Vorab, wir betreuen in unserem Systemhaus ca. 400 Rechner, die mehr oder weniger alle auf Windows basieren (7 oder 10).
Nach meiner Meinung ist Windows 10 ausgereift und zeigt sich im Alltag als robust und wartungsfreundlich. Wie man upgradet ist Geschmackssache. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sowohl Updateinstallationen von Windows 7 als auch Neuinstallationen Vor- und Nachteile haben. In beiden Fällen ist ein komplettes Backup des Systems anzuraten!
Ein Update von Windows 7 läuft in den meisten Fällen problemlos und man kann weitestgehend genau dort weiter machen, wo man aufgehört hat. Wer nicht gerne konfiguriert und an seinem System schraubt, sollte das auf jeden Fall probieren. Wichtig ist, dass das vorherige System einwandfrei läuft. Zwar bügelt das Update ein neues System über das alte und beseitigt auch einige Fehler des alten Systems (gerade Treiberprobleme), aber Fehler in Programmen oder Windows selbst tauchen mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder auf. Vor einer Updateinstallation sollte man zur Sicherheit den Virenscanner deinstallieren (Ausnahme den von Microsoft) und Treiber runter werfen. Das betrifft Grafik-, Sound und alles weitere. Windows 10 bringt sowieso komplett neue Treiber mit und die alten Softwareversionen sind dann überflüssig. Ca. 30GB freien Speicher sollte man haben, damit es keine Probleme gibt.
Das eigentliche Update geht dann über das Microsoft eigene Updatetool. Runterladen, installieren, durchklicken, fertig. Dauer bei SSD gestützten Systemen ungefähr eine Stunde. Sofern erfolgreich, kann man direkt weiter arbeiten. Bei Fehlern setzt das Tool den Rechner wieder auf den Urzustand zurück als wenn nichts gewesen wäre. Hinderungsgrund können bestimmte Treiber oder andere systemnahe Programme sein. Da muss man im Einzelfall schauen, woran es liegt. Allgemeiner Ratschlag: Alles abschalten und abklemmen, was man nicht für das Update braucht und nachher wieder einschalten.
Zeigen sich im neuen System Fehler (beliebt: fehlende Schriftarten), so sollten Anfänger besser eine Neuinstallation in Betracht ziehen. Die ist zeitlich betrachtet deutlich attraktiver als eine langwierige Fehlersuche.
Eine Windows 10 Neuinstallation kann auch dann ratsam sein, wenn man vorinstallierte Geräte mit Nebenpartitionen hat oder der Rechner sowieso Mucken macht. ISO runter laden, per USB Stick starten und fertig. Das System steht nach zwanzig Minuten, Hardware wird häufig sofort erkannt und man kann sich ans Installieren von Software und Wiederherstellung der Daten machen.
Wie man es macht ist am Ende Geschmackssache. Ich würde privat eher neu installieren, bin aber auch ein Bastler. Wer dazu keine Lust hat, sollte erst einmal drüber installieren. Oft laufen die Updateinstallationen einwandfrei.