Welches Linux passt zu mir?

tunfaire

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Hallo.

Ich bekomme demnächst mein "neues", erstes Thinkpad: Ein X200.
Es wird mit formatierter Festplatte geliefert und ich möchte die Gelegenheit nutzen, auf Linux umzusteigen.

Der X200 hat eine SSD und wird demnächst auf 8Gb Ram aufgerüstet.

Vorwiegend möchte ich mit dem Rechner:

1. Im Internet browsen und Filme streamen (Netflix)
2. Bilder ansehen
3. Videos ansehen, auch über Displayport->HDMI out
4. (hin und wieder) Bildbearbeitung per Sigma SPP (Sigma Photo Pro)
5. Soundausgabe über externe Soundkarte Tascam US122 MkII

zu 3.: Ist die Linux Version des VLC Players genauso gut wie unter Windows oder gibt es Vergleichbares? Ist die Systemauslastung bei der HD Wiedergabe mit der Unter Win vergleichbar?

4. und 5. werde ich vermutlich "wine" nutzen müssen?!

Ich hab ein wenig recherchiert und verschiedenste Meinungen gelesen, was für Linux Umsteiger am empfehlenswertesten ist. Manche meinen Ubuntu, andere sagen, Kubuntu wäre am besten, Mint wird genannt und auch Fedora.

So richtig konnte ich noch nicht herauslesen, wo eigentlich die Vorteile liegen sollen. Manche widersprechen sich da regelrecht.

Klar, stabil und schnell soll es laufen, Scripte eingeben wär mir auch nicht unbedingt etwas, wobei ich mich (nach Anleitung) auch gern intensiver damit beschäftige, wenn es wirklich Vorteile bringt aber wenn dann eher zur Einrichtung des Systems und nicht dauernd.

Inwieweit oftmalige Aktualisierungen wichtig sind, hat sich mir noch nicht ganz erschlossen aber da es ein vielgenannter Punkt ist, wäre das für mich wohl auch ganz gut, so ein System zu haben...

Ich hätte gern einen schönen, aufgeräumten Desktop ohne 100 bunte Icons. So etwas, wie im Thema "Eure Linux Desktops" auf Seite 84, nur daß idealerweise nicht die Systemdaten dezent in kleiner Schrift abgebildet werden, sondern alle Funktionen und Programme, die ich oft benötige (Browser, Sigma SPP, Ausschalten, Dateibrowser, Musik, VLC usw.)

Ich möchte eigentlich nicht so gern herumtesten, sondern die Zeit lieber darauf verwenden, das BS so einzurichten, daß das "Arbeiten" mit dem Rechner flutscht, stabil läuft und optisch schön und erwachsen ist.

Gibts da etwas passendes?

Dank und Grüße

Wolf


EDIT by Lokheizer: Threadtitel angepasst
 
Das Blöde an den Sigma Cameras ist, daß man die Dateien nur im Sigma eigenem Konverter verarbeiten kann. Es sind keine RAW Dateien, sondern ein spezielles Format.
Entgegen der landläufigen Meinung ist "raw" kein Dateiformat, sondern derjenige proprietäre Mist, den der Hersteller sich hat einfallen lassen.
Natürlich "kann" die Sigma "raw", eben ihr eigenes "Raw", wie jede andere Kamera auch. Natürlich kann man "raw"-"Formate" nicht unter Kameraherstellern, ja nicht mal unter Kamera-Modellen austauschen. Das eine ist so undokumentiert wie das andere.

Bei einigen Formaten hat es die Community geschafft, per Reverse-Engineering das Format "zu knacken". Sigma ist für einige Modelle lesbar, und wird von "dcraw", einer Kommandozeilenapplikation unter Linux, unterstützt. Natürlich ist die Augabe von "dcraw" dann typischerweise abweichend von dem, was die "JPEG-Engine" der Kamera produziert, weil auch dort das Tonemapping der Sensorwerte in den 8-bit Dynamikumfang von JPEG proprietär ist. Braucht also viel Handarbeit, um aus "raw" was besseres wie das kameragenerierte JPEG zu machen.

Ehrlich: Ich würd's lassen. Nimm in JPEG auf, und gut ist. Alles andere ist für ein paar Spezialanwendungen vielleicht sinnvoll, aber bringt nicht annähernd so viel wie Du meinen möchtest.
 
