Suche Alternative für Whatsapp

Du kannst es natürlich auch auf weiteren Endgeräten installieren, aber hast dann jeweils einen Account pro Gerät. So wie bei ICQ oder WhatsApp auch.
Öhm... ich gebe zu, daß es Jahre her ist, daß ich ICQ genutzt habe. Aber als ich es genutzt habe, hat man sich per eindeutiger Kennung und Passwort angemeldet. Keine Gerätebindung, daher konnte man dieselbe ICQ-Kennung auf x Geräten verwenden (halt nicht parallel, aber das braucht 1 Person ja auch eher selten).
Also nicht wie Threema oder Whatsapp.


Wer sind denn die Macher von Telegram?
Hinter Telegram stecken die Macher von VKontake (einem russischen Sozialen Netzwerk).


Ich habe mittlerweile zwei Kontakte bei Telegram und einer davon ist meine Frau - ernüchternde Ausbeute. Threema kaufe ich noch, weil ich weiß, dass das Bekannte nutzen. Nur ist bei denen Jeweils die Kontaktlistr auch noch leer :D
Meine Ausbeute bei Telegram ist etwas besser: Ein paar Leute aus dem Forum, zwei Kollegen, ein Ex-Kollege und eine Freundin. Und das ganze, ohne daß ich mit einem davon über das Thema geredet habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hinter Telegram stecken die Macher von VKontake (einem russischen Sozialen Netzwerk).
Ich weiß wer dahinter steckt, das war nur eine Anregung an cuco, um sich insbesondere den Lebenslauf des Gründers anzusehen.

Meines Wissens nach hat er auch keinen Einfluss und keine Anteile mehr an vkontakte. Außerdem ist er nicht gerade Staatsbürger Nummer 1 ;)
 
Also vorweg möchte ich klarstellen, dass ich momentan noch ziemlich neutral gegenüber Telegram, Threema und co. eingestellt bin und noch keinen persönlichen Favoriten habe. Es ist also nicht meine Intension, hier für irgendeinen Messenger zu werben. Eher im Gegenteil, ich würde es begrüßen, wenn ich über die Messenger mehr erfahre und auch deren Nachteile kenne. Nur so kann man/ich dann irgendwann eine fundierte Entscheidung treffen.

Trotzdem habe ich das Gefühl, dass du, cuco, ziemlich hart mit Telegram ins Gericht ziehst, und das teilweise auch noch mit falschen Aussagen und ohne Belege. Bitte versteh das nicht als Angriff, jeder darf seine eigene Meinung haben und letzten Endes auch seine Eigene Entscheidung treffen, das ist völlig legitim, aber ich würde gerne nachvollziehen können, woher deine offensichtliche Abneigung stammt und hätte gerne auch Quellen/Belege für einige deiner Aussagen gehabt.

Ich gehe mal kurz auf deine "Mängelliste" ein:

Ich werde mir auf jeden Fall Telegram nicht installieren. Aus folgenden Gründen:
- Standardmäßig nur Tansportverschlüsselung. Die habe ich bei WhatsApp auch.
Ja, das stimmt. Telegram hat sie aber von Anfang an integriert. Whatsapp hat sie erst nachträglich eingebaut, als das Mediengeschrei und damit der öffentliche Druck zu groß wurden. Nun fragt sich, was "besser"/sympathischer ist...
Abgesehen davon steht es jedem Nutzer frei, die End-to-End-Verschlüsselung zu seinem eigenen Standard zu machen. Wer das möchte, der startet einfach nur noch so verschlüsselte Chats bzw. weist seine Chat-Partner darauf hin. Ich sehe hier ehrlich gesagt kein großes Problem. Dafür fehlt dann eben die Multi-Device-Fähigkeit, die für manche vielleicht manchmal wichtiger ist, als das letzte Quentchen Sicherheit. Immerhin hat der Nutzer die Wahl, was wohl nie verkehrt sein kann.

- Der Kunde und dessen Daten sind die Ware. Genau wie bei WhatsApp.
Das ist eine reine Vermutung/Spekulation deinerseits. Ich sehe auch, dass Telegram kostenlos ist und weiß, was man landläufig über kostenlose Apps sagt. Dennoch ist der Wahrheitsgehalt dieser Aussage Stand heute einfach nicht gegeben. Laut eigener Aussage ist Telegram als nonkommerzielles Projekt angelegt. Bis es Anzeichen dafür gibt, dass dem nicht so ist, sehe ich darin erstmal kein Problem. Es gibt doch auch gute Freeware im Softwarebereich, wo das Kostenlossein absolut kein Problem darstellt. Im Auge und im Hinterkopf sollte man dieses mögliche "Risiko" aber behalten, das stimmt. Allerdings sollte man das auch bei Unternehmen, bei denen man für die App zahlt, denn auch die können Schindluder mit persönlichen Daten treiben, auch wenn es hier erstmal unwahrscheinlicher ist.

- Das Verschlüsselungsprotokoll für die optionale Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist fraglich. Nicht schlecht, aber weder gut noch etabliert. Sagen wir mal: fraglich.
Da gebe ich dir Recht. Allerdings sind 200k USD Preisgeld ausgelobt für den, der sie knackt. Das ist ein Wort. Also leg los und beweis die "Fraglichkeit"... ;)
Hier sehe ich wiederum weder einen positiven noch einen negativen Punkt. Solange das Protokoll nicht geknackt wurde, gibts aus meiner Sicht hier erstmal wenig Anlass zur Sorge. Außerdem liegt der Code offen (Threema ist closed source btw)...

- Hinter dem Projekt stehen Experten im Verkaufen von Daten. Nicht Experten in Sachen Sicherheit.
Soweit ich es bisher gelesen habe, hat Telegram weder direkt noch indirekt mit VK zu tun. Lediglich einer der Geldgeber war irgendwann mal bei VK, hat aber mittlerweile auch nichts mehr damit zu tun (also keine Anteile, kein Investment, kein Posten). Deine Aussage "Hinter Telegram stecken die Macher von VKontake (einem russischen Sozialen Netzwerk)" ist so schlichtweg falsch und irreführend.

- Onlinestatus ohne Möglichkeit, ihn abzuschalten. Das kann sogar WhatsApp! Jeder sieht, wann ich zuletzt online war.
Hier gebe ich dir völlig Recht - diese Möglichkeit fehlt mir auch. Whatsapp kann das aber nur auf iOS-Geräten, nicht unter Android. Trotzdem wäre das auch für mich in jedem Messenger ein absolut wünschenswertes Feature, wenn auch kein KO-Kriterium.

