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Das X1 in der (meiner) Praxis ... ein persönliches Review
"Design - formgerechte und funktionale Gestaltgebung und daraus sich ergebende Form eines Gebrauchsgegenstandes" (Quelle: Duden).
Frage: Was haben Thinkpad X1, Logitech Cube und Pelikan Ductus gemeinsam?
Antwort: Sie sind Gebrauchsgegenstände. Ihr Design unterscheidet sich wesentlich von den anderen Produkten des jeweiligen Herstellers.
In diesem Review werde ich kein quantifizierbares Faktenwissen schildern, sondern eine eigene und persönliche Meinung zum Thinkpad X1 darstellen. Basis hierfür ist der tägliche Einsatz des X1 in der Praxis, eine Praxis, die mittlerweile seit einem Monat die Erfahrungswerte liefert.
Zudem werde ich auch kurz eine erste Erfahrung mit dem Logitech Cube wiedergeben, wobei hier die Eindrücke noch sehr frisch sind. Sollten Euch meine Erfahrungen mit dem Pelikan Ductus interessieren, so verweise ich hierfür auf www.penexchange.de, wo einige Rezensionen des Ductus zu finden sind.
1 Vorgeschichte
Dieses Review zum Thinkpad X1 ist bewusst persönlich und subjektiv. Auch deshalb, weil das X1 aus meiner Sicht bei vielen Thinkpad-Users nur wenige Anhänger findet und vom Gros der Anwender - zu Unrecht - abgelehnt wird.
Das X1 ersetzt mein treues X200, das mir lange Zeit täglich im Projekt wertvolle Dienste geleistet hat und mit einem P8600 (2,4GHz) und einer 160GB SSD ein sehr leistungsfähiges und mobiles System ist.
2 Ja - Nein ... Entscheidungsfindung
Eigentlich sollte es ein X220 mit i7, SSD und IPS-Panel werden. Eher zufällig sah und las ich vom Thinkpad X1 und mein Entscheidungsprozess begann.
Eine kurze und hilfreiche Anfrage hier im Forum zum Pro und Contra X220 bzw. X1 führte zu einem überwiegenden Pro für das X220. Nachdem es aber auch Stimmen gab, die das X1 als durchaus gelungene Maschine bezeichneten und ein Kollege ebenfalls voller Lob für das X1 war, wollte ich das Contra gegen das X1 nicht so einfach hinnehmen.
3 Kauf
Der Neupreis des von mir favorisierten X1 liegt bei ca. EUR 1.700. Nicht gerade das, was ich als Schnäppchen bezeichnen würde. Die potentielle Alternative, das X220, wäre preislich in meiner Wunschkonfiguration in einem ähnlichen Preisrahmen gewesen.
Bei einem Besuch auf www.nbwn.de bin ich dann auf ein Angebot gestoßen, das meine Aufmerksamkeit weckte:
4 Review
4.1 Mein erster Eindruck ...
Das Paket aus Bad Oldesloe wurde mit Spannung erwartet und als ich das Paket dann öffnen konnte, war für mich die Überraschung perfekt.
Selbst bei genauester Betrachtung konnte ich keinerlei Gebrauchsspuren feststellen - es war faktisch ein Neugerät und ein sehr schönes Gerät noch dazu.
4.2 Vor dem Vergnügen ... der Umzug
Nun bedeutet ein neues Notebook erst einmal Arbeit, den Umzug vom (alten) X200. Dokumente, Projektdaten, Quellcode, Anwendungen, das gesamte "Wissen" musste nun auf das neue X1 übertragen werden. Schwierig wird die ganze Sache immer dann, wenn man den Anspruch hat, dass sich ein neues System möglichst identisch zum bewährten Vorgänger verhalten soll.
Das neue X1 ist nicht nur ein neues System, sondern ist mit Windows 7 64-Bit ausgestattet. Hier stellt sich dann die Frage, welche Version der jeweiligen Software soll installiert werden? 32- oder 64-Bit? Bzgl. Office gibt es von Microsoft z.B. die Empfehlung, dass man bei entsprechenden Plug-Ins die 32-Bit Version wählen sollte, um mögliche Probleme zu vermeiden (und ich nutze eine große Zahl an Plug-Ins, z.B. MindManager, diverse Case- und Knowledgebase-Tools). Bei einer Vielzahl der Anwendungen erledigte sich die Entscheidung mangels vorhandener 64-Bit Version von selbst.