K-Ubuntu würde ich beim X200 weniger empfehlen, denn KDE als Oberfläche frisst sehr viel Leistung weg!
Fedora wäre evtl. eine Alternative, als Einsteigersystem würde ich persönlich eher was Ubuntu-/Debian-basierendes wählen (ist allerdings Geschmackssache).

Och, also mit SSD und 8 GB RAM kann KDE da ruhig gemütlich Resourcen mampfen. :D Selbst auf meinem doch leicht älteren T60 (mit ATI, 4(3) GB RAM und SSD) hab ich da kaum Grund zur Klage - und ich hab die 64bit-Variante genommen.

Guido
 
Ehrlich: Ich würd's lassen. Nimm in JPEG auf, und gut ist. Alles andere ist für ein paar Spezialanwendungen vielleicht sinnvoll, aber bringt nicht annähernd so viel wie Du meinen möchtest.

Man sieht, du bist kein Fotograf. Für den Urlaubs-Knipser mag JPEG reichen, für jeden, der Fotografie ein bisschen künstlerisch betreibt, ist RAW schon fast Pflicht. Mir sind in meinem Leben erst eine Hand voll Bilder begegnet, die bereits out-of-the-cam in Ordnung waren.
 
Im Moment arbeite ich eh meistens mit Jpg. Nur, wenn mir ein Foto besonders gut gefällt, nehme ich mir das X3F File und bearbeite es noch. Das könnte ich dann ja vielleicht mit Wine machen. Allerdings hat das SPP Programm sehr gute Möglichkeiten, was SchwarzWeiss Bearbeitung angeht und auch die Fill-light Funktion ist ein gutes Werkzeug.

Was ist denn eigentlich der Nachteil daran, das unter Wine laufen zu lassen?

Ansonsten gibt es schonwieder fast zu viele Ratschläge ;-) ich bin sehr unsicher, was ich nun nehmen soll. Mint Xfce wäre vielleicht ein guter Kompromiss zwischen schnell und umfangreich?!
 
Was ist denn eigentlich der Nachteil daran, das unter Wine laufen zu lassen?
Solang's läuft gibt's da höchstens das Problem, dass dir Wine selbst ein paar Resourcen verbraucht,
ansonsten einfach ausprobieren (wenn's dir nicht taugt kannst ja immer noch nach Alternativen suchen)
 
Ich gehe davon aus, dass Farbmanagement nicht richtig mit Wine funktionieren wird.

Wie es scheint, hat SPP auch nur relativ wenige Funktionen. Da sollte es Alternativen in Linux geben, die da mithalten können. Bislang habe ich aber nur ACR, Lightroom, RawTherapee und Darktable genutzt. Wobei mein ACR zu alt für meine Kameras ist, Lightroom unter Linux kein Spaß macht, RawTherapee mir zu unübersichtlich ist, sodass ich nun seit einiger Zeit bei Darktable bin, was leider ein paar Bugs hat (aber auf einem Niveau wie jede andere Software auch) und verglichen mit Lightroom langsam ist.
 
Ok, ich werd es einfach mal probieren und dann weiter schauen.
Kurz zum Thema Raw: Ich hab bei meinen Bildern bisher leider noch nie einen wirklichen Unterschied feststellen können und halte mir die Möglichkeit nur offen, um ein Bild, welches mir aus irgendwelchen Gründen mal wertvoll sein könnte, fotographisch aber misslungen ist, vielleicht noch retten zu können.
 
Kurz zum Thema Raw: Ich hab bei meinen Bildern bisher leider noch nie einen wirklichen Unterschied feststellen können und halte mir die Möglichkeit nur offen, um ein Bild, welches mir aus irgendwelchen Gründen mal wertvoll sein könnte, fotographisch aber misslungen ist, vielleicht noch retten zu können.
Ich sag ja immer, was nicht da ist kann man auch mit RAW nicht mehr retten
=> RAW ist immer dann sinnvoll, wenn die kamerainternen Verschlimmbesserer ein Foto zerstören (dann ist evtl. noch was zu retten)
 
Dann hast du also noch nicht mit einer Sigma Foveon gearbeitet? ;-)

Z.B. kann ich mit SPP ein vollkommen verrauschtes Foto retten, in dem ich es in Schwarzweiss umwandele und alle Farbkanäle bis auf den blauen entferne. Oder Fotos, die aufgrund von zu geringem Dynamikumfang nix geworden sind: Fill Light Regler hochstellen und man sieht wieder etwas. Das werden dann natürlich keine einwandfreien Fotos aber besser als wegwerfen...