- Adressbuch wird übertragen ohne Möglichkeit es abzustellen oder Kontakte anderweitig zu finden. Wie bei WhatsApp. Evtl. werden sie nur gehasht übertragen, aber das ändert nicht, dass man es nicht abstellen kann.
Auch hier gebe ich dir Recht. Das geht besser (z.B. wie bei Threema). Hier muss man aber sehen, dass Telegram, soweit ich das bisher gelesen habe, nicht den Anspruch eines "Hochsicherheits-Paranoiker-Messengers" hat, sondern einen ordentlichen Kompromiss aus standardmäßiger Sicherheit und Komfortfunktionen für die breite Masse zu bieten. Und die breite Masse möchte nunmal den Addressbuchabgleich... Aber man sollte dennoch zumindest die Wahl haben, gar keine Frage.

- Nachrichten können nachträglich beim Emfpänger wieder gelöscht werden. Ich finde das vollkommen suspekt! Wieso kann ich auf fremden Geräten Sachen löschen?? Demnächst verschicke ich also Drohungen und wenn derjenige damit zur Polizei geht, lösche ich sie schnell wieder? Wenn ich mit jemandem über was streite, behauptet er nachher, er hätte das nie geschrieben? Und wenn eine Sicherheitslücke auftritt, lösche ich auf dem fremden Gerät noch ganz andere Sachen!?
Wie bereits von buddabrod erwähnt: Hier kann niemand irgendwo irgendwas löschen, hier wird lediglich vorab festgelegt, wie lange eine Nachricht gültig ist. Darin sehe ich absolut kein Problem, ganz im Gegenteil. Es gibt andere Apps, die ausschließlich auf diesem Prinzip basieren (Snapchat), die mit Millionensummen bewertet werden, weil dieses Feature bzw. diese Art der Kommunikation wohl immer mehr Anhänger findet.

- Alle Nachrichten werden im Klartext beim Anbieter "gesichert" (natürlich... :pinch::facepalm::eek:). Aber das ist ja bisher "ungeknackt". Da klappen sich bei mir die Fußnägel hoch - warum sollte das auch geknackt werden, der Anbieter selbst kommt ja ran an die Daten und ER ist das doch, der die haben will. Und WENN das System tatsächlich mal geknackt wird, liegen ALLE Chats ALLER User offen? Na Prost Mahlzeit.
Das habe ich so noch nirgends gelesen. Hast du da eine Quelle dazu? Das wäre natürlich wirklich sehr schlecht.
Davon abgesehen ist jemand, der nur End-to-End verschlüsselte Chats verwendet, hiervon ja nicht betroffen.

- Auch bei Ende-zu-Ende-Verschlüsselung hängt Telegram den Hash des Klartexts an die Nachricht ran. Und benutzt dabei auch noch die potentiell unsichere (in der Theorie geknackte) SHA-1-Funktion. Zumindest kurze Nachrichten kann man so komplett am Rest vorbei evtl. entschlüsseln. Das tut man nicht so...
Hierfür hätte ich auch gerne eine Quelle.

Bis auf OPTIONALE Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sehe ich in Telegram keine Vorteile. Im Gegenteil, ich sehe da einige Nachteile. Da lasse ich lieber WhatsApp drauf bevor ich zu Telegram wechsele.
Also im Gegensatz zu Whatsapp sehe ich bei Telegram durchaus so einige Vorteile. Und auch wenn man Telegram nicht mag/nicht traut, so finde ich "Da lasse ich lieber WhatsApp drauf bevor ich zu Telegram wechsele" den mit Abstand schlechtesten Weg, denn damit bewirkt man einfach überhaupt nichts. Ein Wechsel, zu welchem Messenger auch immer, setzt ein kleines Zeichen, das in der Masse große Wirkung zeigen kann, und sorgt dafür, dass zukünftige Daten wenigstens nicht weiterhin zentral bei einem der größten Datensauger des Planeten abgefischt werden, sondern wenigstens über mehrere Unternehmen verteilt sind. Schon allein das ist für mich Anlass genug, nicht bei Whatsapp zu bleiben.

Gruß, Jonny
 
Zuletzt bearbeitet:
Trotzdem habe ich das Gefühl, dass du, moronoxyd, ziemlich hart mit Telegram ins Gericht ziehst, und das teilweise auch noch mit falschen Aussagen und ohne Belege.
Öhm.. kann es sein, daß du hier cuco mit mir verwechselst?
Die Zitate sind nicht von mir, und ich glaube nicht, daß ich Telegram all zu negativ sehe.
 
Öhm.. kann es sein, daß du hier cuco mit mir verwechselst?
Die Zitate sind nicht von mir, und ich glaube nicht, daß ich Telegram all zu negativ sehe.

Oooops, in der Tat! Ich meine natürlich CUCO!
Vor lauter "moronoxyd" in den Zitaten... ;)

Sorry vielmals, ich habs oben editiert!
 
Ein Mathematiker hat erstmal noch nicht zwingend Ahnung von Kryptografie.
Doch. Denn er versteht die Grundlage davon - das kann man von einem Wald-und-Wiesen-Blogger nicht erwarten. Grundlage => Ahnung :D
Dennoch hast du recht - der Mathematiker versteht die Funktionsweise und kann die Algorithmen vermutlich sehr schnell nachvollziehen, was ihn aber nicht zu einem anerkannten Kryptografen macht.

Und in der Kryptografie sind etablierte und getestete Verfahren deutlich angesehener als Eigengefrickel. Das muss nicht schlecht sein, aber das muss man erstmal rausfinden, ob es das wirklich nicht ist. Elliptische Kurven sind anerkannt. MTProto bisher nicht...
Völlig richtig.

Da lasse ich lieber WhatsApp drauf bevor ich zu Telegram wechsele.
In allen Diskussionen, die ich mit dir hatte, gab es Streitpunkte, bei der ich deine Position durchaus auch nachvollziehen konnte. Aber das hier entzieht sich jedem Verständnis meinerseits.
 
Naja, aber du kommst auf 14 Stellen. Das wären 100 Terahashes. Kann man Berechnen. Wird aber schon seeehr aufwändig. Besser als Klartext. Wer es nicht möchte, schaltet es also ab.

Aufwändig ist das keinesfalls. Je nach verwendeter Hashfunktion geht das auch mit einer Grafikkarte in ein paar Stunden.
Siehe hier: http://hashcat.net/oclhashcat/
Bei SHA256 wären alle Hashes in 26 Stunden erstellt. Selbst der langsamste Algorithmus bei Whirlpool wäre nach 37 Tagen fertig. (Bei einer Grafikkarte)

Problem ist natürlich das am Smartphone zuerst gehasht werden muss. Das sollte natürlich auch in einer annehmbaren Zeit vonstatten gehen sonst wird es für den User nervig.
 