Als sich zu meiner Überraschung auch mein "altes" (letztes Release von 1999) VisualSmalltalk (aus meiner Sicht immer noch das beste Tool für Prototypen und Demonstratoren) problemlos unter 64-Bit installieren ließ, war das X1 reif für den produktiven Einsatz.
4.3 ... mein zweiter Eindruck
Mit dem komplett eingerichteten X1 wurde dann der zweite Eindruck vermittelt. Das X1 ist sehr performant. Dass normale Office-Anwendungen keine Probleme machen, versteht sich von selbst. Entwicklungsumgebungen (VisualStudio oder XML-IDEs) laufen schnell und flüssig. Selbst große XML-Dateien (da hatte oXygene auf dem X200 schon mal seine Mühen) ließen sich im Test schnell verarbeiten.
Da ich weder Bild- noch Videobearbeitung mache, konnte ich keine Vergleiche hierzu anstellen. Spiele - Fehlanzeige (da sie auf einem Arbeitsnotebook aus meiner Sicht nicht relevant sind).
Kurz: Der zweite Eindruck war durchweg positiv.
4.4 Notwendiges Zubehör
Das X1 hat eigentlich alles, was man von einem Profi-Gerät erwartet. Aber, ganz ohne Zubehör geht es nicht.
4.5 Handhabung ... Einsatz in der Praxis
4.6 Verarbeitung und Qualität
Wenn ich einen Vergleich ziehen müsste, wie sich das X1 zu meinen bisherigen Modellen behauptet
Da eine Vielzahl meiner Projekte im Automobilumfeld stattfindet, hört man hier sehr oft den Begriff des Spaltmaßes. Hier würde das X1 auch die Kritiker überzeugen. Das X1 wirkt trotz seiner Größe zierlich, macht aber dennoch einen soliden und hochwertigen Eindruck.
4.7 Größe und Gewicht
In der Zeit, als ich noch das X200 hatte, war der direkte Größenvergleich schon beeindruckend. Und obgleich das X1 von den äußeren Abmessungen doch deutlich größer ist, ist das flache Erscheinungsbild beeindruckend.
Das Gewicht fällt leichter aus, als es die Abmaße vermuten lassen (zugegeben, das X200 konnte da mehr Punkte sammeln).
4.8 Preis-Leistung & Wertigkeit
Der Preis von EUR 959 ist aus meiner Sicht für das X1 sehr günstig. Ob ich das X1 für den regulären Preis erworben hätte, ich glaube, dass ich dann wohl noch weiterhin das X200 genutzt hätte (wobei man sich auch einmal vor Augen halten sollte, dass sich die Kosten für ein 600x im Jahr 2000 mit Speicherausbau auf einen Preis von DM 7.500 belaufen haben - und das war schon ein Schnäppchen aus einem nicht abgerufenen Projektkontingent).
Zur Wertigkeit des X1 kann man nur sagen, Material, Verarbeitung und Optik gehören zur Spitzenklasse.
5 Persönliches Fazit
Das X1 war/ist ein guter Kauf und von meiner Seite eine Empfehlung. Es ist das "etwas andere" Thinkpad und hat, wie das X300/301, keinen leichten Stand innerhalb der Thinkpad-Modellreihe.
Wer gerne im Biergarten, Szene-Café oder an stromlosen, entlegenen Ecken der Welt arbeitet, der findet im X1 das falsche Gerät.
Das X1 ist sicher auch das falsche Modell, wenn es sich um Arbeitsumgebungen handelt, die nahe an der Produktion oder ähnlichem Umfeld angesiedelt sind. Nicht weil das X1 diesen Umgebungen nicht qualitativ gewachsen wäre, sondern weil es einfach um dieses außergewöhnliche Modell wäre.
6 Zu guter Letzt ein kurzer Eindruck zum Logitech Cube
In der Einleitung habe ich auch den Logitech Cube als Beispiel für ein verkanntes Produkt aufgeführt.
