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- 2 Aug. 2009
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Hi,
mein X1C ist eingetroffen. Hier ein erstes Kurzreview zu dem edlen Gerät.
Basics
1700 Euro - meine Herren, was für ein Haufen Geld. 8GB RAM, 256GB SSD, WWAN, i5 - so gut wie Vollausstattung.
Ausgepackt
Das X1C kommt Thinkpad-typisch in einer Kiste mit Netzkabel und ein paar Zetteln - das wars. Beim ersten Auspacken erschrickt man als erfahrener Thinkpadianer erstmal, dass die den Akku vergessen haben - bis man realisiert, dass der ja nun ins Gerät eingebaut ist und folglich schon drin ist. Im zweiten Schritt ist man erschrocken, wie leicht das Gerät ist. Mit 1,3kg haut das X1C - bei größeren Maßen - mein X220 spürbar in die Pfanne.
Optik
Das X1C sieht ausgesprochen schlicht und edel aus. Die extrem flache Konstruktion hat ohne Frage etwas für sich. Die dünnen Displayrahmen gefallen mir ebensogut wie das riesige Touchpad und die sparsam eingesetzten Status-LEDs. Weniger schön finde ich den vergleichsweise riesigen "lenovo"-Schriftzug unter dem Display - das war beim X220 deutlich diskreter.
Insgesamt wirkt das X1C äußerst aufgeräumt - was daran liegen mag, dass nicht viel dran ist: es gibt nur eine Handvoll Anschlüsse und auf der Unterseite gibt es garnichts, kein Dockingport, kein Akkuriegel.
Haptik
Glaubt es oder nicht: Obwohl das X1C sündhaft dünn ausfällt, verwindet sich der Deckel nur sehr wenig beim Aufklappen. Seit ich das Sony Vaio Z21 kenne, kann mich da zwar ohnehin nicht mehr viel schocken - denn das biegt sich wie lauwarme Butter -, aber das X1C hat hier wirklich keine Probleme. Auf die Baseunit ist bombenstabil und verbiegt sich kein Stück, knarzt und knirscht auch nirgends und fühlt sich außerdem fantastisch an - es erinnert ein wenig an das kühle, gummierte Feeling des X300. Insbesondere das Palmrest besitzt ein unheimlich edles, angenehmes Finish, das einen verlockt, den Laptop den ganzen Tag zu streicheln anstatt daran zu arbeiten.
Emission
Lautstärke ist mein persönliches KO-Kriterium in Sachen Laptops - und das X1C tut so, als wär's vollständig passiv gekühlt. Während der gesamten Einrichtung habe ich den Lüfter nicht hören können, und hier war es wirklich leise. Die Festplatte meines Desktops summt aus ca. 4 Metern Entfernung lauter, als dass ich den Lüfter hätte heraushören können. Ich habe zwar keine schweren Lasten gefahren, aber die ganze Bloatware von Lenovo deinstalliert und einige Programme installiert, sodass ich schon sagen würde, dass da etwas Leistung zusammenkam. Trotzdem - ganz klasse. Warm geworden ist das Gehäuse allerdings dabei auch - im Bereich um die Taste "Q" herum, wo eben die CPU sitzen dürfte.
Boxen
Wow, laut. Naja, kommt mir so vor - ich bin die notorisch unterregelten Boxen des X220 gewöhnt, sodass mir das X1C ziemlich kräftig vorkommt. Trotzdem sind die Boxen jetzt nicht unbedingt geeignet, eine Party zu beschallen, aber für ein Youtube-Video reichen sie allemal locker aus.
Software
Da haben wir schon den ersten Pferdefuß: Lenovo liefert auch das X1C wieder bis zum Hals mit Bloatware vollgemüllt aus. Norton Antivirus, Lenovo Toolbox, Lenovo SimpleTap, Thinkpad Access Connections, und noch gefühlte 30 weitere Programme, die kein Mensch braucht. Mit "SimpleTap" versucht Lenovo wohl, die Leute schonmal auf Windows 8 einzustimmen; ich habe es direkt deinstalliert. Dazu kommt weiterer Müll von Intel, außerdem Programme wie EverNote und Zeug, von dem ich noch nie gehört habe.... - vermutlich ist clean installieren sinnvoller, als den ganzen Schrott händisch zu entfernen.
