Verge Sense Anwesenheitssensoren über Schreibtisch im Büro - Wie funktionieren die?

Wenn man sich auf der vom TE verlinkten Webseite mal anschaut, wie die Dinger funktionieren, zählen die ja tatsächlich nur die Belegung des Arbeitsplatzes
Ja, das würde ich auch auf meine Website schreiben, wenn ich im Geltungsbereich der DSGVO mein Kameraüberwachungssystem verkaufen wollte.
 
Ein BR ist für gewöhnlich mit ziemlich vielem d'accord, insofern es Rahmenvereinbarungen gibt, die festlegen, dass bestimmte Daten nicht zusammengeführt werden, damit keine mitarbeiterbezogene Leistungskontrolle stattfinden kann. In dem Fall also die Daten des Buchungssystemes und die der Platzanwesenheitskontrolle.
Guter Hinweis. Sofern man akzeptiert, dass ein Unternehmen ein legitimes Interesse hat, über die reale Auslastung der Arbeitsplätze (die ja ein erheblicher Kostenfaktor sind) Bescheid zu wissen, könnte so ein System (ausreichende Anonymisierung bei der Erfassung der Daten vorausgesetzt) womöglich sogar datenschutzfreundlicher sein als es z.B. eine Auswertung der Platzbuchungen wäre. Denn da müssten ja vor einer Auswertung die personenbezogenen Daten erst aktiv entfernt werden.

OT: Für mich ist das allerdings auch ein (weiteres) Indiz, dass die schöne neue mobile Arbeitswelt ihre ganz eigenen Herausforderungen mit sich bringt und eben auch eine ganze Menge Probleme/Konflikte verursacht, die es in der "alten" Arbeitswelt schlicht und einfach nicht gab.
 
Wenn's nur ums "da ist jemand" ginge, dann hätten diese Sensoren einen Radar Sensor, wie beispielsweise auch ThinkPads in der human presence detection haben. Da kann man inzwischen mit den moderneren grobes Volumen und Abstand des Objekts vor dem Sensor erkennen, und sie reagieren mWn primär auf Wasser (also organisches) und nicht auf bspw einen Rucksack.

Kameras haben direkt einen Faden Beigeschmack.

Wenn du in Alleinregie was machen willst, dann auf jeden Fall etwas nondestruktives - nach der Arbeit paar Minuten länger bleiben und alle Kameras in deiner Abteilung mit Post-its abkleben beispielsweise. Farbe würde ich sein lassen, das wird schnell ein Disziplinarverfahren + Schadenersatz.
 
Just for the record,
es ging mir nur darum die grosse Bandbrete der Möglichkeiten aufzuzeigen,
nicht darum destruktive Massnahmen zu empfehlen die wahrscheinlich negative Folgen für den TE bzw "Täter" haben.
Mein 2. posting mit dem Cover von P K Dicks Roman Ubik, den ich btw empfehlen kann,
legt da keinen drauf wie vordergründig vermuten werden könnte, denn es stellt keine Farbsprühflasche dar!
Ubik ist ein Mittel das eher zum man in the middle angriff assoziiert werden könnte.
 
Wenn's nur ums "da ist jemand" ginge, dann hätten diese Sensoren einen Radar Sensor, wie beispielsweise auch ThinkPads in der human presence detection haben.
Weiß nicht so. Radarsensoren strahlen elektromagnetische Wellen ab. Die Sendeleistung dürfte niedrig sein (bei einem deckenmontierten Sensor allerdings höher als bei einem im Notebook), aber es geht da ja durchaus auch ums Prinzip, ob der Zweck es rechtfertigt, eins, zwei, drei vier, ... viele Radiowellensender in einem Büroarbeitsbereich aufzustellen. Kameras nehmen nur passiv auf, da stellt sich diese Frage nicht.

Entscheidend bei einer Kameralösung dürfte sein, dass auf keinen Fall die Originalbilder aus dem System betrachtet werden können, sondern allein die abstrahierten Ergebnisse der internen Bildverarbeitung. Und die Abstraktion muss auch so weit gehen, dass man nicht z.B. aus einem auffälligen Bewegungsmuster (Hinken zum Beispiel) auf eine bestimmte Person schließen kann.
 
Weiß nicht so. Radarsensoren strahlen elektromagnetische Wellen ab.
Dann müssten die WLAN APs aber auch raus, und die Handys und DECTs...

Hab mal geschaut - Waveshare hat so n Modul im Angebot mit ein paar Specs dazu. Das kann (wenn an der Decke montiert) "presence" auf bis zu 5 Meter detektieren, "micro motions" auf bis zu 4 Meter. Stromaufnahme des gesamten Moduls liegt dabei bei max. 165 mW (vermutlich peak, nicht average). Dabei funkt das Ding im 24 GHz Band, das kommt nichtmal durch die oberste Hautschicht. Zum Vergleich, 5 GHz WLAN darf teils über 1 W gehen, je nach Antenne und Land.

Bei 165 mW Aufnahme tippe ich auf sub 100 mW Sendeleistung. Da besteht die Chance dass ne IP Kamera mit WLAN mehr Sendeleistung hat als so n Radar Modul.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn's nur ums "da ist jemand" ginge, dann hätten diese Sensoren einen Radar Sensor, wie beispielsweise auch ThinkPads in der human presence detection haben.
[...]
Die Frage ist natürlich immer wie teuer möchte ich was genau wissen und wie sehr möchte ich bestehende Technik und Mitarbeiter damit "stören". Mit den Kameras kannst du ohne hinterlegt zu haben, wer im Büro war, am Ende vom Tag sehr genau sagen, wie viele Personen im Gebäude wie viele Arbeitsplätze wie lange ausgelastet haben (und hast am Ende ggf. keinerlei Daten außer dieser Auswertungen übrig, weil man alle über den Tag angefallenen Rohdaten am Ende des Tages wegwerfen kann). Das kannst du mit einer reinen presence detection nicht.
 
