Welcher Instant Messager?

wus

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Ich habe mich bisher zurückgehalten bei diesem Thema, von WhatsApp Abstand genommen weil ich Facebook nicht alles preisgeben wollte.

Aber inzwischen gibt es ja zahlreiche Alternativen. Der aktuellen c't zu Folge stechen vor allem Signal und Wire heraus, da sie Ende-zu-Ende Verschlüsselung bieten, Telefonie, Video-Chats, und auch weil Rechner-Clients dafür verfügbar sind. Vor allem letzteres ist für mich wichtig, da ich mehr vor dem Rechner sitze als mobil unterwegs bin.

Welche Messenger verwendet ihr, außer WhatsApp?
 
Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt, finde es aber gut. Gibt's davon tatsächlich auch schon mehrere? Welche?

Pidgin/Adium, Jitsi, Trillian, Miranda IM, Miranda NG, Empathy z.B. Letzerer allerdings nur unter Linux (außer man kompiliert sich den SourceCode selbst für andere Systeme). Sicher gibt es noch ein paar mehr, aber die fallen mir gerade ein. Die unterstützen alle die üblichen (außer Jabber kaum noch genutzten) Protokolle wie XMPP, ICQ IRC, MSN, Yahoo etc.

Bei Pidgin kann man anscheinend über zusätzliche Plugins sogar Whatsapp-, Facebook-, Twitter-, Hangouts-Accounts und noch weitere zusätzlich einbinden. Habe ich allerdings (da ich von diesen keinen mein eigen nenne) nie probiert und kann über die Funktionalität nichts sagen. Nur bei Skype - ja, da geht es sehr gut (für reine Textnachrichten).


Ist aber soweit ich weiß bisher erst für Conversations und Gajim verfügbar und für Chatsecure in der Entwicklung. Aber da es letzten Monat als Standard-Erweiterung für XMPP anerkannt wurde, werden sicher auch andere Clients bald nachziehen. Ist für Offline-Nachrichten natürlich Gold wert, ohne die Vorteile von forward secracy und glaubhafter Abstreitbarkeit missen zu müssen.
 
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Und noch eine Frage an alle hier, die Telegram benutzen: stört euch die fragwürdige Herkunft* gar nicht? Für mich kommt sowas nicht in Frage.
Wie war es bei Whatsapp? Erst durch den Verkauf an Facebook war mehr Klarheit da. Das soll keine Verteidigung für Telegram sein, aber nationalen Gerichtsbarkeiten entkommt man eben auf diese Art und Weise eher.

Telegram benutzt laut dem Verschlüsselungsexperten Rüdiger Weis, Professor für Informatik an der Beuth-Hochschule für Technik Berlin, ausgerechnet die von der NSA entwickelte und inzwischen als gebrochen angesehene Hashfunktion SHA-1. Zudem setze das Unternehmen die mathematische Funktion nicht in Kombination mit einem erprobten und als sicher geltenden Standardverfahren zur Verschlüsselung ein, sondern setze auf eine eigene technische Lösung."
Dieser Kritikpunkt wurde doch schon von den Zuständigen ausgeräumt, insbesondere hat noch keiner - trotz ausgeschriebenem Preisgeld - die Eigenentwicklung im Ansatz ausgehebelt.


Gibt es doch: XMPP.
Warum es sich nicht durchsetzt ist der gleiche Grund warum E-Mail Mist ist: SPAM.
Seit wann? Ich nutze es seit über 10 Jahren ohne jeglichen Spam.

mit Whatsapp und Facebook, verschicke damit ja nun nicht unbedingt meine Onlinebankingzugangsdaten. Von mir aus sollen sie mitlesen, was sie möchten...
Die Inhalte sind selten relevant. Was ich habe nicht mit jedem teilen möchte, ist wann ich ins Wlan, in die nächste Funkzelle, ins Wlan auf der Arbeit, in der Bahn, in den Flugmodus... wechsele. Und das ist nur ein Bruchteil der anfallenden Metadaten, durch die man sehr viel erfährt.
 
Zitat von thatgui
OMEMO ?
Ist aber soweit ich weiß bisher erst für Conversations und Gajim verfügbar und für Chatsecure in der Entwicklung. Aber da es letzten Monat als Standard-Erweiterung für XMPP anerkannt wurde, werden sicher auch andere Clients bald nachziehen. Ist für Offline-Nachrichten natürlich Gold wert, ohne die Vorteile von forward secracy und glaubhafter Abstreitbarkeit missen zu müssen.

