Hi Leute,
vorgestern hab ich mit meinem dicken Bauch ein großes Glas Wasser auf meine fleißige Arbeitsmaschine gekippt während sie auf der Dockingstation stand. Im Schock hab ich sie direkt von der Dockingstation entfernt und durch das Herumgewackel die ganze Lage sehr wahrscheinlich noch verschlimmert. Denn noch vor ich auch den Akku entfernen konnte, sah ich schon bunte Streifen auf dem Bildschirm. Nachdem das Gerät bis auf die CMOS-Batterie stromfrei war, hab ich den Rest Wasser vorsichtig nach vorne abgekippt. Die Dockingstation hat anscheinend nur ein paar Tropfen abbekommen, dann hab ich zuerst noch schnell ein paar Handtücher auf das Laminat geworfen.
Ich habe dann direkt begonnen äußerlich alles zu trocknen und die Tastatur zu entnehmen. Auf den ersten Blick haben die Ablauflöcher ihren Dienst getan, aber natürlich hab ich weiter zerlegt, wie es auch in der ersten Hilfe beschrieben steht: https://thinkwiki.de/Erste_Hilfe_bei_Flüssigkeitsschäden
Das Mainboard war irgendwann freigelegt und ich sah noch ein bisschen Feuchtigkeit auf der Northbridge, am Rest des Boards war tatsächlich nichts mit bloßem Auge zu erkennen. Um kein Risiko einzugehen, bin ich nach eine Trocknungsphase über Nacht morgens zur Apotheke und habe mir erstmal einen Liter Isopropanol besorgt, 70%ig mit destilliertem bzw. gereinigtem Wasser. Außerdem noch eine Spritze, deren Spitze ich abgeschliffen habe, damit sie stumpf ist, und eine weiche Zahnbürste.
Nachdem ich jetzt auch alle Folien entfernt hatte, habe ich das Mainboard ordentlich mit Isopropanol benetzt,mit der Zahnbürste geschrubbt und immer wieder frisches Isopropanol drauf gespritzt. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich auch die CPU entfernt habe, bevor jemand fragt. Das Reinigungsprozedere habe ich auf beiden Seiten wiederholt und anschließend das ganze Board hochkant gestellt und mit der Spritze von oben nach unten nochmal alles abgespült. Vor allem bei den ganzen größeren Chips mit BGA haben ich gezielt von der Seite extra viel gespült.
Anschließend habe ich es so stehen gelassen und mit einem Fön von oben für ca. 45 Minuten getrocknet. Mit einem Thermometer direkt auf der Mainboardoberfläche habe ich darauf geachtet, dass es nie wärmer als 50'°C wird, tatsächlich war ich sehr konstant auf 46°C. Danach habe ich einen normalen Ventilator noch einige Stunden direkt auf das Board gerichtet bis ich ins Bett ging. Bis eben lag es offen im Wohnzimmer bei 22°C und 29% Luftfeuchtigkeit, sodass ich glaubte es müsste mittlerweile gut trocken sein.
Also habe ich wieder alles zusammengebaut, aber habe immer die selben Symptome wie zuvor, die wie folgt sind:
Nach Betätigen des Powerbutton fährt der Lüfter kurz hoch und die Powertaste leuchtet. Die Hintergrundbeleuchtung des Displays geht nicht an und der Lüfter nach kurzer Zeit wieder aus. Das ist das Verhalten mit zwei RAM-Riegeln und der mitgelieferten SSD (ich weiß gar nicht was das für ein Format ist). Kurz danach trenne ich den Strom wieder in der Angst, dass noch mehr kaputt gehen könnte. Das Verhalten ist das selbe bei Akku, Netzteil oder Dockingstation.
Wenn ich gar keine RAM-Riegel drin habe, dann piepst er direkt mit dem Fehlercode, dass keine DIMMs erkannt wurden.
Habt ihr noch irgendwelche Tipps, die ich ausprobieren könnte? Soll ich ihn einfach mal noch länger trocknen lassen oder länger anlassen, weil er sich vielleicht wieder fängt? Könnte die GPU komplett hinüber sein, weil ja nicht mal die Hintergrundbeleuchtung angeht und kurz vorm Tod ja schon bunte Striche zu sehen waren? Kriegt man überhaupt noch ein Ersatzmainboard für das Gerät? Es ist ein TYPE 2447-4GG. Es ist mein einziges Notebook. Entweder würde ich es günstig wieder zum Leben erwecken wollen, oder ich schaue mich gleich nach einem neuen Thinkpad bis 2000€ oder so um. Ich brauche auf jeden Fall bald wieder ein ordentliches Linux-kompatibles Arbeitsgerät.
Danke für eure Hilfe.
