[quote='da distreuya',index.php?page=Thread&postID=789337#post789337]@qerni
wenn Du das in 20min schaffst
Kundenkontakt herstellen und Fragen beantworten, Notebook testen, Fehler lokalisieren, Notebook komplett auseinandernehmen, Mainboard reinigen, Chip ablöten, reballen, Mainboard erneut reinigen, Chip auflöten, alles wieder zusammenbauen, ausgiebig testen, bei einigen nochmal alles auseinanderbauen und das Prozedere wiederholen, da noch immer irgendwas nicht stimmt, Rechnungen schreiben, Zahlungseingang prüfen und Zahlungserinnerungen schicken, sicher verpacken, zur Post bringen.
Zu dieser unvollständig spontanen Aufzählung kommen dann noch: Investitionskosten für die Lötstation in Höhe eines Kleinwagens, Risiko kostenintensiver Reparaturen der Lötstation (das geht ruckizucki in den Tausenderbereich, letzten Monat erst wieder erlebt), Rücklagen für Garantiefälle, Zeitaufwand der Steuererklärungen/Vorsteuer usw. bwz. Steuerberater, Rücklagen falls bei der Reparatur mal ein Display zerkratzt o.ä, Zeitaufwand für Ersatzteilbeschaffung...
In 20min könnte man zweifelsohne im Idealfall eines unverklebten BGA-Chips diesen einen Chip nachlöten. Aber damit hat noch niemand ein funktionsfähiges Notebook zuhause!
Also will man das realistisch kalkulieren, dann ist man von 20min pro Notebook (sehr sehr) weit entfernt.
@rest
Wenn irgendwie selbst reparieren, dann Heissluftfön. Damit bekommt man mit geübter Hand zufriedenstellende Ergebnisse hin. Also vorher mit ausrangierten Mainboards üben!
Und nie versuchen verklebte Chips nachzulöten. Das klappt nie(!). Da muss immer reballt werden.
Beste Grüße
Tobi[/quote]
Und dies ist genau der Grund, warum ich Reflow niemals als Service anbiete, trotz der vielen Anfragen hier im Forum.
Fixkosten müssen nun mal in Volumina von Boards umgelegt werden und dazu kommen immer noch die vielen variablen Kosten und nicht zu vergessen, das Wichtigste: Opportunitätskosten, die alles bei Weitem in Schatten stellen. :thumbdown:
Mittlerweile lasse ich sogar das Re-Ballen sein, weil es für mich aufgrund von Opportunitätskosten unrentabel ist. Stattdessen kaufe ich lieber in USA lötfertige BGA chips mit Balls, die nur noch aufgesetzt werden müssen. Trotzdem ist es nicht immer gleich 100% einwandfrei und bedarf manchmal eines 2. Reflows aufgrund der Tücke von Zinn-Mischungen.
Verklebte BGAs reparieren ist sinnlos. Runter mit und dann neuen ATI drauf ist am einfachsten. Wenn nur das Epoxydharz nicht so widerwillig wäre.
Das mit dem Backofen und Löthonig ist lustig, kann auch ab und zu funktionieren. Allerdings nur für den Eigengebrauch. Für gewerblich, wie bei Destreuya, geht das natürlich nicht.
Dilbert