Wiedereinsteiger braucht Beratung im Distro- und Programm-Jungle für ein X220

Paul Ogorzow

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Da ich schon den ein oder anderen Thread gekapert habe und es nicht ausufern soll hat mich Kollege deckel auf die Idee gebracht einen eigenen Beratungsthread aufzumachen.

Kurz zur Einleitung:

Ich habe mich vor Jahren mal mit Linux Mint beschäftigt, mich aufgrund meinen Studium allerdings wieder Windows zugewandt, wegen der zu verwendenden Programm und der nicht zur Verfügung stehenden Zeit diese auf Linux zum Laufen zu bringen. Ich würde dennoch meine Fähigkeit selbstkritisch als Anfänger einstufen auch wenn ein ppar Grundlagen von früher übrig geblieben sind. Stichworte wie Terminal, sudo, PPA sagen mir also etwas.

Zum Ist-Zustand:

Ich verwende seit Jahren Total Commander als meine Standard-Bedienoberfläche welche sofort mit Windows startet, die häufig verwendeten bzw liebgewonnenen Funktionen sind:
1. Tabs (wenn's geht oben, zur Not auch unten)
2. unterschiedliche Farben für unterschiedliche Dateinamen und schwarzer Hintergrund
3. die Möglichkeit eine weitere Farbe für kürzlich geänderte Dateien zu verwenden (derzeit auf 3min eingestellt, imho super praktisch)
4. Mehrfach umbenennen Werkzeug mit der Möglichkeit Teile des Ausgangsnamens zu verwenden
5. einfaches ein- und ausblenden von System- bzw versteckten Dateien
6. simples mounten von NAS-Laufwerken (NAS ist nicht immer an)

Meine häufig verwendeten Programme liegen am oberen Bildschirmrand im sich versteckenden Nexus Dock, selten verwendete Programme rufe ich mit WIN+Tastatureingabe auf (alles andere dauert mir zu lange bzw sind zu viele Klicks). Zu ersteren zählen:
7. Vivaldi Browser
8. Keepass
9. Tiny Media Manager
10. Foobar2000 mit
  • ReplayGain-Scanner und logischerweise der Wiedergabe auf Basis der RG-Werte
  • Funktion zum umbenennen der Tags auf Basis des Internets (läuft unter Foobar derzeit mit Discogs hervorragend)
  • Möglichkeit Musik an einen UPNP-Empfänger (RasPi mit MoOde Audio Player oder OSMC, daher geht auch Airplay) zu senden
11. ShrewSoft VPN für Zugriff auf die NAS von extern
12. Potplayer
13. JDownloader

Alles läuft programmtechnisch also so wie ich es haben möchte, nur das Startmenü ist quasi unnütz und der Windowsunterbau mir seit langem ein Dorn im Auge. Zudem suche ich ein Lösung systemweit Töne an meine hochwertige Audioanlage zu streamen. Die Windowslösungen taugen hier alle nichts, lediglich Foobar bekommt das zufriedenstellend hin.

Die zukünftige Oberfläche:

Ich bin gerne bereit mich in eine neue Oberfläche einzuarbeiten bzw an sie zu gewöhnen. Auf den ersten Eindruck machte Unity zB einen tollen Eindruck, Leiste links (bei 16:9 sehr sinnvoll), auch der Trackpoint ließ sich von Haus aus schnell genug einstellen, leider lässt sich die obere Leiste nicht ausblenden, was bei einem 1366x768-Display ziemliche Platzverschwendung ist. Also gut, dann eben zurück zu Mint und mal Cinnamon versucht, postiv habe ich die vielen Einstellmöglichkeiten im System aufgenommen, leider ist der Aufbau des Startmenüs sehr altbacken und wenig attraktiv. Ein Cairo-Dock lässt sich hier easy installieren, aber wieso ein zweigeteiltes System (Dock und Startmenü) wenn es sowas wie Gnome 3 gibt. Nun denn, Ubuntu Gnome installiert und versucht zu konfigurieren. Das Ausblenden der oberen Leiste lässt sich mit den Gnome Extensions (leider nur aus Firefox heraus) sehr einfach bewerkstelligen, leider funktioniert das hervorholen mit dem Mauszeiger wenig zuverlässig und die Hot Corner oben links lässt sich nur deaktivieren, nicht beispielsweise an den linken Rand verschieben (sic!), wo auch die Leiste ist. Das hat mir bei Unity sehr gut gefallen.