Vor über 20 Jahren fiel mir das Buch "The Design of Everyday Things" von Donald A.Norman in die Hände. Hier wurde u.a. die Neigung kritisiert, dass alltägliche Gegenstände durch mehr oder weniger sinnvolle "Gimmicks" verkompliziert werden.
Der Ansatz, den Logitech mit dem Cube verfolgt, ist eine Reduktion auf die wesentlichen Funktionen einer Maus bzw. einem maus-ähnlichen Eingabegerät.
Logitech bietet den Cube ausschließlich über seinen Online-Shop an, andere Bezugsquellen gibt es (zumindest derzeit) nicht. Die Auslieferung in Deutschland ist erst seit einigen Tagen angelaufen.
Der Cube ist mit ca. 50x27x15mm (LxBhH) ein kleines "Stück" Hardware. Der Name "Brick" wäre passender, ein "Cube" ist es nicht. Das Material ist ein kunststoff-artiges Material (abgsehen vom optischen Sensor und dem metallischen Ein/Aus-Schalter). Die Tasten für Links- und Rechts-Klick sind in die Oberfläche integriert (und wahrscheinlich als Wippe ausgeführt).
Der Cube wird wie eine normale Maus bedient, wobei sich folgende Besonderheiten ergeben:
Ich frage mich, wie sich diese Meinungen gebildet haben .
Und obwohl ich meine Finger nicht gerade als filigran bezeichnen würde, komme ich mit dem Cube sehr gut zurecht.
"Design - formgerechte und funktionale Gestaltgebung und daraus sich ergebende Form eines Gebrauchsgegenstandes" (Quelle: Duden).
Frage: Was haben Thinkpad X1, Logitech Cube und Pelikan Ductus gemeinsam?
Antwort: Sie sind Gebrauchsgegenstände. Ihr Design unterscheidet sich wesentlich von den anderen Produkten des jeweiligen Herstellers.
In diesem Review werde ich kein quantifizierbares Faktenwissen schildern, sondern eine eigene und persönliche Meinung zum Thinkpad X1 darstellen. Basis hierfür ist der tägliche Einsatz des X1 in der Praxis, eine Praxis, die mittlerweile seit einem Monat die Erfahrungswerte liefert.
Zudem werde ich auch kurz eine erste Erfahrung mit dem Logitech Cube wiedergeben, wobei hier die Eindrücke noch sehr frisch sind. Sollten Euch meine Erfahrungen mit dem Pelikan Ductus interessieren, so verweise ich hierfür auf www.penexchange.de, wo einige Rezensionen des Ductus zu finden sind.
1 Vorgeschichte
Dieses Review zum Thinkpad X1 ist bewusst persönlich und subjektiv. Auch deshalb, weil das X1 aus meiner Sicht bei vielen Thinkpad-Users nur wenige Anhänger findet und vom Gros der Anwender - zu Unrecht - abgelehnt wird.
Das X1 ersetzt mein treues X200, das mir lange Zeit täglich im Projekt wertvolle Dienste geleistet hat und mit einem P8600 (2,4GHz) und einer 160GB SSD ein sehr leistungsfähiges und mobiles System ist.
2 Ja - Nein ... Entscheidungsfindung
Eigentlich sollte es ein X220 mit i7, SSD und IPS-Panel werden. Eher zufällig sah und las ich vom Thinkpad X1 und mein Entscheidungsprozess begann.
Eine kurze und hilfreiche Anfrage hier im Forum zum Pro und Contra X220 bzw. X1 führte zu einem überwiegenden Pro für das X220. Nachdem es aber auch Stimmen gab, die das X1 als durchaus gelungene Maschine bezeichneten und ein Kollege ebenfalls voller Lob für das X1 war, wollte ich das Contra gegen das X1 nicht so einfach hinnehmen.
3 Kauf
Der Neupreis des von mir favorisierten X1 liegt bei ca. EUR 1.700. Nicht gerade das, was ich als Schnäppchen bezeichnen würde. Die potentielle Alternative, das X220, wäre preislich in meiner Wunschkonfiguration in einem ähnlichen Preisrahmen gewesen.
