Nach dem ich 3 Jahre lang fast ausschließlich mit Linux unterwegs war und ich Windows XP nur ab und an fürs Studium gebootet habe, hat mich auch einfach mal die Neugier gepackt was sich so in der Windows Welt getan hat. Das ich überzeugter Linux Nutzer bin sollte meinen Blick gegenüber Windows nicht beeinträchtigen, da ich jedem System an sich was gutes abgewinnen kann.
Nutze derzeit Windows 7 Professional in einer 32-Bit Version auf meinem T60p von 2008 ( 2Ghz Core Duo, 2GB RAM und 320GB HDD von Seagate mit 7200U/min ).
Die Installation verlief sauber und schnell. Nach rund 30 Minuten, es kann auch ein wenig mehr gewesen sein, war die ganze Sache erledigt. Nach der Installation habe ich erstmal ein Windows Update gemacht. Dabei wurde ein entsprechender Treiber für die FireGL, den Fingerabdrucksensor, Soundkarte usw. nachgeladen. Allgemein gesagt funktionierte nach der Installation erstmal alles was man zum Arbeiten so braucht. Ich habe dann aber dennoch den Energie-Manager, und die richtigen Treiber für die Sondertasten runtergeladen, weil man so den Sound und die Helligkeitssteuerung, sowie das Energie-Management einfach besser und genauer einstellen kann.
Windows 7 wirkt erstmal sehr aufgeräumt. Der Desktop ist fast leer und die Taskleiste ist aufgeräumt. Design, darauf lege ich an sich kaum wert. Windows 7 läuft bei mir wie auch XP Pro im alten Windows-NT Look. Ich kann mit den ganzen Effekten und Farben beim Arbeiten nicht viel anfangen, mich lenkt das eher ab. Aber dafür hat ja Microsoft so viele Designs vorinstalliert. Damit eben für jeden was dabei ist, denn über Geschmack soll man ja bekanntlich nicht streiten.
Was gefällt:
1. Startmenü. Mein erster Gedanke, ohh neeiiinnn...kein klassisches Startmenü mehr. Alle Einstellungen durchsucht. Im Net geschaut, nix...Microsoft hat im Vergleich zu Vista, wo man das Klassische Startmenü noch einstellen konnte, diese Option über Bord geworfen. Ich habe mir dabei gedacht, manchmal soll man sich halt einfach an was neues gewöhnen um zu merken, dass es eventuell besser für einen ist.
Mit der Zeit weiß ich nun die Vorteile durchaus zu schätzen. Icons auf dem Desktop ablegen um Software zu starten ist an sich nicht mehr nötig. Kurz den Namen ins Suchfeld getippt, ENTER gedrückt und schon starten die meisten Programme. Die 2-3 meist genutzten Programme lassen sich desweiteren schön in die Taskleiste integrieren.
2. Netzwerk ( Verbindung zum Internet herstellen über WLAN/LAN )
Das ging unter Windows XP nicht schlechter, auf keinen Fall, nur langsamer. Man bootet Windows 7, loggt sich ein und das WLAN steht. Auch nach dem aufwecken steht die Verbindung sofort. Das ist sehr angenehm. Die Einstellungen sind weder leichter noch übersichtlicher wie ich finde, einfach eine Sache der Gewöhnung.
3. Software installieren
Ich mag eigentlich nicht die Art wie man Software unter Windows installiert. Hier sollte man sich vielleicht in Zukunft was einfallen lassen. .exe anklicken und tausende häkchen entfernen oder setzen und bestätigen ist einfach nur lästig. Ich muss Windows 7 aber zu gute kommen lassen, dass der Installationsablauf um einiges schneller von Statten geht, als es noch unter Windows XP der Fall war.
4. Fragmentierung
Die automatische Defragmentierung habe ich deaktiviert. Ich stelle grundsätzlich alle Dienste die ich nicht benötige und andere Hintergrundprozesse unter Windows aus. Ich muss dennoch sagen, dass Windows 7 lange nicht so schnell auf meinem System fragmentiert wie Windows XP. Partitionsgröße ist die Selbe. 80GB habe ich für Windows reserviert.
5. Anzeigeoptionen ( Dual Monitoring )
Einfach gesagt, alles einfacher.
6. Updates installieren
Hier hat MS wie schon bei Vista einiges getan. Updates kann man nun recht schnell un komfortabel installieren. Im direkten Vergleich zu Windows XP liegen hier Welten dazwischen.