Von KDE habe ich die Finger gelassen, da ich einerseits immer wieder hörte, es sei für erfahrenere Nutzer ratsam und zudem wollte ich vom klassischen Startmenü weg, da ich es nicht nutze.

Leider trifft also keine der verfügbaren Desktopoberfächen von Haus aus meinen Geschmack. Vielleicht habt ihr ja noch einige Tipps für mich.

Die zukünftigen Funktionen:

*Was mich bisher zur Verzweiflung brachte ist der Umstand, dass es zur Installation (von zB FIngerprint Reader, Trackpointgeschwindigkeit, pulseaudio-dlna) gefühlte 387 Anleitungen im Netz gibt und man doch ewig rumprobieren muss bis dann mal eine funktioniert (das ist der Nachteil von 1000 Wege führen nach Rom, oder zumindest bis zu den Stadttoren). Da frag ich mich doch, was mit den Konfigurationen passiert die ich vorher angepasst bzw Scripte erstellt habe die jetzt nich funktionieren. Denn wie man diese Schritte rückgängig macht ist so gut wie nie erwähnt.

Aufgrund einiger Hinweise in den gekaperten Threads habe ich schon ein paar Hinweise zu Software bekommen um meine aufgezählten Punkte zu lösen:

1. - 5. Hier wurden mir Krusader (nur für KDE?) und Double Commander empfohlen. Letzterer ist auch schon installiert und tut, soweit ich das sehe, was er soll.
6. soll wohl mit autofs funktionieren, hier habe ich mich wegen * noch nicht rangewagt
7. - 9. scheint es für Linux auch zu geben (Keepass Alternativen scheinen WebKee und KeepassX zu sein)
10. hier ist mir Deadbeef und Clementine empfohlen worden. Deadbeef kann aber wohl keine automatisierte Bearbeitung der Metadaten, Clementine macht es anstelle von Discogs wohl mit Music Brainz. Muss ich mal testen. Alternativ könnte ich noch Foobar unter Wine laufen lassen, allerdings läuft da mein Lieblingsskin nicht, also kann ich auch gleich das Programm wechseln und auf den Windows-Mantel verzichten.
11. geht scheinbar mit LInux-Hausmitteln
12. Da wird sich schon ein Player mit schickem Layout finden
13. gibt es wohl auch für Linux

Zusammenfassung:

Wie ihr seht, alles nicht ganz einfach, wenn man sich über Jahre seine Umfeld ziemlich gut angepasst hat und nun als erfahrener Windowsnutzer wechseln möchte ohne all zu sehr auf Komfort zu verzichten.

Ich bin jedem für Hinweise zu Programmen, Distros sowie Installationsoutinen die wirklich funktionieren dankbar. Dies möchte ich an dieser Stelle auch schon an diejenigen richten welche sich bisher meiner angenommen haben. Ich hoffe ich habe die verstreuten Infos komplett zusammengetragen und warte nun ungeduldig auf eure Antworten. :thumbsup:

Hochachtungsvoll für eure investierte Zeit dankend,

Paul
 
@kristatos
Gerade nach der UU-Anleitung hatte es nicht funktioniert, daher war ich ja so frustriert und hab jetzt wieder Fedora installiert.

@dirkk
Danke für die Erklärung zu RPM Fusion, ich hatte das nur irgendwo während meiner Recherche aufgeschnappt.