Bei einem Besuch auf www.nbwn.de bin ich dann auf ein Angebot gestoßen, das meine Aufmerksamkeit weckte:
- ThinkPad X1 (1294-2NG)i5-2520M(2.50GHz), 8GB RAM, 160GB Solid State Drive, 13.3in 1366x768 LCD, Intel HD Graphics, Intel 802.11agn wireless, WWAN, Bluetooth, 1Gb Ethernet, UltraNav, Secure Chip, Win7 Pro 64.
- Preis EUR 959
4 Review
4.1 Mein erster Eindruck ...
Das Paket aus Bad Oldesloe wurde mit Spannung erwartet und als ich das Paket dann öffnen konnte, war für mich die Überraschung perfekt.
Selbst bei genauester Betrachtung konnte ich keinerlei Gebrauchsspuren feststellen - es war faktisch ein Neugerät und ein sehr schönes Gerät noch dazu.
4.2 Vor dem Vergnügen ... der Umzug
Nun bedeutet ein neues Notebook erst einmal Arbeit, den Umzug vom (alten) X200. Dokumente, Projektdaten, Quellcode, Anwendungen, das gesamte "Wissen" musste nun auf das neue X1 übertragen werden. Schwierig wird die ganze Sache immer dann, wenn man den Anspruch hat, dass sich ein neues System möglichst identisch zum bewährten Vorgänger verhalten soll.
Das neue X1 ist nicht nur ein neues System, sondern ist mit Windows 7 64-Bit ausgestattet. Hier stellt sich dann die Frage, welche Version der jeweiligen Software soll installiert werden? 32- oder 64-Bit? Bzgl. Office gibt es von Microsoft z.B. die Empfehlung, dass man bei entsprechenden Plug-Ins die 32-Bit Version wählen sollte, um mögliche Probleme zu vermeiden (und ich nutze eine große Zahl an Plug-Ins, z.B. MindManager, diverse Case- und Knowledgebase-Tools). Bei einer Vielzahl der Anwendungen erledigte sich die Entscheidung mangels vorhandener 64-Bit Version von selbst.
Als sich zu meiner Überraschung auch mein "altes" (letztes Release von 1999) VisualSmalltalk (aus meiner Sicht immer noch das beste Tool für Prototypen und Demonstratoren) problemlos unter 64-Bit installieren ließ, war das X1 reif für den produktiven Einsatz.
4.3 ... mein zweiter Eindruck
Mit dem komplett eingerichteten X1 wurde dann der zweite Eindruck vermittelt. Das X1 ist sehr performant. Dass normale Office-Anwendungen keine Probleme machen, versteht sich von selbst. Entwicklungsumgebungen (VisualStudio oder XML-IDEs) laufen schnell und flüssig. Selbst große XML-Dateien (da hatte oXygene auf dem X200 schon mal seine Mühen) ließen sich im Test schnell verarbeiten.
Da ich weder Bild- noch Videobearbeitung mache, konnte ich keine Vergleiche hierzu anstellen. Spiele - Fehlanzeige (da sie auf einem Arbeitsnotebook aus meiner Sicht nicht relevant sind).
Kurz: Der zweite Eindruck war durchweg positiv.
4.4 Notwendiges Zubehör
Das X1 hat eigentlich alles, was man von einem Profi-Gerät erwartet. Aber, ganz ohne Zubehör geht es nicht.
- passendes Sleeve: Meine Notebooks gehen projektbedingt sehr viel auf Reisen. Thinkpads haben ein sehr schönes Äußeres und dieses zu bewahren ist (mir) wichtig. Ein Sleeve hat bereits bei anderen Thinkpads schon zu beigetragen, dass die Themen Kratzer oder abgescheuerte Ecken für mich keine Themen sind.
- Adapter für DVI und VGA: Das X1 ist mit einer HDMI- und einem Mini-Displayport-Anschluss ausgestattet, um den Anschluss externer Anzeigen zu unterstützen. HDMI ist für mich (noch) kein Thema, DVI und VGA hingegen schon. Wichtig: Das X1 hat KEINEN Displayport-Anschluss, sondern der Anschluss ist als Mini-Displayport ausgeführt ("Mini" ist der entscheidende Zusatz). Dieser Anschluss findet sich üblicherweise bei Apple-Produkten, entsprechend habe ich mich bei Apples Zubehör umgesehen (ein Hinweis eines Forenkollegen).