Für Chatsecure ist OMEMO seit ein paar Tagen released worden. Aktuelle Informationen, welcher Client sich in welchem Stadium der Adaption befindet, sind auf https://omemo.top/ zu finden.

Zitat von afo
Gibt es doch: XMPP.
Warum es sich nicht durchsetzt ist der gleiche Grund warum E-Mail Mist ist: SPAM.
Seit wann? Ich nutze es seit über 10 Jahren ohne jeglichen Spam.

Ich nutze XMPP vielleicht nun ein halbes Jahr intensiv. Spam ist mir auch noch nicht untergekommen. Technisch ist das durchaus möglich, aber in der Praxis wird das durch einen korrekt konfigurierten XMPP-Server zum Großteil verhindert. Ein kleine Erläuterung dazu:

Gute XMPP Server setzen standardmäßig auf Transportverschlüsselung. Einerseits Server-zu-Server (s2s), wie auch Client-zu-Server(c2s). Ein Spammer, der sich einen Account womöglich bei schlecht abgesicherten XMPP Servern erstellt hat oder seinen eigenen eher schlampig aufgesetzten Server betreibt, wird sich um gültige Zertifikate z.B. über Let's Encrypt nicht gekümmert haben. D.h. der Versuch der Nachrichtenübermittelung scheitert schon bereits am Punkt der Transportverschlüsselungsaushandlung mit dem XMPP Host des eigenen Accounts. Hat sich ein Spammer die Mühe gemacht ein ordentliches Zertifikat mit nachvollziehbarer Vertraulichkeit für seine Domäne einzurichten und schafft es über diese Domäne Spam zu verschicken, kann diese direkt beim XMPP Provider als "insecure" gekennzeichnet und damit auf eine Art Blocklist gestellt werden. Die Mühe des Spammers war umsonst. Vielleicht wäre auch eine Art Greylisting-Verfahren, wie es auch ein Teil des Spam-Schutzes beim Email-Versand eingesetzt wird, denkbar.

Die Furcht vor Spammern kann ich aus praktischer Sicht erst einmal nicht teilen, sofern man sich selbst auf einem guten XMPP Provider angesiedelt hat - falls nicht ist der Wechsel meistens spielend leicht.
Zitat von terry_mccann
mit Whatsapp und Facebook, verschicke damit ja nun nicht unbedingt meine Onlinebankingzugangsdaten. Von mir aus sollen sie mitlesen, was sie möchten...
Die Inhalte sind selten relevant. Was ich habe nicht mit jedem teilen möchte, ist wann ich ins Wlan, in die nächste Funkzelle, ins Wlan auf der Arbeit, in der Bahn, in den Flugmodus... wechsele. Und das ist nur ein Bruchteil der anfallenden Metadaten, durch die man sehr viel erfährt.

So gesehen ist XMPP auch nicht Metadaten-arm. Per sé. Aber die meisten (und besten) XMPP Clients sind in der Lage den Traffic über das TOR Netzwerk zu anonymisieren. Das verhindert die Zuordnung von einzelnen Standort-IPs (Arbeits, Zuhause, WLAN-Hotspot mit der Domain.
 
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Client-zu-Client (c2s)

Du wolltest sicherlich Client-zu-Server schreiben! ;)

- - - Beitrag zusammengeführt - - -

Für Chatsecure ist OMEMO seit ein paar Tagen released worden. Aktuelle Informationen, welcher Client sich in welchem Stadium der Adaption befindet, sind auf https://omemo.top/ zu finden.

Und danke für den Link! Schön, dass es bei Pidgin zumindest schon in der Entwicklung ist! :thumbup: Leider hinken bei sowas Jitsi und v.a. Adium immer etwas hinterher...
 
Für Chatsecure ist OMEMO seit ein paar Tagen released worden. Aktuelle Informationen, welcher Client sich in welchem Stadium der Adaption befindet, sind auf https://omemo.top/ zu finden.
Danke!

