Anleitung: 701C/CS Akku-Reparatur - Austausch der Zellen

Kiff

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28 Apr. 2009
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Hallo zusammen,

nachdem ich einem 701C zu neuem Leben verhelfen konnte und mir dadurch selber ein 701C und ein 701CS zugelegt habe,
wollte ich noch unbedingt einen funktionstüchtigen Akku haben.
Bei ebay finden sich zwar Exemplare für einige Euros, aber das war es mir nicht wert.

Im Internet bin ich auf folgende Anleitung gestoßen:
http://forum.thinkpads.com/viewtopic.php?f=6&t=96366
http://www.conradshome.com/thinkpad/701/battery/
Einen großen Dank dafür an ozzymud :thumbup:

Das habe ich also ausprobiert. Im folgenden dann ein paar Bilder über meine Erfahrungen:


In der 701er Baureihe kam neben dem NiCad-Akku auch ein Ni-Mh-Akku zum Einsatz.
Letzterer basiert also auf der gleichen Technik wie aktuelle Ni-Mh-Akkus in z.B. der typischen AA-Bauform.
Mit der Zeit laufen die alten Zellen häufig aus und die Kapazität leidet bekanntlich auch mit der Zeit.
Da bei den alten Akkus keine aufwendige Ladeelektronik nötig ist, kann man einfach die alten Zellen durch neue ersetzen und erhält wieder einen funktionsfähigen Akku.

Dazu habe ich zunächst das Gehäuse vorsichtig mit der Hilfe eines Cuttermessers geöffnet.
Eventuell gibt es da noch eine bessere Möglichkeit das Gehäuse zu öffnen :confused:

701C_akku_demontiert1.jpg


Die einzelnen Zellen sind klar zu erkennen. Die Breite stimmt mit der von AA-Akkus überein. In der Länge sind AA-Akkus deutlich kürzer.

Wie oben schon erwähnt, laufen die Zellen häufig aus und die Flüssigkeit ist recht aggressiv.
Die Kontaktplatine mit dem Chip zur Batterieüberwachung (Spannung und Temperatur) war stark korrodiert.

701C_akku_demontiert2.jpg


701C_akku_demontiert_chip1.jpg


Aber zum Glück gibt es ja die gute alte Coca Cola :D
Die darin enthaltene Phosphorsäure hilft wunderbar gegen die Reste von ausgelaufenen Batterien.
Das Ergebnis überzeugt :thumbup:

701C_akku_demontiert_chip2.jpg


701C_akku_demontiert_chip3.jpg


Der originale Akku hatte eine Kapazität von 1,9 Ah bei einer Spannung von 10,8 V.
Aktuelle AA-Akkus haben eine Kapazität von 1300 bis 2850 mAh bei einer Spannung von 1,2 V.
Ich habe mir Sanyo eneloop mit einer Kapazität von 1900 mAh besorgt.
Edit: Fehler korrigiert
Bei 9 Zellen kommen also ebenfalls 1,9 Ah und 10,8 Volt heraus.

Kosten:
8er Pack Sanyo eneloop 14,99 €
4er Pack Sanyo eneloop 8,49 €
also gesamt: 23,48 €
Beim Kauf auf die aktuelle Version (HR-3UTGA) der eneloops achten!

701C_akku_02.jpg


701C_akku_03.jpg


701C_akku_04.jpg


701C_akku_05.jpg


Die Zellen waren nach diesem Plan zusammengeschaltet:
701c_akku_skizze.png


Also habe ich die Verbindungen mit Kabeln nachgebaut und verlötet.
Hierbei darauf achten, dass die Akkus nicht zu heiß werden!

701C_akku_06.jpg


701C_akku_07.jpg


701C_akku_08.jpg


701C_akku_09.jpg


701C_akku_10.jpg


701C_akku_11.jpg


701C_akku_12.jpg


Danach nochmal alles durchmessen und überprüfen.
Nicht das es danach anfängt nach Strom zu riechen und ich doch noch das Ersatz-Board auspacken darf :D
Es ist aber alles gut gegangen und der Aufwand hat sich gelohnt.

701c_akku_windows_batterieanzeige.png


701C_akku_13.jpg


Zeiten mit optimierten Energieeinstellungen und voll geladenem Akku werde ich noch nachreichen.
Bis dahin hoffe ich mal, dass der Hinweis auf die Anleitung von ozzymud vom thinkpads.com-Forum und meine Fotos vielleicht noch weiteren 701er helfen, um mit neuen Akkus fit gemacht zu werden :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Gratuliere,prima Anleitung.
Ich hatte mir allerdings einen neuen Nachbau für 28,-€ gekauft und in einenem anderen TP
war schon einer mit erneuerten Zellen drin.Die verwendeten Zellen sind etwas dicker und der
Akku sitzt etwas stramm,funktioniert aber Prima.
 
@R.M.B
Bei den Nachbau-Sachen bin ich immer skeptisch. Vor allem bei dem ebay-Zeug.
Aktuell finde ich auch nur welche für 58 €.

@Mornsgrans
Gute Idee. Werde ich mal versuchen umzusetzen :)
Habe noch nie mit dem MediaWiki gearbeitet.
 
Moin,

sehr schön gemacht und dokumentiert!
Kleiner Denkfehler: Wenn Du Zellen mit 1900mAh ( = 1,9Ah) in Serie 'reintust, hat Dein gesamter Akku auch 1,9Ah, also genau wie das Original! :-)

Ich hab einige Eneloops zu Hause im Einsatz und bin begeistert über die geringe Selbstentladung.

