Das 770X Projekt

sternenfall

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25 März 2007
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Hallo zusammen!

vielen Dank für dieses schöne Forum. Dies ist mein erster Post hier. Ich habe diesen Thread aufgemacht um von meinen Erfahrungen mit einem 770X zu berichten das ich auf Ebay erworben habe.

Ich bin selbständig in der IT und mache seit 20 Jahren Systemprogrammierung, Rechenkerne, Anwendungsentwicklung etc. Ich könnte ohne weiteres ein neues ThinkPad kaufen und von der Steuer absetzten. Denn schließlich sind auch die neuen ThinkPads konsequent entwickelte Geräte. Allerdings besteht ihre Konsequenz darin, sie alle zwei Jahre wegzuwerfen und durch ein Neues zu ersetzen. Nichts dagegen zu sagen! Das ist eine Lebensform die man ausprobieren kann, und offensichtlich ist gerade die Zeit dazu. Mich stört daran eigentlich nur, daß man bei steigendem Preis keine bessere Gerätebasis bekommt. Man bekommt nur schnellere Chips und ein größeres Display. Am Rest sparen die Hersteller: von der Verarbeitung (spürbar) bis zum Support (regelmäßig in der c't nachlesbar).

Ich halte dies für einen Trend. Mal sehen was davon übrig bleibt. Man spart ja doch nichts, denn man kauft öfter nach. Man hängt auch öfters ganze Samstage lang in Media-Märkten rum. Die Sinn-Frage stellt sich da früher oder später ohnehin von selbst.

Für mich ist bei allen technischen Geräte eine gute Verarbeitungsqualität das A und O. Sonst wird nämlich ev. das Gerät zum Problem, und belastet mich statt gewisse Aufgaben zu erleichtern. Das gilt für einen Tischstaubsauger genauso wie für ein Notebook. Wenn die Hardware leistungsfähig ist, aber in einer klapprigen Hülle steckt und die Garantieleisungen nur auf dem Papier bestehen, dann lebe ich wirklich besser ohne das Zeug. Dann schaue ich eben nicht HD-DVD, oder spiele nicht Doom III im ICE. Dann gucke ich halt bloß aus dem Fenster. Oder lese ein Gedicht. Oder versuche mit einer netten Dame ins Gespräch zu kommen, statt mit Vista, dem 15-GB-Monster.

Trotzdem brauche ich ein Notebook. Ich brauche es hauptsächlich um Texte zu editieren und Code zu kompilieren. Letzteres geht mit einen mobilen 2-GHz-Handwärmer natürlich schneller. Andererseits: wenn man gründlicher nachdenkt muß man auch weniger kompilieren. Außerdem habe ich ja auch Desktop-PCs und Server. Das Notebook möchte ich herumtragen können, und überall liegenlassen wenn es nervt.

ThinkPads haben mich begeistert seit ich Anfang der 90er mit diesen Geräten gearbeitet habe. (Allerdings kannte ich ihre Typen nicht. Zu dieser Zeit war ich noch angestellt, und die Geräte wurden mir gestellt.) Es sollte also ein ThinkPad sein, und zwar aus o.g. Gründen kein neues. Nachdem ich mich ein bißchen mit den älteren ThinkPads beschäftigt habe (nicht zuletzt über dieses Forum) stehen für mich die Favoriten fest: 600X, 770X und 770Z. Vielleicht noch ein A31p wenn ich eine gutes finde.

Vor einer Woche habe ich also auf Ebay ein 770X ersteigert (genau so eins). Es hat einen PII (Deschutes) mit 300MHZ, 320 MB RAM, eine 14.3 GB TravelStar Festplatte, ein 14.1-Zoll-Display mit der 1280x1024 Auflösung und ein Original-IBM-DVD-ROM. Der Allgemeinzustand ist - kurz gesagt - atemberaubend. Es ist wirklich wie neu, die Tastatur wirkt jungfräulich, da sind keine Krümel in den Ritzen und das Display ist hell und ohne Pixelfehler. Schon erstaunlich, was man heutzutage für 93,-- alles kaufen kann. :D

Merkwürdig, daß man sich auf Ebay wegen den X40zigern die Finger krumm klickt, aber alles was weniger als 800MHz hat für wertlos hält. Naja, das muß wohl jeder selbst wissen, ob er sich mit so einem alten Liebchen belastet. 8) Es gibt da z.B. noch ein uriges 701 "Butterfly" von einem Österreicher, Erstbesitzer, IBM-Mitarbeiter. Der hat es mal für seine Frau gekauft. Wenn ich es bekomme werde ich darauf mein eigenes, kleines Linux hochziehen (so wie hier von einem IBM'ler beschrieben: Lightweight Linux, Part 1).

Aber zurück zum 770X. Nachdem ich aufgehört habe, vor Freude über den guten Zustand meiner Neuerwerbung im Zimmer herumzuhüpfen, dachte ich mir, schau mal was passiert wenn du in dieses IBM-Laufwerk mit dem "Assembled 1998" Aufkleber... die neuste Knoppix-DVD legst. Der 770X begann tatsächlich von der DVD zu booten. Nachdem ich ein paar Cheat-Codes eingesetzt hatte (pnpbios=off noscsi screen=1280x1024) fuhr Knoppix auch problemlos hoch. ACPI wurde voll unterstüzt, und ich konnte das System schlafen schicken indem ich einfach das Display zumachte.

Das nächste war einen 1-GB-USB-Stick in das 770X zu stöpseln. Nach zwei-drei Sekunden erschien der Stick als Laufwerk auf dem Desktop. Darauf habe ich dann die Knoppix-Konfiguration gespeichert, und fertig war ein funktionierendes System.

Jetzt möchte ich gerne das BIOS updaten, eine größere Festplatte verbauen und Debian fest installieren. Um das BIOS updaten zu können brauche ich allerdings einen funktionierenden Akku, der hoffentlich bald eintrifft. Denn ohne neues BIOS möchte ich die Debian-Installation nicht beginnen. Bleibt also die Festplatte. Problem: sie lässt sich zwar ausbauen, steckt aber in einer Metallschachtel. Ich kann den Deckel öffnen, bekomme aber die Platte nicht raus. Sie scheint darin verklebt zu sein. Hat jemand einen Tipp?

