Erstmal danke für die fundierte Argumentation. Sowas findet man (in anderen Foren) selten.
Wie oft sind Backlight-Tastaturen schon ausgefallen? Wer sagt, dass sie auf vielen kleinen LEDs beruhen? Soweit ich mal gelesen habe, funktionieren sie mit Reflektionen bzw. Spiegelfolien, die das Licht der wenigen LEDs reflektieren.
Von ausgefallen ThinkLights liest man bei älteren Geräten oft..
Ja, aber eigentlich fast nur im X200/X201 da die LCD-Kabel einfach Schrott sind. Aber ist egal, das Thinklight ist weg und wird auch nicht wiederkommen. War auch nur ein Aufhänger und die Vorteile einer Backlight-Tastatur sind durchaus vorhanden. Trotzdem nur mal als Vergleich die Kosten der Tastaturen:
T420: 45N2223 €45,81
T430: 04X1252 €82,28
T440: 04X0113 €96,42
Alle Preise netto vom Teiledienst. Und ja, natürlich sind das Mondpreise aber die Tendenz dürfte stimmen.
Ausgefallenes oder teilweise ausgefallenes Backlight hatten wir bisher etwa 10-15 Mal, das ist sicher nicht so oft, aber halt eine zusätzliche Fehlerquelle.
Und da ich nicht nur Verkäufer sondern auch Techniker bin und unsere Software entwickelt habe, konnte ich mir schnell mal ein paar Statistiken zusammenbauen.
Dabei sind mir ein paar interessante Punkte aufgefallen:
Mainboards sind die am häufigsten getauschte Komponente. Hätte ich nicht erwartet aber alle anderen Techniker haben auch falsch geraten.
![Cool :cool: :cool:](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
Bei den neuen Serien (z.B. T440s/X240) werden die Tastaturen im Vergleich zu den alten Serien häufiger reklamiert.
Beim X240 steht der Akku hinter der Tastatur auf Platz 2 der Teileliste (extern und intern zusammengezählt)
Schon die Bezeichnung "Wahn" ist tendenziös, und davon ausgehend, dass die Hersteller (nicht nur Lenovo) irgendeinem Wahnsinn anheim gefallen sind. Sind sie aber nicht. "Ultrabook" ist lediglich ein Name zur Vermarktung von dünneren Notebooks, und dünnere Notebooks sind etwas ganz normales, ein Trend der schon mit den ersten portablen PCs begonnen hat - kann man auch als "Fortschritt in der Technik" bezeichnen. Komponenten werden kleiner, miniaturisierter, kompakter. Es gibt keinen Grund Notebooks unnötig dick zu bauen, wenn bessere Technologie verfügbar ist.
Ja ich weiß und ein Fussball-Fan ist ein Fanatiker
![Eek! :eek: :eek:](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
Der Begriff "Wahn" war vielleicht übertrieben aber es drängt sich doch stark der Eindruck auf, das (zumindestens in den Marketing-Abteilungen der Hersteller) die Ansicht vorherrscht, ein paar Gramm weniger Gewicht sind wichtiger als Robustheit und Langlebigkeit. Und das die Leute so etwas dann haben wollen ist Ihnen nicht zu verübeln weil die Werbung das ja suggeriert.
Man stelle sich nur vor, Apple hatte das iPhone 6 um 2mm dicker gemacht und dafür würde der Akku doppelt so lange halten...ein Skandal
Möglich ist alles. Es stellt sich nur die Frage, was besser ist.
Man kann ja mal die Kapazitäten vergleichen, z.B. von W550s und W540:
- W540:
56 Wh 6-Zellen Akku,
95 Wh 9-Zellen Akku (steht hinten über)
- W550s:
67 Wh 3 + 3 Zellen Akku,
114 Wh 3 + 6 Zellen Akku (bockt das Gerät auf)
Oder auch T430s vs. T440s:
- T430s:
44 Wh 6-Zellen Akku,
72 Wh 6-Zellen + Ultrabay Akku
- T440s:
47 Wh 3+3 Zellen Akku,
95 Wh 3 + 6 Zellen Akku (bockt auf)
Was fällt auf? Die Geräte mit 2 Akkus haben die höheren Kapazitäten,
obwohl sie dünner, leichter und auch kompakter sind.
