Wichtiger TFT Reparatur Tipp

s_a_s_c_h_a

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tach zusammen,

weil es mir gerade die augen geöffnet hat, muß ich an dieser stelle im netz mal eine bleibende notiz hinterlassen, auch wenn hier sicher einige experten schon lange davon wissen.

mein guter LG 245WP 24" TFT gab leider vor 2 monaten den geist auf und ließ sich einfach nicht mehr anschalten. zunächst ging es noch sporadisch oder nach 2h, später gar nicht mehr. das panel oder die hintergrundbeleuchtung waren definitiv nicht beschädigt.

leider habe ich von elektronischen schaltungen zuwenig ahnung und eine reparatur beim fachhändler wäre sicher einem totalschaden gleichgekommen.

nach kurzem googeln stieß ich auf die tolle seite von Johannes M. der witzigerweise das gleiche problem besaß und mit elektrotechnischem hintergrund die problembehebung toll beschrieb.

des lötens mächtig, besorgte ich mir also gestern für EUR1,30 zwei neue 3300µF kondensatoren, ersetzte sie im handumdrehen auf dem integrierten netzteil und der alte monitor funktioniert nun wieder tadellos.

jetzt wirds interessant: beim nachkauf der beiden elkos im elektrofachhandel erklärte mir der verkäufer beiläufig, daß diese kondensatoren häufig in den netzteilen von bildschirmen die schwachstelle seien und es eine übliche reparatur ist diese auszuwechseln. gleich welchem hersteller! dabei sei kapazität und die spannung nach oben hin variierbar, formfaktor eher selten!

das mußte jetzt mal gesagt werden, falls hier also jmd. einen TFT (jenseits der garantie) besitzt, der sich nicht mehr anschalten lässt, zerlegt ihn und tauscht die defekten elektrolytkondensatoren im netzteil aus.

viel erfolg!


ps.: gern verschieben die admins diesesn thread an die von ihnen gewünschte stelle
 

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... gibt haufenweise Belinea-Monitore die das gleiche Problem haben.


ATh.
 
...und z.B. auch Samsung TVs. Kriegt man meist für kleines Geld als defekt. Hab auf diese Weise für ganze 60 Euronen einen 40"er besorgt und für unter 5 Euronen repariert :thumbsup:
 
Das is doch eh die Hauptfehlerursache Bildschirmen und TVs, dass zu schwache Kondensatoren verbaut werden(absichtlich). Die warten erstmal die Garantie ab und quellen dann auf ;). Hab bei meinem alten Samsung Fernseher auch 4 Kondensatoren tauschen müssen damit er wieder geht. Waren von anfang an planned to fail. Das erste Mal hat die Garantie noch gegriffen und die Netzteilplatine getauscht und ab dann musste man über 200€ zahlen für die Reparatur. Damit macht man natürlich mehr Geld als wenn der TV die nächsten 10 Jahre ohne Probleme hält.
 
Nachdem das Thema wenig mit einer Kaufberatung zu tun hat ---> schieb
 
Das ist völlig richtig und gibt es bei vielerlei elektronischen Geräten. Allerdings ist Vorsicht geboten: Neben den defekten Elkos, wie nur ein paar Volt haben liegt idr ein größerer auf der Eingangsseite... dieser hat idr Netzspannung - auch wenn das Netzkabel getrennt ist... Also aufpassen, WO man anfasst!
 
Ich hatte das mit nem 42" Flat-TV.

Hab das teil für 20€ gekauft, hatte es vorab mal gegooglt was es sein konnte.

Gerät kam an, ich auseinander geschraubt, super zugängig, 20 Minuten gelötet.

Insgesamt 1,5h Arbeit und nen Gerät für 1000€ da stehen gehabt welches 1A funktioniert hat ;)

Grüße
 
Wenn man schon Elkos ersetzt, dann aber bitte auch 105°-Typen nehmen und nicht die oftmals verbauten 85°-Typen. Auch kann eine höhere Spannungsfestigkeit nicht schaden, wenn der Platz für den dann größeren Becher vorhanden ist.
 
Das Problem der Elkos ist nicht unbedingt dass dort zu billige verwendet werden, das liegt einfach in der Bauweise eines Elektrolytkondensators (ok, wenn man gaaaanz billige einbaut gehen sie schneller kaputt).

Wo bei einem konventionellen Kondensator zwei metallische Folien mit einer Trennschicht versehen aufgewickelt werden ist bei einem Elektrolytkondensator die eine "Platte" eine aufgerauhte Metallfolie (rauh=große Oberfläche=große Kapazität) und die anderen "Platte" ein Elektrolyt. Bei der Herstellung wird dann einmal kurz ein Strom durchgeschickt und das Elektrolyt nimmt Elektronen auf oder gibt diese ab, dabei bildet sich auf der Aluminiumoberfläche eine nur in eine Richtung leitende Schicht welche als Sperrschicht fungiert. Bei diesem Vorgang wird auch die Richtung in der der Elko einen Strom toleriert definiert indem das eine Medium zur Kathode wird, das andere zur Anode.
Herkömmliche Plattenkondensatoren vertragen nämlich Wechselstrom, Elektrolytkondensatoren hingegen nur Gleichstrom.