7. Benutzerkontensteuerung
Hier hat sich einiges getan. Man wird nicht mehr pausenlos geärgert, wenn ich es mal so beschreiben darf. Man kann Sie auch ganz ausstellen und so arbeiten wie unter XP. Das ist sicher angenehm, aber MS hat sich hier ja was bei gedacht. Man sollte eben nicht mit Admin-Rechten arbeiten, um den Viren, Malware usw einfach das Leben schwerer zu machen.
Habe zwar mit Viren noch keinerlei Erfahrungen sammeln dürfen, aber man kann ja nie wissen. Hier vielleicht ein paar Details zu meinem System:
-Windows eigene Firewall reicht
-AV Software ist bei mir MSE von Microsoft. Warum? Super ins System integriert, nervt nicht mit PopUps, verbraucht wenig Ressourcen und ist super schnell beim Durchsuchen des Systems. Und den Fehler, mit den Updates wird MS sicher irgendwann beheben. Bis dahin kann man ja täglich fix manuell auf Aktualisierung klicken. Den ganzen All-In-One Lösungen von Kaspersky, Symantec usw kann ich nichts abgewinnen. Sie gaukeln dem User falsche Sicherheit vor wie ich finde. Ein wenig das Hirn einschalten und das OS aktuell halten und die Bordmittel die in Windows integriert sind richtig nutzen, dann ist man genauso sicher unterwegs. Und das System läuft mit Sicherheit flüssiger.
Was gefällt nicht:
1. Windows Dateimanager
Um gottes Willen. Unter XP konnte man ja wenigstens noch für alle Ordner die gleiche Ansicht einstellen. Das soll wohl hier auch funktionieren, aber mehr schlecht als recht. Desweiteren ist er nicht gerade der schnellste. Hier setze ich immer eine Alternative ein.
-FreeCommander eignet sich sehr gut, hat aber unter Windows 7 noch ein paar Probleme mit ä,ö,ü ...
2. Startzeit
Windows 7 bootet schneller als XP und Vista. Als Xp werden einige denken??? Vordergründlich vielleicht nicht, aber wenn der Desktop zu sehen ist, kann man unter Windows 7 meist schon anfangen zu arbeiten. Windows XP hat sich hier oft noch eine kleine Gedenkminuten genommen. War ja alles positiv??? Bin hier einfach von meinem Sidux Linux ein bisschen verwöhnt. Das braucht nur die Hälfte der Zeit zum Starten.
3. Software Updates
Nach wie vor schrecklich und nervig, dass man jede einzelne Software selber updaten muss. Hier sollte nach Linux Vorbild was getan werden. Wenn man schon eine Systemaktualisierung ins System einbaut, dann sollte man das auch wörtlich nehmen. Eine Art Software-Store oder was auch immer wäre hier echt angebracht, so kann man auch mit der Zeit, wenn immer mehr Software über eine zentrale Stelle verfügbar ist verhindern, dass man eine vermeintlich gute Software aus einer unsicheren Quelle installiert und so das System mit Schadsoftware infiziert.
Viel mehr Nagtives kann ich noch nicht entdecken. Der Grund liegt aber auch an meinem Nutzerverhalten. Ich nutze fast ausschließlich meinen Browser, in meinem Fall Google Chrome, Pidgin ICQ Messenger, VLC, FileZilla, PDF Viewer ( Sumatra PDF - Open Source PDF Viewser - Sehr schnell, keine Werbung und sehr klein ) ein wenig GIMP und OpenOffice. GIMP, braucht derzeit noch ewig zum Starten, aber der Rest geht super. Wie es mit Spezialsoftware ausschaut kann ich dieser Stelle nicht sagen.
Ich denke der Umstieg auf Windows 7 kann auch jedem XP User, für den es eine Windows 7 Version seiner angewendeten Software gibt, ans Herz gelegt werden. Windows 7 macht einen schnellen und sauberen Eindruck. Der Langzeittest wird zeigen, ob das auch auf Dauer bestätigt werden kann. Wer mit seinem System arbeitet und auf die ganzen Multimedia Features verzichten kann, der kann allerdings auch bei Windows XP Pro bleiben. Ich denke diese User, werden nicht viel neues entdecken können, weil Sie viele Features einfach nicht brauchen.
Mein kleiner Windows 7 Überblick ist sicher nicht ganz so detailliert, aber vielleicht hilft er doch bei der Entscheidung auf Windows 7 zu switchen oder nicht.
Vielen Dank fürs Lesen.
MFG JAN