T570 Welches lötzinn um SSD Connector zu löten t570?

Csf

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Sehr geehrte Damen und Herren,

ich würde gerne den Connector auf einem t570 mainboard nachlöten.

Ich habe absolut wenig Erfahrung mit löten und bin sicher nicht der beste darin, da das Board aber ohnehin verhunzt ist würde ich mich gerne daran ausprobieren, quasi als Testobjekt.

Das Lötzinn dass ich habe verteilt sich nicht richtig, bleibt am Lötkolben haften und hat vermutlich auch zu wenig flussmittel, auch wenn ich externes hinzufüge funktioniert das nicht richtig..

Kann mir jemand vielleicht ein spezielles Lötzinn empfehlen das nicht allzu teuer ist?
mir reichen ja im Endeffekt schon ein paar Zentimeter davon, in der Bucht gibt's teilweise Meterware.

Was für eine Lötspitze wäre in dem Zusammenhang am besten geeignet?


Vielen Dank
 
Möglichst das gleiche Zinn bzw eins dessen Schmelzpunkt dem des schon verwendeten nahe kommt,
damit die Lötstelle homogen erstarrt.
(Info über die bei mobos des TypX verwendete zinnsorte ist evtl public, notfalls auch per sample vom mobo zu ergründen,
jedenfalls ists vmtl ein bleifreies "Niedrig"temperaturlot mit nicht über ~220°C um den Stress für die Bauteile geringer zu halten )
Oder halt in den sauren Apfel beissen und das alte Zeug wegsaugen
um dann zB meinen Favoriten Sn62Pb(!)36Ag2 zu verwenden.

Bzgl Vorgehensweise würde ich erstmal gar kein Zinn zugeben
sondern nur grosszügig flux verteilen und mit einer "gross"flachig aufliegenden Spitze
quer über die ganze Kontaktreihe gehen.
Temperatur dabei etwas höher als nötig, und die Geschwindigkeit so timen
dass dass das gerade passierte Zinn gut verflüssigt erscheint und dann sichtbar erstarrt.
(Dieses schnelle Wischen hat bei den moboseitigen Kontaktleisten der T30 Ramslots auch öfters geholfen)
Bei Misserfolg optische Prüfung und ggf einzelne Kontakte mit minimal Zinn und nun einer konischen Spitze löten.
Erst wenn auch das fehlschlägt würd ich alles alte Zinn abwischen,
um dann mit viel Flux und viel frischem Zinn am flächigen Eisen bei hoher Temperatur drüber zu wischen.
Nur wenn das mit dem Wischen net so funzt jeden punkt dann (gähn) einzeln (doppelgähn) braten.
 
Zuerst einmal würde ich so etwas mit gutem, alten verbleitem (giftigen) Lot machen, das ist wirklich sehr viel leichter zu verabeiten. Vor allem wenn man keine Profi Lötstation und Erfahrung hat. Klassisches Elektroniklot 60/40, nicht allzu dick - für mich bei so etwas 0.5mm bis 0.8mm. Und die Lötspitze so dick und kurz wie möglich. Ja, richtig. Es ist ein klassischer Irrtum möglichst feine Spitzen zu verwenden weil man damit die Wärme nicht gut und schnell ins Material bringt. An der Luft ist die Spitze mitunter zu heiß und oxidiert rasch aber an der Lötstelle kühlt die rasch ab und man erreicht kaum den Schmelzpunkt... Ein bischen Kolophonium (billig) oder eine gute Flussmittelpaste (teuer) hilft auch...
Christian
 
Als unerfahrener Löter lässt sich bleihaltiges Lot auf jeden Fall deutlich besser verarbeiten als bleifreies. Das verzeiht einem deutlich mehr Fehler, wie mehrmals erhitzen, (zu) lange erhitzen, nicht die richtige Temperatur, ... Mit etwas Übung und insbesondere einer guten Lötstation/Lötkolben merke ich dagegen manchmal nicht mal mehr den Unterschied zwischen Lot mit und ohne Blei.

