Nun, wie es hergestellt wird ist ja ziemlich ersichtlich, auch wenn man zuerst Bedenken hat in Bezug auf die Kosten und Fertigungsdauer.
Meine erste Vermutung ist folgende:
Das Oberteil ist ein normaler Vierkant-Kaltwalz-Alublock, wie er beliebig erhältlich ist (man bedenke, daß Automotoren und Inline-Skates mit einer Aluschiene ja auch aus sowas gemacht werden). Danach läuft eine ganz normale CNC-Fräse durch. Das gibt es schon seit 15 Jahren zuverlässig in der Industrie.
Anschliessend gereinigt, anodisiert und poliert. Fertig.
Das Unterteil sieht sehr nach ganz normalem Pressdruck aus. Simpel und billig.
Man würde jetzt meinen, mit einer CNC Fräse dauert das ganz ewig lange, wenn man auf Millionenstückzahlen kommen will.
Aber schauen uns wir doch mal ein T500 an:
Das Metallframe ist ein Aludruckspritzguss, evtl. ein Magnesium/Alu-Gemisch. Billig und einfach.
Jetzt kommt es aber: da sind dann pro Stück ein paar Chinesen beschäftigt, etliche Plastikteil und Verbindungen und unzählige Schrauben überall einzudrehen (natürlich mit Fehlern und Ausschuss und Retour, ist nun mal so...). Dann wird das Ganze noch zusammen gesteckt mit etlichen Kabeln und Verbindungen, die über Kabelbäume laufen. Im Endeffekt kann es gut funktionieren, oder auch nicht (wenn dann nach 3 Jahren die ersten Materialermüdungen kommen, wie z.B. beim T40).
Beim MacBook läuft alles vollautomatisch. Am Ende steht nur noch ein Chinese, der die Platine in das Oberteil legt, ein paar Schrauben montiert, die Flachbandkabel ansteckt und dann das Unterteil dran klippst. Fertig.
Und am besten: es ist vermutlich wesentlich billiger als die Herstellung des Thinkpads und sieht Welten besser aus (das ist aber jetzt rein subjektiv!). Der Aluminiumanteil ist recht klein. ich vermute das Oberteil hat eine Wandstärke von 3-5mm mit Durchgangsstreben zum Unterteil. Das sind dann wohl nur um 500g Alu insgesamt, der Rest geht zurück in die Schmelze, wobei das Alugemisch (vermutlich billiges 6000 Alu) direkt wieder ohne Verunreinigung in den Kreislauf gehen kann.
Ich denke, Apple hat hier ein paar dicke Fliegen mit einer Klappe erschlagen:
1.) große Kosteneinsparungen bei der Herstellung -
2.) wesentlich weniger Fehleranfällig da kaum Einzelteile da sind
3.) man kann es als hochwertigstes High-Tech verkaufen
4.) der Kunde ist mächtig beeindruckt und zahlt den hohen Preis.
5.) Es sieht halt einfach verdammt gut aus. Wie bestellt man eigentlich jetzt den matten Bildschirm als Option?
Cheers,
Dilbert