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- 14 Nov. 2006
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Liebe Mitglieder des ThinkPads-Forums,
liebe Spender,
heute mittag um 13:00 Uhr war es soweit und ich durfte dem Ersten der diesjährigen Spendenempfänger, dem Kinderhospiz „Bärenherz“ in Wiesbaden, unsere Spende in Höhe von EUR 1.500 überreichen.
Da die Leiterin des Kinderhospizes, Frau Huwe, heute leider krankheitsbedingt nicht anwesend war, beauftrage sie zwei ihrer Kolleginnen damit, die Spende zu übernehmen. Wir saßen ziemlich genau 1 Stunde bei Kaffee zusammen und in dieser Zeit wurde mir einiges über das Kinderhospiz und seine „Aufgabe“ erzählt.
Ein paar der erhaltenen Informationen möchte ich euch gerne in diesem Bericht weitergeben:
Das Kinderhospiz Bärenherz in Wiesbaden gibt es nun seit 8 Jahren, das erste deutsche Kinderhospiz in Olpe wurde 1998 ins Leben gerufen.
Im Bärenherz Wiesbaden ist Platz für bis zu 9 schwerstkranke Kinder. Das Hospiz sieht seine Hauptaufgabe in der Betreuung und Entlastung von Familien in der letzten Lebensphase des kleinen Patienten. Die Lebenserwartung der betreuten Kinder liegt somit nur noch zwischen wenigen Stunden bis hin zu mehreren Monaten. Wenn die Kinder im Bärenherz aufgenommen werden, ist eine Heilung zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr möglich, so dass alle Kinder dort todkrank sind.
In der Regel sind ca. 6 Kinder anwesend, heute waren es jedoch „nur“ 4 Kinder. Dies liegt jedoch am bevorstehenden Weihnachtsfest, dass einige Eltern ihre Kinder nach Hause geholt haben, um wohl das letzte gemeinsame Weihnachten begehen („feiern“ wäre hier definitiv der falsche Ausdruck) zu können.
Eine Betreuung der Kinder ist im Kinderhospiz Bärenherz absolut individuell möglich. Es gibt Kinder, welche nur 1 Tag in der Woche kommen (z. B. wenn die Eltern sich an diesem einen Tag den Geschwistern der Kleinen widmen wollen), es gibt jedoch auch Kinder, welche 4-6 Wochen am Stück im Bärenherz sind. Für solche längeren Aufenthalte gibt es im Bärenherz Wiesbaden auch Elternappartements, in welchen die Kleinen gemeinsam mit ihren Eltern und Geschwistern leben können.
An dieser Stelle möchte ich gerne anmerken, dass das gesamte Angebot des Bärenherzes – angefangen von der Tagesbetreuung der Kinder bis hin zum mehrwöchigen Aufenthalt der gesamten Familie in den Elternappartements – für die betroffenen Familien absolut kostenfrei ist!
Im Kinderhospiz Bärenherz kümmern sich 30 hauptamtliche Mitarbeiter(innen), welche sich 15 Stellen teilen, und eine stark schwankende Anzahl ehrenamtlicher Kräfte rund um die Uhr um die kleinen Patienten.
Auch nach dem Tode des Kindes endet nicht die Betreuung durch Bärenherz für die trauernden Angehörigen. Das Kinderhospiz Bärenherz arbeitet z. B. sehr eng mit dem Verein „Trauernde Eltern & Kinder Rhein-Main e.V.“ zusammen und bietet auch darüber hinaus noch weitere Angebote zur Trauerarbeit.
Auch findet einmal monatlich ein Familienbrunch statt, bei welchem sich sowohl Eltern & Geschwister von aktuell betreuten Kindern, als auch von bereits verstorbenen Patienten zu Gesprächen und Erfahrungsaustausch in „gemütlicher Atmosphäre“ (ich setze dies auf Grund des Hintergrundes bewusst in Anführungszeichen) treffen können.