Das kannst du mit einer reinen presence detection nicht.
Warum nicht? Ein 5$ Radarsensor an einem 2$ ESP32 pro Arbeitsplatz würde genau die selbe Information liefern, aber ohne Privacy-Implikationen. Gibts sicher auch als kommerzielles fertiges Produkt ohne Bastellösung :D
 
Dann müssten die WLAN APs aber auch raus, und die Handys und DECTs...

Hab mal geschaut - Waveshare hat so n Modul im Angebot mit ein paar Specs dazu. Das kann (wenn an der Decke montiert) "presence" auf bis zu 5 Meter detektieren, "micro motions" auf bis zu 4 Meter. Stromaufnahme des gesamten Moduls liegt dabei bei max. 165 mW (vermutlich peak, nicht average). Dabei funkt das Ding im 24 GHz Band, das kommt nichtmal durch die oberste Hautschicht. Zum Vergleich, 5 GHz WLAN darf teils über 1 W gehen, je nach Antenne und Land.

Bei 165 mW Aufnahme tippe ich auf sub 100 mW Sendeleistung. Da besteht die Chance dass ne IP Kamera mit WLAN mehr Sendeleistung hat als so n Radar Modul.
OK, da hast du sicherlich einen Punkt. Es war meinerseits erst einmal eine prinzipielle Überlegung, nach konkreten Geräten und Sendeleistungen hatte ich nicht recherchiert gehabt.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Warum nicht? Ein 5$ Radarsensor an einem 2$ ESP32 pro Arbeitsplatz würde genau die selbe Information liefern, aber ohne Privacy-Implikationen. Gibts sicher auch als kommerzielles fertiges Produkt ohne Bastellösung :D
Bei der Kameralösung käme es halt sehr darauf an, dass ein Zugriff von außen auf die originalen Aufzeichnungen wirksam und kontrollierbar unterbunden wird. Bzw. wäre das ein Anspruch, den ich hätte, wenn ich damit konfrontiert wäre. Bin ich zum Glück aber nicht. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum nicht? Ein 5$ Radarsensor an einem 2$ ESP32 pro Arbeitsplatz würde genau die selbe Information liefern, aber ohne Privacy-Implikationen. Gibts sicher auch als kommerzielles fertiges Produkt ohne Bastellösung :D
Nein. Mit einer reinen presence detection findest du raus, wie viele Arbeitsplätze zu welchem Zeitpunkt belegt sind.
Du brauchst entsprechend ein weiteres System, das erfasst, wie viele unterschiedliche Personen sich im Bürogebäude aufhalten (Zähler am Eingang mit entweder Vereinzelungsanlage oder hoher Fehleranfälligkeit?). Das kann das Kamerasystem halt nebenher. Der reine Sensor findet auch keine Schreibtisch"nomaden". Die Kamera sehr wohl. All diese Daten kann man von Stunde Büroöffnung bis Stunde Büroschließung sammeln und dann die Auswertung archivieren und die Erkennungsdaten löschen.
Ansonsten bietet Verge Sense ja offensichtlich eine Komplettlösung an. Mit einem 5$-Radarmodul (sicher, dass das nicht das WLAN stört) an einem 2$-ESP32 hast du einen Haufen Hardware da liegen, der erstmal exakt nichts macht. Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.
 
Mit einem 5$-Radarmodul (sicher, dass das nicht das WLAN stört) an einem 2$-ESP32 hast du einen Haufen Hardware da liegen, der erstmal exakt nichts macht. Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich.
Gibts sicher auch als kommerzielles fertiges Produkt ohne Bastellösung
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sicher, dass das nicht das WLAN stört
Die laufen mWn immer mit 24 GHz. Also nein.

Mit einer reinen presence detection findest du raus, wie viele Arbeitsplätze zu welchem Zeitpunkt belegt sind
Darum gings ja? Rausfinden wie viele Arbeitsplätze wann belegt sind, vermutlich um zu optimieren wie viele Plätze es überhaupt braucht. "das Raumnutzungskonzept optimal überprüfen" klingt für mich nach "wie viele Schreibtische brauchen wir überhaupt". Und das kann ein presence sensor pro Tisch. Die Leute stempeln ja sowieso zusätzlich ein und aus, also wer wann ins/aus dem Gebäude geht sieht man.
 
Dafür brauchst du aber nur das Log vom Netzwerk auswerten ...
 
Meine Erfahrungswerte sagen: Unternehmen wissen auch nicht, wie viele Schreibtische eine Einzelperson belegt.
 
Da hast du sicher recht. Ich frag' mich bei dem Fall aber eher was der AG erreichen will - eine dezente Überwachungsmaßnahme ist das ja nicht gerade.
 
Genau. Erst mal rausfinden, wozu das dienen soll und wie die Maßnahme technisch funktioniert und inwieweit das zusammenpaßt.

Dazu würde ich bei der nächsten Team-, Abteilungs-, Bereichsversammlung diese Fragen in den Raum werfen. Gleichzeitig beim Betriebsrat vorsprechen, denn der muß ja wissen, warum und zu was er zugestimmt hat und möchte auch wiedergewählt werden.

Und dann sieht man mal weiter.

Bei uns z.B. werden die Stempeldaten anonym ausgewertet, um die mittlere Anwesenheitsquote zu bestimmen.
Aber nicht in jeder Firma wird gestempelt.
 
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