Ich nutze XMPP vielleicht nun ein halbes Jahr intensiv. Spam ist mir auch noch nicht untergekommen. Technisch ist das durchaus möglich, aber in der Praxis wird das durch einen korrekt konfigurierten XMPP-Server zum Großteil verhindert. Ein kleine Erläuterung dazu:
[...]
Die Furcht vor Spammern kann ich aus praktischer Sicht erst einmal nicht teilen, sofern man sich selbst auf einem guten XMPP Provider angesiedelt hat - falls nicht ist der Wechsel meistens spielend leicht.
Bei mir ist es eh der eigene Server, und da kann man sehr genau steuern, welche anderen Server man mag oder nicht.

So gesehen ist XMPP auch nicht Metadaten-arm. Per sé. Aber die meisten (und besten) XMPP Clients sind in der Lage den Traffic über das TOR Netzwerk zu anonymisieren. Das verhindert die Zuordnung von einzelnen Standort-IPs (Arbeits, Zuhause, WLAN-Hotspot mit der Domain.
Bei dem eigenen Server ist das zwar *prinzipiell* weniger interessant, aber dennoch nützlich - der Provider wird somit auch ausgeblendet.
 
Wo ist Pawel Durow ein Datenhändler?
Aus Wikipedia Deutschland:
"Pawel Walerjewitsch Durow [...] ist ein russischer Unternehmer und Gründer des in Russland populärsten sozialen Netzwerks vk.com (ursprünglich Vkontakte)."
VKontakte ist quasi Facebook aus Russland. Wikipedia auf Englisch schreibt dazu:
"As of June 2016, VK had at least 369 million accounts. VK is ranked 14 (as of November 2016) in Alexa's global Top 500 sites. It is the second most popular website in Russia, behind Yandex. According to SimilarWeb, VK is the 4th most popular website in the world. As of October 2016, VK ranked as the second most popular social networking website in Israel, after Facebook."
 
Pawel Durow hat seine Anteile von 12% an Telegram an einen Partner des usbekischen Oligarchen Allischer Usmanow, der auch nicht den allerbesten Ruf genießt.
Kritik in Wikipedia:
"Der frühere britische Botschafter in Usbekistan, Craig Murray, kritisierte Usmanow als „schändlichen Schurken, Verbrecher, Heroin-Schieber und angeklagten Vergewaltiger“. Darauf reagierte Usmanow, indem er durch Beziehungen Murrays Website aus dem Internet entfernen ließ. Dies führte zu massiven Protesten zuerst in der Blogosphäre. In der Folge intervenierten britische Politiker und auch die Medien berichteten. Am 25. September 2007 wiederholte der EU-Parlamentarier Tom Wise die Anschuldigungen gegenüber Usmanow im Europäischen Parlament."
 
Das beantwortet die Frage nicht.
Edit: und überhaupt - dein Argument ist, dass er vk.com gegründet hat (worüber er keine Kontrolle mehr hat). Was ist dann mit Facebook?

Pawel Durow hat seine Anteile von 12% an Telegram an einen Partner des usbekischen Oligarchen Allischer Usmanow, der auch nicht den allerbesten Ruf genießt.
Es geht um 12% an vk.com, siehe auf Wikipedia verlinkte Quelle:
http://www.wsj.de/nachrichten/SB10001424052702303978304579475383898365274

Edit: ich möchte hier niemanden und keinen Dienst verteidigen, aber viele Whatsapp und Facebook Nutzer veranstalten fast Hexenjagden bei den "Alternativen". Die Kommentare auf Nachrichtenseiten, auf denen dann Nutzer dieser Dienste auf militante Art und Weise, wie Drogensüchtige auf Entzug(!), in den Krieg ziehen, machen mich sehr stutzig. Wer seine Daten (bzw. sein Leben ;-P) Facebook/Whatsapp anvertraut, der kann bei Telegram und Kik und wie sie alle heißen, auch nicht mehr verschenken.


Schlussedit: Man sollte immer bedenken, dass diese Firmen/Wasauchimmer einem nichts schenken. Man bezahlt - wenn auch nicht in Geld. Und *wie viel* denen eure persönlichen Daten Wert sind, um derart gigantische Dienste zu betreiben (oder 20Mrd dafür zu bezahlen), sollte nachdenklich machen. Vielleicht ist das alles nicht schlimm - vielleicht werden meine Kinder mich verfluchen, nicht aktiver dagegen vorgegangen zu sein. Man weiß es nicht. Ich will und werde jedenfalls keine Monopolisten weiter füttern.
 