@linrunner
Vielen Dank, das hilft mir weiter.

edit
Hmm, oder auch nicht. Beim Befehl gksudo wird mir die Fehlermeldung der Befehl sei nicht bekannt ausgespuckt. Mit gedit kann ich zwar den Editor öffnen, aber die Datei nicht speichern. gksu zu installieren will irgendwie auch nicht funktioniert...ach menno.
 
Zuletzt bearbeitet:
gksu ist afaik nicht Teil der Standardinstallation von Ubuntu, man kann entweder die entsprechenden Pakete nachinstallieren oder einfach sudo in Kombination mit nano verwenden.
Man muss ja nicht gleich vi(m) lernen :D

ah akute Verwirrung :D
Du bist wieder bei Fedora?
Fedora benutzt kein gksu(do).
Gucksch du hier.
 
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Ist wohl untergegangen: Bin jetzt wieder bei Fedora und hab beschlossen mich hier mal durchzuboxen.
 
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In der Zwischenzeit hab ich es mit nano hinbekommen, musste noch installiert werden. :thumbsup:

Jetzt mal rebooten und gucken ob es tut.

edit

Es tut!!! Großartig, jetzt kann ich mich entspannt um die Programme kümmern ohne mir den Finger zu brechen...

Ich bedanke mich soweit ehrwürdig bei allen Helfern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Dateimanager Dolphin kann man auch als Zweifenster einstellen, einfach oben auf "Split".
 
@Paul: wenn immer gleich alles funktioniert, lernst Du ja nichts. So ist es bei Windows, wo man einfach so lange klickt, bis sich nichts mehr bewegt – und nichts über das System lernt.

Allerdings dauert es bei Linux schon eine Weile, bis sich die Puzzleteile zu einem tieferen Verständnis zusammenfügen.

Deine Erkenntnisse darfst Du auch gerne später in unserem Fedora Schnelleinstieg ergänzen ... :D

EDITH meint: und mach dir nachvollziehbare Notizen zu jedem Konfigurationsschritt. Jetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Dateimanager im Stil des Midnight Commander mit geteiltem Fenster gibt es übrigens noch den Gnome Commander, falls du da noch suchst...
 
dolphin als KDE-Program ist super, geht auch im 2-Fenster-Modus, auch als root
Ueber den gnome-commander bin ich gerade gestolpert waehrend einer NeuInstallation von opensues-leap42.2 mit gnome auf meinem x300, das ist ja mehr oder weniger midnight-commander, als root ausfuehren, falls noetig, geht ueber >Datei >als root ausfuehren >pw eingeben
 
@linrunner
Das ist ein gutes Argument und je mehr ich drüber nachdenke umso mehr macht es den Reiz aus sich mit Linux zu beschäftigen. Denn ist schon komisch sich "sehr gut" mit Windows auszukennen ohne das Backend zu kennen.

Vielen Dank für den Schnelleinstieg, das ist sehr hilfreich und kannte ich noch nicht, wenn es denn Erkenntnisse geben sollte die darüber hinaus gehen lasse ich es dich wissen.

Sehr guter Gedanke, ein kleine Gedankenstütze stellt ja dieser Thread schon dar. :)

@milaidin
Der Gnome-Commander kam mir auch grad unter, als ich in 'Software' Commander eingab, ich werde einfach mal den potentiell besten Kandidaten durchprobieren.

@SammysHP
Danke, ich wusste doch ich hatte im Eröffnungspost etwas vergessen zu erwähnen.

@deckel
Die Liste habe ich im Hinterkopf und wird durchforstet / abgearbeitet...siehe @milaidin

@mrehm
Schau mal auf den Link in Beitrag 29, ich weiß nicht ob Dolphin alle Funktionen unterstützt die ich mir wünsche. Das "als root ausführen" ist aber schon mal sehr praktisch.

edit@Sammy
Ach nein steht ja drin, im Eröffnungspost.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem ist nur, dass die Frage nach dem Dateimanager hier bereits zum zweiten Mal durchgekaut wird.
 