Befindet sich der Elko nun während seines Einsatzes dauerhaft in einer warmen Umgebung (Netzteil oder ähnliches), so verdampft das Elektrolyt mit der Zeit und der Kondensator verliert an Kapazität bis er irgendwann gar nicht mehr funktioniert. Die Lebenszeit eines Elkos ist also sehr stark Abhängig von seiner Umgebungstemperatur! Daher gibt es Elkos mit verschiedenen Elektrolyten welche unterschiedlich schnell oder langsam verdampfen.

Sollte ich da irgendwas vergessen habe möge mich bitte ein E-Technik Mensch korrigieren, so wurde es mir erklärt (meine ich zumindest mal) ...
 
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Moin !

Als wenn den armen Elkos nicht nur die knallharten Impulse des Schaltnetzteils aufgebürdet werden - nein, die Hersteller ordnen sie so geschickt auf der Platine an, daß sie über den warmen Teilen des NT dauernd den warmen Luftstrom abbekommen.

Heute nennt man so etwas geplante Obsoleszenz - früher nannte man das "Sabotage light".


LG Jü
 
Naja... Ein anderer Hersteller hat das besser hinbekommen und Fernseher gebaut, die für die Ewigkeit waren.. Der ist nun pleite...
Ich würde die Probleme nicht alleine einer geplanten "limited lifetime" zuschieben; die Schaltungen sind auf billig getrimmt, weil keiner zum 20,-€ teureren Gerät greift, was scheinbar auch nicht mehr kann. Wenn ich mir die ganzen Billig-Schaltnetzteile von Smartphone, Tablet, etc. ansehe, was könnte da Energie gespart werden, wenn die Teile nicht nur günstig zusammengestöpselt wären, sondern wirkungsgradoptimiert wären.. Aber dann würde das Teil halt keine 5,70€ mehr kosten :facepalm:

Also allen, die hier den Herstellern vorwerfen, nicht richtig zu entwickeln sei die Frage gestellt, ob sie wirklich das Geld für gute Qualität, hohen Wirkungsgrad etc. ausgeben oder doch das (dann eben mit billigeren Komponenten gebaute) günstige Teil aus Fernost & Co. kaufen...
 
Also allen, die hier den Herstellern vorwerfen, nicht richtig zu entwickeln sei die Frage gestellt, ob sie wirklich das Geld für gute Qualität, hohen Wirkungsgrad etc. ausgeben oder doch das (dann eben mit billigeren Komponenten gebaute) günstige Teil aus Fernost & Co. kaufen...
Die ganzen teuren Geräte wie die High End Samsungs, Apples und wie sie alle heißen und einen Preis von 500€ aufwärts haben kosten in der Herstellung nur ein Bruchteil von dem, für das sie verkauft werden.
 
Korrekt, Stichwort ist hier "geplante Obsoleszenz". Auf YouTube gibt es gute Dokus (u.a.von arte) drüber.
Waschmaschinen, Schaltnetzteile im Hitzestrom, Mikroschalter im Außenbereich (KFZ-Tür). Die Liste ließe sich noch endlos weiter schreiben.
Ich erinnere mich an ein Video, wo ein technisch unbegabter Reporter (Fritz ?) unter Anleitung ein Netzteil repariert und neue temperaturfeste Elkos einlötet.
 
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Ok - ich bin ja nur Elektrotechniker und hab' keine Ahnung von der Auslegung von SNT und den Rippleströmen, die alle nur davon abhängig sind, welche Billig-Elkos verbaut sind. Wenn erstmal die hitzfesten 105° Typen verbaut sind alle Belastungen automatisch geringer. Mal eben die 85° Billig Elkos gegen 105° Typen tauschen (für na - 2,€ max) und die Geräte würden Jahrzehnte laufen...
Low-ESR ist auch nur ein Verkaufsargument (nicht jeder 105° Typ ist das) und je nach Auslegung des SNT kann ein zu geringer Low-ESR, der die Eigenerwärmung im SNT im Betrieb begrenzt auch durch den ersten Ladepuls schon die Überstromerkennung auslösen... Aber ich hab' ja keine Ahnung....

Und natürlich kosten die Geräte vom reinen Materialwert einen Bruchteil des Verkaufspreises - wenn alle Teile nur auf den Tisch gelegt werden, dann ist noch lange kein Gerät beim Kunden... Da hängen jede Menge Nebenkosten dran, die gedeckt werden müssen und von irgendwas müssen so "hinterlistige Elektronikentwickler" ja auch bezahlt werden...
 
verrückt, ein jahr später, gleiches problem! also von vorne in neuer frische!
 
Hab den selben Monitor und die Reparatur ist bei mir gerade 2-3 Monate her. Hoffe mal das es mich nicht auch ein zweites Mal trifft.
 
Das wäre doch eigentlich ein perfekter Zeitpunkt um sich das Löten un die entsprechenden Elektronikkenntnisse beizubringen *grübel*
 
Moin zusammen

Nur mal so am Rande als kleines Kuriosum.
Der älteste, noch voll funktionierende Elko bei mir ist ein 16µF/450V im Netzteil eines alten Radios. Das ist ein Tandberg Solvsuper 2 aus dem Jahre 1938.

Tandberg_Solvsuper_2_(1940)_Norway_Meacham.jpg


Und nicht nur der Elko ist noch in Ordnung, auch alle Röhren stammen noch aus Werksbestückung!

Früher war eben alles besser. :eek:

Gruß
Michael
 
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