Das Cloud Messaging ist eib Feature für Leute mit mehreren Geräten. Das gibt es bei anderen Diensten schon ewig.
Macht es das besser? Trotzdem liegen dann alle Nachrichten im Klartext beim Anbieter... Das ist ja noch einfacher, als Kommunikation abzufangen und zu überwachen - wenn alles schon fertig gesammelt zur Verfügung steht :)
Man kann keine Daten auf fremden Geräten löschen - man kann nur vor dem Versenden festlegen, dass die sich nach gewisser Zeit selbst löschten.
Okey, nachträglich ging nicht? Dann verwechsel ich das mit Surespot. In einem von beiden ging es... Die Funktion ist mir trotzdem etwas suspekt, auch wenn ich auf die Art und Weise eher verstehen kann, wenn andere Leute das gut finden.

Wer sind denn die Macher von Telegram?
Mir ist nur bekannt, dass die etwas anders ticken als Herr Zuckerberg und sein Anhang.
Für mehr hab ich jetzt keine Zeit ;)
Die Macher sind Nikolai Valeryevich/Walerjewitsch Durow/Durov und Pavel/Pawel Valeryevich/Walerjewitsch Durow/Durov (je nach "Übersetzung" aus dem kyrillischen). Diese Brüder sind die Gründer von VKontakte, vk.com, dem größten russischen sozialen Netzwerk. Nikolai hat einen PhD in Mathe, seine Schwerpunkte scheinen im Bereich Geometrie zu liegen. Er arbeitet bei VK als Chefentwickler und Systemadministrator. Pavel/Pawel ist der Chef/CEO bei VK, hat aber seine Firmenanteile vor 4 Wochen verkauft.

Ich finde es heuchlerisch, jetzt zu meinen, dass man entweder gleich auf Vollverschlüsslung setzen sollte oder bei WA bleiben sollte. Ab und zu schreibt jeder noch SMS, unverschlüsselte Emails, Briefe etc. Daher: Hauptsache erst mal nicht alle Daten in eine Hand, nämlich Facebook, geben. Verteilen, sodass Einzelne große Hürden haben.
Aber klar - sinnvolle Verschlüsselung direkt dabei wäre klasse.
Dann sind wir da nicht einer Meinung. Ich finde, dass wir grundsätzlich (vernünftig) verschlüsseln sollten. Aber gut, hier hat dann eben jeder seine Meinung :)

Dennoch hilft dir all das optimistische Gerede nicht, wenn keiner auf den Zug aufspringt.
Ich habe mittlerweile zwei Kontakte bei Telegram und einer davon ist meine Frau - ernüchternde Ausbeute. Threema kaufe ich noch, weil ich weiß, dass das Bekannte nutzen. Nur ist bei denen Jeweils die Kontaktlistr auch noch leer :D
Telegram werde ich aus den genannten Gründen nicht genauer testen. Bei Threema hatte ich im letzten Jahr noch 4 Kontakte. Anfang Februar waren es 14. Heute ist Nr. 50 hinzugekommen.

Öhm... ich gebe zu, daß es Jahre her ist, daß ich ICQ genutzt habe. Aber als ich es genutzt habe, hat man sich per eindeutiger Kennung und Passwort angemeldet. Keine Gerätebindung, daher konnte man dieselbe ICQ-Kennung auf x Geräten verwenden (halt nicht parallel, aber das braucht 1 Person ja auch eher selten).
Also nicht wie Threema oder Whatsapp.
Bei ICQ kann man sich mit dem Account auf beliebigen Geräten einloggen, das ist richtig. Aber immer nur mit einem Gerät zur Zeit. Sobald das nächste kommt, wird das vorhergehende ausgeloggt. Wer es auf mehreren Geräten gleichzeitig nutzen will, muss mehrere Accounts nutzen. Bei WhatsApp ist der Account dagegen an die Handynummer fest gebunden, richtig, man kann es also nur auf einem Gerät nutzen. Manche Messenger, z.B. Skype, Google Talk, Hangouts oder auch Telegram lassen es zu, dass man mit dem gleichen Account auf mehreren Geräten eingeloggt ist. Nachrichten werden dann (mehr oder weniger gut) zwischen allen Clients synchronisiert und kommen daher bei allen an. Keine bietet dann aber noch eine (in meinen Augen vernünftige) Verschlüsselung an. Threema ist da ziemlich ähnlich ICQ. Du kannst deine ID (mit dem Private-Key) exportieren und auf einem anderen Gerät importieren. Ich habe es zwar nicht probiert, doch aufgrund der verwendeten Technik wird man immer nur mit einem Gerät zur Zeit eingeloggt sein können. Will man mit mehreren Geräten gleichzeitig online sein, braucht man wie bei ICQ mehrere IDs.
Aber wie schon erwähnt, Multi-Device-Fähigkeit, um mit einem Account auf mehreren Endgeräten eingeloggt zu sein, ist in Arbeit :)
Ergänzung: Gerade nachgeschaut. Eine ID auf mehreren Geräten funktioniert, aber es kann eben nur eines zur Zeit eingeloggt sein. Bestätigt also das, was ich vermutet habe und ist daher so wie z.B. ICQ es auch macht.

Ich weiß wer dahinter steckt, das war nur eine Anregung an cuco, um sich insbesondere den Lebenslauf des Gründers anzusehen.
Meines Wissens nach hat er auch keinen Einfluss und keine Anteile mehr an vkontakte. Außerdem ist er nicht gerade Staatsbürger Nummer 1 ;)
Nö, die Jungs sind weiterhin Chef und Chefentwickler/Sys-Admin bei VK, Pavel hat aber wie geschrieben vor kurzem seine Firmenanteile verkauft.

Ja, das stimmt. Telegram hat sie [Anm.: die Verschlüsselung] aber von Anfang an integriert. Whatsapp hat sie erst nachträglich eingebaut, als das Mediengeschrei und damit der öffentliche Druck zu groß wurden. Nun fragt sich, was "besser"/sympathischer ist...
Abgesehen davon steht es jedem Nutzer frei, die End-to-End-Verschlüsselung zu seinem eigenen Standard zu machen. Wer das möchte, der startet einfach nur noch so verschlüsselte Chats bzw. weist seine Chat-Partner darauf hin. Ich sehe hier ehrlich gesagt kein großes Problem. Dafür fehlt dann eben die Multi-Device-Fähigkeit, die für manche vielleicht manchmal wichtiger ist, als das letzte Quentchen Sicherheit. Immerhin hat der Nutzer die Wahl, was wohl nie verkehrt sein kann.
Ich verstehe halt nicht, warum ein Aufschrei rumgeht, dass der Datenschutz von WhatsApp und Facebook unzureichend ist und die totale Überwachung durch NSA, FBI, BND und Co. möglich ist, dann aber die Umstellung auf ein System erfolgt, was diesbezüglich keine Vorteile bietet. Dann kann man auch bei WhatsApp bleiben, ohne sich und seine Daten an den nächsten Anbieter, an den nächsten Staat und an den nächsten Geheimdienst zu verkaufen. WhatsApp hat dann nur zwei Nachteile: auch optional keine E2E-Verschlüsselung und keine Multi-Device-Fähigkeit.