Fotos folgen später!

Viele Grüße
Andreas
 
Hallo Sternenfall,

da hast Du ein Schnäppchen gemacht :D

Um die Festplatte zu entfernen solltest Du alle sechs Schrauben am Caddy lösen, Deckel aufmachen und dann sollte die die Platte entgegenkommen. Da die Alurahmen leicht zu verbiegen sind kann es sein dass du von unten VORSICHTIG durch die Löcher nachdrücken musst, bitte nicht mit nem Schraubendreher, lieber ein Wattestäbchen...

Hier läuft ne 40GB Platte drin - ohne Probleme, sie sollte nur im 770er partitioniert werden. Ich vermute dass eine 60er auf jeden Fall funktioniert, bei den 80-120GB würde ich auf eine Wahrscheinlichkeit von 70% für dass einwandfrei Funktionieren tippen.

Wenn Du Deinen Wohnort angibst kann man auch mal schauen wer einen Akku in der Nähe hat. Hier sind diverse in Betrieb, leider halten einige nur 15 Minuten, mein bester kommt im 770z/400MB auf ca. 2,5h mit Wlan 8)

Wenn man das DVD-Laufwerk entfernt kann man dort übrigens auch einen Akku einsetzen, es gibt einen speziellen Spacer der die Lücke schliesst, aber es geht auch ohne.

Noch ein Tip: falls das DVD-Laufwerk ein Matsushita sr8171 ist kann man es durch viele Standard-DVD-Slimline-Laufwerke ersetzen.

Und noch einer: Falls WLAN, dann PCMCIA/Cardbus!

MfG Martin
 
BIOS Update

@Martin: Danke. Das war wirklich ein Schnäppchen - allerdings mußman von dem Betrag noch einmal die Versandkosten abziehen. :D Da hat der Ebay-Kollege nämlich ganz schön zugeschlagen. Dafür hat dieser Metzger dann einen großen Karton recycelt, das 770x hochkant reingestellt und mit Zeitungspapier ausgepolstert. Genial.

War gestern mal im Saturn in Frankfurt und habe nach einer Festplatte gesucht. Hatten sie natürlich nichts. Nur mind. 50 verschiedene USB-Stick-Varianten von 512MB bis 2GB. Auch welche in pink für Frauen. Aber keine Notebookfestplatten! Bei der Gelegenheit habe ich mal Hand an die Ausstellungs-Notebooks gelegt. Die kann man ja garnicht zählen, soviele sind es. Aha, dachte ich mir, hier werden also die Gewinne gemacht.

Ich denke, bis auf die AppleBooks kann man das durch die Bank vergessen. Da ist mir so ein altes ThinkPad wirklich lieber, das meine ich ernst.

Auch wenn es eher die Bulle-von-Tölz-Klasse ist, was das Gewicht angeht. Deshalb verwundert es, daß IBM die Platte noch einmal in diese relative dickwandige Metallschachtel getan hat. Die Schrauben auf der Platte habe ich gesehen. Aber die kommen nicht unten raus. Also dachte ich die Platte sei verklebt. Wie gesagt, ich muß Fotos posten damit der Thread ein bißchen lebendiger wird.

Das BIOS-Update möchte ich ja auch machen um größere Platten zu unterstützen. Über die BIOS file matrix habe ich schon herausgefunden, daß das letzte BIOS für das 770X vom Oktober 2001 ist, und die Nummer 1.10 hat. Da ich kein Diskettenlaufwerk habe muß ich das Update von CDROM booten. Das ist schon das 1. Problem. Aber es muß gelöst werden!

Einen 6600 mAh Akku habe ich schon auf Ebay bestellt (ca. 80,--). Einen zweiten Akku für die UltraSlimbay suche ich noch!

Aus Sicherheitsgründen verlangt IBM ja einen funktionierenden Akku während das BIOS-Update. Kein Wunder wenn man bedenkt was diese Geräte einmal gekostet haben. In einem amerikanischen ThinkPad-Forum wurde von Menschen berichtet, die während des Updates über das Stromkabel gestolpert sind. Gut, so dämlich muß man erst einmal sein. Aber genau das macht eben eine gute Hardware oder Software aus: Fehlertoleranz. Denn der Mensch pfeifft letzlich doch auf die Eigenheiten des Systems und benutzt es einfach.

Solange das DVD-Laufwerk läuft wollte ich es eigentlich nicht ersetzen. Laut Aufkleber ist es von IBM, aber wer es genau hergestellt hat - muß nachschauen. Läuft mir jedenfalls erst einmal schnell genug.

Für das WLAN liegt noch eine Netgear PCMCIA-Karte bereit. Die lief schon einmal unter RedHat Linux (Fedora 3), nachdem ich den madwifi-Treiber installiert und konfiguriert hatte. (Auf einem alten PII-266 Notebook.) Ich bin aber zuversichtlich, daß ich die Karte mit Debian auf dem 770X auch zum Fliegen bringe.

Status: Das BIOS-Update steht aus. ;(

Grüße,
Andreas
 
RE: BIOS Update

Original von sternenfall Bei der Gelegenheit habe ich mal Hand an die Ausstellungs-Notebooks gelegt.

Plastikgeraffel :D

Original von sternenfall
Deshalb verwundert es, daß IBM die Platte noch einmal in diese relative dickwandige Metallschachtel getan hat. Die Schrauben auf der Platte habe ich gesehen.

STOP! nur die vier seitlich der Platte und die zwei neben dem Stecker! NICHT die kleinen auf der Festplatte!

Original von sternenfall
Da ich kein Diskettenlaufwerk habe muß ich das Update von CDROM booten. Das ist schon das 1. Problem.

Ich würde mit ner win98-CD booten und dann das Firmware-Update von der Festplatte installieren, vorher auf ne FAT32-Partition entpacken...