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Also wenn irgendjemand deine (nicht falsch verstehen) oftmals belanglosen Nachrichten lesen kann ist das ein Problem, aber wenn jemand ein soziales Profil erstellt (was wesentlich interessanter ist) ist das kein Problem ? Ich kann nachvollziehen, wenn jemand nach dem Credo vorgeht "kostet nix > Hirn aus" aber das finde ich merkwürdig
Du missverstehst mich. Ich gehe davon aus, dass ich für die Geheimdienste irrelevant bin. Was die über mich sammeln, weiß ich weder, noch werde ich es vermutlich jemals erfahren. Es ist somit nicht mein primäres Ziel, mich vor deren Zugriffen zu verstecken. Es wäre ein unnötiger Aufwand, für den ich keinen Grund sehe. Wenn WhatsApp sagt, es gibt eine End-to-End-Verschlüsselung, dann reicht das für meine Zwecke einfach vollkommen aus.

Wie gesagt, ich habe auch Threema gekauft. Das Problem ist nicht der Kauf, das Problem ist die Verbreitung. Wenn es für die Masse prima nutzbare Messenger kostenlos gibt, wird sich kaum ein kostenpflichtiges Produkt durchsetzen.
Und alles was über die Komplexität der Einrichtung eines WhatsApp Zugangs hinaus geht, ist eh nicht massentauglich. Eigene Handynummer eingeben, Bestätigungs-SMS lesen und Code eintippen. Fertig. Einen größeren Aufwand kann man den meisten Normalnutzern wohl nicht zumuten. Damit ist der ganze XMPP Krams für die Mobilbenutzung gestorben und halt weiter nur eine Nerd-Spielwiese. Ist auch okay, bleibt man unter sich. Ist nur für mich nicht der Zweck eines Messengers.
 
Du missverstehst mich. Ich gehe davon aus, dass ich für die Geheimdienste irrelevant bin. Was die über mich sammeln, weiß ich weder, noch werde ich es vermutlich jemals erfahren. Es ist somit nicht mein primäres Ziel, mich vor deren Zugriffen zu verstecken. Es wäre ein unnötiger Aufwand, für den ich keinen Grund sehe. Wenn WhatsApp sagt, es gibt eine End-to-End-Verschlüsselung, dann reicht das für meine Zwecke einfach vollkommen aus.
Geheimdienste.. Deep Learning ist der springende Punkt.

"Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst." - Albert Einstein
 
Damit ist der ganze XMPP Krams für die Mobilbenutzung gestorben und halt weiter nur eine Nerd-Spielwiese

Damit vergisst Du allerdings wohl auch, dass sowohl WhatsApp als auch Google Talk/Hangouts und auch der Facebook Messenger auf XMPP aufbauen. XMPP ist somit das Tool der Wahl. Nur kastrieren bzw. manipulieren das die jeweiligen Anbieter zu Gunsten ihren kommerziellen Bedürfnissen.
 
Ich glaube ich habe mich bei XMPP und Spam und warum es sich dadurch nicht durchsetzt nicht genau genug ausgedrückt. Ich dachte das sei klar.
XMPP macht IMHO erst Spaß, und kann sich durchsetzen, wenn es wie E-Mail universal ist. Also man (per Federation) jedem Nutzer, egal bei welchem Server er ist, eine Nachricht schicken kann. Dann kann aber auch jeder jeden Spammen. da der Endnutzer keinen Spam möchte muss also der Serverbetreiber großen Aufwand um den Spam draußen zu halten. Ähnlich wie bei E-Mail. Was glaubt ihr was bei Whatsapp, Facebook und Google los wäre wenn deren (intern XMPP nutzenden) Messengerdienste offen für die ganze Welt wären? Bei Google gab (oder gibt es vielleicht noch) eine gewisse beschränkte Möglichkeit, aber warum wird die wohl immer weiter zurückgebaut. Der "Walled Garden" dient nicht nur niederen Beweggründen.
 
XMPP macht IMHO erst Spaß, und kann sich durchsetzen, wenn es wie E-Mail universal ist. Also man (per Federation) jedem Nutzer, egal bei welchem Server er ist, eine Nachricht schicken kann.
Solange s2s im Server an ist, geht das?