Das ist eine reine Vermutung/Spekulation deinerseits. Ich sehe auch, dass Telegram kostenlos ist und weiß, was man landläufig über kostenlose Apps sagt. Dennoch ist der Wahrheitsgehalt dieser Aussage Stand heute einfach nicht gegeben. Laut eigener Aussage ist Telegram als nonkommerzielles Projekt angelegt. Bis es Anzeichen dafür gibt, dass dem nicht so ist, sehe ich darin erstmal kein Problem. Es gibt doch auch gute Freeware im Softwarebereich, wo das Kostenlossein absolut kein Problem darstellt. Im Auge und im Hinterkopf sollte man dieses mögliche "Risiko" aber behalten, das stimmt. Allerdings sollte man das auch bei Unternehmen, bei denen man für die App zahlt, denn auch die können Schindluder mit persönlichen Daten treiben, auch wenn es hier erstmal unwahrscheinlicher ist.
Das stimmt, ich kann es nicht belegen. Andererseits braucht auch eine Non-Profit-Organisation Geld. Non-Profit heißt ja nur, dass sie nicht gewinnorientiert arbeiten, nicht aber, dass alles kostenlos ist. Bei anderer kostenloser Software stecken meist vieeel viel mehr Entwickler dahinter, die ihre Änderungen kostenlos einpflegen und im Gegenzug von den Änderungen der anderen profitieren. Bestes Beispiel ist der Linux-Kernel. Aber in jedem Fall ist die Software das Produkt. Bei Telegram ist dagegen die Infrastruktur im Hintergrund ein mindestens genau so wichtiger Punkt. Und Infrastruktur lässt sich nun mal nicht kostenlos betreiben. Wenn ich dann wieder auf den Linux-Kernel und Linux-Homepages wie ubuntuusers.de zurückkomme, dann sehe ich regelmäßig Spendenaufrufe, die mal mehr und mal weniger gut ablaufen und ebenso Berichte über veraltete und hoffnungslos überlastete Infrastruktur. Aber immerhin weiß ich hier, wie es sich finanziert.

Da gebe ich dir Recht. Allerdings sind 200k USD Preisgeld ausgelobt für den, der sie knackt. Das ist ein Wort. Also leg los und beweis die "Fraglichkeit"... ;)
Hier sehe ich wiederum weder einen positiven noch einen negativen Punkt. Solange das Protokoll nicht geknackt wurde, gibts aus meiner Sicht hier erstmal wenig Anlass zur Sorge. Außerdem liegt der Code offen (Threema ist closed source btw)...
Naja, bisher hat es noch niemand geknackt. Das stimmt. Bisher kannte es aber auch noch überhaupt keiner. ;) Und der Wettbewerb zeigt zwar, dass die Macher davon überzeugt sind. Aussagen tut das aber nichts...
Threema ist zwar closed source, benutzt aber nachprüfbar eine angesehene OpenSource Library für die Verschlüsselung.
Folgendes Zitat dazu:
Außerdem könnten Experten zumindest die korrekte Umsetzung der Verschlüsselung überprüfen,[...]. Der Rest der App ist eben auch ein Geschäftsmodell, weshalb Kasper noch nicht bereit ist, sie als Open Source zu verbreiten. Er hat nicht nur Angst vor Nachmachern, sondern auch vor alternativen Programmen, die trotzdem auf seine Infrastruktur zugreifen, ihm also die Kosten für den Serverbetrieb überlassen.
Quelle: http://www.zeit.de/digital/mobil/2013-07/threema-app-manuel-kasper/seite-2

Soweit ich es bisher gelesen habe, hat Telegram weder direkt noch indirekt mit VK zu tun. Lediglich einer der Geldgeber war irgendwann mal bei VK, hat aber mittlerweile auch nichts mehr damit zu tun (also keine Anteile, kein Investment, kein Posten). Deine Aussage "Hinter Telegram stecken die Macher von VKontake (einem russischen Sozialen Netzwerk)" ist so schlichtweg falsch und irreführend.
Nein. Hier muss ich dir leider wiedersprechen und empfehle, mal selbst zu recherchieren. Die Gründer von Telegram sind die gleichen wie die von VK und beide sind weiterhin in hohen Posten (CEO und SysAdmin/CTO) bei VK tätig. Ich konnte nicht rausfinden, ob Nikolai auch immer noch Anteile an der Firma hält, Pavel hat sie ja wie geschrieben vor kurzem gerade verkauft, ist aber AFAIK weiterhin CEO.

Hier gebe ich dir völlig Recht - diese Möglichkeit fehlt mir auch. Whatsapp kann das [Anm.: Abschalten der Sichtbarkeit des Online-Status] aber nur auf iOS-Geräten, nicht unter Android. Trotzdem wäre das auch für mich in jedem Messenger ein absolut wünschenswertes Feature, wenn auch kein KO-Kriterium.
Doch, WhatsApp kann es inzwischen auch unter Android. Das Update muss man derzeit noch manuell hier herunterladen: http://www.whatsapp.com/android/
Vermutlich wird es in kurzer Zeit aber auch über den Play-Store verteilt.

Wie bereits von buddabrod erwähnt: Hier kann niemand irgendwo irgendwas löschen, hier wird lediglich vorab festgelegt, wie lange eine Nachricht gültig ist. Darin sehe ich absolut kein Problem, ganz im Gegenteil. Es gibt andere Apps, die ausschließlich auf diesem Prinzip basieren (Snapchat), die mit Millionensummen bewertet werden, weil dieses Feature bzw. diese Art der Kommunikation wohl immer mehr Anhänger findet.
OK, offensichtlich war es Surespot, was nachträgliches löschen erlaubt, nicht Telegram. Der geht auf meine Kappe. Vorbestimmtes Löschen finde ich zwar persönlich suspekt, sehe es aber nicht mehr als grundsätzlichen Nachteil an.