Workflow
Die Preload-Installation ist überraschenderweise gefühlt sauschnell. Ich bin kein Anhänger des Bootzeitstoppens, aber ich kann sagen, dass das X1C wahrnehmbar flotter bootet als mein X220 mit Samsung 830 SSD. Jegliche Operationen im Betriebssystem sind flott und lagfrei. Der RAM wird von CPUZ als Dualchannel ausgewiesen, was der HD4000 einen ziemlichen Leistungsschub geben dürfte. Vielleicht benchmarke ich mal, wenn ich Lust habe.
Display
Über Gitterdisplay und Farbstabilität und Helligkeit und... naja, was soll ich sagen: das Display ist okay. Die Farbwiedergabe kommt nicht ganz ans X220 IPS ran, ist aber deutlich besser als bei manchen Vorgängern in Sachen TN. Die Blickwinkel sind für Laptop-TN-Verhältnisse überdurchschnittlich gut, ich bemerke beim normalen Arbeiten keinerlei Farbinversionen, wenn ich den Kopf bewege. Den "Gittereffekt" kann ich bei bestimmten Grautönen erahnen, aber nicht so richtig festmachen; vielleicht bilde ich ihn mir nur ein. Die Helligkeit entspricht ziemlich genau dem X220 auf maximaler Stufe und ist somit ziemlich gut, wenn auch für Sonnenschein nicht hell genug.
Akkulaufzeit
Der Akku des X1C ist bekanntlich nicht tauschbar und mit 43Wh recht klein bemessen. Erstaunlicherweise braucht das Gerät aber auch wirklich wenig Strom: Im Betrieb aktuell mit WLAN, Chrome und 11/15 Displayhelligkeit liege ich bei ca. 8,5W Durchschnittsverbrauch, der Energiemanager zeigt mir folgerichtig eine Restlaufzeit von ca. 5 Stunden an. Beim Laden ist mir aufgefallen, dass die Ladegeschwindigkeit ab ca. 80% rapide abnimmt (RapidCharge, haha) und die letzten 20% fast eine ganze Stunde brauchen, bis sie geladen sind. Macht aber an sich nichts - trotzdem bleibt der Ladevorgang insgesamt erstaunlich schnell und durch den moderaten Verbrauch von ca. 8W hält der Akku trotz der geringeren Kapazität ähnlich lang wie mein X220, das eher bei 10-12W liegt.
Fazit
Wow, was für eine Maschine. Schön, schlank, schnell. Besser geht es eigentlich kaum noch - doch: FullHD wäre noch was gewesen. Aber das ist Meckern auf höchstem Niveau.
Und noch ein persönliches Fazit
Ein scharfes Gerät zu einem ziemlich scharfen Preis - und hier sind wir an einer Stelle, wo ich zucke. Für 1700€ muss man eigentlich erwarten können, dass das gelieferte Gerät perfekt ist. Leider hat mein Exemplar, obwohl es nagelneu eingeschweißt war, einen deutlichen Verarbeitungsfehler, der zwar nichts mit der Funktion zu tun hat, aber m.E. in dieser Preisklasse nicht sein sollte. Und zwar ist unter dem linken Displayscharnier der Aufsatz schief und verkratzt - sowas geht doch bei einem neuen Gerät in der Luxusklasse einfach nicht. Und darum bin ich noch unsicher, ob ich das Gerät nicht austauschen lassen sollte.
Und noch ein Vergleichsgedanke zum X220
Ich operiere ja bisher mit dem X220. Der Unterschied ist schon frappierend: Deutlich bessere Auflösung, deutlich flacher, deutlich edlere Verarbeitung, deutlich leichter. Dafür 20% weniger Akkukapazität und ein ULV-Prozessor (aber selbst den reize ich extrem selten aus). Wer von der miesen Auflösung des X220 angenervt ist - wie ich -, der wird sich über 1600x900 sehr freuen. Wer nach mehr Power sucht, ist hier aber falsch - schneller ist die Kiste natürlich nicht mehr. Die Haptik und das ganze Look-and-Feel ist aber mehrere Klassen besser als beim X220 und sollte man nicht unterschätzen - das X1C ist im Gegensatz zum X220 kein einfaches Arbeitstier, sondern ein echter Luxusliner.
mein X1C ist eingetroffen. Hier ein erstes Kurzreview zu dem edlen Gerät.
