Wo wird das mal enden, mit den kostenlosen Foren und Onlinediensten ?

Thinksurfer

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Hallo.

Ich bin 25 Jahre im Onlinegeschäft und erst seit einem Jahr fiel mir auf, dass viele Foren, Thunderbird, ja selbst wikipedia um eine Spende bitten, damit die Kosten zumindest gedeckt werden können. Ich gehöre der Kostenlosfraktion an, weil ich mir nie nen Kopp darüber gemacht habe. Heute meldete sich nach einem Mint Upgrade sofort Thunderbird zu Wort mit den Worten, dass lediglich 1 % aller Nutzer den Onlinedienst mitfinanzieren, TB sogar mal kurz vorm sterben lag. Auf der einen Seite macht mich sowas traurig zu lesen, auf der anderen Seite.......zu schreiben, ich stehe mir jedoch am nächsten, das wäre zu oberflächlich.

Nehmen wir mal Exemplarisch Wikipedia. Ich weiß gar nicht, wie selten ich auf dieser Seite bin. Die Inhalte sind geschrieben von Experten für Experten, da habe ich nichts verloren und ziehe auch keinen Nutzen da raus. Ich weiß nicht mehr, in welchen Linux Foren ich war, aber auch dort wurde um Spenden gebeten. Hier wird es nicht anders sein und ich begrüße die Einblendung von Werbung ausdrücklich. Ob ich euch eine Meinung dazu entlocken kann, steht natürlich auf einem Extrablatt, aber die unter euch, die Auskunft geben möchten, spendet ihr, falls ja, wo, wie oft und wie viel?

Ich wollte heute TB eigentlich 5 € per paypal zukommen lassen, aber im Eingabefenster war bereits 20 € voreingestellt. Für jemanden, der aus Kostengründen das eine oder andere monatliche Abo abbestellt, sind 20 € natürlich eine echt krasse Hausnummer. 5 € und die dann statt von einem Prozent von 25 % aller Nutzer gespendet, ist besser als 99 % von nix. Ich denke, da sollte TB definitiv im Text nachbessern, nach dem Motto, jeder einzelne Euro ist willkommen oder so ähnlich.

Apropos, hier noch eine kleine OT Frage. Es gibt nur sehr wenige Kostenpflichtige email Programme für Linux wie google workspace, das sich jedoch eher an Geschäftskunden richtet und Zimbra. Das war' s vorerst im Schnelldurchlauf. Zu Zimbra müsste ich noch Infos einholen, aber POP3 und IMAP sind beide unter einem Dach. Habt ihr noch weitere Programme in der Hinterhand incl. Bewertung?

Gruß
 
Dass Onlinedienste (oder Dienste ganz allgemein) sich irgendwie finanzieren müssen, ist aber nicht neu. Das hat sich auch in letzter Zeit nicht verändert. Die Spendenkampagne bei Wikipedia gibt's zum Beispiel seit 14 Jahren jedes Jahr. Abgesehen davon finde ich übrigens, dass das ganze nicht nur für Experten geeignet/gedacht ist.
In der Regel finanzieren sich Dienste über Gebühren (Abo oder Einmalkauf), Spenden, Werbung und/oder den Verkauf der gesammelten privaten Daten. Und ggf. natürlich noch öffentliche Angebote, die z.B. über Steuern finanziert werden.

Im Thunderbird Spendendialog sind zwar 20€ vorausgewählt, man kann den Betrag aber frei wählen. Einen Button mit 9€ gibt es auch und ein Freitextfeld, das Beträge ab 5€ als Eingabe annimmt. Du kannst also auch die 5€ spenden.

Aber ich frage mich noch: Worauf willst du hinaus? Der Titel suggeriert ein "alles wird schlechter", aber ich würde sagen, es war noch nie wirklich anders im Netz, die Finanzierungen waren noch nie anders.
 
Grundsätzlich kostet alles (Webserver, Stom, Internet) Geld. Daher denke ich dass man Projekte die man nutzt durch Spenden unterstützen sollte, wem ein paar Euro Spende wehtun, der sollte diese BITTE nicht spenden, sondern behalten.
 
Es ist in den letzten Jahren viel leichter geworden, mit Spenden umzugehen, dank Patreon und PayPal. Man muss nicht wie in den 80ern noch Geld versenden oder überweisen um eine Diskette mit Software nach Hause geliefert zu bekommen.

Ich finde das gut und unterstütze Projekte die ich häufig nutze, mit einem kleinen Obulus. Habe z.B. mal an das Digikam-Projekt gespendet, da ich das für eine großartige Alternative zu Adobe's Lightroom halte.