Das habe ich so noch nirgends gelesen. [Anm.: ... dass Chats alle im Klartext in der Cloud liegen] Hast du da eine Quelle dazu? Das wäre natürlich wirklich sehr schlecht.
Davon abgesehen ist jemand, der nur End-to-End verschlüsselte Chats verwendet, hiervon ja nicht betroffen.
Quelle: https://telegram.org/faq und http://telegram.org, suche nach "Cloud", außerdem in den Stores: https://itunes.apple.com/de/app/telegram-messenger/id686449807?mt=8, https://play.google.com/store/apps/details?id=org.telegram.messenger&hl=de, ebenfalls nach Cloud schauen.
Schon auf der Startseite ist es kurz erwähnt, wenn man in den FAQ und in den nach Cloud sucht, wird es aber klar. Alle Nachrichten, Bilder usw. liegen in der Cloud. Für das Abspeichern in Klartext hab ich jetzt keinen Beweis. Aber womit sollte es denn verschlüsselt sein? Mit dem Key des Anbieters? Dann hätte jeder, der den Anbieter knackt Zugriff auf Keys und Daten. Ich hoffe für sie, dass sie den Key nochmal mit dem Passwort des Users verschlüsseln. Das wird nirgendwo klar... Ich finde schon schlimm dass sie überhaupt alles abspeichern und vorhalten...

Hierfür hätte ich auch gerne eine Quelle. [Anm.: ...dafür dass der Hash der Klartext-Nachricht gebildet und unverschlüsselt übertragen wird]
Tut mir Leid, das muss ich tatsächlich revidieren. Das hatte ich falsch im Kopf bzw. falsch verstanden. Werde ich gleich editieren im "Originalbeitrag". Der Hash wird auch noch mit dem Key verschlüsselt, mit dem auch die Nachricht verschlüsselt wird. Eine Art MAC-then-Encrypt. Laut dieser Studie: http://cseweb.ucsd.edu/~mihir/papers/oem.pdf (Seite 17f.) ist das anfällig gegen Chosen-Plaintext-Attack und Chosen Ciphertext-Attack. Die Macher von Telegram behaupten, dass ihre Modifikation dagegen doch sicher ist. Warum das so sein sollte, begründen sie nicht. Ob es wirklich so ist, wird sich sicherlich früher oder später zeigen.

Also im Gegensatz zu Whatsapp sehe ich bei Telegram durchaus so einige Vorteile. Und auch wenn man Telegram nicht mag/nicht traut, so finde ich "Da lasse ich lieber WhatsApp drauf bevor ich zu Telegram wechsele" den mit Abstand schlechtesten Weg, denn damit bewirkt man einfach überhaupt nichts. Ein Wechsel, zu welchem Messenger auch immer, setzt ein kleines Zeichen, das in der Masse große Wirkung zeigen kann, und sorgt dafür, dass zukünftige Daten wenigstens nicht weiterhin zentral bei einem der größten Datensauger des Planeten abgefischt werden, sondern wenigstens über mehrere Unternehmen verteilt sind. Schon allein das ist für mich Anlass genug, nicht bei Whatsapp zu bleiben.
Messenger sind nun mal genau wie soziale Netzwerke. Sie funktionieren nur, wenn die anderen - die Freunde - auch da sind. Wenn nun also alle von WhatsApp zu Telegram wechseln, dann haben wir genau das, was du gerne möchtest, eben nicht wirklich geschafft. Dann liegen wieder alle Daten bei einem Unternehmen. Vorher bei WhatsApp, nachher bei Telegram. Toller Unterschied: Nun liegen alle Daten sogar bei zwei Unternehmen statt bei einem. Denn WhatsApp wird jetzt wohl kaum die Daten seiner abwandernden User löschen :rolleyes:
Von daher sollte man sich, bevor man seine Daten dem nächsten gibt, vielleicht überlegen, ob es irgendeinen Vorteil hat. Das sollte man mit dem Nachteil, seine Daten an ein weiteres Unternehmen zu geben, abwägen. Nur wenn sich das lohnt, lohnt sich in meinen Augen ein Wechsel.

Doch. Denn er versteht die Grundlage davon - das kann man von einem Wald-und-Wiesen-Blogger nicht erwarten. Grundlage => Ahnung :D
Dennoch hast du recht - der Mathematiker versteht die Funktionsweise und kann die Algorithmen vermutlich sehr schnell nachvollziehen, was ihn aber nicht zu einem anerkannten Kryptografen macht.
Laut Internet ist sein Sepzialgebiet Geometrie und einen (Neben-)Job hat er in einem Institut für Algebra. Vielleicht algebraische Geometrie? Klingt für mich nicht gerade kryptolastig ;)

In allen Diskussionen, die ich mit dir hatte, gab es Streitpunkte, bei der ich deine Position durchaus auch nachvollziehen konnte. Aber das hier entzieht sich jedem Verständnis meinerseits.
Ich habs gerade schon kurz geschrieben. Wie gesagt, warum wechseln jetzt alle? Weil Facebook ihre WhatsApp-Daten bekommt? Die bekommen sie auch so. Dank des Hochladens der Adressbücher reicht ja einer, der aktiv ist, um einen riesen Datensatz zu erzeugen. Und "die bekommen sie auch so" ist eigentlich falsch. Richtiger ist noch: Die haben sie eh schon. Was einem bei WhatsApp nur stören kann, ist also, dass alle ab jetzt gesendeten Nachrichten im Klartext bei WhatsApp auf dem Server verfügbar sind und wer weiß was damit getan wird. Auswerten für Werbung in der Zukunft? Weiterleiten an NSA, FBI und Co.? Usw. Bei allen bisher gesendeten Nachrichten ist das natürlich genau so, aber das lässt sich nicht mehr ändern. Wenn ich jetzt alle meine Daten an das nächste soziale Netz verkaufe, was nichts anders macht als WhatsApp, dann bin ich keinen Schritt weitergekommen. Statt NSA und FBI hört nun der KGB zu, statt in den USA werden nun alle Nachrichten, die am Server dank Transportverschlüsselung ja wieder im Klartext vorliegen, in Russland ausgewertet und der Inhalt sowie die Adressbücher zu Geld gemacht und wie gesagt eben vom russischen statt amerikanischen Geheimdienst überwacht. Spätestens seit Snowden muss uns klar sein, dass das keine Ausnahme ist, sondern die Regel.
Ich sehe also nicht, was man gewinnt, wenn man wechselt. Alle Adressbücher liegen nun bei WhatsApp/Facebook UND Telegram/VKontakte, nicht mehr nur bei Facebook/WhatsApp. Und alle Nachrichten liegen nun in Russland, werden von russischen Unternehmen zu Geld gemacht und beim russischen Geheimdienst ausgewertet/überwacht statt amerikanischen Servern, amerikanischen Unternehmen und amerikanischen Geheimdiensten.
Daher meine Meinung: Wenn Wechsel, dann richtig. :)

