinkt, wo man sich exakt so ein Bücherregal als "Tarnung" bestellen könnte.

Ich schau mal ob ich die Website noch finde...

Ergo, gebe ich nichts auf Bücher oder Titel, kenne genügend "einfache Leute" die ich für gebildeter/reifer als Leute mit höherem Abschluss auf dem Papier halte.

In Amerika geben wohl manche Firmen auch nichts mehr auf irgendwelche Titel, sondern die schauen was derjenige in der Praxis kann - in Deutschland geht es auch langsam damit los:)
 
@Gummiente
Sorry wenn es so rüber gekommen ist, ich wollte keine Diskussion über eine Definition dazu anstoßen. Letztlich sehe ich es so, dass die Gesellschaft heute weit aus weniger starr gefasst ist, als das früher noch üblich war. Und ich denke, kann man in allen Schichten der Bevölkerung bestimmte Wohn- und Einrichtungsstile vorfinden, wo es vormals noch gewisse Assoziationen gab. Wenn du mich fragst, ich mache mir ein Bild über eine Person über viele Eindrücke. Die persönliche Umgebung gehört da sicher dazu, aber auch Dinge wie Körpersprache und Ausdrucksweise, Kleidung usw. und zum Schluss wohl auch etwas Bauchgefühl.

Grüße Thomas
 
Gabs auch früher schon;)
Manche Buchbinder verkaufen Fehldrucke als billige Deko,
Für 10 Bücher würd ich da persönlich nicht mehr als 20€ ausgeben.
In England konnteste schon vor Jahren alte ledergebundene Bücher als Meterware kaufen. Das sind dann oft die Bücher, die auf dem Antiquariatsmarkt nichts bringen, z.B. alte Kirchentraktate oder Ähnliches. Sieht aber wg. der Lederrücken alt und gediegen aus. In Fachzeitschriften für Innendekoration gibts da schon seit gefühlten Ewigkeiten entsprechende Inserate. Gibts bei uns auf dem Kontinent sicher auch.
Z.B.

Es gibt auch als Dienstleistung auch Anbieter, die dir, gegen entsprechendes Kleingeld, nach persönlichen Vorstellungen deine Bibliothek entsprechend zusammenstellen, ohne daß du dich selbst drum kümmern mußt. Falls du beispielsweise als stolzer neuer Besitzer eines engl. Landsitzes die Bibliotheksregale repräsentativ bestücken möchtest, anstatt mit der Sammlung der Lustigen Taschenbücher. ;)
 
Es gibt auch als Dienstleistung auch Anbieter, die dir, gegen entsprechendes Kleingeld, nach persönlichen Vorstellungen deine Bibliothek entsprechend zusammenstellen, ohne daß du dich selbst drum kümmern mußt. Falls du beispielsweise als stolzer neuer Besitzer eines engl. Landsitzes die Bibliotheksregale repräsentativ bestücken möchtest, anstatt mit der Sammlung der Lustigen Taschenbücher. ;)
Erinnert mich an John Le Carre. Da besucht ein Russe die Britische Botschat in Moskau und findet die erlesensten Bücher von denen er nur träumen konnte. Er nimmt ein Buch in die Hand und hört beim Blättern das Knistern von Büchern wenn sie das allererste mal aufgeschlagen werden.
 
[...] Da ich nicht mehr glaubte, dass man heutzutage noch Bücher sammelt [...]
Es hat jemand meinen Namen gesagt (nur nicht laut genug aus dem Thema heraus gerufen, dass ich es gehört hätte).

Doch, es gibt durchaus noch solche Verrückte, die Bücher sammeln und nicht ob der Buchrücken (auch, aber nicht nur), sondern wegen des Inhalts. Ich selbst bin da ziemlich schwer vorbelastet, aber die Bibliothek von meiner Frau und mir hat jetzt - eben auch mit jenen Bänden meiner Eltern vereint, eine Größe erlangt, die mich auf einem NAS ein ILS (Integrated Library System - für Kenner: KOHA) betreiben lässt, um einen Überblick zu bewahren.

Das hat aber nicht wirklich viel mit Bildungsbürgertum zu tun, ich komme aus einer Handwerkerfamilie, auch wenn es dann bei mir und bei meiner Frau ein Hochschulstudium geworden ist. Es geht da wirklich mehr ums Sammeln und greifbar haben von Wissen. Das Internet kann ausfallen, das Buch hat man immer griffbereit; zudem sind wir Fans des Haptischen. Etwas in der Hand haben, darin blättern... leider kommt das - zugunsten der eBooks - auch in den Bibliotheken - immer mehr ab.

Also ja, bei uns kann man in ein Zimmer voller Bücher stolpern: ins Wohnzimmer, ins Schlafzimmer, ins Kinderzimmer (ja, unsere Zwerge sind auch von Büchern besessen), in die Küche....
und wenn ich dann noch die ThinkPad-Sammlung auspacke, dann bin ich in einem Eck, das kann ich gar nicht sagen, wo... :-P
 
Ich schließe mich @Sir Charles82 an. Unsere Bibliothek müsste um die 1500 Bücher fassen (ja, 90% Trivialliteratur, 8% Fachliteratur und irgendwie dann noch 2% Weltliteratur). Im Endeffekt sind bei uns Wohnzimmer und Büro Bibliotheksräume mit ein paar Gadgets wie PC, Schreibtisch, Couch und irgendwo hängt auch ein TV an der Wand.
Zuzüglich Kinder- und Kindle-Bibliothek ist es wahrscheinlich inzwischen an der 3000 am kratzen.
 
Pff... Wenn ich überschlage, was bei uns zu Hause an Büchern vorhanden ist, komme ich in etwa auch auf die Zahl. Inkl. Kochbücher, Fachbücher und Speziellere Bücher.
 
Zahlen hab ich noch gar nicht genannt.... puhh, also nach der Letztzählung bei meinen Eltern waren es um die 7000 Bücher aus allen möglichen Wissenssparten.

Dazu wohl noch von unserer Seite um die 2000, also.... aber natürlich nicht nur Fachliteratur, sondern viel Belletristik, Romane, meine Star Trek und Star Wars Sammelreihe mit Modellen (ahöm)... und nein, das wird nicht gesammelt, um irgendwen damit zu beeindrucken oder in ein Eck gestellt zu werden. Die Bücher werden gelesen, die Bücher werden benutzt. Wenn mich wer deswegen in ein Eck stellen will... nur her damit. ;-)
 
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