4.5 Handhabung ... Einsatz in der Praxis
- Glänzendes ("glossy") Display:
Das eigentliche Display des X1 ist matt. Die Glossy-Eigenschaft erhält das X1 durch die vorgelagerte "Scheibe" aus Gorilla-Glas. Effekt ist, dass der Bildschirm glänzt.
Dieser Punkt wurde mir bei meiner Fragerunde als wesentliches Manko angeführt. Nachdem ich nun seit 20 Jahren in Projekten unterwegs bin (auch mit mobilen Geräten), habe ich mich gefragt, in welchen Situationen ich bislang auf die Spiegelfreiheit angewiesen war. Mein Fazit (Betonung auf "mein"): 0 Tage. Bisher bin ich noch nie in die Verlegenheit gekommen, im Biergarten oder ähnlichen Orten (mit schwierigen Lichtverhältnissen) mein Notebook auszupacken. Die Möglichkeit im Sommer den Balkon für Arbeiten zu nutzen habe ich bislang auch noch nicht in Erwägung gezogen. Muss ich damit rechnen, dass sich künftig mein Arbeitsverhalten ändert? Eher nicht. Und in den Projekten vor Ort, hatte ich bislang immer eine Arbeitsecke, die ein spiegelfreies Arbeiten ermöglicht. Nach meiner bisherigen Erfahrung kann ich für meinen Einsatzzweck dem Display keine schlechten Noten verteilen, im Gegenteil, das Display ist klar und deutlich lesbar. Ob das Display in irgendeiner Form Farbtreue liefert (für die Grafiker oder Bildbearbeiter von Interesse), kann ich nicht beurteilen, da die betreffenden Anwendungen nicht in mein Arbeitsumfeld passen. - breiter Display-Rahmen:
Der Display-Rahmen ist ein wenig breit geraten, da wäre ein wenig "Mehr" an Auflösung schön gewesen. Ähnlich wie beim iPad ist ein schwarzer Rahmen um den eigentlichen Darstellungsbereich. Dass ich nur eine bestimmte Auflösung des Displays habe, konnte ich aber im Vorfeld im Datenblatt des X1 nachlesen, daher kein Abzug hierfür. - Akkulaufzeit:
Die für mich maximale Zeit ohne Akku ist wohl die Fahrtzeit des RE von Rostock nach Hamburg. D.h. ein Minimum von 3 Stunden sollte ohne Probleme machbar sein. Diese Anforderung wird zu 100% erfüllt. Ich weiß nicht genau, weshalb Akkulaufzeiten von 4-5 Stunden als Problem betrachtet werden. Wie bereits erwähnt, bin ich projektbedingt sehr viel "on the road". Die Situation, dass am Projektort kein Stromanschluss zur Verfügung steht, wäre ein Novum. Nach einem 2-stündigen Meeting im Akkubetrieb (Präsentationsmodus mit Dual-Anzeige) war lt. Energiemanager noch eine Akkukapazität von 67% vorhanden, so dass ich auch längere Meetings ohne Black-Out überstehen würde. Gut, eine längere Laufzeit ist zwar toll, aber in meiner Praxis eher eine akademische Diskussion. - fest verbauter Akku:
Für einige meiner früheren Thinkpads hatte ich (aus Unwissenheit) öfters einen Zweitakku inkl. Ladegerät beschafft. War für mich eine Fehlinvestition, außer in dem Fall, dass der erste Akku am Ende war. Sollte der Akku des X1 schwächeln, dann wird ein Gang zum lokalen Thinkpad-Service notwendig sein. Der Aufwand hierfür ist aber nicht umfangreich, wobei ich hier in der glücklichen Situation bin, dass ich seit 600x-Zeiten ein hervorragendes Systemhaus "fast um die Ecke" habe. - Tastatur:
Neben dem Display ist die Tastatur die zweite wichtige Komponente zur Interaktion mit dem System. Das X1 bietet zudem ein Touchpad und einen Trackpoint als Mausersatz. Als überzeugter Trackpoint-Nutzer habe ich das Touchpad abgeschaltet. Die Tastatur selbst ist sehr gut. Die Tatsache, dass Thinkpads über sehr gute Tastaturen verfügen, muss ich hier nicht hervorheben. Wenn ich gelegentlich auf andere Systeme (Notebooks, Desktops) beim Kunden umsteigen muss, bedeutet das für meine Finger meistens eine Fahrt auf Kopfsteinpflaster (Ausnahmen: das USB-Travel-Keyboard und die Logitech Illuminated Tastatur). Die Tastatur des X1 ist beim "ersten Mal" ein wenig ungewöhnlich. Aber nach kurzer Zeit habe ich mich an den Komfort gewöhnt. Und hier kann das X1 aus meiner Sicht gegenüber den anderen Thinkpad-Keyboards punkten. Dass die Enter-Taste nicht farbig abgesetzt ist - kein diskussionswürdiges Manko. Die Tastenbelegung ist ein wenig geändert (zumindest zum Vorgänger X200). Aber auch das sollte nach einigen Tagen kein Problem darstellen. - fehlendes Thinklight:
Das Thinklight war ein schönes und sinnvolles Feature der Thinkpads, das ich durchaus einige Male genutzt habe. Obwohl ich meinen (eigenen Büro-) Arbeitsplatz ausreichend ausgeleuchtet habe, habe ich aber z.B. beim Logitech Illuminated Keyboard immer eine (schwache) Tastenbeleuchtung aktiviert. Es ist einfach angenehmer. Das X1 bietet eine 2-stufige Tastaturbeleuchung, die zwar gut ist, aber nicht die Qualität der Logitech-Tastatur erreicht. Als Ersatz für das Thinklight ist es aber aus meiner Sicht durchaus ein Fortschritt. - Lüfter:
Die Diskussionen, die hier im Forum zum Thema "Lüfter" schon geführt wurden, dürfte wohl schon hunderte Beiträge umfassen. Der Lüfter des X1 springt relativ selten an und wenn, dann ist es ein hochfrequentes Geräusch. Da die Lüftungszeit relativ kurz ist, kann ich mit diesem Geräusch leben (und nein, ich trage kein Hörgerät). Das X200 war in diesem Punkt leiser und der Lüfter lief seltener, aber man sollte nicht vergessen, dass der i5 und 8GB RAM auch gekühlt werden wollen. Über Experimente mit TPFanControl habe ich noch nicht nachgedacht und sehe hierfür auch (noch?) keine Veranlassung. - Schnittstellen:
Das X1 verfügt über 3 USB-Schnittstellen (2 x USB 2, 1 x USB 3). Ein USB-Anschluss verbirgt sich hinter einer Abdeckung, da ich bisher aber max. 2 USB-Geräte gleichzeitig betreiben musste, ist die Abdeckung noch kein Problem gewesen. Die Kommunikation mit anderen Geräten ist aus meiner Sicht ausreichend. Ungewöhnlich (für mich) ist der Mini-Displayport, um sich mit externen Anzeigeeinheiten zu verbinden. Wie bereits beschrieben, sind für VGA und DVI entsprechende Adapter notwendig. Nicht nachvollziehen konnte ich die Diskussion (in anderen Foren), dass sich Probleme beim Anschluss an einen VGA-Beamer ergeben. Mein erster "Probelauf" war auf anhieb erfolgreich. Vielleicht sollte man hier, wie empfohlen, auf das Apple-Zubehör setzen. Bei mir im Büro wird ein 22"-Lenovo Display per DVI angesteuert und das X1 im Dual-Monitor-Betrieb verwendet. Ein scharfes Bild auch auf dem externen Monitor - keinerlei Kritik.
4.6 Verarbeitung und Qualität
Wenn ich einen Vergleich ziehen müsste, wie sich das X1 zu meinen bisherigen Modellen behauptet
- 600x
- A22p
- T41p
- T42
- X40/41
- Z61m
- X61s
- X200
Da eine Vielzahl meiner Projekte im Automobilumfeld stattfindet, hört man hier sehr oft den Begriff des Spaltmaßes. Hier würde das X1 auch die Kritiker überzeugen. Das X1 wirkt trotz seiner Größe zierlich, macht aber dennoch einen soliden und hochwertigen Eindruck.
4.7 Größe und Gewicht
In der Zeit, als ich noch das X200 hatte, war der direkte Größenvergleich schon beeindruckend. Und obgleich das X1 von den äußeren Abmessungen doch deutlich größer ist, ist das flache Erscheinungsbild beeindruckend.