Aufwändig ist das keinesfalls. Je nach verwendeter Hashfunktion geht das auch mit einer Grafikkarte in ein paar Stunden.
Siehe hier: http://hashcat.net/oclhashcat/
Bei SHA256 wären alle Hashes in 26 Stunden erstellt. Selbst der langsamste Algorithmus bei Whirlpool wäre nach 37 Tagen fertig. (Bei einer Grafikkarte)

Problem ist natürlich das am Smartphone zuerst gehasht werden muss. Das sollte natürlich auch in einer annehmbaren Zeit vonstatten gehen sonst wird es für den User nervig.
Du hast Recht. Ich hatte mit ein bisschen mehr gerechnet, aber schon mit endlicher Zeit. Das ist sogar noch Recht wenig.
Threema schreibt dazu in den FAQ auch folgendes:
Wenn Sie die Synchronisation verwenden, werden E-Mail-Adressen und Telefonnummern aus dem Adressbuch nur einwegverschlüsselt («gehasht») und zusätzlich mit SSL gesichert an unsere Server übertragen. Die Server halten diese Hashes nur kurzzeitig im Arbeitsspeicher, um die Liste der übereinstimmenden IDs zu ermitteln, und löschen sie sofort wieder. Zu keinem Zeitpunkt werden die Hashes oder die Ergebnisse des Abgleichs auf einen Datenträger geschrieben.

Bitte beachten Sie: aufgrund der relativ wenig möglichen Zahlenkombinationen von Telefonnummern können Hashes davon theoretisch per Brute-Force-Attacke (= Durchprobieren aller Möglichkeiten) entschlüsselt werden. Dies ist prinzipbedingt und kann nicht anders gelöst werden (die Verwendung von Salts wie beim Hashing von Passwörtern funktioniert für so einen Datenabgleich nicht). Wir behandeln daher die Telefonnummern-Hashes mit der selben Vorsicht, als wenn es rohe/ungehashte Telefonnummern wären.
Daher hat es denke ich einen guten Grund, dass man das abschalten kann. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deine Ausführungen, cuco! Ich hab jetzt einige deiner Kritikpunkte besser verstanden und kann deinen Standpunkt auch besser nachvollziehen - und werde selbst auch noch weiter recherchieren. :)

Beim Punkt "Dann bleibe ich lieber gleich bei WhatsApp" kann ich dir aber trotzdem nicht zustimmen. Du schreibst:

Messenger sind nun mal genau wie soziale Netzwerke. Sie funktionieren nur, wenn die anderen - die Freunde - auch da sind.
Hier hast du natürlich völlig Recht, die "kritische Masse" ist eben immer der Knackpunkt. Ein Messenger ohne Kontakte macht keinen Sinn.

Wenn nun also alle von WhatsApp zu Telegram wechseln, dann haben wir genau das, was du gerne möchtest, eben nicht wirklich geschafft. Dann liegen wieder alle Daten bei einem Unternehmen. Vorher bei WhatsApp, nachher bei Telegram. Toller Unterschied: Nun liegen alle Daten sogar bei zwei Unternehmen statt bei einem. Denn WhatsApp wird jetzt wohl kaum die Daten seiner abwandernden User löschen :rolleyes:
Hier habe ich mich vielleicht nicht eindeutig genug ausgedrückt. Ich hab das so gemeint, dass dann wenigstens die Daten vom klassischen sozialen Netzwerk "Facebook" und die ggf. zukünftig bei WhatsApp anfallenden Daten nicht zentral bei ein und dem selben Unternehmen ("Facebook+WhatsApp") auflaufen und kombiniert werden können. Dass dies mit allen bisher gespeicherten/verfügbaren WhatsApp-Daten über kurz oder lang wohl leider passieren wird, da mache ich mir keine großen Illusionen.

Von daher sollte man sich, bevor man seine Daten dem nächsten gibt, vielleicht überlegen, ob es irgendeinen Vorteil hat. Das sollte man mit dem Nachteil, seine Daten an ein weiteres Unternehmen zu geben, abwägen. Nur wenn sich das lohnt, lohnt sich in meinen Augen ein Wechsel.
Ja, natürlich bekommt dann noch ein weiteres Unternehmen Daten von mir in die Finger, was sicher auch suboptimal ist. Aber solange dieses Unternehmen nicht bekannterweise Schindluder mit meinen Daten treibt bzw. das Risiko dafür vertretbar ist, ist mir das allemal lieber, als diese Daten weiterhin Facebook in den Rachen zu werfen. Diese Vorgehensweise - also das Verteilen von genutzten Dienst(leistung)en und den dabei unweigerlich anfallenden Daten über mehrere Anbieter hinweg, im Gegensatz dazu, alles aus einer Hand zu nutzen - ist übrigens auch ein sehr häufig empfohlener Weg von Sicherheits- und Datenschutzexperten und aus meiner Sicht auch nachvollziehbar sinnvoll.

Davon abgesehen ist das für mich auch eine Prinzip-Frage: Ich möchte zeigen, dass ich mit der Geschäftspolitik von Facebook nicht einverstanden bin. Ich möchte ein solches Unternehmen nicht dadurch unterstützen, dass ich seine Produkte nutze. Aber das mag wohl auch an meiner persönlichen Einstellung gegenüber Facebook und Herrn Z. liegen.


Jetzt habe ich aber noch eine technische Frage:

Ist es wirklich so schwierig bzw. ist es möglich, ein mit state-of-the-art Techniken verschlüsseltes Chat-System zu bauen, das trotz moderner und sauberer Verschlüsselung via Cloud auf mehreren Clients synchron gehalten werden kann?


Also mir fehlt dazu einfach das Wissen, deshalb frage ich...


Gruß, Jonny
 
So kann ich auch deinen Standpunkt gut nachvollziehen! Und größtenteils sehe ich es ähnlich. Facebook ist mir ebenfalls "unsympathisch", um es mal nett auszudrücken und ich meide es, wo ich kann. Nutzen tue ich es gar nicht. Die Kombination von WhatsApp und Facebook ist dementsprechend wahnsinnig "attraktiv" für mich ;)
Bis ich meinen WhatsApp-Account lösche, wird aber wohl auch noch etwas Zeit vergehen. Mein Adressbuch haben sie eh schon, das kann ich mir nicht wiederholen oder löschen. Ansonsten hätten sie die Daten eh über zig andere WhatsApp-User. Aber ich werde die Nutzung aufs nötigste beschränken bzw. das habe ich sogar schon vor einiger Zeit getan. Hauptsächlich wegen des Datenschutzes. Ein guter Freund von mir hat leider erfahren müssen, was Generalüberwachung in Kombination mit Justizirrtum bedeutet und auch wenn ich vorher schon Wert auf eine sinnvolle Privatsphäre gelegt hab (ich will nicht dauerhaft anonym sein, aber ich will nicht alles von mir preisgeben und achte auf meine Daten), war das nochmal ein ausschlaggebender Punkt.