Original von sternenfallEinen zweiten Akku für die UltraSlimbay suche ich noch!

Wirst Du nicht finden, es gibt keinen speziellen Akku dafür. Man nehme den Standardakku und nen Spacer:
http://www-307.ibm.com/pc/support/site.wss/PFAN-3UHQ27.html
gilt auch fürs 770x, es geht bei vorsichtigem Umgang aber auch ohne...

Ausserdem ist das nur ein Ultrabay II -
http://www.thinkwiki.org/wiki/UltraBay

MfG Martin
 
Bios Update geht auch ohne funktionierenden Akku.
Man sollte halt nicht unbedingt eine Stromausfall haben ;-)

ansonsten: ich hab auch noch ein 770x rumstehen, das wird aber nicht mehr benutzt, seit ich das T23 hab - leichter, schneller, besser.

Thema sound unter linux: das ist beim 770er nicht so ganz einfach, unter SUSE hab ichs hingekriegt, mit der Anleitung von thinkwiki, unter ubuntu lief es nur sporadisch.
Was auch noch ein Problem war: die Lüftersteuerung funktionierte unter linux nicht, das tp wurde wärmer und wärmer. Kann man aber mit nem script lösen.

daniel
 
Die Musik erklingt

Guten Abend! Da ich keinen Akku habe und das BIOS nicht updaten konnte, gab es erst einmal auch keine neue Festplatte. Aber ich hatte ja noch die 14,3 GB TraverStar.

Deshalb habe ich zunächst Knoppix permament eingerichtet. Das geht so: über das Knoppix-Menü eine Root Shell öffnen und das Skript `knx2hd' starten. Es hat Beta-Status, lief aber. Es lief sogar sehr lange, d.h. zwei Stunden. Danach war Knoppix installiert.

Diesen Beitrag schreibe ich jetzt schon auf dem 770X!

Nun zum Hauptthema: Sound. Wie man überall im Internet nachlesen kann scheinen sehr viele Linux-Anwender auf praktischen allen Distributionen Probleme mit der Audio-Wiedergabe auf älteren ThinkPads zu haben. Auch bei mir spielte Kaffeine keine CDs ab. Der in meinem 770X verbaute Audio-Chip ist ein Cirrus Logic 4235-9.

Wollte schon den Kernel neu kompilieren weil der Treiber für den Chip (das <cs4236.o>-Modul nicht lief.) Außerdem meldete `sndconfig', daß <soundcore.o> nicht geladen sei. Thinkwiki und die vielen Pseudo-Linuxer aus dem Internet haben mich mit `options' und `modprobes' ganz durcheinander gemacht.

Ich wollte aber nicht in <modules.conf> und <modprobe.conf> herumeditieren ohne zu wissen was ich tue. In heutigen Distributionen überlässt man das besser einem Skript, das jemand geschrieben hat der sich wirklich auskennt. Sonst macht man leicht was kaputt. Das Skript heisst in diesem Fall <alsaconf>. Dieses liebenswerte kleine Programm kam unmittelbar zum Punkt: "Looks like you having a Thinkpad 600E or 770 notebook. On this notebook, CS4236 driver should be used although CS46xx chip is detected. Shall I try to snd-cs4236 driver and probe the legacy ISA configuration?"

Das war unendlich klarer als das Durcheinander, was ich seit drei Stunden im Internet gelesen habe, und das mir eigentlich nichts erklärt hat. Außer, daß es zwei verschiedene Soundarchitekturen unter Linux gibt: OSS und das neuere Advanced Linux Sound Architecture (ALSA). Wir erleben zur Zeit, daß OSS durch ALSA ersetzt wird.

<alsaconf> lief jetzt eine zeitlang, und gab schließlich bekannt: "Ok, sound driver configured. ALSA CONFIGURATOR will prepare the card for playing now. Now I will load the ALSA sound driver and use amixer to raise the default volumes. You can change the volume later via a mixer program such as alsamixer or gamix." Doch weiter ging es nicht mehr:

FATAL: Error inserting snd_cs4236
(/lib/modules/2.6.19.5/kernel/sound/isa/cs423xx/snd-cs4236.ko): No such device

Die <snd-cs4236.ko>-Datei existierte. Warum konnte sie nicht geladen werden? Das Kommando <modprobe snd_cs4236> ergab die gleiche Fehlermeldung. Ich hatte <alsaconf> als root ausgeführt. Kurz - und frei nach Goethe - gesagt: Da war ich also wieder... an der Grenze meines Witzes angelangt; da, wo uns Menschen der Sinn überschnappt.

Andererseits glaubte ich nicht, daß es an Debian oder Knoppix oder <alsaconf> oder dem <snd_cs4236> Treiber lag. Diese Vorstellung half mir diesen ganzen diesbezüglichen Quatsch aus dem Internet zu überlesen - bis ich folgende, kleine Mittelung fand (http://www.linuxquestions.org/questions/showthread.php?t=199348):

Solution to snd_cs4236 not loading under Fedora Core.
This is a common problem with a very easy fix.

Go into the bios (hold F1 during power on works for most 600 series thinkpads).
There is an option called quick boot or something along that line.

DISABLE IT!
[...]
The problem here lies in the Crystal Audio chipset.
For some reason it does not properly initalize during a 'quick boot' for the linux module to load.

Aha. Merkwürdig übrigens, daß niemand dem Eddie auf sein Mail geantwortet hat, denn er hat Recht.

Auf meinem 770X war das Feature eingeschaltet. Nach dem Neustart lief <alsaconf> durch! Also habe ich Kaffeine gestartet, Wolf Biermann's "Wir müssen vor Hoffnung verrückt sein" eingelegt, und... die Musik erklang!