Flussmittel könnte helfen. Mein Kumpel schwört darauf, ohne ginge nur schwer, mit geht alles so viel leichter. Ich habe bisher immer ohne gelötet. Seit einer Weile besitze ich welches, habe es aber noch nie benutzt. Trotzdem: Schaden tut es wohl nicht, gerade bei so etwas würde ich es auch probieren.

Guter Lötkolbe/Station ist dann auch wichtig. Gerade für's schnelle nachregeln helfen Kolben, die ordentlich Material verarbeitet haben (Wärmekapazität) und außerdem ordentlich Leistung haben. Gerade SMD-Elektronik löte ich lieber mit einem 80W-Kolben, während man anderen Kleinkram auch mit ungeregelten 15W-Billigbratern gelötet bekommt. Auch sind die "modernen" Elektronik-Lötkolben wie Pinecil, TS80/TS100/..., mit echt guter Regelung und auch echt potenter Leistung ausgerüstet (der neue Pinecil v2 hat 88W) und kosten nur Hobbybastler-freundliche Preise. Nehme ich auch gerne. Aber bei schwierigen Lötstellen hole ich doch immer wieder meinen Weller WSD81-Klopper hervor und wundere mich, dass es damit trotz ähnlicher Leistung (80W) noch eine große Ecke besser geht.

Lötspitze wurde schon angesprochen. Ich habe auch lange gedacht, dass man solche Feinarbeiten mit Spitzen macht, die vorne echt Fein sind und spitz wie ein Bleistift zulaufen. Und es geht teilweise echt mies damit. Nutze ich fast nie mehr, außer ich kommt mit was dickerem nicht ran. Ansonsten nehme ich auch lieber dicke "Spitzen" ohne Spitze (also nicht spitz zulaufend). Das überträgt die Wärme viel besser.

Wenn das Lötzinn am Kolben bleibt, machst du jedenfalls was falsch. Mögliche Ursachen:
- Du erwärmst nicht die Lötstelle und gibst Zinn dazu, sondern du erwärmst gerade stattdessen das Zinn. Dann bleibt es am Kolben. Also: Lötstelle erwärmen und Zinn darauf geben, nicht auf den Kolben.
- Die Lötstelle ist zu kalt. Ggf. Lötkolben heißer einstellen, ggf. länger erwärmen
- Kein richtiger Kontakt zur Lötstelle. Kontakt verbessern (minimal Lötzinn oder Flussmittel).
- (zu) viel altes Lot, insbesondere bleifreies, am Lötkolben. Lötzinn am nassen Schwamm abstreifen (alternativ einen Trockenschwamm (Drahtgeflecht) nehmen).
- Dreckige Spitze. Am Schwamm säubern
- Defekte Spitze (Lötzinn haftet stellenweise nicht an ihr). Neue benutzen.
 
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Flussmittel könnte helfen. Mein Kumpel schwört darauf, ohne ginge nur schwer, mit geht alles so viel leichter. Ich habe bisher immer ohne gelötet. Seit einer Weile besitze ich welches, habe es aber noch nie benutzt. Trotzdem: Schaden tut es wohl nicht, gerade bei so etwas würde ich es auch probieren.
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Bist Du sicher dass Dein Lötzinn nicht ein hohler Draht ist welcher das Flussmittel im Hohlraum mitbringt?


Jedenfalls würde das imo die Bemerkung "habe ich selbst gelötet" im VK thread in einem völlig neuen Licht erscheinen lassen :D
 
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Bist Du sicher dass Dein Lötzinn nicht ein hohler Draht ist welcher das Flussmittel im Hohlraum mitbringt?
... ja, übliches Elektronik Lötzinn, egal ob bleifrei oder verbleit hat eine Flussmittelfüllung. Die Menge ist normalerweise vom Hersteller gut abgestimmt für für neue Lötstellen, also wenn die komplette Menge Zinn für eine Lötstelle zugegeben wird. Im Reparaturbereich ist das aber völlig andes: Man möchte nur wenig Zinn ergänzen und viel "altes" Zinn aufschmelzen. Da wird das Flussmettel schnell zu wenig und man ist gut beraten etwas zuzugeben.
Wenn jetzt noch Zinnbrücken und Oxidation dazu kommen ist ein klassicher Trick die Lötstellen regelrecht mit Flussmittel zu fluten...
Christian
 