Nach dem Tode eines betreuten Kindes (egal ob der Tod im Bärenherz oder zu Hause oder woanders eingetreten ist) pflanzt das Team vom Kinderhospiz Bärenherz gemeinsam mit den trauernden Angehörigen einen Baum im sogenannten „Lebenswäldchen“. Es handelt sich hierbei um ein Waldgrundstück in einem Wiesbadener Stadtteil. Mittlerweile gibt es schon zwei solcher Lebenswäldchen (in Wiesbaden-Kloppenheim und Wiesbaden-Auringen). Einmal im Jahr treffen sich dort die Eltern der verstorbenen Kinder zu Gesprächen und um ihrer Kleinen zu gedenken. Dieses Angebot wird wohl sehr gerne angenommen, da der gepflanzte Baum etwas Unvergängliches ist und man ihm beim Wachsen zuschauen kann.
Ich wurde gebeten, mich im Namen aller Kinder und Angehörigen, sowie des gesamten Teams des Kinderhospizes Bärenherz bei allen Spendern herzlich zu bedanken und allen ein frohes Weihnachtsfest zu wünschen! Sollte jemand eine Kinderkrankenschwester (bzw. Kinderkrankenpfleger) kennen, welche auf der Suche nach einer neuen Stelle ist oder gerne an der schweren Arbeit in einem Kinderhospiz mitwirken möchte, so kann sie gerne ihre Bewerbungsunterlagen an das Kinderhospiz Bärenherz in Wiesbaden schicken, da dort ein großer Mangel an Kinderkrankenschwestern und –pflegern herrscht und dringend neue Kräfte gesucht werden.
Ich möchte diesen Bericht noch mit einem persönlichen Statement beenden. Ich bin seit mittlerweile 12 Jahren im aktiven Einsatzdienst einer Feuerwehr in einer 30k Einwohnerstadt mit großem Gefahrenpotential (Pharmaindustrie und med. Labor, in welchem mit hochgradig ansteckenden Krankheitserregern geforscht wird) und war während meines Studiums jeweils 1 Semester bei der Berufsfeuerwehr Wiesbaden und Frankfurt/Main im Einsatzdienst zu Gast. Ich dachte wirklich, ich hätte bereits so ziemlich alles an menschlichem Leid gesehen und mich könnte so schnell nichts umhauen. Als ich heute jedoch die 4 Kinder, welche im Rollstuhl gefesselt in der Spielecke spielten, gesehen hatte und wusste, dass das bevorstehende Weihnachtsfest das wohl Letzte in ihrem so schrecklich kurzen Leben sein wird, da konnte ich mir im Nachhinein eine Träne nicht verdrücken und der daraus resultierende Kloß im Hals ist immer noch da. Als ich den symbolischen Spendenscheck in Höhe von EUR 1.500 übergeben hatte und gegangen bin, da dachte ich auf dem Weg zu meinem Auto nur, dass es eigentlich viel viel mehr hätte sein müssen. Wir alle jammern auf schrecklich hohem Niveau, dass sich unsere Tastatur durchbiegt und das neue Display einen Pixelfehler hat. Das wir gesund sind und noch einige Jahre vor uns haben, die Zwerge im Kinderhospiz aber vielleicht nur noch ein paar Stunden, das vergessen wir alle. Deshalb möchte ich jetzt schon an dieser Stelle an jeden einzelnen appellieren: wirklich jeder Euro hilft, den Kleinen die letzten Stunden-Tage-Wochen-Monate im Leben so schön wie nur irgendwie möglich zu machen! Bitte vergesst das nicht und erinnert euch nächstes Jahr bei der Spendenaktion daran! Vielleicht bekommen wir dann mal eine wirklich große Summe zusammen! Bei aktuell 44.310 Mitgliedern sollte es doch möglich sein, ein paar Tausender mehr als die letzten Jahre zusammenzukriegen!
Ich wünsche euch allen an dieser Stelle schonmal frohe Weihnachten und möchte mich nochmals persönlich bei allen Spendern der diesjährigen Spendenaktion bedanken!
