Treiber altern nicht, [...]. Treiberupdates macht man nur wenn etwas klemmt.
Das ist vermutlich eine Philosophiefrage und es gibt vermutlich genauso viele Positiv- wie Negativbeispiele. Um ein paar zu nennen:
- Die Intel WLAN Treiber für meine Intel WiFi Link 5100 regelmäßig zu updaten hat sich definitiv gelohnt. Hier wurde viel bezüglich Verbindungsstabilität verbessert.
- Mit einem Treiberupdate für meine Webcam wird nun automatischer Weißabgleich unterstützt. Davor funktionierte auch alles problemlos, jetzt ist das Bild aber deutlich besser.
- Der Ultranav-Treiber hatte in einigen älteren Versionen hässliche Bugs (z.B. verstellen der Anzahl der zu scrollenden Linien auf 1). Diese sind in den neueren behoben.
- Vom switchable-graphics Treiber brauchen wir glaube ich gar nicht erst reden? Grafiktreiber sind ohnehin immer eine kritische Angelegenheit (in beiderlei Hinsicht)...
- Der Intel ICH9M SATA Treiber (ehemals in Version 8 der Matrix Storage Manager) wurde mit Version 9 (seitdem bekannt als Rapid Storage Manager) deutlich besser (stabiler und performanter), auch mit "antiken" HDDs. Seit Version 10 tut sich jedoch nichts mehr, im Gegenteil, im Rahmen der Messgenauigkeit wird es nur noch langsamer für HDDs. Für SSDs (und Raid Systeme) sieht es aber bestimmt anders aus!
- Der Logitech Maustreiber ist trotz einiger Updates nicht besser geworden. Lediglich die Bildchen der Maus fehlen in den neueren Versionen um Platz zu sparen (an sich eine gute Idee), werden aber nur online heruntergeladen wenn das unsägliche Autoupdate aktiviert ist.
- *.inf Dateien fürs Display und den Chipsatz (im Falle des Chipsatzes habe ich mir allerdings auch schon eine Rüge eingehandelt) bleiben ohnehin immer die gleichen, hier werden lediglich neue Produkte hinzugefügt.
Das mal als kurze Übersicht was mir spontan einfällt. Es lohnt sich meiner Meinung nach also sehr wohl zu updaten (auch wenn kein konkretes Problem bekannt ist). Meine persönliche Meinung hier ist auch, dass ich nicht erst selbst auf das Problem stoßen muss um dann aufwändig nach eine Lösung zu suchen, sondern auch von Bugfixes profitieren kann, die mir persönlich noch gar nicht negativ aufgefallen sind.
Ein System habe ich mir durch Treiberupdates noch nie versaut.
Bezüglich der Image-Geschichte:
Meine persönliche Meinung (die niemand teilen muss) ist, dass (zumindest in meinem persönlichen Fall) ein Image keinen Mehrwert bringt. Der (minimale) Zeitgewinn wird durch etwaige Updatekomplikationen oder Überbleibsel von alten Treiber-/Softwareversionen wieder aufgehoben.
- Das Windows neu aufzuspielen dauert wenn's hoch kommt 30 min (und passiert ganz ohne mein zutun während ich z.B. auf dem Sofa liege und parallel Fernseh schaue).
- Die Windows-Updates sind (wie bereits bemerkt) in beiden Fällen nötig. Dank Update-Packs geht das aber auch bei einer kompletten Neuinstallation problemlos in einem Rutsch. Da ich das Update-Pack bereits im Voraus herunterladen kann, spare ich mir diese Zeit sogar beim Update.
- Ob ich einen Treiber / eine Software neu installiere oder update schenkt sich zeitlich nichts.
- Wenn ich ein Update wage besteht die Gefahr, dass ich den Treiber / die Software zunächst komplett deinstallieren muss um alle Überbleibsel der alten Version zu entfernen. Bei vielen Softwares ist der gängige Tipp, wenn nach einem Update etwas nicht mehr richtig läuft, z.B. "lösche die alten Konfigurationsdateien". Diesem Risiko entgehe ich bei einer richtigen Neuinstallation.
Alles in allem bleibt mein persönliches Fazit, dass sich Images nur lohnen wenn man a) ständig neu installiert (<=1 mal pro Jahr); b) ein altes System hat, bei dem keine neuen Treiber mehr hinzukommen; c) mehrere Rechner mit gleicher Hardware hat. In Fall c) ist ein Image definitiv eine gewaltige Erleichterung.
Evt. bleibt noch d), man ist ein Updatemuffel, mit alten Programmversionen zufrieden und will nur, dass das System läuft (egal wie). Dazu gehöre ich aber nunmal definitiv nicht. Mein ThinkPad ist auch zum Teil ein Hobby und dementsrechend widme ich ihm einen Teil meiner Zeit. Wenn es ein reines Arbeitsgerät wäre, würde das bestimmt anders aussehen.
Den Hinweis mit dem "anderen Betriebssystem" habe ich übrigens verstanden
Unrecht habt ihr da sicher nicht, allerdings hat auch *NIX sein Problemchen. Oftmals hört die Programmiererei einfach auf wenn etwas geht, auch wenn noch nicht alles geht und auch wenn es noch nicht so schnell geht wie es gehen könnte.
Auf der einen Seite bringt das natürlich ein hohes Maß an Stabilität ("keep it small and simple") und man kann sich sicher sein, dass alles ohne gravierende Bugs funktioniert. Auf der anderen Seite muss man eben teilweise in Sachen Funktionalität und Performance Abstriche machen.
Ich für meinen Teil habe mir in den Jahren ein breites Windows-Wissen angeeignet. Damit kenne ich mich aus, deshalb bleibe ich dabei. Ich stehe der Linuxwelt jedoch auch nicht verschlossen gegenüber und bin somit nicht hilflos wenn ich mal vor einem Linux-PC sitze (oder gar das Linux-Live System von meinem USB-Stick auf meinem ThinkPad boote).
Produktiver bin ich allerdings definitiv mit Windows.