Das 770X klingt übrigens verdammt gut für ein Notebook. Man darf nur die vorderen Lautsprecher nicht verdecken. Na also!
 
leider funktioniert dieser trick aber nicht immer, bei meinem 600e half auch deaktivieren des quickboot nicht.

auch ich bin nach schnellen flattrigen notebooks (TPs) wieder bacjk to the roots, und nutze jetzt 600E und 600X, die reichen für fast alles völlig aus, sind sozusagen kostenlos via ebay zu beziehen , und viel besser als die neueren teile. das langsamste am computer ist eh generell die person davor!
und es gibt für die alten teile sämtliches zubehör noch fast geschenkt dazu.

diese ganze MHZ-euphorie ist ein reines marketing instrument, und 99% aller nutzer wären auch heute noch mit nem P2 gut bedient.

das ganze ist dasselbe, wie die grauhaarigen halbglatzen, mit rheuma und zitternden gliedmaßen, die aber porsche fahren (müssen), obwohl sie besser den führerschein abgäben, und ins altersheim wechselten.....anstatt den verkehr zu behindern mit eigentlich schnellen autos ;)
 
Hier Steht auch noch so einiges zu dem Thema.
Wie kopernikus schon schreibt: mal gehts, mal nicht. Das Problem ist diese seltsame Kombination aus PCI- und ISA-Soundchip.

Hinsichtlich Mhz-Euphorie bin ich gespalten. Man kann ein 700x enorm beschleunigen mit viel Ram und einer aktuellen Harddisk, vor allem letzteres bringt einen enormen Schub. Aber die Grenzen sind da. Mit dem 300Mhz-P2 war es z.B. kaum möglich, divx-Filme ruckelfrei bzw. ohne Synchroprobleme von Bild und Ton anzuschauen. Ich habe dann einen 400Mhz-CPU eingebaut, damit ging es dann relativ problemlos. Aber das ist schon Frickelei aus reiner Technikverliebtheit und ein passender 400Mhz-P2 liegt auch nicht an jeder Ecke rum

Es gibt nun mal jede Menge Anwendungen, die von einer halbwegs flotten CPU profitieren: Bildbearbeitung, Sound- und Videoschnitt usw. Das möchte ich auf dem 700er wirklich nicht machen müssen. Internetsurfen (Seitenaufbau) geht auf meinem T23 auch merklich schneller als auf dem 770X.

daniel
 
hm, ich nutze hier nen 600x zum internet surfen, und da ist der bildaufbau usw eher schneller, als bei meinem wassergekühlten gamer-desktop mit recht schnellen komponenten und 2gb ram. wunderte mich auch.

und videoschnitt, bildbearbeitung usw. , das mach ich alles auf dem desktop, da ist auch die dvb-s karte drin, und das teil hängt eh am 32zoller dran.
die wasserkühlung war notwendig, weil ich nebengeräusche beim fernsehen nicht brauche, und gegen meinen desktop, der völlig unhörbar ist, ist selbst ein notebook sehr laut und lässt sich auch schlecht dämmen.
 
WLAN und SMB

Das 770X ist jetzt voll im Netzwerk integriert. Ich habe eine neue WLAN-Karte gekauft (eine Netgear WPN511) und sofort in Betrieb nehmen können. Die Karte hat einen Atheros-Chipsatz.

Leider bislang nur mit WEP-Verschlüsselung, aber WPA kommt noch. Blöd ist nur, daß bei der Karte nach erfolgreicher Verbindung die beiden LEDs. dauerhaft zu blinken beginnen. Doch alles Hüpfende und Blinkende in der Nähe meines Arbeitsbereichs sollte besser ausbleiben. Tja. Alles Gute hat man ja nie beisammen.

Immerhin läuft sie stabil und laut <iwconfig> gerade mit 48 Mbit/s. Ich verspreche mir aber Besserung sobald ich den T-Online Speedport W701V WLAN-Router ersetzt habe.

Die Windows-Netzwerkfreigaben sind bereits über </etc/fstab> eingebunden. Alles wird beim Hochfahren wieder hergestellt.

Allmählich macht sich das 770X richtig nützlich. Wie gesagt: die Geräte-Qualität ist mir wichtiger als eine schnelle CPU. Es ist ohnehin eine Illusion ein Gerät für alles zu haben. Zum Beispiel wird ein MP3-fähiges Handy auch nie einen iPod ersetzen können.

ACPI wird noch nicht richtig geladen. Da gibt es Fehlermeldungen beim hochfahren, sodaß der Lüfter ständig läuft etc. Außerdem werden die Sound-Einstellungen nach dem Neustart nicht wieder hergestellt. Das 770X hat auch scheinbar eigenmächtig wieder auf QuickBoot umgestellt. Wie passiert denn sowas?!
 
Mittlerweile habe ich Knoppix (alias: Debian) vollständig installiert, und zwar so, daß alle Komponenten des 770X unterstüzt werden. Es steht noch das BIOS-Update aus, der Einbau einer größeren Platte und dann die Neuinstallation von Debian/Etch. Nun weiß ich ja was zu tun ist.

Soundchip des 770X

Bekanntlich muß man im BIOS (F1 während dem Einschalten) die "Quick Boot"-Option ausschalten, da das BIOS die Geräusch-Erzeugungsgeräte sonst nicht aktiviert werden. (Ich weiß, "Sound devices". Aber, hey, das ist ein deutscher Thread. Ich nenne diese Dinger im folgenden einfach "Geräte". Übrigens kann ich i.d.Z. den Anglizismen-Index des Vereins der deutschen Sprache empfehlen.)

Um also die Geräte zu aktivieren genügt das Skript /usr/sbin/alsaconf (ALSA Configurator, Version 1.0.13). Es sollte ein ThinkPad erkennen, einen Treiber vorschlagen und konfigurieren: "Looks like you having a Thinkpad 600E or 770 notebook. [...] Shall I try to snd-cs4236 driver and probe the legacy ISA configuration?" Nach alsaconf lassen sich dann CDs abspielen, und Geräusche untermalen Spiele. Leider musste ich feststellen, daß die Einstellungen nicht über einen Neustart hinaus aktiv bleiben.

Ach, wir Sterblichen können das Erreichte oft nur mit Hartnäckigkeit festhalten!