Gruß aus Mainz
Timo
liebe Spender,
heute mittag um 13:00 Uhr war es soweit und ich durfte dem Ersten der diesjährigen Spendenempfänger, dem Kinderhospiz „Bärenherz“ in Wiesbaden, unsere Spende in Höhe von EUR 1.500 überreichen.
Da die Leiterin des Kinderhospizes, Frau Huwe, heute leider krankheitsbedingt nicht anwesend war, beauftrage sie zwei ihrer Kolleginnen damit, die Spende zu übernehmen. Wir saßen ziemlich genau 1 Stunde bei Kaffee zusammen und in dieser Zeit wurde mir einiges über das Kinderhospiz und seine „Aufgabe“ erzählt.
Ein paar der erhaltenen Informationen möchte ich euch gerne in diesem Bericht weitergeben:
Das Kinderhospiz Bärenherz in Wiesbaden gibt es nun seit 8 Jahren, das erste deutsche Kinderhospiz in Olpe wurde 1998 ins Leben gerufen.
Im Bärenherz Wiesbaden ist Platz für bis zu 9 schwerstkranke Kinder. Das Hospiz sieht seine Hauptaufgabe in der Betreuung und Entlastung von Familien in der letzten Lebensphase des kleinen Patienten. Die Lebenserwartung der betreuten Kinder liegt somit nur noch zwischen wenigen Stunden bis hin zu mehreren Monaten. Wenn die Kinder im Bärenherz aufgenommen werden, ist eine Heilung zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr möglich, so dass alle Kinder dort todkrank sind.
In der Regel sind ca. 6 Kinder anwesend, heute waren es jedoch „nur“ 4 Kinder. Dies liegt jedoch am bevorstehenden Weihnachtsfest, dass einige Eltern ihre Kinder nach Hause geholt haben, um wohl das letzte gemeinsame Weihnachten begehen („feiern“ wäre hier definitiv der falsche Ausdruck) zu können.
Eine Betreuung der Kinder ist im Kinderhospiz Bärenherz absolut individuell möglich. Es gibt Kinder, welche nur 1 Tag in der Woche kommen (z. B. wenn die Eltern sich an diesem einen Tag den Geschwistern der Kleinen widmen wollen), es gibt jedoch auch Kinder, welche 4-6 Wochen am Stück im Bärenherz sind. Für solche längeren Aufenthalte gibt es im Bärenherz Wiesbaden auch Elternappartements, in welchen die Kleinen gemeinsam mit ihren Eltern und Geschwistern leben können.
An dieser Stelle möchte ich gerne anmerken, dass das gesamte Angebot des Bärenherzes – angefangen von der Tagesbetreuung der Kinder bis hin zum mehrwöchigen Aufenthalt der gesamten Familie in den Elternappartements – für die betroffenen Familien absolut kostenfrei ist!
Im Kinderhospiz Bärenherz kümmern sich 30 hauptamtliche Mitarbeiter(innen), welche sich 15 Stellen teilen, und eine stark schwankende Anzahl ehrenamtlicher Kräfte rund um die Uhr um die kleinen Patienten.
Auch nach dem Tode des Kindes endet nicht die Betreuung durch Bärenherz für die trauernden Angehörigen. Das Kinderhospiz Bärenherz arbeitet z. B. sehr eng mit dem Verein „Trauernde Eltern & Kinder Rhein-Main e.V.“ zusammen und bietet auch darüber hinaus noch weitere Angebote zur Trauerarbeit.
Auch findet einmal monatlich ein Familienbrunch statt, bei welchem sich sowohl Eltern & Geschwister von aktuell betreuten Kindern, als auch von bereits verstorbenen Patienten zu Gesprächen und Erfahrungsaustausch in „gemütlicher Atmosphäre“ (ich setze dies auf Grund des Hintergrundes bewusst in Anführungszeichen) treffen können.