Edit: Wieso war ich plötzlich nicht mehr angemeldet als ich auf "Senden" gedrückt hab? Und warum sind alle Sonderzeichen kaputt? :huh:
Hatte sicherheitshalber noch alles in der Zwischenablage und konnte die Umlaute beim zweiten Speichern anscheinend korrigieren.
vorgestern hab ich mit meinem dicken Bauch ein großes Glas Wasser auf meine fleißige Arbeitsmaschine gekippt während sie auf der Dockingstation stand. Im Schock hab ich sie direkt von der Dockingstation entfernt und durch das Herumgewackel die ganze Lage sehr wahrscheinlich noch verschlimmert. Denn noch vor ich auch den Akku entfernen konnte, sah ich schon bunte Streifen auf dem Bildschirm. Nachdem das Gerät bis auf die CMOS-Batterie stromfrei war, hab ich den Rest Wasser vorsichtig nach vorne abgekippt. Die Dockingstation hat anscheinend nur ein paar Tropfen abbekommen, dann hab ich zuerst noch schnell ein paar Handtücher auf das Laminat geworfen.
Ich habe dann direkt begonnen äußerlich alles zu trocknen und die Tastatur zu entnehmen. Auf den ersten Blick haben die Ablauflöcher ihren Dienst getan, aber natürlich hab ich weiter zerlegt, wie es auch in der ersten Hilfe beschrieben steht: https://thinkwiki.de/Erste_Hilfe_bei_Flüssigkeitsschäden
Das Mainboard war irgendwann freigelegt und ich sah noch ein bisschen Feuchtigkeit auf der Northbridge, am Rest des Boards war tatsächlich nichts mit bloßem Auge zu erkennen. Um kein Risiko einzugehen, bin ich nach eine Trocknungsphase über Nacht morgens zur Apotheke und habe mir erstmal einen Liter Isopropanol besorgt, 70%ig mit destilliertem bzw. gereinigtem Wasser. Außerdem noch eine Spritze, deren Spitze ich abgeschliffen habe, damit sie stumpf ist, und eine weiche Zahnbürste.
Nachdem ich jetzt auch alle Folien entfernt hatte, habe ich das Mainboard ordentlich mit Isopropanol benetzt,mit der Zahnbürste geschrubbt und immer wieder frisches Isopropanol drauf gespritzt. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich auch die CPU entfernt habe, bevor jemand fragt. Das Reinigungsprozedere habe ich auf beiden Seiten wiederholt und anschließend das ganze Board hochkant gestellt und mit der Spritze von oben nach unten nochmal alles abgespült. Vor allem bei den ganzen größeren Chips mit BGA haben ich gezielt von der Seite extra viel gespült.
Anschließend habe ich es so stehen gelassen und mit einem Fön von oben für ca. 45 Minuten getrocknet. Mit einem Thermometer direkt auf der Mainboardoberfläche habe ich darauf geachtet, dass es nie wärmer als 50'°C wird, tatsächlich war ich sehr konstant auf 46°C. Danach habe ich einen normalen Ventilator noch einige Stunden direkt auf das Board gerichtet bis ich ins Bett ging. Bis eben lag es offen im Wohnzimmer bei 22°C und 29% Luftfeuchtigkeit, sodass ich glaubte es müsste mittlerweile gut trocken sein.
Also habe ich wieder alles zusammengebaut, aber habe immer die selben Symptome wie zuvor, die wie folgt sind:
Nach Betätigen des Powerbutton fährt der Lüfter kurz hoch und die Powertaste leuchtet. Die Hintergrundbeleuchtung des Displays geht nicht an und der Lüfter nach kurzer Zeit wieder aus. Das ist das Verhalten mit zwei RAM-Riegeln und der mitgelieferten SSD (ich weiß gar nicht was das für ein Format ist). Kurz danach trenne ich den Strom wieder in der Angst, dass noch mehr kaputt gehen könnte. Das Verhalten ist das selbe bei Akku, Netzteil oder Dockingstation.
Wenn ich gar keine RAM-Riegel drin habe, dann piepst er direkt mit dem Fehlercode, dass keine DIMMs erkannt wurden.
Habt ihr noch irgendwelche Tipps, die ich ausprobieren könnte? Soll ich ihn einfach mal noch länger trocknen lassen oder länger anlassen, weil er sich vielleicht wieder fängt? Könnte die GPU komplett hinüber sein, weil ja nicht mal die Hintergrundbeleuchtung angeht und kurz vorm Tod ja schon bunte Striche zu sehen waren? Kriegt man überhaupt noch ein Ersatzmainboard für das Gerät? Es ist ein TYPE 2447-4GG. Es ist mein einziges Notebook. Entweder würde ich es günstig wieder zum Leben erwecken wollen, oder ich schaue mich gleich nach einem neuen Thinkpad bis 2000€ oder so um. Ich brauche auf jeden Fall bald wieder ein ordentliches Linux-kompatibles Arbeitsgerät.
Danke für eure Hilfe.
Edit: Wieso war ich plötzlich nicht mehr angemeldet als ich auf "Senden" gedrückt hab? Und warum sind alle Sonderzeichen kaputt? :huh:
Hatte sicherheitshalber noch alles in der Zwischenablage und konnte die Umlaute beim zweiten Speichern anscheinend korrigieren.
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