So auch in diesem Fall! Ich fand auf http://www.thinkwiki.org/wiki/Problem_with_broken_sound_on_ThinkPad_600
beschrieben, die Ursache für die Vergesslichkeit der Geräte-Konfiguration sei ein neuerer Linux-Kernel (vermutlich alle Kernel ab 2.6). Mit den neuen Kernels müssen die Geräte explizit aktiviert werden. Mit anderen Worten, alsaconf kann das Modul nicht mehr permanent einrichten.

Unter http://www.thinkwiki.org/wiki/Script_for_configuring_the_CS4239_sound_chip_in_PnP_mode findet sich ein Skript für das TP600E; es lädt das snd-cs4236 Modul. Doch damit hatte ich (auch wenn alsaconf es vorschlägt) Probleme auf dem 770X: über alsaconf lief er zwar, aber es gab Fehlermeldungen. Das snd-cs4232 Module scheint besser zu funktionieren:

$ /sbin/modprobe snd-cs4232 index=0 port=0x530 cport=0x120 irq=5 dma1=1 dma2=0 isapnp=0

Wenn man es in /etc/rc.local (nicht /etc/init.d/rc.local) einbaut werden die Geräte während des Start aktiviert. Das Systemkonfigurationsskript rc.local, wird ausgeführt, nachdem die anderen Skripte gelaufen sind. Siehe auch http://www.oreilly.de/german/freebooks/rlinux3ger/ch054.html.

Leider nicht auf meiner Maschine... !

/etc/rc.local

Dieses Skript ist auf dem 770X wichtig um den Soundchip zu aktivieren, und über hdparm die Festplatte zu konfigurieren. Es sollte in allen Multiuser-Runleveln (2-5) automatisch ausgeführt werden. Die Knoppix-Installation hat aber den Links auf /etc/init.d/rc.local nicht in /etc/rc5.d/ angelegt! Man muß das selbst tun:

$ ln -s /etc/init.d/rc.local /etc/rc5.d/S99rclocal
$ chmod 755 /etc/rc.local.

Nun führt /etc/init.d/rc.local am Ende des Boot-Vorgangs /etc/rc.local. Dieses Skript muß man selbst anlegen. Zunächst enthält es nur zwei Zeilen:

#!/bin/sh -e
/sbin/modprobe snd-cs4232 index=0 port=0x530 cport=0x120 irq=5 dma1=1 dma2=0 isapnp=0

DVDs abspielen

So in Schwung gekommen habe ich gleich einmal ausprobiert eine DVD abzuspielen. Erstaunlicherweise ging das! Xine 0.99.5cvs lief, meldete aber zuviele Frames würden verworfen. Dazu steht unter http://xinehq.de/index.php/faq#SPEEDUP man solle xine-check ausführen. Das habe ich getan; alle Punkte wurden auf meinem System mit "[good]" bewertet. Ich habe den neuesten Kernel, MTRR ist aktiv, DMA is für das DVD-Laufwerk aktiv, Xorg wird durch Knoppix bereits mit erhöhter Priorität ausgeführt (siehe top, negative Priorität für den Xorg-Prozess) etc.

Es gab nur den Hinweis, xine sei zweimal installiert, aber da ich es nicht installiert habe (es kam mit Knoppix) habe ich den Hinweis ignoriert.

Zur Videokarte liefert mir mkxorgconfig (als root) folgende Informationen:

"Video is Trident Microsystems Cyber 9397DVD, using Xorg(trident) Server
Monitor is Generic Monitor, H:28.0-96.0kHz, V:50.0-75.0Hz
Using Modes 1280x1024 1152x864 1024x768 800x600 640x480"

9397DVD? Hat die Karte etwa schon eingebaute MPEG-Dekodierung? Nein. Denn es scheint, das Kürzel "DVD" heisst nur, daß die Karte mit einer Zusatzhardware (s. http://www.thinkwiki.org/wiki/Trident_Cyber9397DVD) erst MPEG-tauglich wird (und nicht bereits ist). Schade, denn vor ein paar Tagen gab es eine solche Karte auf Ebay.

Das 770X ist einfach zu langsam für DVDs. Andererseits bin ich eben jemand, der sich lieber eine blutige Nase holt als einfach Grenzen zu akzeptieren. Das Folgende bliebe zu tun um die Abspielgeschwindigkeit von DVDs zu steigern:

* Den Desktop auf High-Color reduzieren. Dies entspricht einer Farbtiefe von 16-bits, d.h. 65536 Farben. Auch auf eine Auflösung von 800x600 herunterschalten.

* Xine mit erhöhter Priorität ausführen, d.h. nice --5 xine. Nachteil: xine läuft dann mit root-Rechten.

* Die xine-lib rekompilieren damit die Software optiomal für mein System gebaut ist. Ein Gleiches mit dem Linux-Kernel.

* Raw-Devices verwenden um das Caching der DVD-Daten im Kernel zu umgehen. Für Details siehe die FAQ.

* Statt KDE einen schlankeren Window Manager laden, als Fluxbox oder meinen Favoriten TWM.

Wie die Farbtiefe reduzieren? Schnell geht mit Knoppix mit den Cheat depth=16 und screen=800x600. Über das KDE Kontrollcenter gibt es keinen Zugriff auf Farbtiefe und Auflösung, und eine /etc/X11/XF86Config existiert nicht. Unter Knoppix gilt wohl die /etc/X11/xorg.conf. Darin gibt es unter Section "Screen" aber bereits den Schlüssel DefaultColorDepth=16. Der unter Section "Device" bereits eingestellte "trident" Treiber lässt sich nicht weiter optimieren.

Fazit: DVDs spielen auch so ab, allerdings wird etwa jeder zweite bis dritte Frame verworfen. Dennoch ergibt sich ein Bildfluß den man verfolgen kann. Das ist erträglich weil der Ton keine Aussetzer zeigt. Das DVD-Menüs lässt sich auch gut bedienen.

