T480/s Wie einen externen Akku (teil-)entladen, wenn der weniger Kapazität als der interne hat? (auch für andere x80 und x70-ThinkPads relevant)

ahoellrigl

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Ich würde gerne eine Frage aus einem etwas älteren Beitrag noch mal aufgreifen. Es geht um das Akkumanagement bei zwei vorhandenen Akkus. Da hatte Lenovo leider ab den x70-er ThinkPads das vorher so gut funktionierende Konzept der PowerBridge (erst wird der externe Akku entladen, dann auf den internen umgeschaltet, sodass man ggf. den externen direkt wechseln kann) dadurch ersetzt, dass erst der Akku mit der höheren Kapazität entladen wird, egal ob es der interne oder der externe ist.

Im Ergebnis führt das regelmäßig dazu, dass der anfangs häufiger genutzte externe Akku stärker verschleißt und dann das ThinkPad im Akkubetrieb erst den internen nutzt und diesen bis auf 5 % leer macht, bevor auf den externen umgeschaltet wird. Das ist blöd, aber leider nicht mehr zu ändern, weil Lenovo nicht auf die Kritik reagiert hatte, als die besagten Geräte noch aktuell waren, und jetzt ist es für sie irrelevant, weil sie ab den x90-ern keine ThinkPads mit zwei Akkus mehr bauen.

Blöd ist es unter anderem, wenn man so einen schwächer gewordenen externen Akku in einem ThinkPad mit einem stärkeren internen Akku mal z.B. bei einer Kalibrierung auf 100 % geladen hat, ihn aber gerne für Zeiten der Nutzung am Stromnetz oder fürs Einlagern auf z.B. 80 % bringen will. Wenn man es regulär durch Akkubetrieb machen will, muss man warten, bis der interne leer ist, bevor der externe genutzt wird. Was für den internen Akku sinnlosen Verschleiß darstellt. Oder man klemmt den internen Akku dafür ab, wofür allerdings das Gehäuse geöffnet werden muss, was gerade bei diesen Serien eine aufwändige und mühselige Angelegenheit ist. Oder man startet eine Kalibrierung des externen Akkus in Vantage und bricht sie ab, wenn dessen Ladung unter 80 % gefallen ist. Was leider in Vantage dann als fehlgeschlagene Kalibrierung gespeichert und angezeigt wird. Alles nicht so schön.

Die Frage wäre, ob es auch anders ginge, gezielt nur den externen Akku zu entladen. Immerhin zeigt die Kalibrierfunktion in Vantage ja, dass es per Software gehen kann, denn da wird für diesen Prozess immer nur der ausgewählte eine von zwei Akkus ge-, ent- und wieder geladen, ohne den anderen zu nutzen. Kennt jemand eine Möglichkeit, das auch außerhalb von Vantage zu realisieren? Also de facto einen internen Akku per Software zu deaktivieren, so wie Vantage das beim Kalibrieren eines externen Akkus macht?
 
Lösung
Denn recalibrate batX heißt ja: "Hallo EC, vergiß mal batY, entlade batX auf Null, auch wenn ein Netzteil angeschlossen ist. Danach lade batX auf 100%." Was linrunner sagen können müßte: geht davon nur der erste Teil "Hallo EC, vergiß mal batY, entlade batX auf Null" auch ohne Netzteil.
Dann wäre Dein Problem gelöst.
Eigentlich noch einfacher. Ich bräuchte ein Windows-Pendant zu folgendem Befehl in TLP 1.8, der den Akku (mit dem ThinkPad am Netzstrom hängend) auf einen definierten Zielwert entlädt.
Code:
sudo tlp discharge BAT0/1 ZIELWERT
Da es das augenscheinlich nicht gibt, wäre die nach den bisherigen Erkenntnissen am ehesten vergleichbare Variante unter Windows, unter Vantage eine Kalibrierung zu starten und diese beim...
Moin,

geht sowas nicht auch unter Windows?

Bash:
#!/bin/bash
#
# Setzt Batterie-Lade-Limits

sudo /usr/sbin/tlp setcharge 50 75 BAT0

Damit kann man doch recht gut steuern, wie die Akkus geladen werden sollen oder nicht.
Könnte durchaus sein, dass man so etwas auch aus Windows heraus machen kann, vermutlich mit der PowerShell? Nur müsste man halt die Befehle fürs direkte Ansprechen der Hardware samt ihrer Parameter kennen. Was bei mir nicht der Fall ist.

