Nachdem bereits Funken gesprüht haben? Bei Oliven in Salzlake?
Kurze aber völlig ernstgemeinte Antwort von mir: Ja.
Wichtiger ist, das möglichst schnell anzugehen. Je länger er wartet, desto schlechter stehen die Chancen. Korrosion ist nicht zu unterschätzen. Ich habe es schon ein paar Mal hier im Forum erwähnt, aber auch hier passt es wieder: Ein Board, dass ich mal nach einem Rotwein-Schaden auf dem Tisch hatte, hatte schon nach wenigen Tagen starke Korrosionsspuren. Die Funktionalität ist zwar bis heute gegeben (und das dürfte 10 Jahre her sein), aber zumindest optisch war da schon einiges angefressen. Vermutlich hätte es noch ein paar Tage später sehr viel ernster ausgesehen. Aber gerade vor kurzem Kontakt zu der Person gehabt, weil sie das Gerät nicht auf Windows 11 bekommt - es gibt das Gerät also noch.
Ein anderes Board fand mal den Weg zu mir, als es erst Wochen/Monate später nach dem Schaden den Geist aufgab. Weiß gar nicht mehr, was das für eine Flüssigkeit war. Glaube Limonade. Da war dann nichts mehr zu machen. Da waren ganze Teile der Platine bzw. Leiterbahnen sowie ein ganzes IC komplett aufgelöst.
Klar! Probieren kann er es. Aber selbst wenn sich das Notebook reanimieren lässt, können schon nach kurzer Betriebszeit Folgeschäden auftreten.
Sofern es reicht, seinen BitLocker-Recovery-Key zu sichern, hat er schon mal das wichtigste. Aber wie auch obiges Beispiel zeigt: Wenn die Behandlung korrekt ausgeführt wurde, hat man in der Regel auch keine Langzeitfolgen mehr zu befürchten.
Ich wurde mal zu einen Desktop-Mainboard geführt, über das ein frisch eingeschenktes Glas Bier ausgeleert wurde. Der Besitzer hatte es stundenlang mit Pinseln und Wattestäbchen bis in die kleinsten Ritzen gesäubert. – Umsonst.
Pinseln und Wattestäbchen bringt halt auch nix. Das muss schon richtig schön gebadet und geflutet werden. Bierschaden eines T530 war hier auch das, was ich zuletzt auf dem Tisch hatte. Laptop ging nach wenigen Sekunden von alleine aus. Mit o.g. Methode wieder zum Leben erweckt, nur die Tastatur habe ich getauscht. SMD-Sicherungen waren sogar noch alle intakt, da hatte ich mich sonst schon auf ein Suchen und Ersetzen eingestellt.
Allgemein habe ich bisher verdammt selten SMD-Sicherungen nach Flüssigkeitsschäden tauschen müssen - selbst dann nicht, wenn das Gerät durch einen Kurzschluss von selbst ausging. Ich überlege gerade, ob überhaupt schon mal. Kann mich so spontan an keinen Fall erinnern. SMD-Sicherungen getauscht habe ich aber auch schon so einige, das waren dann aber in der Regel missglückte Bastelversuche (meist Displaytausch und dabei vergessen den Akku vorher auszubauen).
Da konnte ich auch nur noch mit den Achseln zucken. – Sowas muss man als Lehrgeld verbuchen.
Klar. Alleine die Tatsache, dass kein Backup existiert, sollte Lehrgeld sein.