Energiekontrolle (APM/ACPI) einrichten

Für das 770X wird ACPI statt APM empfohlen. Siehe http://www.thinkwiki.org/wiki/How_to_make_ACPI_work. Das Kernel-Modul ibm_acpi.ko sollte geladen werden. Ab Kernel 2.6.10 befindet es sich in /lib/modules/VERSION/kernel/drivers/acpi/.

Ich habe die z. Zt. neueste Version 0.09-3. Das Ergebnis:

* Cheat code "noapm acpi=force" funktioniert nicht.

* kcontrol meldet ACPI sei nur zum Teil unterstützt.

* Die PCMCIA-Einschübe funktionieren nicht mehr.

Am Besten funktioniert die Knoppix-Original-Einstellung "apm=power-off". Das 770X lässt sich dann softwareseitig ausschalten bzw. neu starten. Mit "acpi=off apm=on" bekommt man in kcontrol mehr Optionen zu sehen, aber das Ausschalten per Software funktioniert nicht mehr. Vermutlich ist für ACPI ein BIOS-Update nötig. Dazu muß ich aber erst eine Boot-DVD aus den Floppy-Images von IBM erstellen. Es gibt zwar einen ThinkWiki-Artikel zu dem Thema, aber die genaue Vorgehensweise (wenn man nur Linux und ein DVD-Laufwerk hat) ist mir noch nicht klar.

Das Power-Management für die Festplatte war recht aggressiv. Schon nach ca. 1 Minute Inaktivität ging die Platte aus (auch die Lüfter). Die Festplatte ist in jedem Notebook eine der Hauptbelastungen für die Batterie. Doch die Platte springt schnell wieder an, und das ist nervig.

Mit hdparm kann man recht abstrakt den "Level" des automatischen Power-Management der Festplatte einstellen. Der Level 254 wäre laut Dokumentation der Niedrigste, und 255 schaltet die Platte auf Dauerbetrieb. Aber weder die Festplatte noch Linux merken sich diese Einstellungen, sodaß sie nach einem Neustart vergessen sind. Man muß sie also beim Hochfahren über rc.local reaktivieren.

X Windows

Wenn Knoppix hochfährt sollte das grafische X Windows System starten. Zunächst wird ein sog. Display Manager gestartet, der dann den Window Manager aufruft. Normalerweise verwendet man den Gnome- oder KDE Display Manager (gdm oder kdm). Zwar läuft KDE problemlos und flüssig auf dem 770X, aber mir genügt auch ein einfacher Window Manager.

Übrigens gibt es keinen fundamentalen Zusammenhang zwischen Display- und Window Manager. Man kann also kdm mit jedem beliebigen Window Manager verwenden, z. B. mit meinem Favoriten, dem seit 15 Jahren unangetasteten TWM. Goethe sagte treffend: "Was glänzt ist für den Augenblick geboren / Das Echte bleibt der Nachwelt unverloren." Tja, wie dem auch sei! TWM ist eine ganz trockene Software, die bei mir noch nie abgestürzt ist bzw. sich falsch verhielt. Blöde Message-Boxen, die man ohnehin nur wegdrücken kann, bringt TWM auch nicht. Nach dem Start von X, TWM und einigen Applikation (xosview, xterm u.a.) bleiben auf meinem 770X mit TWM noch ca. 220-250 MB RAM frei.

Zunächst habe ich von kdm auf gdm gewechselt. gdm bietet mehr Optionen als der voreingestellte kdm. Dazu muß man den Eintrag in /etc/X11/default-display-manager von /usr/bin/kdm auf /usr/bin/gdm geändert. Schließlich muß man noch in /etc/rc5.d/S99gdm (verweist auf das Skript /etc/init.d/gdm) die Option HEED_DEFAULT_DISPLAY_MANAGER=false aktivieren. Sonst folgt die Meldung "Not starting GNOME Display Manager; it is not the default display manager".

Doch so schön gdm auch ist, der Display Manager führt nicht das $HOME/.Xsession-Skript aus! Über dieses Shell-Skript startet jeder User normalerweise automatisch diverse X-Anwendungen nachdem er sich angemeldet hat. Es ist also seine ganz persönlich Auotexec.bat. Das letzte Kommando startet ultimativ den Window Manager. In meinem Fall also twm. So einfach ist das nämlich: man beendet seine X Session indem man den Window Manager beendet. So wird man wieder in den Display Manager zurückgeworfen, der die .Xsession eines Benutzer einfach als Shell ausgeführt hat.

Da weder kdm noch gdm das .Xsession-Skript ausführen (bzw. ich nicht weiß wie man sie dazu bringt) habe ich einfach das Urgestein aller Display Manager eingestellt: den braven Soldaten xdm.

Allerdings hatte ich nun ein weiteres Problem. Manchmal erschien zum Schluß des Boot-Vorgangs nicht der grafische Login, sondern der ordinäre. textuelle Login. Scheinbar wurde xdm nicht gestartet. Im Internet habe ich dazu nichts gefunden. Doch schließlich fand ich die Lösung: man muß einfach die Datei /var/run/xdm.pid löschen. Wenn man auf der Kommandozeile xdm -debug 1 ausführt sieht man erst die entsprechende Fehlermeldung. Das hat mich ganz schön gequält. In die eigene Logdatei schreibt xdm sein Problem nämlich nicht; und erkennt eben auch nicht, daß die xdm.pid von einer Instanz stammt die nicht mehr läuft bzw. bereits ein Neustart erfolgte und xdm in diesem Kernel-Leben noch nie lief. Ich halte das für einen schlechten Mechanismus der kaum Nutzen hat. Auf jeden Fall ist er dämlich implementiert.

Zur Lösung habe ich in dem /etc/rc5.d/S99xdm-Skript das Kommando rm -f $PIDFILE eingefügt, damit diese xdm.pid-Datei während des Hochfahrens gelöscht wird falls sie existiert. Seitdem startet xdm immer.

So, danke an Alle die bis hierhin gelesen haben. Ich hoffe es war informativ.