Jetzt habe ich aber noch eine technische Frage:

Ist es wirklich so schwierig bzw. ist es möglich, ein mit state-of-the-art Techniken verschlüsseltes Chat-System zu bauen, das trotz moderner und sauberer Verschlüsselung via Cloud auf mehreren Clients synchron gehalten werden kann?


Also mir fehlt dazu einfach das Wissen, deshalb frage ich...

Zunächst: Es scheint keinen Messenger zu geben derzeit, der das vernünftig kann - mir ist zumindest keiner bekannt. Egal auf welcher Plattform, also nicht nur auf Mobilgeräte beschränkt.

Zur Realisierbarkeit würde ich sagen: Es ist machbar, aber ein bisschen tricky. Sobald der Server/Anbieter nicht mehr mitlesen können soll, muss es (asymmetrische) Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sein. Und auf den ersten Blick betrachtet hat so eine Kommunikation erstmal nur zwei Enden bzw. zwei Gesprächspartner.

Ich versuche mal etwas ausführlicher zu erklären, wo das Problem dabei überhaupt ist:
Ein kleines Gegenbeispiel dafür, dass eine Kommunikation nur zwei Enden hat, ist dann aber der Gruppenchat, der trotz Ende-zu-Ende-Verschlüsselung möglich ist, Threema kann es zum Beispiel. Telegram wohl nur auf Verzicht der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Bei MyEnigma finde ich nicht heraus, wie sie das bzw. ob sie dann noch E2E(End2End)-Verschlüsselung machen. Surespot kann wohl keinen Gruppenchat, OTR-Varianten können es auch nicht. Bei whistle.im wird es auch nicht ganz klar, ich finde nur alte News, die aber auch nicht nach E2E klingen. Ich kann aktuell also nur sagen, wie Threema es macht - und es ist eigentlich recht banal gelöst. Anstatt dafür zu sorgen, dass die Nachricht nur einmal verschickt wird, der Server sie entschlüsselt, neu verschlüsselt und an alle Teilnehmer der Gruppe weiterleitet, wird die Nachricht auf dem Gerät des Senders für jeden Empfänger einzeln verschlüsselt und verschickt. Wenn also ein Teilnehmer eine Nachricht in einer Gruppe mit beispielsweise 10 Teilnehmern verschickt, wird diese Nachricht intern 9x jeweils mit dem Public Key aller Teilnehmer (außer dem Sender selbst natürlich) verschlüsselt und dann werden diese 9 Nachrichten verschickt. Jeder Teilnehmer erhält dann eine speziell für ihn verschlüsselte Nachricht und kann sie mit seinem Private-Key entschlüsseln. Dass es sich gerade um eine Gruppennachricht handelt und nicht um eine persönliche, muss dann der Client zuordnen und dafür sollte halt z.B. ein Flag in der Nachricht gesetzt sein. Da die paar Bytes für den Text nicht viel ausmachen, ist diese Lösung für Text ausreichend und ermöglicht Gruppenchat ohne Verzicht auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Bei Bildern oder Videos sieht es dagegen anders aus. Die Datenmenge, um sowas in einem Gruppenchat beispielsweise für 20 Personen (aktuell Maximum) zu verschicken, wäre enorm. Da haben wir ein Bild mit 1MB, müssen aber 19MB übertragen, um es an alle 19 Teilnehmer zu übertragen? Unpraktisch. Stattdessen wird ein zufälliger Schlüssel generiert. Dann wird das Bild an den Server geschickt. Der verteilt es an die anderen 19 Teilnehmer weiter, kann selbst aber nicht reinschauen, weil er den Schlüssel nicht hat. Der Schlüssel wird dann intern mit der Methode verschickt, mit der auch Text verschickt wird. Also in diesem Fall 19x mit jeweils dem Public Key verschlüsselt und dann an die 19 weiteren Teilnehmer verschickt. So muss man das Bild nur einmal übertragen, nur den Key mehrfach und verzichtet dabei trotzdem nicht darauf, dass unterwegs niemand in die Nachrichten oder das Bild/Video reinschauen kann.