Bist Du sicher dass Dein Lötzinn nicht ein hohler Draht ist welcher das Flussmittel im Hohlraum mitbringt?
Jo. Aber zum Beispiel bleihaltiges Lot verlötet sich auch noch super, wenn der Kern aus Flussmittel längst verdampft ist. Bei bleifreiem Lot wird es schwieriger bzw die Lötstellen sehen optisch dann nicht mehr so schön aus. Geht aber auch.
 
Zur Frage. Jedes, aber mit Blei eignet sich besser.
Tipps:
- Lass deine ersten Lötversuche nicht das Ziel deiner Begierde sein.
- Übe also an anderen Platinen / Objekten
- Nutze deutlich mehr Hitze und gutes Flussmittel - Lot das bei 183 schmilzt verarbeitest du nicht bei 200. Ich arbeite meistens zwischen 350-370 teils auch 400+, wenn die Platine so viel Hitze aufnimmt. Egal mit welchem Lot. Es ist für alle (dich, die Komponenten, Lot usw.) einfacher. Lot soll fließen und nicht Zähflüssig von dir hin und her geschoben werden.

Meine Tipps aus sicher mehr als 1500 Std Löterfahrungen.
 
Zur Frage. Jedes, aber mit Blei eignet sich besser.
Tipps:
- Lass deine ersten Lötversuche nicht das Ziel deiner Begierde sein.
- Übe also an anderen Platinen / Objekten
- Nutze deutlich mehr Hitze und gutes Flussmittel - Lot das bei 183 schmilzt verarbeitest du nicht bei 200. Ich arbeite meistens zwischen 350-370 teils auch 400+, wenn die Platine so viel Hitze aufnimmt. Egal mit welchem Lot. Es ist für alle (dich, die Komponenten, Lot usw.) einfacher. Lot soll fließen und nicht Zähflüssig von dir hin und her geschoben werden.

Meine Tipps aus sicher mehr als 1500 Std Löterfahrungen.

1500 Stunden Erfahrung 🫣 kann ich dich entführen und in meinen Keller einsperren? 😅 Dann muss ich nicht selbst löten

Spaß beiseite, vielen Dank für die Infos....
Nicht nur an dich sondern auch an alle anderen. Habt mir in meiner Entscheidungsfindung in jedem Fall geholfen
 
Ich muss mich korrigieren. 1500Std Löterfahrung habe ich nicht, ich habe meine geschätzte effektive Laptop repair Zeit gerade gleichgesetzt. Aber ich komm auf dennoch auf 100-150 Stunden. + Hotair.
Das ist eh die Sache ob das mit'm Kolben das so sinnvoll ist den Connector da raus zu holen. Beim ablöten hilft es IMENS wenn du das bleifreie Lot mit Lot mit niedrigerem Schmelzpunkt vermischt. Sprich einfach an der aktuellen Stelle weiter Lötsinn drauf hauen. Bridge auch gern die Kontakte, dann ist die Wärmeübertragern halt besser und vollflächiger.

Ich find den typen nicht geil aber schau dir auch sonst mal 2-3 Videos von ihm an: https://www.youtube.com/@Tronicsfix/videos
Such dir am besten ein Video raus wo er was mit mehreren Konsolen macht. Irgendein HDMI Port ist dann Kaputt und du kannst dann bisschen besser den Workflow ableiten und was man ggf. machen kann usw.

Ich habe durch Louis Rossmann angefangen mit Laptop (nur ThinkPad) Repairs. Hab das ganze aber seit 2-3 Jahren aufgegeben, weil der Markt einfach total eingebrochen ist und ich meine Prios anders setzen muss. Egal, hat ja auch niemand nach gefragt. ^^
 
Ich habe noch mal eine ganz dämliche Frage, falls ich das überlesen habe tut es mir leid

Ich sehe immer Videos wie jemand mit einem Lötkolben über mehrere ganz eng aneinander liegende Pins fährt mit Lötzinn an seinem Lötkolben.