1. musst du dich nicht daran beteiligen, wenn es dich offensichtlich nervt
2. bin ich es nicht der die Vorschläge dazu unterbreitet
3. bin ich wiederum jedem dankbar der mit Vorschlägen daherkommt
 
War die Diskussion mit dem Dateimanager nicht in einem ganz anderen Thread?
 
Aktueller Frustfaktor in Bezug auf 'Linux läuft einfach':

Ein HTML5 Video in Vivaldi (basiert auf Chromium) abzuspielen scheint eine zu hoch gesteckte Erwartung meinerseits an ein OS zu sein. Auch eine MKV spielt, nachdem ich die Matroshka-Dateien aus RPM Fusion installiert habe, mit dem Hausvideospieler nicht ab. So richtig fetzen tut das nicht...bin ich zu blöd oder habe ich mir doch die falsche Distro ausgesucht?
 
Du scheinst wenig Geduld zu haben oder nicht bereit zu sein, etwas Zeit in die Grundeinstellungen eines Systems zu investieren. Auch bei Windows läuft nach einer Neuinstallation nicht alles sofort. Im Gegenteil, da muss auch Treiber für Treiber installiert werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man bei Linux (unabhängig von der Distro) die meisten Probleme mit etwas Ausdauer relativ leicht aus dem Weg schaffen kann und dabei mitunter viel über die Funktionsweisen und Optionen lernen kann. Mit der Zeit habe ich mich dann auch an komplexere Themen wagen können und bin jetzt mit meinem System recht zufrieden. Optimierungsbedarf und kleinere Baustellen gibt es immer mal, aber das liegt auch an meinen gestiegenen Erwartungen bzw. Anforderungen (z.B. hinsichtlich Sicherheit und Privatsphäre). Ich verstehe nicht, warum Dich kleine Probleme so aus der Bahn werfen bzw. frustrieren. Hexenwerk ist das alles nicht, eher die Bereitschaft etwas Zeit zu investieren und zu lesen.
 
Sollte ein Problem mit html5 nicht ein browserspezifisches und vom OS unabhängiges Problem sein oder irre ich mich da?
Da ich mich mit Multimedia und Fedora kaum auskenne kann ich dazu wenig sagen.
Allerdings habe ich im anderen Thread schonmal erwähnt, dass es für Einstieg nicht günstig ist auf einen frischen Release aufzuspringen.
 
Ich finde es ja nicht sehr hilfreich, dem TO erstmal zu erzählen dass er kein Durchhaltevermögen hat und das Problem damit indirekt bei ihm liegt ;)

@Paul:
Du stößt weniger an die Grenzen von Linux als an die Grenzen von freien Lizenzen: MKV ist ein Containerformat in dem Videodateien in allen möglichen Kodierungen stecken können... vermutlich steckt in deiner MKV eine Video, dessen Codec keine mit Fedora verträgliche Lizenz hat und deshalb nachinstalliert werden muss. Und auch html5 erlaubt unterschiedliche Codecs von denen nicht alle frei sind, wenn ich mich nicht täusche. Welcher da jetzt genau fehlt kann ich natürlich nicht raten...

Das Fedoraprojekt nimmt die Lizenzfrage relativ genau, was gerade in Multimediafragen hin- und wieder zu Frust führen kann, insofern ist das schon Distro-spezifisch und wäre zB bei Ubuntu vermutlich kein Thema. Aber an und für sich ist Fedora eine schöne und gut gemachte Distro (gerade wenn man Gnome 3 mag und eine aktuelle Version haben möchte), d.h. es lohnt sich nach der Installation die Arbeit in die Einrichtung der ganzen Multimediacodecs zu stecken.
 
wäre zB bei Ubuntu vermutlich kein Thema
Bei Ubuntu müssen codecs wie z.B. MP3 auch nachinstalliert, bzw. bei der Installation als Extra ausgewählt, werden.
Mint hatte einmal Multimedia-codecs vorinstalliert, was aber mit Mint18 aufgegeben wurde.
Das war wohl auch einer der Gründe warum es so beliebt bei Einsteigern war, Multimediainhalte liefen einfach.
 
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