Aber das ist natürlich alles vollkommen OT. Ich bin keinesfalls ein Auskenner im Bereich der Fotografie aber was mit Stativ fotografiert an Jpg aus der DP3 Merrill kommt, reicht mir vollkommen aus und liegt weit über allem, was ich an bisher hatte.
 
Gut, ihr bewegt euch hier im Knipser-Bereich, dann braucht man sich über die RAW-Software keine Gedanken machen.

Aber trotzdem solltet ihr euch die Möglichkeiten der RAW-Verarbeitung anschauen. Hier ein paar Beispiele von mir: http://imgur.com/a/MgA6e Und das sind nur recht schnelle Korrekturen gewesen. Ein JPEG hätte man nicht so bearbeiten können.
 
Anhand deiner Bilder kann ich gut beschreiben, welchem Probleme ich mit RAW habe: selbst im direkten Vergleich fällt mir nicht mehr auf als:

Bild 1: Jpg Rotstich, RAW blaustich
Bild 2 und 3: RAW etwas mehr Sättigung und Schärfe.

Wenn ich mir die entwickelten Fotos meiner Sigma ansehe, fällt mir absolut nix auf. Vielleicht müsste man sie auch mal direkt nebeneinander stellen, um etwas zu erkennen aber "Welten", wie es unter RAW Verfechtern heißt, sehe ich da einfach nicht.

Ich entwickle die besten RAW Bilder einer Session ja schon jetzt im SPP und schaue, was sich so alles optimieren lässt aber letztendlich sind die Bilder dann zwar anders, als die JPG aber nicht zwingend besser. Vielleicht habe ich dafür tatsächlich nicht das richtige Auge...aber mit Aussagen, daß man automatisch ein Knipser ist, weil man RAW nicht soo viel besser findet, ist Vorsicht geboten.
Vielleicht hat der andere ja einfach eine richtig geile Kamera, deren OOC JPG deinen bearbeiteten RAW die lange Nase zeigen. :p

@ Mod: Gibt es die Möglichkeit, den Bildbearbeitsungsteil dieses Threads in einen Laberthread auszulagern? Eigentlich würde ich gern noch wissen, ob die Wahl "Mint Xfce" eine passende ist oder ich das doch falsch verstanden habe...:-)
 
Auslagern ist eine gute Idee. :)

Wenn du nichts machst, werden RAW-Bilder erstmal flauer und dunkler aussehen als die JPEGs aus der Kamera. Oder sie sehen genauso aus wie die JPEGs der Kamera, wenn du die Software des Kamera-Herstellers nutzt. Der Vorteil an RAW ist, dass du das Bild so aussehen lassen kannst, wie du es willst. Beim JPEG hast du keine Chance mehr, groß was an den Farben zu ändern. Fängt schon beim Weißabgleich an. Und glaub mir, zwischen den Versionen von mir gibt es noch etliche Unterschiede mehr. ;)
 
Um Mißverständnissen vorzubeugen: Hast du schonmal mit Sigma SPP und X3F Dateien gearbeitet oder "nur" mit normalen RAW aus DSLR Kameras?

Im SPP kann ich die alle per Stapelverarbeitung entwickeln lassen und sie sehen danach den Jpg ähnlich, sind aber angeblich besser. Einzelbearbeitung ist bisher dank meiner grottigen Laptops zwar möglich aber ich hatte da immer wenig Lust, mehr als 2-3 Bilder hintereinander zu bearbeiten.

Wenn das X200 da und eingerichtet ist, kann ich da ja mal einen richtigen Direktvergleich machen und schauen, was da wirklich geht.

P.s. Bezüglich des Farbmanagements, was in Wine nicht funktionieren wird, was meinst du da konkret und wieso sollte das nicht funktionieren?

P.p.s. Womit fotografierst du?
 
Was meinst du mit "normalen" RAW-Dateien? Deine Sigma ist eine ganz normale Digitalkamera die ganz normale RAW-Dateien produziert wie jede andere Kamera auch. Der einzige Unterschied ist die Codierung des RAWs (die sich von Hersteller zu Hersteller unterscheidet) und die Konstruktion des Sensors. Kurzzeitig hatte ich mal eine DP1, hat mich aber nicht wirklich überzeugt.