Das Gewicht fällt leichter aus, als es die Abmaße vermuten lassen (zugegeben, das X200 konnte da mehr Punkte sammeln).
4.8 Preis-Leistung & Wertigkeit
Der Preis von EUR 959 ist aus meiner Sicht für das X1 sehr günstig. Ob ich das X1 für den regulären Preis erworben hätte, ich glaube, dass ich dann wohl noch weiterhin das X200 genutzt hätte (wobei man sich auch einmal vor Augen halten sollte, dass sich die Kosten für ein 600x im Jahr 2000 mit Speicherausbau auf einen Preis von DM 7.500 belaufen haben - und das war schon ein Schnäppchen aus einem nicht abgerufenen Projektkontingent).
Zur Wertigkeit des X1 kann man nur sagen, Material, Verarbeitung und Optik gehören zur Spitzenklasse.
5 Persönliches Fazit
Das X1 war/ist ein guter Kauf und von meiner Seite eine Empfehlung. Es ist das "etwas andere" Thinkpad und hat, wie das X300/301, keinen leichten Stand innerhalb der Thinkpad-Modellreihe.
Wer gerne im Biergarten, Szene-Café oder an stromlosen, entlegenen Ecken der Welt arbeitet, der findet im X1 das falsche Gerät.
Das X1 ist sicher auch das falsche Modell, wenn es sich um Arbeitsumgebungen handelt, die nahe an der Produktion oder ähnlichem Umfeld angesiedelt sind. Nicht weil das X1 diesen Umgebungen nicht qualitativ gewachsen wäre, sondern weil es einfach um dieses außergewöhnliche Modell wäre.
6 Zu guter Letzt ein kurzer Eindruck zum Logitech Cube
In der Einleitung habe ich auch den Logitech Cube als Beispiel für ein verkanntes Produkt aufgeführt.
Vor über 20 Jahren fiel mir das Buch "The Design of Everyday Things" von Donald A.Norman in die Hände. Hier wurde u.a. die Neigung kritisiert, dass alltägliche Gegenstände durch mehr oder weniger sinnvolle "Gimmicks" verkompliziert werden.
Der Ansatz, den Logitech mit dem Cube verfolgt, ist eine Reduktion auf die wesentlichen Funktionen einer Maus bzw. einem maus-ähnlichen Eingabegerät.
Logitech bietet den Cube ausschließlich über seinen Online-Shop an, andere Bezugsquellen gibt es (zumindest derzeit) nicht. Die Auslieferung in Deutschland ist erst seit einigen Tagen angelaufen.
Der Cube ist mit ca. 50x27x15mm (LxBhH) ein kleines "Stück" Hardware. Der Name "Brick" wäre passender, ein "Cube" ist es nicht. Das Material ist ein kunststoff-artiges Material (abgsehen vom optischen Sensor und dem metallischen Ein/Aus-Schalter). Die Tasten für Links- und Rechts-Klick sind in die Oberfläche integriert (und wahrscheinlich als Wippe ausgeführt).
Der Cube wird wie eine normale Maus bedient, wobei sich folgende Besonderheiten ergeben:
- Flow Scroll: Wie bei vielen Smartphones oder der Apple-Maus wird das Scrollen über ein Streichen über die Oberfläche ausgeführt. Bei meinen Tests konnte das Scrollen flüssig ausgeführt werden. Wenn man sich an diese neue Art der Bedienung eingestellt hat, ist es eine angenehme Bedienung.
- Präsentationsmodus: Wird der Cube von der Oberfläche (Tisch o.ä.) abgehoben, dann kann seitenweise vor- oder zurückgeblättert werden. Das Zurückblättern erfolgt einfach dadurch, dass der Cube umgedreht und die Klick-Bewegung im umgedrehten Modus ausgeführt wird. Für diesen Anwendungsfall eine, wie ich meine, originelle und funktionale Lösung (originell, weil andere Hersteller diesen Weg noch nicht "erfunden" haben).
Ich frage mich, wie sich diese Meinungen gebildet haben .
Und obwohl ich meine Finger nicht gerade als filigran bezeichnen würde, komme ich mit dem Cube sehr gut zurecht.
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