Es gibt nur sehr wenige Kostenpflichtige email Programme für Linux
An Thunderbird kommt einfach nichts ran. Habe schon einen Haufen ausprobiert und die sind alle auf ihre eigene Art und Weise grauenhaft zu bedienen. BlueMail ist modern, aber hat die typische Apple-Eigenart, Dialogfelder hinter Extraklicks zu verstecken und ist grauenhaft verschwommen unter Wayland. Evolution zeigt HTML-Mails teilweise richtig scheußlich an, KMail fühlt sich an wie 1998, Claws Mail wie 1995, Trojitá wäre toll wenn es mehr als einen Account gleichzeitig supporten würde...an der Stelle hab' ich dann aufgegeben.

Ich habe Postbox unter Windows geliebt und das läuft auch mit wine, aber ich wollte dann doch etwas natives haben. Thunderbird ist okay.
 
Im Thunderbird Spendendialog sind zwar 20€ vorausgewählt, man kann den Betrag aber frei wählen. Einen Button mit 9€ gibt es auch und ein Freitextfeld, das Beträge ab 5€ als Eingabe annimmt. Du kannst also auch die 5€ spenden.

Aber ich frage mich noch: Worauf willst du hinaus? Der Titel suggeriert ein "alles wird schlechter", aber ich würde sagen, es war noch nie wirklich anders im Netz, die Finanzierungen waren noch nie anders.
Ich habe mit der Frage gerechnet und ich hatte auch schon andere kleine Romanauszüge erstellt, die ich aber wieder verworfen habe. Vielleicht ja einfach nur mal drüber reden wollen. Ist ja auch nicht verkehrt. Wo das mal enden soll, bezog sich in vielerlei Hinsicht darauf und um es auf den Punkt zu bringen: Ohne Spenden kein weiter existieren auf lange Sicht. Die TB Meldung hat es mir deutlich vor Augen geführt.

Die breite Masse müsste viel effizienter ins Boot geholt und angesprochen werden. Nicht gleich über mich herfallen, 😁 von der GEZ schneiden sich alle Sender ein Stück vom Kuchen ab, nicht nur die öffentlich Rechtlichen. Warum sollte es für die Onlinewelt nicht auch sowas geben? Wenn ich an meine Kontoführungsgebühr denke und an die meiner Frau, dann macht der eine oder andere Euro den Kohl auch nicht mehr fett.
 
Nehmen wir mal Exemplarisch Wikipedia. Ich weiß gar nicht, wie selten ich auf dieser Seite bin. Die Inhalte sind geschrieben von Experten für Experten, da habe ich nichts verloren und ziehe auch keinen Nutzen da raus.
Zumindest in den paar Wochen, in denen die Kampagne läuft, musst Du Wikipedia wohl aufgerufen haben :D

Ich nehme das mal als Aufhänger, weil ich Wikipedia ziemlich oft nutze. Und zu Jahresende hin gibt es da einen Spendenaufruf. Ich muss zwar derzeit jeden Cent zweimal umdrehen, aber 5€ bekommen die immer von mir. Ganz einfach deshalb, weil es mir lieber ist, sie bekommen einen kleinen freiwilligen Obolus von mir, statt Kohle für meine Daten von anderer Seite. Denn bezahlen muss man jeden Dienst. Entweder zahlt man in Form von Geld, durch Werbung oder mit seinen Daten. Wirklich umsonst ist halt nix im Leben.

Und das die Inhalte im Wiki
von Experten für Experten
geschrieben wären, möchte ich gerne ganz vehement bestreiten. Bei den Themen, die mich dort interessieren, bin ich exakt das Gegenteil eines Experten, sonst würde ich die Seite ja überhaupt nicht aufrufen. Und trotzdem verstehe ich die Erläuterungen in der Regel sehr gut.
 
Ich denke zu Pionierzeiten war die Stimmung anders. Man hat Programme in erster Linie für sich geschrieben. Wenn das so gut geworden ist, dass andere sie nutzen, umso besser. Man bekam Feedback, manchmal sogar Code.

Die Programme sind jetzt selten Wochenende Freizeitprojekte und erfordern mehr Aufwand.

Andererseits ist es vielleicht auch der Zeitgeist.

Als ich die ersten Schritte mit der Gitarre machte war die Software bereits mit einer Schnittstelle zu Spotify versehen. Ich könnte also bereits die allerersten Schrammelversuche hochladen und auf eine Vergütung von 0,00002 EUR hoffen.

Keine Ahnung, wie es bei der nachfolgenden Generation sein wird. Wie? Ganz kostenlos? Das kann nur Betrug sein!
 