Nach dem Tode eines betreuten Kindes (egal ob der Tod im Bärenherz oder zu Hause oder woanders eingetreten ist) pflanzt das Team vom Kinderhospiz Bärenherz gemeinsam mit den trauernden Angehörigen einen Baum im sogenannten „Lebenswäldchen“. Es handelt sich hierbei um ein Waldgrundstück in einem Wiesbadener Stadtteil. Mittlerweile gibt es schon zwei solcher Lebenswäldchen (in Wiesbaden-Kloppenheim und Wiesbaden-Auringen). Einmal im Jahr treffen sich dort die Eltern der verstorbenen Kinder zu Gesprächen und um ihrer Kleinen zu gedenken. Dieses Angebot wird wohl sehr gerne angenommen, da der gepflanzte Baum etwas Unvergängliches ist und man ihm beim Wachsen zuschauen kann.
Ich wurde gebeten, mich im Namen aller Kinder und Angehörigen, sowie des gesamten Teams des Kinderhospizes Bärenherz bei allen Spendern herzlich zu bedanken und allen ein frohes Weihnachtsfest zu wünschen! Sollte jemand eine Kinderkrankenschwester (bzw. Kinderkrankenpfleger) kennen, welche auf der Suche nach einer neuen Stelle ist oder gerne an der schweren Arbeit in einem Kinderhospiz mitwirken möchte, so kann sie gerne ihre Bewerbungsunterlagen an das Kinderhospiz Bärenherz in Wiesbaden schicken, da dort ein großer Mangel an Kinderkrankenschwestern und –pflegern herrscht und dringend neue Kräfte gesucht werden.
Ich möchte diesen Bericht noch mit einem persönlichen Statement beenden. Ich bin seit mittlerweile 12 Jahren im aktiven Einsatzdienst einer Feuerwehr in einer 30k Einwohnerstadt mit großem Gefahrenpotential (Pharmaindustrie und med. Labor, in welchem mit hochgradig ansteckenden Krankheitserregern geforscht wird) und war während meines Studiums jeweils 1 Semester bei der Berufsfeuerwehr Wiesbaden und Frankfurt/Main im Einsatzdienst zu Gast. Ich dachte wirklich, ich hätte bereits so ziemlich alles an menschlichem Leid gesehen und mich könnte so schnell nichts umhauen. Als ich heute jedoch die 4 Kinder, welche im Rollstuhl gefesselt in der Spielecke spielten, gesehen hatte und wusste, dass das bevorstehende Weihnachtsfest das wohl Letzte in ihrem so schrecklich kurzen Leben sein wird, da konnte ich mir im Nachhinein eine Träne nicht verdrücken und der daraus resultierende Kloß im Hals ist immer noch da. Als ich den symbolischen Spendenscheck in Höhe von EUR 1.500 übergeben hatte und gegangen bin, da dachte ich auf dem Weg zu meinem Auto nur, dass es eigentlich viel viel mehr hätte sein müssen. Wir alle jammern auf schrecklich hohem Niveau, dass sich unsere Tastatur durchbiegt und das neue Display einen Pixelfehler hat. Das wir gesund sind und noch einige Jahre vor uns haben, die Zwerge im Kinderhospiz aber vielleicht nur noch ein paar Stunden, das vergessen wir alle. Deshalb möchte ich jetzt schon an dieser Stelle an jeden einzelnen appellieren: wirklich jeder Euro hilft, den Kleinen die letzten Stunden-Tage-Wochen-Monate im Leben so schön wie nur irgendwie möglich zu machen! Bitte vergesst das nicht und erinnert euch nächstes Jahr bei der Spendenaktion daran! Vielleicht bekommen wir dann mal eine wirklich große Summe zusammen! Bei aktuell 44.310 Mitgliedern sollte es doch möglich sein, ein paar Tausender mehr als die letzten Jahre zusammenzukriegen!
Ich wünsche euch allen an dieser Stelle schonmal frohe Weihnachten und möchte mich nochmals persönlich bei allen Spendern der diesjährigen Spendenaktion bedanken!
Gruß aus Mainz
Timo