Basics
1700 Euro - meine Herren, was für ein Haufen Geld. 8GB RAM, 256GB SSD, WWAN, i5 - so gut wie Vollausstattung.
Ausgepackt
Das X1C kommt Thinkpad-typisch in einer Kiste mit Netzkabel und ein paar Zetteln - das wars. Beim ersten Auspacken erschrickt man als erfahrener Thinkpadianer erstmal, dass die den Akku vergessen haben - bis man realisiert, dass der ja nun ins Gerät eingebaut ist und folglich schon drin ist. Im zweiten Schritt ist man erschrocken, wie leicht das Gerät ist. Mit 1,3kg haut das X1C - bei größeren Maßen - mein X220 spürbar in die Pfanne.
Optik
Das X1C sieht ausgesprochen schlicht und edel aus. Die extrem flache Konstruktion hat ohne Frage etwas für sich. Die dünnen Displayrahmen gefallen mir ebensogut wie das riesige Touchpad und die sparsam eingesetzten Status-LEDs. Weniger schön finde ich den vergleichsweise riesigen "lenovo"-Schriftzug unter dem Display - das war beim X220 deutlich diskreter.
Insgesamt wirkt das X1C äußerst aufgeräumt - was daran liegen mag, dass nicht viel dran ist: es gibt nur eine Handvoll Anschlüsse und auf der Unterseite gibt es garnichts, kein Dockingport, kein Akkuriegel.
Haptik
Glaubt es oder nicht: Obwohl das X1C sündhaft dünn ausfällt, verwindet sich der Deckel nur sehr wenig beim Aufklappen. Seit ich das Sony Vaio Z21 kenne, kann mich da zwar ohnehin nicht mehr viel schocken - denn das biegt sich wie lauwarme Butter -, aber das X1C hat hier wirklich keine Probleme. Auf die Baseunit ist bombenstabil und verbiegt sich kein Stück, knarzt und knirscht auch nirgends und fühlt sich außerdem fantastisch an - es erinnert ein wenig an das kühle, gummierte Feeling des X300. Insbesondere das Palmrest besitzt ein unheimlich edles, angenehmes Finish, das einen verlockt, den Laptop den ganzen Tag zu streicheln anstatt daran zu arbeiten.
Emission
Lautstärke ist mein persönliches KO-Kriterium in Sachen Laptops - und das X1C tut so, als wär's vollständig passiv gekühlt. Während der gesamten Einrichtung habe ich den Lüfter nicht hören können, und hier war es wirklich leise. Die Festplatte meines Desktops summt aus ca. 4 Metern Entfernung lauter, als dass ich den Lüfter hätte heraushören können. Ich habe zwar keine schweren Lasten gefahren, aber die ganze Bloatware von Lenovo deinstalliert und einige Programme installiert, sodass ich schon sagen würde, dass da etwas Leistung zusammenkam. Trotzdem - ganz klasse. Warm geworden ist das Gehäuse allerdings dabei auch - im Bereich um die Taste "Q" herum, wo eben die CPU sitzen dürfte.
Boxen
Wow, laut. Naja, kommt mir so vor - ich bin die notorisch unterregelten Boxen des X220 gewöhnt, sodass mir das X1C ziemlich kräftig vorkommt. Trotzdem sind die Boxen jetzt nicht unbedingt geeignet, eine Party zu beschallen, aber für ein Youtube-Video reichen sie allemal locker aus.
Software
Da haben wir schon den ersten Pferdefuß: Lenovo liefert auch das X1C wieder bis zum Hals mit Bloatware vollgemüllt aus. Norton Antivirus, Lenovo Toolbox, Lenovo SimpleTap, Thinkpad Access Connections, und noch gefühlte 30 weitere Programme, die kein Mensch braucht. Mit "SimpleTap" versucht Lenovo wohl, die Leute schonmal auf Windows 8 einzustimmen; ich habe es direkt deinstalliert. Dazu kommt weiterer Müll von Intel, außerdem Programme wie EverNote und Zeug, von dem ich noch nie gehört habe.... - vermutlich ist clean installieren sinnvoller, als den ganzen Schrott händisch zu entfernen.