Schöne Grüße, Viele Grüße,
Andreas
 
Hallo,

ein schoener Beitrag, daher werde ich die eigene Erfahrung mit meinem 770x darlegen.
Diese wirklich erstklassige Maschine habe auch ich ueber e-bay ersteigert, natuerlich mit defektem Akku. Diesen aber kaufte ich bei einem Akku-Spezi vor Ort, mit seinen 6600mAh haelt das dann ueber 4h.
Als OS ist nach vielen Tests dann DSL 3.3 (www.damnsmalllinux.org) drauf gelandet. Die Motive sind klar; extrem schnell (weniger als 50MB RAM Verbrauch), alle Hardware erkannt und funktioniert...fast alles ;)
Damit die Klangausgabe funktioniert, muss folgendes in ein Bootscript rein:

modprobe sound
insmod uart401
insmod ad1848
insmod cs4232 io=0x530 irq=5 dma=1 dma2=0 mpuio=0x330 mpuirq=9

ACHTUNG !
die Reihenfolge ist WICHTIG !
bei mir jedenfalls ^^

Bein booten ist apm acpi=force dma im text, somit sind alle Optionen im Einsatz. Nur noch ibm-acpi muss ich einsetzen, dann kann der Luefter endlich reguliert werden, der zwar nur leise aber doch dann immer dreht.

P.S.
Der 770er ist mit dem 760 das einzige NB das von der NASA im All als solches verwendet wurde ;)

Ciao
 
770X und Debian

Ich habe schon sehr viele Linux-Distributionen ausprobiert. Ich denke, Debian ist die beste und stabilste. Die Größe eine Distribution ist ja nicht so entscheident. Wichtiger sind der Kernel und seine Module, und die Basis-Tools eines UNIX-Systems (libc, Shell, Fileutils, C Compiler, Skriptsprachen).

Eine dicke Distribution wie Knoppix hat zusätzlich noch eine unüberschaubare Menge an Software. Mehrere Office-Pakete, unzählige Editoren, mathematische und naturwissenschaftliche Werkzeuge, Spiele für alle Altersklassen, Kochbücher, Sternenhimmel-Simulatoren, Erdstrahlen-Meßwerkzeuge.

Das wäre nicht schlimm wenn man nicht das Gefühl hätte, daß diese Software ohne Sinn und Verstand zusammengepackt wurde. Eigentlich bräuchte es nur eine Programm-Datenbank mit sinnvollen Informationen. Die gängige Implementation zieht man sich ja ohnehin aus dem Netz wenn es soweit ist.

Bei Knoppix z.B. ist die Software-Wunderwelt von DVD überhaupt nur mit Gnome und KDE zugänglich, und zwar in dem völlig überfrachteten, unübersichtlichen, fragwürdig sortieren Start-Menü. Wechselt man zu einem anderen der vielen Window Manager stellt man fest, daß in dessen Menüs die vorhandene Software nur rudimentär auftaucht. Knoppix mag im Kern ein tolles und intelligents System sein, aber es kommt dahergewankt wie ein Zirkuswagen.

Andererseits stehen da die Redmonder mit ihren Überwachungssystem "Vista". Alles schön, bunt, laut. Diese Pixelkrake zwingt weltweit seine Benutzer sich zentral bei ihrem amerikanischen Nistplatz zu registrieren. Jeder Versuch es aufzufrischen oder nur seine Fehler zu beseitigen (Updates, auch wenn sie fehlschlagen) führt zwangsläufig zur Sendung eines Profils des Rechners, seinem Aufstellungsort, seiner Benutzer und demnächst wohl noch auch deren Gewohnheiten (wie jüngst in der c't beschrieben telefoniert das Windows Update nämlich nach Hause.) Natürlich ist alles ganz harmlos, wie der zuständige Produktverantwortliche von Microsoft erklärt. Mal wieder geht es nur darum, die bösen Jungs von den lieben Jungs zu trennen. Was böse und gut ist hängt wie üblich von der Tagesform der Verantwortlichen ab. Also bei Microsoft bis zum nächsten Jour Fix. Momentan sind nach M$-Lesart die Bösen alle jene, die nicht gezahlt haben, oder Vista gebraucht ersteigert haben. Die Lieben sind aber Alle, die brav und dumm im 2-3 Monatszyklus für den neusten Scheiß ihre Kreditkartennummer eintippen.

Was mit den Daten geschieht sagt der M$-Verantwortlich nicht, weil er es nämlich noch garnicht weiß, ha ha.

Diktaturen arbeiten lange im Verborgenen, schleichen sich behutsam an. Erst verborgene, dann offene Überwachung, schließlich Zensur und Verfolgung. Über Nacht werden sie dann plötzlich absolute Realität. Für das, was Microsoft da zur gängigen Praxis erhebt hätte es vor ein paar Jahren noch einen weltweiten Aufschrei gegeben.

Die Menschen haben untereinander im Laufe der Geschichte wirklich jede Grenze überschritten. Deshalb halte ich jeden, der meint ich übertreibe, für naiv. Man muß sich ja nur anschauen was in der ältesten Demokratie der Welt in den letzten Jahren ablief. Ich bin nur vorsichtig und möchte meine Ruhe.

Linux ist also unumgänglich - nicht nur als vermeintliches Spielzeug für ältere Hardware wie das 770X. Wie gesagt: ich bin kein Revolutionär. Dazu bin ich viel zu praktisch. Also eher ein Handwerker, oder der Bauer mit dem Dreschflegel. Der sitzt vor seiner Hütte mit seinem vollbusigen Eheweib, beschaut sich den Garten, braucht nichts weiter und hofft, daß die geistig und/oder körperlich schwachen Mitmenschen aus den konservativen Lagern ihre übersteigerten Sicherheitsvorstellungen nicht der Allgemeinheit aufdrängen. Und wenn sie es tun dann werden wir wieder echte Helden brauchen, die uns von den selbstgeschaffenen Monstern befreien.