So viel zum Problem. Evtl. wird jetzt schon klar, wo das Problem bei mehreren Devices ist? Dann würde sich der Effekt noch multiplzieren. Stellen wir uns vor, jeder Teilnehmer hat 3 Geräte. Der Gruppenchat wird hypothetisch auf 50 Teilnehmer aufgebohrt. Muss ich nun 147 Nachrichten verschicken, um jeden Teilnehmer zu erreichen? Das dürfte dann doch schon für messbar größeren Traffic und messbar größere Serverlast sorgen. Aber ich halte es für durchführbar. Das nächste Problem ist dann aber: Wo ist das Ende meiner Kommunikation? Welche Endgeräte gehören nun zu einem Teilnehmer? Dann muss der Server z.B. schauen, welche Endgeräte gerade mit der gleichen ID eingeloggt sind und stellt die Nachricht an alle zu. das würde diese Multiplikation des Traffics am Mobilgerät verhindern, nur die Server hätten mehr zu tun, was aber ja nur eine Frage der Leistungsfähigkeit bzw. eingekauften Ressourcen ist. Aber was passiert, wenn ein Gerät gerade nicht an ist? Oder keinen Empfang hat? Laut Server ist es dann nicht eingeloggt, also bekommt es die Nachricht nicht. Die anderen Geräte dagegen bekommen sie, der Server denkt: OK, zugestellt, und löscht sie aus seinem Puffer. Kommt das dritte Gerät wieder ans Netz, ist keine Nachricht für ihn mehr da. Schon ist es doch nicht mehr synchron auf allen Endgeräten. Diesen Effekt bemerke ich oft bei Google Talk/Hangouts und auch bei Skype glitcht(e) es manchmal.
Meine Idee wäre es, alle Endgeräte eines Users intern quasi in einen Gruppenchat zu packen. Damit kommt eine Nachricht, die ein Endgerät sendet, auch auf den anderen an. Und natürlich beim eigentlichen Empfänger. Der antwortet und schickt das wieder an diesen virtuellen Gruppenchat damit alle Geräte das bekommen. Da für jedes Endgerät also eine eigene Nachricht übermittelt wird, kommen diese dann auch später bei einem Gerät an, was gerade aus war oder keinen Empfang hatte.
Klingt erstmal einfach, hat aber auch Haken:
Haken 1: Geräte, die nach einer Nachricht erst einem Account hinzugefügt werden, können diese Nachricht nicht mehr bekommen. Nachträgliche Synchronisation geht so also nicht. Das geht nur, in dem man die Daten in der Cloud speichert und dort mit dem Server bekannten Schlüssel lagert, denn sonst kann man die Nachricht ja nicht nachträglich passend für das Endgerät verschlüsseln. Oder kurz: Auf diese Weise geht es nicht, E2E-verschlüsselt nachträglich zu synchronisieren.
Haken 2: Man hat nun eine riesige Menge virtueller Gruppen. Jetzt muss quasi eine Gruppe gebildet werden, die alle deine Endgeräte enthält plus den Empfänger. Und so eine Gruppe muss für jeden Empfänger existieren. Der Empfänger kann aber ja ebenfalls eine Gruppe sein. Man hat also bei 3 Endgeräten bei mir und 3 Endgeräten bei jedem Empfänger und 100 Kontakten dann schon mal 100 Gruppenchats mit je 6 Teilnehmern. Will ein Gesprächspartner ein Endgerät entfernen oder hinzufügen, muss ihm das erlaubt sein - aber nur für SEINE Endgeräte. Auf den Rest darf er keinen Zugriff haben, zumindest was Veränderungen angeht. Auch sollte niemand genaueres über den Gegenüber sehen können. Geht ja niemanden etwas an, wie viele Endgeräte der Gegenüber hat und ob sie aktiv sind oder ob er sie wieder entfernt hat usw. Diese komplette Verwaltung der virtuellen Gruppen muss also unsichtbar im Hintergrund erfolgen, dabei aber zuverlässig sein und korrektes Rechtemanagement implementieren. Schwierig wird tatsächlich zu verhindern, dass der Sender sieht, dass der Empfänger mehrere Endgeräte hat und wie viele er hat. Schließlich geht bei dieser Methode dann ja pro Endgerät des Empfängers je eine Nachricht raus, wenn man eine Nachricht verschickt.
Interessant werden dann eben auch wieder die Gruppenchats. Hier das gleiche Problem, wenn jeder 3 Endgeräte hat, besteht ein Gruppenchat mit 20 Teilnehmern dann plötzlich aus 60 Endgeräten. Jede Nachricht muss also 60 mal verschickt werden und während der Admin dann "Untergruppen" statt einzelnen Teilnehmern hinzufügt, muss jeder Teilnehmer wiederum seine Untergruppe administrieren können ohne Zugriff auf den Rest.

In Kurzform also: Es geht, es ist aber tricky umzusetzen. Und man muss schauen, wie man keine Nachteile dabei eingeht, wie z.B. dass man evtl. sehen kann, wie viele Endgeräte der Gegenüber benutzt. Außerdem muss man schauen, wie sich der Traffic dann verhält durch die Multiplikation der Nachrichten. Nicht das große Problem am Server, aber evtl. kritisch auf der mobilen Datenverbindung.

Vielleicht gibt es da aber ja noch andere Ideen? Ich bin da kein Experte. Interessieren würde mich, wie Threema das gerade versucht umzusetzen. Aber ich denke, nach dem Ansturm haben die gerade besseres zu tun als dass man sie mit sowas nerven sollte ;)
 
Nachträglicher Abgleich der Nachrichten ginge über Push von einem alten Gerät.
Oder wenn man generell alles dauerhaft in verschlüsselt in der Cloud speichert, einen Schlüssel für alle Geräte nutzt (über Message-IDs kann ein Client feststellen, was er schon hat).

Nachtrag: Ein Großteil der Komplexität in deinen Überlegungen kommt von deiner Annahme, das jedes Endgerät eines Anwenders einen eigenen Schlüssel hat. Warum? Wenn man asynchrone Kommunikation erlaubt, müssen die Daten sowieso vorübergehend auf dem Server vorgehalten werden. Wenn man sie nach Abruf durch ein Gerät des Users weitere x Tage vorhält, können weiter Geräte die Nachricht abrufen.
Nachträglicher Abgleich geht, wie oben beschrieben, per Push. Oder die Clients schauen regelmäßig, ob anderen Clients des Users im selben LAN sind, und gleichen dann automatisch ab.



Und noch ein Nachtrag: In der neuen Version 2.0 wird TextSecure vielleicht langsam interessant: http://www.heise.de/newsticker/meld...e-Alternative-zu-WhatsApp-und-Co-2123635.html
 
Zuletzt bearbeitet:
nabend...

interessant hier eurer diskussion mitzulesen...was haltet ihr von "hoccer xo" oder "surespot" ?

um mal was anderes zur diskussion zu stellen...

in erwartung eurer meinungen



jasch
 
Surespot ist momentan sehr anfällig für Mitm Angriffe.

Das hoccer xo ist meiner Meinung nach eine Witznummer - zur Verschlüsselung ist nichts zu finden und dass man beim Datentranafer ständig seine Position Preis gibt ist einfach ein nogo.

Ich finde Textsecure einfach gut. Besonders wenn man CM hat oder auch eine SMS Flat.
 
also dann doch eher telegram oder threema nutzen...letztere funzt leider erst ab android 4.0...würde es gern unter 2.3 nutzen...schade oder gibts da ne möglichkeit?

lg
 
Am besten Threema. Kannst du dein Smartphone nicht von Gingerbread auf ICS oder JB updaten?

LG Uwe
 
bin noch uf der suche nach einer guten,satbilen rom , die "bug-frei" ist...und zwar für ein galaxy i9003!!!

kennst du eine @helios?

lg
 
Und ich habe keine SMS-Flat, dafür aber ein ausreichend großes Datenvolumen.
Ich schätze, das könnte ein Problem für die Verbreitung von TextSecure werden: Der eine will es lieber als verschlüsselten SMS-Ersatz nutzen, der andere als verschlüsselten Messenger.
 
Wlan gibt es aber auf der Arbeit und daheim, wenn es im Handy angeschaltet ist - von daher wäre ich über beide Kanäle erreichbar.
Über SMS halt instantan, über den Datenkanal eben wenn ich Lust darauf habe :D

Das Problem sieht man aber in anderen Foren - die Leute haben Angst vor zusätzlichen Kosten durch Verwendung von SMS und MMS, obwohl man das deaktivieren kann.
 
  • ok1.de
  • ok2.de
  • thinkstore24.de
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