Dann kann aber auch jeder jeden Spammen. da der Endnutzer keinen Spam möchte muss also der Serverbetreiber großen Aufwand um den Spam draußen zu halten. Ähnlich wie bei E-Mail.
Für "normale" Serverbetreiber ist der Aufwand sehr überschaubar, bei Emails.

Was glaubt ihr was bei Whatsapp, Facebook und Google los wäre wenn deren (intern XMPP nutzenden) Messengerdienste offen für die ganze Welt wären? Bei Google gab (oder gibt es vielleicht noch) eine gewisse beschränkte Möglichkeit, aber warum wird die wohl immer weiter zurückgebaut. Der "Walled Garden" dient nicht nur niederen Beweggründen.
Spam war *niemals* eine der *offiziellen* Gründe. Es ging eher um das Binden der Nutzer an den eigenen Dienst und um die Einführung von proprietären Erweiterungen, die man nicht durch den ewigen xmpp Standardisierungsprozess boxen wollte.

Und wieder: die Dienste müssen irgendeine Wertschöpfung erreichen. Von Luft und Liebe leben die nicht. Die Masse der Metadaten bleibt beim ersten Server in der Kette - als muss man den Kontrollieren, wenn man an das Tafelsilber will. Warum sollte Whatsapp seinen Dienst also freiwillig öffnen?

PS: ich würde Whatsapp nutzen, wenn es Geld kosten würde und nicht meine Daten das Produkt sind. Ob die NSA mit nem National Security Letter Zugang erhält oder nicht, ist mir im Grunde nicht wirklich wichtig. Da der Dienst aber mittlerweile nur noch um das Sammeln und Auswerten von Nutzerdaten zentriert ist (die Business Kanäle mal außen vor gelassen), ist er für mich nicht nutzbar.

Edit: das wäre doch mal was: 10€/Jahr für nicht ausgewertete Nutzer, kostenfrei für den Rest? Ist zwar wie bei Bio, die ersten werden meist getäuscht, aber mit der Zeit funktioniert es.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat von afo
XMPP macht IMHO erst Spaß, und kann sich durchsetzen, wenn es wie E-Mail universal ist. Also man (per Federation) jedem Nutzer, egal bei welchem Server er ist, eine Nachricht schicken kann.
Solange s2s im Server an ist, geht das?

Soweit ich zurückblicke war s2s bei Prosody (XMPP-Server Software) bereits aktiv. D.h. bei korrekter Einstellung der DNS Records und Firewall ist ein XMPP "automatisch" federiert. Falls du, z.B. in einem internen Unternehmensnetzwerk, kein s2s (nach draußen) zu lassen willst, stellst du einfach im DNS/Firewall keinen Weg zu deinem Server zu Verfügung oder blockst alle Domains, die nicht in dein Netzwerk gehören.

Erinnerung: Gute XMPP Server lassen nur vertrauenswürdige, gesicherte s2s Verbindungen zu. Etliche Links zu solchen Servern sind bereits im Thread gelandet. XMPP ist mit Providerunabhängigkeit im Blick entwickelt worden.

Dann kann aber auch jeder jeden Spammen. da der Endnutzer keinen Spam möchte muss also der Serverbetreiber großen Aufwand um den Spam draußen zu halten. Ähnlich wie bei E-Mail.
Für "normale" Serverbetreiber ist der Aufwand sehr überschaubar, bei Emails.

Das ist nicht richtig. 1. Braucht der Spammer eine gültige XMPP-Adresse. 2. Muss diese irgendwo - absichtlich oder nicht - bekannt geworden sein. Sprich, deine Adresse ist ungeschützt als Kontakt-Adresse auf (d)einer Webseite eingetragen, oder du hast sie (vergleichbar mit eMail) bei einem Service eingegeben, der sie verkauft oder durch Datenleaks "verloren" hat. 3. Muss der zustellende (Spam-)Server die TLS-Richtlinien erfüllen. [Verweis auf meinen letzten Beitrag] -> Unwahrscheinlich. 4. Gibt es danach noch zusätzliche Maßnahmen, z.B. Nachrichten unbekannter Kontakte zunächst zu Blocken.

eMail Spam an private Adressen kommt primär durch Zweitens zustande und wenn der Provider Spamschutz-Mechanismen aufgeweicht hat, um Verzögerungen z.B. wegen Greylistings, zu minimieren.