@Thinksurfer, nicht falsch verstehen, aber welche Deiner "täglichen Internet/Online Probleme" möchtest Du hier noch so durcharbeiten?

Verkaufsportale - Vorsicht bei der Weitergabe der IBAN ? Link

Youtube und andere öffentliche Videos legal downloaden möglich ? LINK

Legale Gebührenfalle schnappte in den Kleinanzeigen 4 x nach einander zu Link

 
Thunderbird und Wikipedia sind ja schon einmal sehr verschiedene Angebote, die ich auch sehr unterschiedlich betrachte.
Da ist das Thunderbird, das seit Jahrzehnten immer weiter gepflegt wird, wo viel Arbeit dahinter steht, deren Entwickler einfach das beste und sicherste Mailprogramm anbieten wollen. Thunderbird erschleicht sich hierfür auch keine Daten hintenrum und verkauft sie nicht an die Werbewirtschaft. Ein grundehrliches Angebot. Hier gehöre ich zu den weniger als 1 Prozent, denen ehrliche Arbeit auch einen Geldbetrag wert ist, der deutlich über 5 Euro liegt.

Wikipedia war auch einmal ambitioniert gestartet und hat, wie so viele Plattformen ihre Kinder gefressen. Es lohnt sich durchaus, einmal in die Diskussionen hinter den Beiträgen zu schauen und den Verlauf von Artikeln zu verfolgen. Leider wird Wikipedia von manchen auch als Werkzeug angesehen, die gesellschaftliche Spaltung weiter voranzutreiben. Eine solche Plattform bekommt von mir keinen Pfennig.
 
Sehe ich ähnlich wie Ravensberger. Man schaue sich mal die englischsprachige Version von Wikipedia-Artikeln an. Wenn man die Sprache umstellt, erkennt man oft, dass plötzlich viel mehr Informationen zu finden sind, die aufgrund von elitärem Platzhirschgehabe auf der deutschen Wikipedia immer wieder abgelehnt werden. Da haben sich leider viele Leute plattgemacht, die ihre Machtposition ausspielen und eingereichte Informationen als irrelevant ablehnen - das nervt.

Ich habe irgendwann aufgehört, selbst Informationen einzureichen - macht keinen Sinn, wenn Dinge erst freigegeben werden und plötzlich nach 6 Monaten verschwinden, weil irgendein random Hansel sie als unwichtig erachtet.

Ich gehe mit Wikipedia vorsichtig um. Als Primärquelle sollte man diese Webseite sowieso nie betrachten und sich die verlinkten Quellen genau ansehen. Für einen ersten Überblick über ein Thema ist es ok.
 
"Die dunkle Wahrheit über Wikipedia" gucken. Dann verlierst du das schlechte Gewissen. Und Mozilla ist heute schon von Google abhängig. Wenn die verschwinden, kommt halt was anderes. Browser und Mailclients gibt es viele. Und Wikipedia kannst du dir zur Not über Kiwix runterladen wenn du Bedenken hast, dass die irgendwann verschwinden. Alles Vergangene ist dann zumindest in abgespeckter Variante lokal und offline verfügbar.
Leider kann man heute niemandem mehr glauben. Alles, was funktioniert, wird eiskalt als Masche ausgenutzt. Selbst der Bettler am Supermarkt ist heutzutage nicht immer arm. Und die Bettelei von Wikipedia ist auch professionelles Betteln um möglichst viel Geld aus den Menschen zu quetschen.
 
Browser und Mailclients gibt es viele
Browser gibt es aktuell Chrome, Safari/Webkit, und Firefox/Gecko. Und 1000 verschiedene Reskins von Chrome, die aber alle die selbe Engine laufen haben. Edge, Opera, Brave, Ark, und wie sie alle heißen. Abgesehen von komplett winzigen Projekten die keinerlei Markrelevanz haben und nie haben werden, die teils noch eigene Engines haben. Wenn man Safari weglässt weil der auf nicht-Apple-Hardware nur bedingt Spaß macht, und Mozilla stirbt, bleibt nur mehr Chrome. 100% Marktdominanz von Google.
 
Hier mal die andere Perspektive:

Ich betreibe schon seit Ewigkeiten ein kleines, an Kinder und Jugendliche gerichtetes Internetportal im Schulkontext. Ich habe das durch die Jahre immer wieder mal werbefrei geschaltet, weil ich genau wie du eigentlich finde, dass sowas kostenlos und werbefrei sein darf und wenn es mich im Monat 10€ kostet, das zu hosten, ist das halt mein Hobby. Und dann habe ich es durch die Jahre auch immer mal wieder mit Google Adsense usw. monetarisiert, weil es halt doch ein paar hundert Euro im Jahr sind, die ich dafür bekomme, um die ich es auch schade finde, wenn ich sie "verschenke", zumal da wirklich viel Arbeit und Zeit drinsteckt.