Das Lot bleibt nur an den einzelnen Pins hängen, also da wo es hingehört.

Wenn ich das mit meinem Equipment und mit meinem Lötzinn mache dann habe ich eine riesensauerei weil das ganze lot sich auf allen Pins verteilt und nicht nur dort hängen bleibt wo es hängen bleiben soll.

Bei mir sind dann gleich drei oder vier Pins miteinander verbunden
 
Dann nimmst du zu wenig Flussmittel und/oder hast zu wenig Temperatur. Passt beides das fließt das automatisch auf den Kontakt, der Rest bleibt am Lötkolben. Darf dort natürlich nicht zu viel drauf sein.
D.h. Flussmittel dazu, altes/überschüssiges Lot vom Kolben entfernen, neu verzinnen und nochmal probieren. Ggf. Temp. nochmal 10 Grad hoch.

MfG, Sebastian
 
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Kannst du mir ein gutes aber trotzdem vom Preis her akzeptables flussmittel nennen? Vielleicht ist meins auch nur minderwertig
 
Besorg dir Kolophonium zB aus der Drogerie/Apotheke
und löse es in 99%igem Isopropanol im Gewichtverhältnis von 10% o. höher.
Das Kolophonium gibts in fester Form und als Pulver, letzteres löst sich quasi sofort.

Ich habe btw immer noch mal mit Iso nachgewischt/spült weil der Mix nicht völlig rückstandsfrei verdunstet,
im Gegensatz zu dem "Zaubermittel" vom örtlichen gewerblichen Platinenbestücker.

p.s.
...

Wenn ich das mit meinem Equipment und mit meinem Lötzinn mache dann habe ich eine riesensauerei weil das ganze lot sich auf allen Pins verteilt und nicht nur dort hängen bleibt wo es hängen bleiben soll.

Bei mir sind dann gleich drei oder vier Pins miteinander verbunden
Eindeutig zu wenig Flussmittel, für das idR "je mehr desto besser" gilt,
oder wie Louis Rossmann so schön sagt "the bigger the blob the better the job".
 
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eher zu wenig temp aus meiner sicht.Kolophonium hab ich probiert und bin dann einfach rossmann geflgt und hab amtech (wirklich original) besorgt
 
Lötstopplack macht auch was aus. Mit ist löten viel einfacher. Aber der wird werksseitig auf die Platine aufgebracht. Wenn er nicht da ist, musst du halt ohne auskommen.
 
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Zum Thema Flussmittel:

wenn das selbst gemischte Kolophonium nicht "stark" genug sein sollte (selten) verwende ich Stannol Flussmittelgel. Das ist z.B. bei Reichelt auch problemlos für Privatanwender bestellbar. Vielleicht noch ein Hinweis, wenn man Isopropylalkohol in der Apotheke kauft unbedingt darauf achten daß man die 99% Variante erhält. Oft genug haben die Apotheker nur 70% lagernd weil das z.B. zum desinfiszieren verwendet wird...
 
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70% IPA erwies sich bei mir als der beste TFT Reiniger bisher, je kleiner das Panel desto besser das Ergebnis. Und zum ersten Mal hab ich auch am Fernseher ein Ergebnis besser als Schulnote mangelhaft hin bekommen, was mit speziellen Reinigern mit noch so viel Aufwand und Zeit nicht gelang wegen Schlieren. Bei 99% befürchte ich, daß das zu aggressiv für den Zweck sein könnte. Das Wasser darin könnte sich aber in Spalten wie unter Chips länger Zeit halten, da ist man 99% zu 100% besser dran.
 
Man nimmt normal 80/20 oder 70/30 Mischungen aus Isoprop und destilliertes Wasser.
Mancher Schmutz löst sich in Wasser, mancher in IPA.
 
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