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Zusatzinfo Spam im "Walled Garden":
Bei WhatsApp reicht ebenfalls die Kenntnis der Handynr. aus um dich mit Spam zu nerven. Die Handynummer ist das einzige, zentrale Element. Es kann vorkommen, dass Handynr. wechseln, aber die Kontaktdetails im lokalen Adressbuch nicht angepasst werden. Wird die Nummer einem neuen Nutzer zugewiesen und installiert bei sich WhatsApp, taucht diese völlig unbekannte Person in der Kontaktliste auf. Ich frage mich, ob schon jemand ausprobiert hat irgendwelche Kontakte mit zufälligen Handynummern hinzuzufügen und zu schauen, ob WhatsApp einen Kontakt bereit hält. Das die Nummer nun einem Dritten bekannt ist, ist dem neuen Nutzer in keiner weise ersichtlich.

Im Falle eines WhatsApps SPAM ist der Nutzer selbst die Person, die den Kontakt (die einzelne Handynr.) blocken kann. Theoretisch. Theoretisch könnte der Angreifer, auf welche Art auch immer, sich dutzende Handynummern besorgen und auf die bereits bekannte "Opfer"-Handynr. los lassen. WhatsApp selbst kann serverseitig keine Maßnahmen gegen diesen Missbrauch einleiten, soweit ich weiß.

Nun ist mir bei WA nur die Tatsache der mysteriösen "Fremdkontakte" bei Nummerwechseln selbst untergekommen. Missbrauch, in dem von mir geschilderten Szenario, ist mir noch nicht zu Ohren gekommen. Das Spam potentiell ein Problem ist zeigt eine schnelle Google-Suche.

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Eine effektive, aber auch die radikalste, Anti-Spam Lösung ist der Wechsel der Kontakt-Adresse. Der Wechsel einer Handynummer ist - mit Abstand gefolgt von einer eMail-Adresse - mit am kompliziertesten und aufwändigsten. Pro-Tipp: XMPP erlaubt das einfache und unkomplizierte "Synchronisieren" einer Kontaktliste des einen XMPP Accounts mit einem anderen.

Der "Walled Garden" dient nicht nur niederen Beweggründen.
->
Spam war *niemals* eine der *offiziellen* Gründe.

Das ist hoffentlich durch meine Ausführung deutlich(er) geworden.
 
@Depate: Warum zitierst Du buddabrod, obwohl die Zitate von afo stammen? Das kann schnell mal den Eindruck erwecken, dass dies buddabrods Meinungen/Aussagen widerspiegelt, was ja definitiv nicht so ist! Nur mal als kleine Anmerkung...
 
Hab ihm ja auch keine böse Absicht unterstellen wollen. ;) Wenn man aber den Originaltext zitiert, geht man solchen Missverständnissen aus dem Weg.
 
Damit vergisst Du allerdings wohl auch, dass sowohl WhatsApp als auch Google Talk/Hangouts und auch der Facebook Messenger auf XMPP aufbauen. XMPP ist somit das Tool der Wahl. Nur kastrieren bzw. manipulieren das die jeweiligen Anbieter zu Gunsten ihren kommerziellen Bedürfnissen.
Nein, aber der Benutzer bekommt davon nichts mit - insofern kann es ihm zuerst mal egal sein.
 
Das mag wohl so sein, dennoch bleibt der Kommentar bezüglich des "XMPP Krams" inhaltlich falsch!
 
Also, ich bin ja der Meinung, dass jeder sich ein kleines Portfolio an Messanger anlegen sollte. Denn nur so gibt man seinen Kontakt überhaupt erst die Chance, dass man mit einem alternativen Messanger verknüpft sein kann. 3-4 Messanger schadet niemanden und so arg viel mehr unkomfortabel ist es nicht.

Ich selbst war einer der frühen User bei WA, hatte damals kleiner 10 Kontakte und niemand konnte was damit anfangen. Mittlerweile bin ich komplett aus dem Facebook-Kosmos aus persönlicher Überzeugung ausgestiegen. Erst jetzt merkt man, wer seine "wirklichen" Freunde sind. Denn meine "wichtigen" Kontakte sind alle mit mir zu Alternativen gekommen. Auf den Rest verzichte ich gerne.

Welcher Messanger der richtige ist, darüber lässt sich Philosophieren. Ich setze derzeit auf iMessage, Signal, Threema und Wechat (für meine chinesischen Kontakte).
 
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