Warum das so ist? Ganz einfach: Ein externer, wechselbarer Akku ist ein großes Loch im Gehäuse. Je größer man ihn baut, desto größer das Loch. Das ist ein wesentlicher Instabilitätsfaktor, da der Akku zwar mit Haken im Gehäuse befestigt ist, aber eben kein Teil des Gehäuses ist. Ein interner Akku sitzt dagegen im Gehäuse, unterhalb des Magnesium Base-Covers, und beeinflusst die Gehäusestabilität kaum negativ. Deswegen lassen sich mit internen Akkus größerer Kapazitäten realisieren. Das Konzept mit zwei Akkus vereint die Vorteile von beidem - ein interner Akku, Li-Polymer, länger haltbar, und ein externer, einfach wechselbarer Li-Ionen Akku, der sich erweitern lässt. Dadurch hat man eine höhere Kapazität und gleichzeitig die Vorteile des erweiterbaren Akkus, ohne dass die Stabilität leidet - und man hat ein sehr ausbalanciertes Gerät.
Man könnte natürlich sagen, der Vergleich T440s mit 6-Zellen Akku gegen T430s mit Ultrabay Akku ist unfair, da der 6 Zellen Akku das Gerät aufbockt. Ist er aber nicht, weil es das T430s aus Prinzip nicht mit einem erweiterbaren Akku geben kann - das ist mit dessen Konstruktion eben nicht vereinbar.
Wer die Vorteile des Dual-Akku Konzepts nicht will, kann die Geräte auch ohne den internen Akku bestellen - der ist schließlich
optional.
Technisch völlig logisch argumentiert, guter Ansatzpunkt, da hast du mich überzeugt. Dann könnte man aber auch gleich einen 9-Zellen-Akku komplett intern einbauen, die meisten Kunden wollen den externen 6-Zellen Akku eh nicht und das Volumen der Gehäuseaussparung und der Akkuumhüllung müsste dann eigentlich im Gerät für die zusätzlichen 3 Zellen reichen.
Dann stellt sich nur (wie jetzt schon) die Frage: T440s oder S440. Da nehmen erstaunlich viele private Kunden das S440 obwohl es noch weniger erweiterbar ist weil es mit dem Alu-Gehäuse einen stabileren Eindruck (vor allem beim Display) macht und die technischen Unterschiede (bis auf das Display) für die meisten Leute egal sind.
Die Kritik bleibt auf der technischen Ebene. Das T440s ist einfach das besserer Gerät (das TouchPad mal beiseite, das hat ja nix mit dem Gehäusedesign zu tun). Es ist leichter (200 g sind nicht unwesentlich), kompakter, dünner und hat eine wesentlich längere Akkulaufzeit (selbst mit den kleineren Akkus, dank ULV CPUs), und außerdem wesentlich besser verarbeitet. Was man dafür verliert, sind 4 GB RAM, die die meisten Kunden eher nicht brauchen, sowieso das DVD Laufwerk, was fast wirklich niemand mehr nutzt. Was Clamshell angeht: Das bietet beim T430s keinerlei Vorteile. Der Palmrest ist mit dem leichten Clamshell Design beim T440s immer noch abgerundet, und die Gummielippe schützt vor Staub - die hatte das T430s nicht.
Wenn Lenovo heute mit dem T430s auf dem Markt wäre, wären sie nicht konkurrenzfähig, gegenüber E7450 oder Elitebook 840.
Natürlich ist die Kritik technisch. Ein Thinkpad ist schließlich ein Gebrauchsgerät. Aber meiner Meinung nach sollte man sich als Kunde entscheiden:
Will ich kein sehr leichtes Notebook mit langer Akkulaufzeit das ich dafür kaum erweitern kann - dann nehme ich ein X1 Carbon
Will ich ein etwas gewichtigeres Notebook das ich dafür mit 3*1TB SSD und 16GB RAM bestücken kann (und ja, wir haben solche Konfigurationen schon ein paar Mal verkauft) - dann nehme ich ein T430s
Das T440s steht genau dazwischen und ist damit weder Fisch noch Fleisch.
Aber das Hauptproblem (und dazu hätte ich echt gern mal deine Meinung weil sie mir sehr fundiert erscheint) ist IMHO die Verzettelung in zig unterschiedlichen Serien und Ausstattungen die sich teilweise auch überschneiden. Wenn ich mir überlege, dass es das X1 Carbon z.B. mit 4GB RAM onboard und 8GB RAM onboard gibt, mein Gott, dann sollen sie IMMER 8GB raufknallen, dafür sparen sie sich eine komplette Mainboardlinie und der Speicher wird wahrscheinlich noch ein paar Cent billiger. Was würdest du da preferieren?