Danke für die detaillierten Infos!
Das der r5 so viel verbraucht überrascht mich etwas, hätte bei dem deutlich geringeren TDP ggü, dem Intel i5 eher das Gegenteil erwartet. Oder es heißt einfach, dass das Ganze ohne die Hardware im Voraus im Detail zu kennen zum Glücksspiel wird
Die TDP sagt halt leider nur direkt was über die mittlere abzuführende Wärmemenge aus und sogar begrenzt nur über kurzzeitige Wärmemengen ebenso wie die Stromaufnahmen unter Last. Über Verbrauch im Idle schweigen die meisten Hersteller, Anbieter, Tests, usw. Und die Unterschiede sind da halt deutlich. In den c't "PC-Bauvorschlägen" wird auf sowas auch mal eingegangen. Da finden sich durchaus Hardwaresammlungen, die bei <15W und zum Teil <10W im Idle liegen. Und ich meine, da wurden zum Teil auch mal andere Komponenten speziell auf den Idle-Verbrauch getestet. Falls du einen Heise+ Account hast, kannst du ja vielleicht mal durchschauen.
Allgemein habe ich das Gefühl, dass der nicht-monolithische Ansatz von AMD mit getrenten Cores (CCX) und IO (I/O-Die) im Idle eher ein paar Watt höher liegen dürfte als monolithische Ansätze wie bei Intel. Aber das ist eher Theorie und Vermutung, wäre zu beweisen und dürfte auch im einstelligen Watt-Bereich liegen.
Beim Rest trifft deine Aussage zu: Wenn man die Hardware vorher nicht im Detail kennt, ist es ein kleines Glücksspiel. Grundsätzlich kann man aber zwei Dinge sagen: Boards mit weniger Features brauchen oft auch weniger Strom, denn jeder Zusatzchip genehmigt sich natürlich schnell ein paar Watt Leistung in der Desktop-Bauweise (Sound, Netzwerk, ggf. höherwertiges Netzwerk wie NBase-T oder 10GBase-T, SAS-Controller, zusätzliche SATA-Controller, zusätzliche USB-Controller, ggf. USB mit 10GBit/s statt 5Gbit/s, usw.) und die höherwertigen Hersteller stecken zumindest bei ihren höherwertigen Serien auch etwas Aufwand in die Optimierung (Intel, Asus, Gigabyte, MSI), während bei den günstigeren Herstellern und in der Regel auch insbesondere bei Serverboards weniger Wert auf sowas gelegt wird (Asrock, Dell-Server, ...).
Und manches lässt sich halt auch durch BIOS-Einstellungen und Treiber optimieren. Bei dem angesprochenen PC mit Asus Z97-A war z.B. für den hauptsächlichen Stromverbrauch im Idle eine Stromspareinstellung im SATA-Modul wichtig. Diese musste interessanterweise im BIOS *deaktiviert* werden. Dann tauchte im Treiber unter Windows ein zusätzlicher Punkt auf, diese hier wieder zu aktivieren. Also im BIOS aus, in Windows an, zack, 8-10W weniger Idle-Verbrauch - verglichen mit Option im BIOS aus und Windows aus sowie mit im BIOS an und in Windows nicht auswählbar. Das hat mich aber einige Stunden Suche gekostet und vorher habe ich mit CPU-Stromsparmodi (C1-C6/C7), Taktraten (Übertakten, Stock, niedriger begrenzen), Undervolting, Turbomodi (übertakten, Stock, ganz aus), dynamischem Takt (fix auf voller Leistung vs. variabler Takt) usw. gespielt, was zwar unter Last durchaus einen Unterschied um 100-150W, aber im Idle insgesamt vllt. 2-4W für alles gemeinsam gebracht hat - das war dagegen schon fast frustrierend.