Gruß,

Nom
 
Hallo,

die "Eneloops" sind wirklich recht ordentliche Akkus - meiner Meinung nach daß Beste was man derzeit an Nickel basierten Zellen kaufen kann. Sicher um vieles hochwertiger als China Akkupacks die mit "Irgendwas" gefüllt sind. Habe immer noch Eneloops der ersten Generation in Verwendung und die sind bestimmt schon 4 Jahre alt..

Aber etwas nachdenklich macht mich das Löten direkt an den Zellen, in der Literatur der alten Schule wird das streng abgelehnt weil die Zelle dabei innen kocht und die Gummidichtung (Ventil) am Pluspol schmelzen kann und undicht wird... Andererseits kenne ich die eher neuen Anleitungen der Modellbauer die NiMhs direkt zusammenlöten (google -> inline löten). Würde mich echt interessieren wie das jetzt wirklich ist, sind die neueren NiMHs in dieser Sicht robuster als NiCds ??

Irgendwo habe ich schon Eneloops mit angeschweißten Lötfahnen gesehen - das ist sicher die Elegante Lösung, waren nur etwas sehr teuer :-(

Auch währe es interessant wie es in dem restaurierten Akkupack nach ein paar Wochen/Monaten aussieht in Bezug auf Dichtheit der Zelle und Korrosion bzw. Auskristallisieren der Kalilauge...

Christian
 
@Nom
Ouh, ja natürlich. Böser Fauxpas :facepalm: :D
Danke für den Hinweis.

@elektron
Ich glaube nicht, dass die Zellen dabei so heiß geworden sind.
Habe das immer schön nacheinander gemacht und auch nur möglichst kurz den Lötkolben drangehalten.

Über Langzeiterfahrungen werde ich natürlich berichten :)
 
Gibt es bereits neue Daten? Würde mich wirklich interesieren, da ich erst heute über soetwas für mein 240X nachgedacht habe....
 
Was für Daten meinst du?

Der Akku funktioniert auf jeden Fall problemlos. Habe ihn bis jetzt vielleicht 6mal genutzt also entladen und geladen.
Produktiv ist das 701C ja nicht einsetzbar, daher habe ich es nur mal alle X Wochen an um vielleicht mal ein altes DOS-Spiel zu spielen.

Die Zeit hat sich laut Anzeige bei 1:45 h bis 2 h eingependelt.
Ich habe letztens die WLAN-Karte wieder deinstalliert. Eventuell habe ich dadurch noch etwas Zeit gewonnen.
Kann ich in der nächsten Woche aber nochmal überprüfen.
 
Ist ein guter tip. Bin seit heute Bestzer eines 770. Akku ist tot. Kann ich auf die tour vielleicht auch wieder zum leben erwecken?
 
Kommt auf den Akkutyp vom 770 an.
Falls es sich da auch um einen NiMh-Akku handelt, kannst du den höchstwahrscheinlich auch mit neuen Zellen bestücken.
Bleibt halt noch die Frage nach der Ladeelektronik. Wenn da etwas den Akku sperrt oder für defekt hält, dann wird das wohl schwieriger bzw. unmöglich.
 
ich hab noch kein blassen Schimmer, was da drinsteckt. Aber ich werd es herausfinden..
 
Akkupacks mit Aldeelektronik sind problematisch- sie sperren nach defekt (auch der Ausbau der alten Zelken würde das hervorrufen) und laden dann nicht mehr. Wenn es keine Ladeelektronik gibt, siehts gut aus.

Ich habe mehrere Akkupacks selbst und direkt gelötet ,auch Lipo usw. Schnell und heiss löten, dann verteilt sich die Hitze nicht ins Innere des Akku.
 
Ja, ich meinte natürlich die Lafzeit mit "neuen Daten" - also läuft der Akku damit genauso lange, wie einst der Originale? Ich glaube, das werde ich fürs 240X dann auch mal machen, sofern der Akku keine LAdeelektronik hat...
Grüsse,
Mike
 
Zu einem originalen Akku habe ich keinen Vergleich.
Aber da der originale Akku 1,9 Ah hatte und der neue ebenfalls, dürfte da wohl kein großer Unterschied sein.

Das Prospekt von damals gibt Akkulaufzeiten von 2,5 - 7 h an. Mit dem Zusatz:
Die Werte reflektieren Industrie-Standardtests mit einem ThinkPad 701C DX2/50 MHz und einem NiCad Akku.
 
Das/mein 770x hat einen LiIon-akku. Damit wird das mit Zellen tauschen wohl eher schwierig.

MfG, Sebastian
 
muss ich doch mal meinen Keller aufräumen, ich hatte auch ein 701CS, muss es nur wieder finden und zu neuem Leben erwecken
echt super anleitung

Gruß
Dominik
 
vielen Dank für die Anleitung, sehr gut beschrieben :thumbsup:
Bei mir funktioniert der aber Akkubetrieb leider nicht so wirklich: Zuerst hat das Booten und der Betrieb zwar funktioniert, die Akkuanzeige stand aber auf 0%/0 Minuten. Vermutlich hat mein 701C deswegen nach kurzer Zeit immer Bildschirm und HD ausgeschaltet (nach ein paar mal ging es manchmal auch ganz aus). Mittlerweile kommt er aber nichtmal mehr ins OS, er steigt während dem RAM-Check mit Gepiepse aus (auch nach einer Nacht Laden). Die Akkuspannung beträgt im Moment 10,5V, sollte eigentlich gut langen :(
Die Verbindungen usw. stimmen alle, die Pins des Chips hab ich auch nochmal nachgelötet :huh:

hat jemand einen Rat? :cool:
 
Sind vielleicht Akkuzellen beim Löten zu heiß geworden, dass sie vielleicht noch die Spannung bei aber fast Null Stromstärke liefern?
Im Netzbetrieb läuft der Rechner aber noch?
 
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