Workflow
Die Preload-Installation ist überraschenderweise gefühlt sauschnell. Ich bin kein Anhänger des Bootzeitstoppens, aber ich kann sagen, dass das X1C wahrnehmbar flotter bootet als mein X220 mit Samsung 830 SSD. Jegliche Operationen im Betriebssystem sind flott und lagfrei. Der RAM wird von CPUZ als Dualchannel ausgewiesen, was der HD4000 einen ziemlichen Leistungsschub geben dürfte. Vielleicht benchmarke ich mal, wenn ich Lust habe.
Display
Über Gitterdisplay und Farbstabilität und Helligkeit und... naja, was soll ich sagen: das Display ist okay. Die Farbwiedergabe kommt nicht ganz ans X220 IPS ran, ist aber deutlich besser als bei manchen Vorgängern in Sachen TN. Die Blickwinkel sind für Laptop-TN-Verhältnisse überdurchschnittlich gut, ich bemerke beim normalen Arbeiten keinerlei Farbinversionen, wenn ich den Kopf bewege. Den "Gittereffekt" kann ich bei bestimmten Grautönen erahnen, aber nicht so richtig festmachen; vielleicht bilde ich ihn mir nur ein. Die Helligkeit entspricht ziemlich genau dem X220 auf maximaler Stufe und ist somit ziemlich gut, wenn auch für Sonnenschein nicht hell genug.
Akkulaufzeit
Der Akku des X1C ist bekanntlich nicht tauschbar und mit 43Wh recht klein bemessen. Erstaunlicherweise braucht das Gerät aber auch wirklich wenig Strom: Im Betrieb aktuell mit WLAN, Chrome und 11/15 Displayhelligkeit liege ich bei ca. 8,5W Durchschnittsverbrauch, der Energiemanager zeigt mir folgerichtig eine Restlaufzeit von ca. 5 Stunden an. Beim Laden ist mir aufgefallen, dass die Ladegeschwindigkeit ab ca. 80% rapide abnimmt (RapidCharge, haha) und die letzten 20% fast eine ganze Stunde brauchen, bis sie geladen sind. Macht aber an sich nichts - trotzdem bleibt der Ladevorgang insgesamt erstaunlich schnell und durch den moderaten Verbrauch von ca. 8W hält der Akku trotz der geringeren Kapazität ähnlich lang wie mein X220, das eher bei 10-12W liegt.
Fazit
Wow, was für eine Maschine. Schön, schlank, schnell. Besser geht es eigentlich kaum noch - doch: FullHD wäre noch was gewesen. Aber das ist Meckern auf höchstem Niveau.
Und noch ein persönliches Fazit
Ein scharfes Gerät zu einem ziemlich scharfen Preis - und hier sind wir an einer Stelle, wo ich zucke. Für 1700€ muss man eigentlich erwarten können, dass das gelieferte Gerät perfekt ist. Leider hat mein Exemplar, obwohl es nagelneu eingeschweißt war, einen deutlichen Verarbeitungsfehler, der zwar nichts mit der Funktion zu tun hat, aber m.E. in dieser Preisklasse nicht sein sollte. Und zwar ist unter dem linken Displayscharnier der Aufsatz schief und verkratzt - sowas geht doch bei einem neuen Gerät in der Luxusklasse einfach nicht. Und darum bin ich noch unsicher, ob ich das Gerät nicht austauschen lassen sollte.
Und noch ein Vergleichsgedanke zum X220
Ich operiere ja bisher mit dem X220. Der Unterschied ist schon frappierend: Deutlich bessere Auflösung, deutlich flacher, deutlich edlere Verarbeitung, deutlich leichter. Dafür 20% weniger Akkukapazität und ein ULV-Prozessor (aber selbst den reize ich extrem selten aus). Wer von der miesen Auflösung des X220 angenervt ist - wie ich -, der wird sich über 1600x900 sehr freuen. Wer nach mehr Power sucht, ist hier aber falsch - schneller ist die Kiste natürlich nicht mehr. Die Haptik und das ganze Look-and-Feel ist aber mehrere Klassen besser als beim X220 und sollte man nicht unterschätzen - das X1C ist im Gegensatz zum X220 kein einfaches Arbeitstier, sondern ein echter Luxusliner.
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