Open Source-Projekte wie Thunderbird und co bekommen mit Sicherheit - neben den bezahlten Entwicklern aus Unternehmen, die Open Source machen - unermesslich viel Arbeit "geschenkt" von Idealisten, die in ihrer Freizeit Energie in Projekte stecken, die sie sinnvoll finden, die sie selbst nutzen wollen usw. Wenn diese Leute dann noch für die Server, juristische Beratung usw. zahlen müssen - was, je größer das Projekt wird, immer kritischer und teurer wird - fände ich das schon extrem ärgerlich, und da stellt sich dann halt die Frage, woher man das Geld für sowas nimmt, denn das auch noch aus eigener Tasche zu finanzieren, braucht dann nicht mehr nur Idealismus, sondern auch ein sehr besonderes Verhältnis zum eigenen Geld. Von daher spende ich für solche Projekte eigentlich ganz gerne - viel lieber, als 200€ im Jahr an Microsoft oder Adobe für irgendwelche Abomodelle zu bezahlen.
 
Ich spende auch immer mal wieder einmalig 5-10€ an Projekte wie Thunderbird oder Signal. Sobald ich kein Student mehr bin und ein regelmäßiges Einkommen hab, wird vermutlich eine monatliche Spende an KiCad dazu kommen, und vielleicht was monatliches an Mozilla. Ich nutze diese Softwares echt viel, hunderte oder gar tausende Entwickler stecken da viel Zeit rein - ich glaub ich bins denen schuldig. Und wenn ich denke, dass ich 10€ fürs Handy, 10€ für Apple Music und 10€ für Netflix im Monat zahle... Kann ich auch nochmal 10€ für tolle und wichtige Projekte abdrücken. Unterm Strich - das sind 1,5 Döner in der aktuellen Wirtschaftslage. Esse ich halt 2 Döner im Monat weniger. Krieg ich hin.
 
Hallo,

angeregt durch diesen Thread habe ich gerade 20€, insgesamt sind es 21,60€, für Thunderbird gespendet.

Als Antwort bekommt dann so etwas:

Liebe/r Frank,
wir haben WIRKLICH zu danken!
Thunderbird ist das führende plattformübergreifende Open-Source-Programm für E-Mail und Kalender. Mit einer wiederkehrenden Spende unterstützen Sie die laufende Produktentwicklung und tragen dazu bei, dass Thunderbird weiterhin kostenlos und für jedermann zugänglich bleibt. Jede Spende ist so wichtig.

Ich finde die Open-Source Idee wunderbar. (Und die 21,60 einmalig tun mir nicht weh).

Sonst wäre ich auch nie zu Linux gekommen. 2008 konnte ich mein erstes Thinkpad T42 kaufen. Darauf installiert habe ich Ubuntu Hardy Heron 8.04. Damals™ gab es noch die 32bit-Variante von Ubuntu.

Und irgendwann bin ich auch hier gelandet, weil mir die Thinkpads sehr gut gefallen.

Da ich der Gemeinschaft irgend etwas zurück geben wollte, habe ich angefangen zu supporten, zu den Themen, wo ich denke, mich auszukennen. Zuerst bei Ubuntuusers.de, jetzt auch hin und wieder hier.
 
Zu Wikipedia noch: die sitzen auf mittlerweile über 400 Millionen Dollar Spendenvermögen (verlinkter Artikel, zwoter Absatz) und diese Heuchler schalten immer wieder mal diese Banner, die suggerieren sollen, daß ohne die Spende das Abschalten droht.

 
wollte ich auch gerade schreiben, gerade *.ch ist da (s)eher reich und bettelt trotzdem...

Anderes Beispiel: Zu Wehinachten wurde die örtliche Kollekte mal wieder für "Brot für die Welt" erbeten. Getreu meinem Motto "aber die Wurst bleibt hier" habe ich das, was ich mir leisten konnte, gespendet: Zeit. Und zu Weihnachten bei einer 'Spendengeschichte' im Rahmen meiner Möglichkeiten vor Ort unterstützt.

Gerade bei der Kirche stiess es mir wieder auf, und das kam auch anschliessend (teils) im Rahmen der Diskussion hoch: Die Hütte ist alt, schlecht isoliert, teils schimmelig, viele Risse - aber das Geld geht $nachirgendwohin, waehrend örtliche Hilfen (auch Tafelausgabe, Jugendclub) zusammengestrichen werden - haben wir nicht genug Probleme hier?

Ach, ich werde OffTopic, lassenwirdas :)
 
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