Ich habe während meiner Oberstufenzeit Facebook als durchaus praktisches Organisationsmedium gesehen. Die Möglichkeiten sind umfangreich, außerdem waren bei uns von 115 Schülern um die 110 regelmäßig online. Allerdings nur Schüler, keine Lehrer.
Es gab ebenfalls ein Forum auf phbb-Basis - da konnte ich auch mit deutlichen Erinnerungen nicht mal 70 Leute zur Regstrierung bewegen.
Das ist der eine Punkt - ich halte FB also durchaus für ein taugliches Schul-Organisationsmedium.
Der andere Punkt ist die Anwesenheit von Lehrern. Und da war ich rigoros - nicht mit Lehrern befreundet sein, die ich zu der Zeit im Unterricht hatte. Ehemalige/pensionierte Lehrer okay - aber ich hätte ein ungutes Gefühl dabei, wenn jemand über meine Aktivitäten Bescheid wüsste, der mir zwar bekannt, aber kein "guter, freundlicher Bekannter" ist. (okay, blöd formuliert - aber ihr wisst schon was ich meine
)
Lange Rede, kurzer Sinn: FB mag als Organisationsmedium für die Schüler taugen (um das nächste Stufentreffen zu besprechen oder für die vor Klausuren aller Art auftretende Verzweiflungswelle aka "ich kapier gar nichts, kann mir bitte jemand Polynomdivision erklären?!". Um von Lehrerseite aus Dinge zu organisieren, sollte aber in der entsprechenden Schulstunde genug Zeit vorhanden sein - wenn nicht, läuft irgendwas falsch. Wir haben es geschafft, Ausflüge o.Ä. zu planen, ohne dass der Lehrer bei FB aktiv war - wir hatten seine Mailadresse, falls es mal eine dringende Frage gab und damit hatte sich das.
Und sowieso: Wenn der Lehrer die FB-Freundschaft zur Bedingung machen will und ihr die Befürchtung habt, dass ein Ablehnen der FA zu Noteneinbußen führt, halte ich ein klärendes Gespräch mit dem Lehrer oder, wenn das nicht fruchtet, mit den entsprechenden höheren Stellen (Vertrauenslehrer...) für angebracht - denn das darf einfach nicht sein.
Der Klassensprecher oder einer, der den Mund wenigstens ein bisschen aufkriegt, sollte die Lehrerin darauf ansprechen, dass "ihm von mehreren Schülern zugetragen wurde, dass eine FB-Freundschaft nicht gewünscht ist." Wenn diese "mehrere" aus zwei Personen bestehen, ist es auch egal - eigentlich reicht schon einer. Mehrheitsprinzip ist eine Sache, aber gerade in einer Klassengemeinschaft sollte man das nicht als Keule einsetzen.