Aber darum geht es ja auch nicht. Es geht um das 770X und Debian. Wenn man Glück hat läuft so ein 770X oder 600X noch viele Jahre - und zwar frei von irgendwelchen Überwachungschips. Das ist der Punkt. Von meinem T-Sinus-DSL-Router würde ich das nämlich nicht mehr unbedingt sagen. Ich möchte hoffen, daß nie die Zeit kommt in der deshalb die Preise für gute, alte Hardware explodieren.

Es geht in diesem Thread also um ein gallisches Dorf. :D

Debian ist frei, offen und ungefährlich. Aber, sind das nicht alle Linux-Distributionen? Ich habe mich auch gefragt welches Linux ich für das 770X nehmen soll. Ich habe auch Damn Small Linux erwogen, und einige andere die in unseren bundesdeutschen Supermärkten neben den Milchschnitten, zwischen der Bravo und den neuesten St.Pauli-Nachrichten herumliegen.

Bei der Auswahl der Linux-Distribution sind die in Deutschland erhältlichen Heftzeitschriften aber leider keine wirkliche Hilfe. Momentan kleben da 8,5-GB-DVDs drin. Wenn es demnächst 30 GB BluRay-Discs gibt, dann packen sie die auch voll. Besser wäre es, wenn sich so eine Zeitung mal für ein Heft eine Distribution gründlich vornimmt. Wenn sich so ein Redakteur mal in die Seele seiner technischen interessierten oder einfach nur bedürftigen Leser hineinversetzen würde! Aber diese Leute können ja nicht einmal eine DVD richtig aufsetzen, bzw. deren Inhaltsverzeichnis 1:1 im Heft abdrucken. Man legt sie ein und sieht nur kryptische Kleinbuchstaben. Was die bedeuten erfährt man nicht - stattdessen finden sich über die Seiten verstreut vereinzelt Pfadangaben. Das ist doch Unfug, fast Betrug.

Gut, daß man diese unzeitgemäße DVD garnicht braucht, weil man sich die neueste Version ohnehin von der Homepage des Herstellers ziehen wird.

Ich behaupte, für 98% aller noch laufenden PCs in privater Hand passt Debian wunderbar. So kann man sich auch sicher sein, daß die Schäubles dieser Welt einem nicht über die Schulter äugen. Gibt es eigentlich noch eine fundamentaleres Prinzip in menschlichen Gemeinschaften, als die Unschuldsvermutung? Ich glaube nicht.
Mit Debian hat man damit ein im Kern sauberes, erweiterbares, gut dokumentiertes Linux mit einer sehr breiten Nutzerbasis. Fehler werden schnell behoben und schleicht sich mal ein Römer ein fliegt er schnell über die Palisaden.

Schönen ersten Mai!
 
Hi,

kann dem allen eig. zustimmen, aber so viel Patethik...?
Ist das nicht alles vor allem eine Frage der Zeit ?
Debian 4.0 xfce z.B. ist "leicht" und übersichtlich, unterstützt alle ACPI-Optionen,
aber dennoch ist es auf meinem 770er lahm im Vergleich zu DSL3.3.
Jenes übrigens basiert auf Debian, hat aber noch nen Kernel 2.4, da ist alles
drauf was nötig ist und was fehlt, installiert man einfach per "MyDSL" nach^^.
Rein subjektiv ist dann der 770er ebenso schnell wie mein Desktop mit
nem P4 2.4 und XP.
Auch wenn wir den 770er als das beste Notebook halten und es lieben wie uns selbst ;) , es ist und sollte bleiben ein Arbeitsgerät...
Da wäre auch anderes cooles....
Mein 760E rennt mit Suse 4.4.1, installieren und fertig, sogar mit X !

Grüße aus Berlin-Schöneberg

Numa
 
@Numa

Ich wollte auf jeden Fall eine aktuelle, volle Linux-Version verwenden, un kein "LiveCD"-Linux wie DSL oder Knoppix.

Interessant, daß der 2.4er-Kernel schneller auf dem 770X läuft. Ich verstehe eigentlich nicht warum das so ist. Wie viele Distributionen basiert auch DSL auf Debian. Die "stable" Version von Debian hat ja sehr lange den 2.4er Kernel verwendet, erst in Etch haben sie auf 2.6.18 erneuert. Den Kernel sollte man wohl auch neu kompilieren, und verschiedene Make-Konfigurationen ausprobieren. Das werde ich tun.

Was die Pathetik angeht: ich weiß.
Du hast natürlich Recht wenn du sagst, es ist und bleibt ein Arbeitsgerät. Doch es kostet auch viel Arbeit es erst dazu zu machen! Das ist mir bewusst geworden. Denn ich möchte ich es einmal gründlich einrichten und dann soll es ein paar Jahre möglichst unverändert laufen. Ein Arbeitsgerät das ständig Wartung erfordert ist eigentlich keins. Das ist ja auch eine bekannte Schwäche von Windows. Nicht zuletzt deshalb habe ich auf dem 770X nicht Windows 2000 installiert.

Wie hast du denn das BIOS-Update bewerkstelligt? Mein BIOS ist von Ende 1999, das möchte ich auf jeden Fall auf den letzten Stand von 2001 bringen.
 
Hallo

das Bios updaten war nen laengerer Weg...wie so immer wenn man es mit aelteren Maschienen zu tun hat( besonders bei IBM's )^^.
Das letzte Bios bei IBM downloaden und unter Windows die Diskette erstellen lassen. Diese dann mit "rawrite" zu einem Image machen( *.img ). Nun unter einem Unix/Linux mit "mkisofs -b image.img -o image.iso image.img" ein ISO erstellen und dann auf CD brennen...booten...Bios rauf...freuen ;)

W2k rennt bei mir wunderbar, das einzige MS-Produkt das bisher fehlerfrei lief !
Aber ich muss natuerlich zugeben das ich ein Minimalist bin, alles was keinen Nutzen bringt, schmeiss ich runter.

P.S.

Auch ich wuerde einen IBM-Thinkpad jedem anderen Rechner vorziehen


Schoenen Tag :)
 
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