Was Ladeschwellen anbelangt, gibt es ja in Windows als Alternative zu Vantage den Battery Charge Manager. Der spricht aber den EC nicht direkt an, sondern schreibt, soweit ich das korrekt verstanden habe, die Zielwerte in die Windows Registry, von wo aus sie dann durch die entsprechenden Lenovo-Treiber an den EC bzw. die Akkus kommuniziert werden.

Was das Kalibrieren anbelangt, kenne ich bislang unter Windows keine Alternative zu Vantage. Womöglich erfolgt auch da das Ansprechen des EC über die Lenovo-Treiber, aber dann müsste man halt wissen, wie man diese Treiber dazu bekommt, die entsprechenden Befehle an den EC weiterzugeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was das Kalibrieren anbelangt, kenne ich bislang unter Windows keine Alternative zu Vantage.
Wenn es Dir nur um das Kalibrieren geht: dazu brauchst Du weder TLP noch Vantage noch sonstwas.

Rechner ohne Netzteil laufen lassen, bis er ausgeht. Dann versuchen, ohne Netzteil neu zu starten.
Falls erfolglos => Akku(s) leer.
Falls er startet: so lange wiederholen, bis Akku(s) leer. Dann ohne Ladeschwellen auf 100% laden.
Fertig.
Kann man auch wiederholen und schauen, ob das noch etwas bringt.

Wichtig: Akku(s) müssen von ganz leer auf ganz voll geladen werden. Der Akku-Controller mißt, wie viele Elektronen es dazu braucht und vergleicht mit dem Design-Wert.

Was gerne erwähnt wird: vor Entladen auf 100% laden oder nach Entladen Akku(s) eventuell abkühlen lassen.
 
Wenn es Dir nur um das Kalibrieren geht: dazu brauchst Du weder TLP noch Vantage noch sonstwas.
Um das Kalibrieren geht es hier eigentlich nur sekundär. Primär und ursprünglich war die Frage in Beitrag #1, wie man in T470, T480 und anderen ThinkPads aus diesen beiden Generationen mit internem plus externen Akku den "schwächeren" von beiden entladen kann, ohne den "stärkeren" dafür vorher leermachen oder alternativ herausnehmen zu müssen.

Das Kalibrieren kam ins Spiel, weil offensichtlich die im EC einprogrammierte Kalibrierroutine die einzige Option ist, dass ein frei gewählter von zwei Akkus entladen werden kann, egal in welchem Zustand der andere ist. Sie wäre (bzw. unter Linux mit TLP: sie ist) folglich auch geeignet, einen frei ausgewählten Akku auf einen beliebig ausgewählten Stand zu entladen, wenn man ein Programm hat, das entsprechend mit dem EC kommunizieren kann. Diese Kommunikation mit dem EC beherrscht unter Linux TLP, unter Windows nach aktuellem Wissensstand wohl nur Vantage.
 
Ah, ok, darum geht es Dir noch.

Der recalibrate-Befehl -also gezieltes Entladen eines ausgewählten Akkus- geht witzigerweise nur, wenn ein Netzteil angeschlossen ist.
Da wäre es interessant zu wissen, ob das so durch den EC vorgegeben ist.

Denn recalibrate batX heißt ja: "Hallo EC, vergiß mal batY, entlade batX auf Null, auch wenn ein Netzteil angeschlossen ist. Danach lade batX auf 100%." Was linrunner sagen können müßte: geht davon nur der erste Teil "Hallo EC, vergiß mal batY, entlade batX auf Null" auch ohne Netzteil.
Dann wäre Dein Problem gelöst.
 
@ahoellrigl vergiss nicht, die Stop-Schwelle auf 80% zu setzen, sonst fängst Du demnächst wieder von vorn an ... ;)

Der recalibrate-Befehl -also gezieltes Entladen eines ausgewählten Akkus- geht witzigerweise nur, wenn ein Netzteil angeschlossen ist.
Da wäre es interessant zu wissen, ob das so durch den EC vorgegeben ist.
Dieser Thread existiert nur, weil der EC das so vorgibt - das gesamte Lade-/Entlade-Verhalten.