Ich mache selbstverständlich Stapelverarbeitung (die Leute wollen ja viele Bilder sehen), bearbeite aber ausgewählte Bilder umfangreich nach. Mit SPP habe ich noch nicht gearbeitet, habe mir aber die Funktionen im Internet angeschaut und sie für "grundlegend" empfunden. Hast du schonmal mit Lightroom gearbeitet?

Beim Farbmanagement ist das Problem, dass es aus zwei Teilen besteht: Zum einen die Kalibrierung des Bildschirms, die vom Betriebssystem in die Grafikkarte geladen wird. Zum anderen aber noch ein Profil, welches die Bildbearbeitungssoftware verarbeiten muss und das wird mit Wine wohl nicht gehen, da die API fehlt um die Profildatei zu laden.

Ich fotografiere mit einer Canon 30D und einer Sony RX100.
 
Mit normalen RAW meine ich solche, die in Programmen wie Lightroom usw. verarbeitet werden können. Sigmas RAW können ja nur sinnvoll im SPP verarbeitet werden, daher die Frage, ob du weißt, warum ich nicht mit Lightroom usw. arbeite. Ich hatte das mal mit Bildern meiner Samsung EX1 probiert, fand die Einstellungen im SPP aber einfacher und die Funktionen simpler.

Ich versteh nur nicht ganz: Du hattest mal eine Dp1, hast aber nicht mit SPP gearbeitet!?
Dann wäre es kein Wunder, daß dich die Dp1 nicht überzeugen konnte. Deren Jpg Engine war angeblich grottig. (Hatte die Dp1 auch mal und da nur SPP genutzt)

Das mit dem Farbmanagement kann ich leider nicht nachvollziehen. Da fehlt es mir absolut an Grundlagenwissen. ;-) Wie wird sich das vorraussichtlich auswirken?
 
Wie wird sich das vorraussichtlich auswirken?
Wenn du generell keine angepassten Farbprofile verwendest, wirst du's wohl kaum merken, hast du hingegen Programm, Bildschirm, Kamera und Drucker aufeinander kalibriert, könntest du Probleme bekommen, da sich Farbprofile nicht, oder nur auf Umwegen laden lassen.
 
Kamera habe ich nicht profiliert, da die Farben letztendlich eh nie so wahrgenommen werden, wie ich sie aufnehme. Mein Drucker druckt nur S/W, den habe ich auch nicht profiliert. Sinn macht es wirklich beim Bildschirm. Andere Bildschirme können zwar immer noch die falschen Farben anzeigen, aber zumindest braucht man den Fehler dann nicht mehr bei sich zu suchen. ;) Solange du deinen Bildschirm nicht mit einem externen Messgerät profiliert hast, ist es für dich eh egal.

Die DP1 war mir etwas zu unflexibel und der Software-Workflow passte halt nicht. So viele Vorteile hat der Foveon-Sensor dann doch nicht, also habe ich sie nach wenigen Tagen wieder zurück geschickt.
 
Grundsätzlich gilt (zu 4. und 5.): Wenn du für irgendwas WINE nutzen möchtest, ist Linux das falsche System für dich. Wer Windowsprogramme braucht, der hat von einem Umstieg nur Nachteile.

**EDIT Offtopic entfernt by blafoo **
 
tunfaire geht es aber nicht um Linux vs. Windows, sondern darum, welche Linux-Distribution zu ihm passt. Troll doch lieber in der Windows-Ecke, wir sind hier im Linux Bereich und wer da schreibt, wird sich wohl auch dafür interessieren.

@tunfaire
Du hast sicher deine Grunde, warum du Linux nutzen möchtest. Ich nutze schon seit vielen Jahren kein Windows mehr und habe seitdem nur zwei Mal ein Windows-Programm gebraucht. Einmal lief das perfekt in Wine (wie die meisten anderen Programme auch, sogar Microsoft Office läuft), beim anderen habe ich eine Windows-VM genutzt (wobei Windows jedes Mal eine Qual ist).
 
So ich hab mal ein wenig aufgeräumt!

Ich bitte darum das Thema beizubehalten!
 
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