Lenovos Firmware erlaubt es nicht, im Akkubetrieb den zu entladenden Akku anzugeben. Steht schon lange in der FAQ und wurde auch hier im Forum schon sehr oft gefragt.
 
Denn recalibrate batX heißt ja: "Hallo EC, vergiß mal batY, entlade batX auf Null, auch wenn ein Netzteil angeschlossen ist. Danach lade batX auf 100%." Was linrunner sagen können müßte: geht davon nur der erste Teil "Hallo EC, vergiß mal batY, entlade batX auf Null" auch ohne Netzteil.
Dann wäre Dein Problem gelöst.
Eigentlich noch einfacher. Ich bräuchte ein Windows-Pendant zu folgendem Befehl in TLP 1.8, der den Akku (mit dem ThinkPad am Netzstrom hängend) auf einen definierten Zielwert entlädt.
Code:
sudo tlp discharge BAT0/1 ZIELWERT
Da es das augenscheinlich nicht gibt, wäre die nach den bisherigen Erkenntnissen am ehesten vergleichbare Variante unter Windows, unter Vantage eine Kalibrierung zu starten und diese beim Erreichen des Zielwerts abzubrechen. Letztlich aus Sicht des EC dasselbe, was tlp discharge macht, nur halt nicht programmgesteuert. Und mit dem etwas unschönen Nebeneffekt, dass danach in Vantage für den Akku dauerhaft eine fehlgeschlagene Kalibrierung angezeigt wird.

@ahoellrigl vergiss nicht, die Stop-Schwelle auf 80% zu setzen, sonst fängst Du demnächst wieder von vorn an ... ;)
Klaro. :) Das habe ich in Vantage schon lange so eingestellt, für meine früheren Geräte wie mein jetziges, weil die größtenteils im Dock mit Netzstrom genutzt werden.

Lenovos Firmware erlaubt es nicht, im Akkubetrieb den zu entladenden Akku anzugeben. Steht schon lange in der FAQ und wurde auch hier im Forum schon sehr oft gefragt.
Was ja auch der Ausgangspunkt des Threads war. Bei den ThinkPads der Serien x40 bis x60 mit Power Bridge wurde stets der externe Akku zuerst entladen. Um den internen Akku nach einer Kalibrierung auf z.B. 80 % zu bringen, hatte es dort gereicht, den externen einfach herauszunehmen. Bei den Serien x70 und x80 wird aber der weniger abgenutzte Akku zuerst entladen. Laut Lenovo, um eine "gleichmäßige Abnutzung" zu erreichen, was leider dem eigentlichen Vorteil einer Kombination aus einem internen und einem externen, also leicht wechselbaren Akku zuwiderläuft. Wenn der externe Akku der stärker abgenutzte ist und nach einer Kalibrierung auf z.B. 80 % gebracht werden soll, müsste man also entweder aufwändig das Gehäuse öffnen und den internen abklemmen oder ansonsten im Akkubetrieb erst den internen Akku leerlaufen lassen, bevor der externe entladen wird. Beides unschön.

Der Ansatz mit Vantage (siehe oben) ist schon besser. Am besten (für mich) wäre natürlich ein Pendant zu TLP unter Windows. Aber das gibt es offensichtlich nicht, und leider reichen meine Fähigkeiten nicht aus, mir so eines zu basteln.
 
Lösung
Gibt´s da nicht auch im Bios die Möglichkeit, den internen Akku zu deaktivieren? So müsste man wenigstens nicht aufschrauben …
 
Ja, die gibt es. Dann schaltet das Gerät ab. Einschalten kann man es nur wieder, indem man es an ein Netzteil hängt, und dann wird auch der interne Akku wieder aktiviert. Bis dahin sind das Board und die weiteren Bauteile stromlos (abgesehen vom CMOS, das über die eigene kleine Batterie versorgt wird), sodass man gefahrlos daran herumschrauben kann. Einschalten nur mit dem externen Akku funktioniert in dem Zustand nicht.

Siehe den Erklärtext zu dieser Funktion im UEFI/BIOS:
Temporarily disable battery for servicing the system. After selecting this item, the system will be automatically powered off, then ready to be serviced.
Note: the battery will be automatically enabled when the AC adapter is reconnected.

Ich markiere der guten Ordnung halber jetzt wohl mal meinen eigenen Beitrag #26 als Lösung. Denke nicht, dass da in nächster Zeit noch neue Erkenntnisse kommen werden.
 
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